Chronik vom 29.06.2003 Ort der Handlung: Calanam'coupaer, Dunkelnebel Zeit der Handlung: 21.12.2375 Bordzeit: 10.30 Uhr bis 11.11 Uhr >>> Yaros Entscheidung <<< >> Brücke << Sovek drehte sich um. Na klar wer auch sonst würde Soveks Speiseplan stören. Da sagen die Ärzte immer zu ihm: 'Essen sie doch mal was. Sie sind ja nur noch Haut und Knochen.' Ja wie den bei diesem Streß? Eine vernünftige Auswahl der Speisen gehörte auch schon zum guten Essen. Aber nein. Dabei wird man noch gestört, und das ausgerechnet von einem Arzt. "Nicht da," war Sovek am Anfang wortkarg. "Wenn sie nicht hier ist, und ein Shuttle fehlt. Wo sollte sie als Wissenschaftlerin wohl sein?" Sovek zeigte auf den Dunkelnebel. "Leichten Salat mit etwas gegrillten klinkt nicht schlecht. Aber sauren Saft dazu. Na ich weiß nicht, Nutala. Ob das schmeckt?" Nutala rekelte sich in ihren Stuhl und legte die Beine über die Kopfstütze und lies sie baumeln. "Na Doc, gibt es denn etwas WICHTIGES, was sie der Riov gleich erzählen müssen." "Mau" Und zu Sovek. "Also meinen Magen hilft so was, besser als ein Magenbitter." Yaros versuchte, seinen Blutdruck unter Kontrolle zu halten. Wo war er nun schon wieder reingeraten? "Nun hört mal zu, ihr Komiker. Ich hab zwar keine Ahnung, was ihr wieder gefrühstückt habt, aber ich hätte jetzt doch gern eine Antwort, mit der ich etwas anfangen kann. Was, bitteschön, kann an diesem Dings da draußen so wichtig und interessant sein, daß sie da gleich reinfliegen muß? Scannen kann es ja wohl kaum sein, das geht von hier aus bestimmt besser als mit so einem winzigen Shuttle. Laßt ihr mich jetzt also an eurem Geheimnis teilhaben oder muß ich zum Abendessen Katzenschnitzel empfehlen?" Allmählich machte er sich Sorgen. Was konnte nur so wichtig sein, daß sich Rhuissa gleich in ein Shuttle geschmissen hatte? Und das ausgerechnet mit Staska an ihrer Seite! Sicher, die Kleine war bestimmt in der Lage, ein Shuttle zu steuern, aber wer wußte, ob sie auch vorhatte, Rhuissa wieder mit zurück an Bord zu nehmen? Nervös malträtierte er seine Unterlippe. Bei ihrem vom Stuhlrutschen und auf dem Boden plumpsen entging Nutala das Ende von Yaros Drohung. "Drei mal dürfen sie raten!" Dabei grinste sie ich keß als Fellball vom Sockel ihres Sessels an. 'Nerv,' stöhnte Sovek innerlich. "Haben sie in ihrer Krankenstation nichts mehr zum Spielen, das sie uns mit ihren Fragen hier beehren?" Kurz ließ Sovek seine Frage auf Yaros einwirken. Aber er sprach weiter damit Yaros sich nicht noch selbst ärztlich versorgen mußte. "Die Riov und die Equatorium sind in den Dunkelnebel geflogen. Dort befindet sich ein antriebsloses grünes romulanisches Science-Ship. Die Riov war ganz in ihrem Entdeckungselement, das sie fast förmlich von der Brücke gelaufen ist. Wenn sie das Tempo beibehalten hat, dann müßten sie jetzt drüben sein. Sonst noch Fragen Herr Doktor?" Yaros' Gesichtsfarbe durchlief eine gründliche Wandlung, bis sie überwiegend zu einem zarten lindgrün neigte, das den Eindruck erweckte, auch noch in Dunkelheit sichtbar zu sein. "Sie ist.... ihr habt... das...", war so ziemlich das einzige, was er spontan in seiner augenblicklichen Verfassung zusammen brachte. Es blieb aber nicht dabei. Der Anblick von Soveks lässiger Sorglosigkeit und Nutalas Grinsen vom Boden her sorgte für ausreichend Adrenalin, damit er sich aus seiner Starre lösen konnte. Und wenn er auf Touren kam, bedeutete das meist für jemanden in seiner Nähe nichts Gutes.... "Um das nur noch einmal zu klären: Da findet ihr irgendein dummes Schiff, das in einem dummen Nebel herumhängt, ihr wißt scheinbar nicht, was damit los ist und kaum verläßt Rhuissa mit wehenden Fahnen die Brücke, kommt euch nicht einmal die Idee, sie daran zu hindern. Kommt das bis zu diesem Punkt so ungefähr hin? Und während sie dort mit der Kleinen unterwegs ist, habt ihr keine anderen Sorgen, als euer Abendessen zu planen! Wer und was hat sich eigentlich alles gegen mich verschworen, daß ich mit euch gesegnet wurde?" Es war ihm ziemlich egal, was die anderen beiden von seinem Auftritt hielten oder wie er überhaupt auf sie wirkte - Rhuissa war da draußen, unterwegs zu einem Schiff, auf dem sich so ziemlich alles herumtreiben konnte. Selbst wenn sich an Bord nur die gesuchten Schmuggler aufhielten, würden sie mit Sicherheit mit allen Mitteln ihr Versteck, ihr Schiff und ihre Fracht verteidigen wollen. Und Rhuissa mittendrin! Er mußte ihr hinterher, egal wie. Es war ihm völlig gleichgültig, ob seine Gedankengänge auch nur annähernd rational waren. Scheinbar war er der Einzige, der überhaupt etwas unternehmen wollte und das reichte ihm. Fieberhaft ging er seine Möglichkeiten durch. Er mußte auf ein anderes Schiff. Zwischen A und B lag ziemlich frostiges Klima. Wenn Rhuissa mit einem Shuttle unterwegs war, hatte sie sich mit Sicherheit aus bestimmten Gründen gegen das Beamen entschieden. Also fiel das auch für ihn aus. Er brauchte ein zweites Shuttle. Aber er war Arzt, kein Pilot. Da fiel ihm gerade noch ein, daß ihm eine Pilotin direkt zu Füßen lag. In einem solchen Moment wie diesem war ihm eigentlich ziemlich egal, daß Nutala bestimmt selbst ohne Bewaffnung kurzen Prozeß mit ihm machen konnte, wenn sie wollte... Bevor er es sich anders überlegen konnte, packte er Nutala an ihrem Arm - oder das, was er in dem gestreiften Gewühl dafür hielt - und machte sich auf den Weg zum Ausgang. "Freu Dich, wir werden einen netten kleinen Ausflug machen. Du wolltest bestimmt auch schon wissen, was sich auf dem anderen Schiff so abspielt, nicht wahr? Jetzt kriegen wir die Chance dazu. Ab ins Shuttle und dann los." >> Frachtraum << Seit sie die Kisten ausgeräumt, und sich ein erheblicher Teil als botanisches Material erwiesen hatte, war Easgéan in einem der kleineren Frachträume, den man ihm erlaubt hatte auszuleeren verschwunden. Er hatte den Boden abgedichtet, zusätzlich isoliert - alles behelfsmäßig, denn Materialien wie sie auf der Llaiir oder der Shrike zur Verfügung gestanden hatten fehlten auf der Drolae gänzlich - und dann die Torfdecken ausgerollt. Auf der Llaiir waren die Beete schon fertig gewesen, doch er hatte deren Konstruktion genau studiert und auf der Shrike hatte er üben können. Auch wenn seine Bemühungen damals umsonst gewesen waren, er hatte zumindest gelernt, wie man schnell und effektiv pflanzte... Und auch jetzt fehlten die Hydroponischen Anlagen nicht. Dennoch saß Easgéan mit gemischten Gefühlen in seiner Gartenanlage und sah zu wie zartes Grün spross während er Mhuraine rauchte. Zu deutlich waren seine Erinnerungen an die letzten Tage auf der shrike, als er in seiner Wut das was ihm am meisten bedeutete zertrümmerte und beinahe auch sein eigenes Leben ausgelöscht hätte... Wäre da nicht dieser Kater gewesen... wo war er eigentlich jetzt? Easgéan blies kleine Ringe in die Luft. Er hatte nicht vergessen die Brandeindämmugn zu überprüfen, aber er hatte sie nicht ausschalten müssen, zu seinem Glück hatte sie ohnehin nie funktioniert. Easgéan lehnte sich nach vorne und drückte die Mhuraine-zigarette auf dem Boden aus. Seine Arbeit hier war getan, bevor er mal eine Runde durch's Schiff drehte war es Zeit für ein ganz anderes Vergnügen. Er hatte sie rechtzeitig in der Kiste unter den Torfdecken versteckt... Jetzt wischte er Reste der dunklen Erde vom Etikett und maß es prüfend mit einem blick wie über den Brillenrand. Doch die Zeichen konnte er trotzdem nicht entziffern. Na egal, er hatte schon so manches getrunken geraucht und gespritzt ohne dran zu krepieren, und wenn es jetzt so weit sein sollte, dann war es eben so. Es öffnete die flasche und schnupperte, dann dachte er nach. es war Alkohol, soviel war klar, allerdings konnte er was den Rest anbelangte seinem Geruchssinn nicht mehr trauen, der war früheren Experimenten mit diversen Substanzen erlegen. Noch einmal begutachtete sein Blick die Beute, dann setzte er den Flaschenhals an den Mund und nahm einen vorsichtigen Schluck. soweit er es beurteilen konnte schmeckte es ganz gut, ein wenig süß und und definitiv alkoholisch... Zumindest nichts, was man dem Bordarzt zum desinfizieren überlassen sollte. Easgéan lächelte und versteckte die Flasche wieder zwischen einigen Torfdecken, die er noch nicht gebraucht hatte. >> Brücke << Sovek hinderte auch nicht die beiden vom verlassen der Brücke. Würde er es tun, wäre er jetzt ein Teil des Fußbodens. Ein Arzt der auf Hausbesuch geht, sollte man nicht aufhalten. "Ja, ja, laßt mich alle ruhig alleine," jammerte Sovek. Aber in Gedanken war er froh endlich ruhe zu haben. "Keine Sorge. Ich halte die Stellung. Ich habe wie immer alles im Griff." Hatte er auch. Neben der Essenmenüliste, hatte er immer noch die Kontrollen des Schiffes im Blickfeld. "So und jetzt?" Fragte sich Sovek. "Ah ja. Der Speiseplan. - Mh ich werde mir mal heute nur Viinerine genehmigen. Ich muß schließlich auf meine Linie achten." Sovek tippte die den Speiseplan weg. Kurz gewisserte er sich das da draußen im und um den Dunkelnebel auch ja alles friedlich blieb. Bis jetzt war alles ruhig. "Mh, etwas still ist es schon auf der Brücke," meinte Sovek und sah sich um. "Computer, Musik. Spiele ein Klavierstück von 'Frenchotte'." Die Computerstimme : "Es gibt..." *würg ab* "Egal, irgendeines," unterbrach Sovek die Computerstimme. Leise ertönte ein Klavierstück von 'Frenchotte'. Von einem ins Exil gegangenen romulanische Komponisten der im Imperium nicht sehr bekannt war. >> Korridore << Nutala war so verblüfft von Yaros Aktion, daß sie sich ohne Gegenwehr zum Turbolift Ziehen ließ. Doch wenige Schritt vor der sich öffnenden Tür, mißfiel ihr das doch und sie fuhr ihre Krallen aus um Yaros Rücken aufzuschlitzen, ihm die Wirbelsäule herauszureißen und seinem Qualvollen Leben ein Qualvolles Ende zu bereiten. Da schloß sich die Tür hinter Yaros, bemerkte ihren Fehler und die mitgeschleift Nutala und öffnete sich sofort wieder. Doch zu spät. BUMM Nutala hielt sich mit ihren Pfoten ihre Nase und unterdrücke ihre Tränen. Bevor sie sich versah, saß sie mit Yaros im Shuttle. >> ChR Iel'hoanni << Der Flug mit dem Shuttle hatte wirklich nicht sehr lange gedauert. Insgeheim war Staska sehr Froh darüber, anderseits wartete auf sie nun die wirkliche Aufgabe. Wer wusste schon, was sie hier an Bord des anderen Schiffes erwartete. Fast genau die gleiche Aufregung, wie auf der anderen Mission mit den Killerpflanzen begleitete sie, als sie durch die Luke hinüber zu Rhuissa trat. "Ich habe mal irgentwo gehört, dass man über den Tal Shiar nicht so laut reden sollte." merkte Staska an, als sie ihren Trikorder zückte und begann zu scannen. "Riov, keine Lebenszeichen. Es ist merkwürdig." "Sie haben recht. Es könnte ungesund sein, zur falschen Zeit mit den falschen Leuten über den Tal Shiar zu reden." Rhuissa zuckte die Schultern: "Es ist mir egal. Zum einen weiß der TS was wir hier von ihm halten, und zum anderen nimmt man uns dort sowieso nicht ernst. Egal ob wir reden oder nicht. Der TS wird mit uns machen was ihm gerade einfällt." Rhuissa hatte ihren Trikorder genommen und ebenfalls begonnen zu scannen. "An ihrem Trikorder liegt es nicht. Auch meiner zeigt nur zwei Lebenszeichen an - unsere. Gehen wir auf die Brücke. Wenn wir erfahren können was geschehen ist, dann dort." Den Weg brauchte Rhuissa nicht zu suchen. Das Schiff war baugleich mit der Drolae. Und doch wirkten die Korridore ganz anders. Es herrschte eine ganz andere Atmosphäre. Das Wissen um die Leere des Schiffes gab ihm etwas Unheimliches. Die Leere war fast greifbar, als bestände sie nicht nur aus der Abwesenheit von Rihannsu. Es war als wäre die Leere körperlich geworden, als hätte sie eine eigene Seele, eine eigene Identität. Rhuissa fühlte sich auf gespenstige Weise beobachtet. Die Leere griff nach ihrem Geist, scannte sie, versuchte ihr Dasein zu erfassen. 'Wer bist du?' schien das Nichts zu sagen: 'Du gehörst nicht hier her. Mag ich dich oder werde ich dich bekämpfen?' Rhuissa schauderte, während sie mit Staska durch die Korridore ging auf dem Weg zur Brücke. 'Laß den Unsinn. Das Schiff ist leer, einfach leer. Du hast keinen Grund dich beobachtet zu fühlen, und erst recht nicht von einen unfaßbaren Nichts. Reiß dich zusammen!' ermahnte sie sich. Danach fühlte sie sich tatsächlich ruhiger. Rhuissa faßte ihre Gedanken zusammen. Sie wußte nicht ob sie es für sich selbst tat, oder ob sie zu Staska sprach. Eigentlich war es egal. "Wenn ein Schiff leer ist, so wie dieses, dann glaubt man die Seele des Schiffes fühlen zu können. Aber ich glaube nicht, das uns irgendeine Gefahr droht. Es ist niemand hier und das Schiff scheint unbeschädigt zu sein. Die Lebenserhaltungssysteme sind in Funktion. Die Temperatur ist hier in dem Korridor ein Grad höher als normal und die Luftfeuchtigkeit ist minimal höher. Aber was solls. Wenn die Crew es so mochte." sagte sie. "Ich habe den Eindruck, dass sowieso die Anzeigen leichte unterschiede zu der Drolae aufweisen. Aber es sieht alles sehr Harmlos aus." Staska scannte weiter. "Was die Seele von Schiffen angeht, ich weiß nicht, aber es kommt mir doch recht naiv vor, zu glauben, dass Schiffe, also ein künstlich erschaffenes Objekto ebenfalls wie die Rihannsu, oder vertreter anderer Spezies eine Seele aufweisen. Ich kann daran nicht glauben Riov und es deshalb nicht so ganz nachvollziehen." Staska schlenderte weiter neben ihrer Vorgesetzten her, bis sie den Turbolift erreichten der sie auf die Brücke bringen sollte. "Ich hoffe ich habe sie damit nicht....ehm..." Staska schluckte. "...aber unheimlich finde ich es schon...doch." Rhuissa lachte leise: "Nicht genau so wie ein Rihannsu. Ich meine damit nicht, das ein Schiff denken und fühlen kann wie wir und die selbe Art von Bewußtsein hat. ..." Rhuissa stieg mit Staksa in den Turbolift ein. "Brücke." sagte sie. Der Turbolift setzte sich in Bewegung. "Glauben sie an die Elemente? Ich tue es. In dem Sinne, wie es anfing. Mit der These 'Dinge sind bewußt. Wenn sie angesprochen und respektiert werden, dann reagieren sie positiv.' Ist ihnen noch nie aufgefallen das ein Gegenstand, sei es ein Trikorder, ein Kaleh oder etwas anderes persönliches, sehr viel zuverlässiger und auf ihre Bedürfnisse präziser reagiert, wenn sie eine positive Beziehung dazu haben? Ein Kaleh z.B. ist im Prinzip wie jedes andere auch, und doch hat fast jeder ein Lieblingskaleh und kann damit auch am besten umgehen. Das läßt sich rational nicht erklären ..." Der Turbolift hielt direkt vor der Brücke. Rhuissa ging die wenigen Schritte und trat ein. Es hätte die Brücke der Drolae sein können, so wie sie zur Nachtschicht vor Rhuissa lag, rihannsuleer und mit leicht gedämpftem Licht. In Nichts unterschied sie sich von der Drolae-Brücke und doch hätte Rhuissa sofort 'gewußt' das dies nicht die Drolae war. "Merken sie es?" fragte Rhuissa. Intuitiv sprach sie leiser. Fast so, als wollte sie niemanden stören: "Dieses Schiff ist baugleich mit der Drolae. Aber kein Schiff, das eine Weile bewohnt wird gleicht seinem Zwilling. Es herrscht eine andere Atmosphäre. Etwas, das man nicht fassen und auch nicht beschreiben kann. Das Schiff hat etwas 'Eigenes'. Wenn sie es nicht Seele oder Bewußtsein nennen wollen, dann nennen sie es Aura. Es läuft auf das selbe hinaus. Es ist etwas da, jenseits des rationalen. Es wird von uns beeinflußt, so wie ein Rihannsu, der von seiner Kindheit an ein glückliches Leben hatte, eine sicherere und zufriedenere Ausstrahlung hat, als jemand der nur Not und Verzweiflung kennen gelernt hat. Auch lösgelöst von seiner Umgebung merken sie das einem Rihannsu an. So ist es auch mit dem Schiff. Was es 'erlebt' hat brennt sich in seine Aura fest." Rhuissa lächelte: "...oder in seine Seele." Sie lies ihren Blick über die Brücke schweifen. "Nun wollen wir versuchen herauszufinden was geschehen ist. Gehen sie an die technische Konsole und checken sie den technischen Zustand des Schiffes. Ich werde das Logbuch des Kommandierenden Offiziers überprüfen." Rhuissa war die einzige die Zugriff auf das Logbuch hatte. Nur ihr Rang und ihre Position erlaubten ihr, das Logbuch eines Kommandierenden Offiziers eines anderen Galae-Schiffes zu lesen. >> Shuttle 2 << Das Shuttle hob ab, steuerte auf die sich öffnende Luke zu und wurde kurze Zeit später von der kalten Finsternis des Alls umschlossen. Nervös starrte Yaros auf den Nebel, der fast die gesamte Fläche des Fensters einnahm und rasch größer wurde. Was würde sie erwarten? Yaros' Vorstellungskraft kannte - geprägt durch etliche überstandene Missionen - keine Wahrscheinlichkeitseingrenzungen. Plötzlich sah er sich hektisch im Shuttle um. Er hatte seine Ausrüstuing gar nicht mitgenommen, in seiner Aufregung hatte er nicht daran gedacht. Was, wenn er sie brauchen würde? Aber gut, jedes Shuttle sollte eines seiner Medikits besitzen.... Nach einigem Suchen fand er es. Da war es, grau und unverkennbar mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet. Er atmete erleichtert auf und ließ sich wieder in den Sessel fallen. Kurz darauf schoß er wieder hoch. "Wir hätten in der Waffenkammer vorbeischauen sollen! Oder gibt es hier....?" Sein Blick fiel auf die steuernde Nutala, die zur Zeit die Krallen eingezogen hatte, um die Konsole bedienen zu können, statt sie zu zerfurchen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. "Bleiben Sie einfach in meiner Nähe, das wird es genauso tun wie ein Disruptor." Er setzte sich wieder hin und sah zu, wie das erwartete Schiff langsam aus dem Nebel auftauchte. Nutala war als ob die Riov im Shuttle hinter ihr stand, sie fühlte sich ständig beobachtete. Irgend wie war ihr, als ob sie die Riov reichen würde. Aber auch wenn sie, um ihre Nerven zu beruhigen, sich ausgiebig umsah, bekam sie den Geruch nicht aus der Nase und sie konnte auch nicht die Quelle lokalisieren. "Was ist das eigentlich für ein Geruch hier, hat die Riov hier ihre Jacke vergessen oder was?" Nutala war sichtlich nervös, hatte sie doch immer Angst bei einem 'UPS' erwischt zu werden. Langsam nähten sie sich dem Schiff und umflogen es erst. Das Erste Shuttle hing auf der Steuerbord Seite und belegte dort die Andock Schleuse. So blieb ihr nur die Backbord Schleuse. "Tja, wir werden wohl etwas laufen müssen." Nutala grinste Yaros dabei an. Nach dem Andocken, öffnete Nutala die kleine Waffenkammer des Shuttles und deute mit einer angedeutet Verbeugung auf die verschieden Waffen. "Bitte zu Wählen!" "Aber bedenken sie, daß sie etwas brauchen könnten um etwas wirklich böses zu vertreiben. Ich würde das Gewehr empfehlen oder den Granatwerfer." Während sie sich eine Pistole umschnallte, aktivierte sie die Schleuse um die Umweltbedingungen auf der anderen Seite zu erkunden. "Sieht gut aus, alles in Ordnung. Die Riov könnte noch Leben." Yaros murmelte eine Verwünschung, als Nutala Rhuissas Jacke erwähnte. Hatte die Mieze nicht schon genug auf die Nase bekommen? Sie war zu gut, es war schon unheimlich. Aber es hatte sich schon zuviel Klarheit in seinen Verstand eingeschlichen, sonst hätte er Nutala wahrscheinlich eine Kopfnuß für diese Bemerkung gegeben. Als das Shuttle angedockt war, nahm er das Medikit auf und warf einen Blick in den für ein Shuttle erstaunlich gut gefüllten Waffenschrank. Aber er konnte sich nicht schwer belasten, schließlich wußte er nicht, ob auch alle wieder zum Shuttle zurücklaufen konnten... So griff er nach einem schlichten Disruptor - eine der wenigen Waffen, die ihm vertraut waren - und wandte sich der Luftschleuse zu. >> ChR Iel'hoanni, Korridore << Langsam öffnete sie sich vor ihnen. Als Yaros auf den ersten Korridor hinaustrat, empfing ihn eiserne Stille. Offenbar gab es kein Begrüßungskommitee... Doch er blieb trotzdem vorsichtig. Wer konnte wissen, was um die nächste Ecke lauerte? Er versuchte ruhig zu bleiben, doch er konnte nicht verhindern, daß sein Griff um den Disruptor etwas zittrig wurde - verdammt, er war Arzt! Normalerweise kamen seine Patienten auf irgendeinen Weg zu ihm und er mußte sie nicht in unheimlichen Schiffen erst noch suchen. Schon gar nicht mit der Hoffnung, daß es gar keine Patienten waren, sondern daß er die beiden unversehrt wieder irgendwo antraf. "Also gut.... ich schlage vor, daß wir uns zunächst zum anderen Shuttle begeben. Das ist diese Richtung. Vielleicht ist eine der beiden noch dort. Und sperren Sie die Ohren auf, ob Sie sie nicht irgendwo hören." Auf die Idee, einen Tricorder einzusetzen, um sie aufzuspüren, kam er nicht. Wozu auch? Er kannte ein Schiff wie dieses auswendig und darüber hinaus vertraute er seinen eigenen Augen irgendwie schon mehr als der Technik. Vorsichtig setzte er sich in Bewegung. Nutala sah sich im Korridor um und überlegte wie sie Yaros zu dem Besatzungsquartieren bekommen konnte. Es konnte ja was brauchbares zum Plündern da sein. Doch erstmals ging es um ihr klienes Leben und da wurde sie immer vorsichtig. "He, warte mal Intelligenzbestie!" "Schon mal was vom kleinen Freund und Helfer dem Tricorder gehört!" Nutala machte sich daran ihren nach Infos auszuquetschen. Yaros seufzte. "Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Wenn Ihnen aber was von oben auf Sie drauffällt, weil Ihre Augen an den Anzeigen kleben, bin ich nicht dafür verantwortlich." Er sah sich um. Das Schiff schien zumindest in diesem Bereich leer zu sein. Seine Schritte hallten von den Wänden wider. So mußte es sein, als erster allein ein gerade fertig gestelltes Schiff im Dock zu betreten... Ihm war, als würde er ein Flüstern vernehmen; eine schwache Stimme, die der Wind herantrug und ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. Er zögerte, weiterzugehen und lauschte auf die Stimme, doch sie verstummte abrupt, ohne daß er einzelne Worte hatte verstehen können. Kurz darauf schüttelte er den Kopf und ging mit festen Schritten weiter. Wenn hier niemand war, konnte auch niemand reden. Unwohl drehte er den Kopf, um die Gegend vor, neben und hinter sich im Auge behalten zu können. Das Gefühl, die Stimme jederzeit wieder hören zu können, ließ ihn nicht gänzlich in Ruhe. Links und rechts des Ganges lagen verschlossene Türen und Yaros machte sich nicht die Mühe, die Schilder daran zu entziffern. Er wollte nicht wissen, wer hier mal gelebt und gearbeitet hatte - oder es immer noch tat und nun kein Interesse daran hatte, sich bemerkbar zu machen.Instinktiv hielt er sich in der Mitte des Ganges, so weit wie möglich von den Türen entfernt. Er wollte gar nicht erst provozieren, daß sich eine von ihnen öffnete. Auch die folgenden Korridore glichen dem ersten - leer, kalt und unpersönlich präsentierten sie sich ihnen. Es hätte wirklich ein neu gebautes Schiff im Dock sein können, wenn nicht... ja, wenn da nicht dieses Gefühl wäre, hinter ihnen würde etwas oder jemand lauern. Doch so oft Yaros sich auch umdrehte, stets traf sein Blick nur auf die Korridorteile, die sie gerade hinter sich gebracht hatten. Nichts hatte sich daran verändert. Noch eine Wegbiegung, dann würde die zweite Andockschleuse in Sicht kommen... Erst war es ja nur ein Kribbeln im Nacken, doch irgend etwas war seltsam hier. Ihre Anzeigen sagten ihr nichts. Alles normal, kein Grund irgend etwas ... Doch etwas ließ sie wachsamer werden. So wachsam, das sie die Gerüche der verschwunden im Gang schweben sah. Wie Farbe in einer Badewanne die sich nicht ganz verteilen will, durchflossen die Gerüche die Gänge und noch etwas. Etwas was sie nicht sehen noch rochen könnte, doch da war etwas NEUES. Nutala stockte, irgend etwas lies ihre Haare zu Berge stehen und ihren Schweif wie den eines Eichhörnchens aussehen. Mit einem Rück stieß sie Yaros zur Seite und feuerte eine mehre Sekunden langen Disuptorstrahl vor ihnen in den Gang. Eine Trennwand am ende des Gangs verdampfte zu nichts. " DA, DA, DA, DA, Haben sie das auch ....?" Es fiel ihr schwer den Disruptor mit ausgefahrenen Krallen zu halten, so nervös war sie. Ihr Kopf flog suchend in alle Richtungen "Es ist weg, wie kann es so schnell verschwinden? Ich reiche nichts mehr davon, wie kann das sein? Nicht eine Spur mehr ......." Prüfend und suchen schnüffelte sie nach allen Seiten und ging dabei in Lauerstellung. >> ChR Iel'hoanni, Brücke << Staska ging an die technische Konsole und machte den Systemchek. Während die Sensoren das Schiff abtasteten und die verschiedesten Sektoren überprüfte hatte sie gelegenheit, auf Rhuissas Frage zu antworten. "Nein..." sagte sie nur. "Nein, ich habe mal an die Elemente geglaubt. Aber das ist lange her. Ich weiß nicht, ob es viel bringt einen Gegenstand freundlicher zu behandeln und somit die Gunst der Elemente auf mich zu ziehen. Es sind für mich mehr oder weniger Zufälle. Natürlich hab ich schon meinen Trikorder gesucht, oder andere wichtige Dinge. Doch es sind Materialien- sie haben keinen Bezug auf mich." Staska musterte die ersten Daten, die ihr völlig harmlos erschienen. "Und was mein Kaleh angeht Riov: Es ist ein Familienerbstück." Der Systemchek war beendet. Staskas Finger flogen über die Tastatur und werteten die Daten aus. "Lebenserhaltung stabiel. Die Temperatur auf Deck 3 und 4 ist um einige Onkian höher als auf Deck 1 und 2. Es sind leichte Fehlfunktionen in den Umweltsystemen bekannt. Nicht Bedrohlich. Der Antrieb funktioniert normal, Leichte Energiefluktuationen. Waffen sind deaktiviert aber Einsatzbereit. Tarnung ist Einsatzbereit, Sensoren funktionieren Normal, Lang und Kurzstreckenscans sind möglich. Es ist keine Experimentelle Technik zu finden. Kurz und Knapp, es ist alles im Normbereich. Es gibt lediglich leichte Schwankungen bei der Energiezuweisung. Es deutet auch nichts auf einen Kampf hin. Der Computerkern ist ebenfalls nicht beschädigt." Staska schaute auf ihren Trikorder als er zu piepen begann. "Riov, zwei weitere Lebenszeichen wurden entdeckt. Da der Trikorder normal funktioniert gehe ich davon aus, dass sie gerade an Bord gekommen sind" Rhuissa beschloss vorerst nicht weiter auf den Glauben an die Elemente einzugehen. Es war nicht mehr die richtige Zeit dazu. Staskas Meinung kannte sie, und sie hatte nicht vor, Staska in Glaubensfragen zu überzeugen. Wozu auch? Es hatte gereicht um ihr zu sagen, was sie dachte und was sie von der Situation hielt. "Das Schiff scheint nicht gut in Schuss zu sein. Die leichten Fehlfunktionen deuten auf schlecht gewartete Systeme hin. Ernst scheint es nicht zu sein. Ich habe aus den Logbüchern des Kommandanten erfahren was geschehen ist. Es klingt fast lächerlich. Sie haben das Schiff in ihren Shuttles verlassen, weil sie die Fehlfunktionen als unkontrollierbar gefährlich eingestuft haben und sich außer Stande sahen eine Lösung dafür zu finden. Ich schätze, sie haben entweder den schlechtesten Techniker der Galae an Bord oder ihre legendäre Feigheit ist noch schlimmer als befürchtet, oder beides. Wie auch immer, sie leben und sind irgendwo dort draußen in ihren Shuttles. Wir müssen die Galae kontakten. Wenn sie nicht schon von einem großen Schiff aufgelesen wurden müssen wir es verlanlassen. Jetzt sehe ich nach den neuen Lebenszeichen. Augenblick." Rhuissa schaltete die Konsole des Kommandanten um. Ihre Finger flogen geübt über die Anzeigen. Als sie das Ergebnis sah, zog sie eine Augenbraue hoch. "Die Lebenszeichen werden in der Nähe der Andockschleuse registriert. Ich glaube, sie haben recht damit, das sie gerade erst angekommen sind. Eines der Lebenszeichen ist rihannisch, das andere kann nicht bestimmt werden. Es wird als ... das gibt es doch nicht! ... katzenähnlich eingestuft. Bei allen Elemeten, Nutala? Kann das sein? ... Wer ist bei ihr und warum? ... Ist sie es überhaupt?" Rhuissa sah fragend und verwundert zu Staska. "Ich versuche sie zu rufen." Doch zu Rhuissas Verwunderung gelang es ihr nicht. "Irgendetwas blockiert die Komverbindung. Es scheint am Computer zu liegen. khhe'tcha, das Schiff ist wirklich reif für einen langen Aufenthalt in einer Werft. Ich tippe mehr und mehr auf einen miesen Techniker." "Moment..." rief Staska als sie noch mals den Computer checkte. "Nein alles in Ordnung mit den Computerkern." erwiederte sie. "Ich kann nichts feststellen. Ich könnte noch einen komplettscan durchführen, doch es dürfte das Ergebnis nicht sonderbar beeinflussen." Plötzlich drehte sich Staska blitzschnell um, hatte reflexartig ihr Kaleh in der Hand. Doch niemand war da. Leichte Angst stieg in ihr auf. War es das was die Riov meinte mit 'man könnte denken, jedes Schiff hätte eine Seele' oder so ähnlich? Sie steckte das Kaleh wieder ein, und schüttelte nur Ungläubig den Kopf. Dann lächelte sie Rhuissa zu, als währe nichts passiert. Rhuissa dachte einen Augenblick lang nach. "Die Galae wird dieses Schiff bergen wollen. Wir sollten in der Lage sein, anzugeben, in welchem Zustand es ist. ... Ja führen sie den Komplettscan durch, nur der Vollständigkeit wegen. Ich werde inzwischen die länger zurück liegenden Logeinträge prüfen um mehr zu erfahren. Allerdings interessiert mich im Moment mehr, wer an Bord gekommen ist. Nutala wird nicht die einzige ihrer Art sein. Wer immer es ist, sie haben auch Trikorder und werden bald wissen das wir hier sind. Machen wir uns auf alles gefaßt - Freund oder Feind." Rhuissa rief wieder das Logbuch des Kommandanten auf. Sie vergewisserte sich, das ihr Disruptor und ihr Kaleh griffbereit waren. >> Drolae, Brücke << Soveks Kopf wackelt zum Klaviertakt mit. Gleichzeitig beobachtete Sovek auf dem Hauptbildschirm den Andockvorgang des zweiten Shuttles. Die Sicht war zwar durch die Nebelschwaden eingeschränkt, aber durch eine Bildvergrößerung konnte man erahnen was um das Schwesterschiff geschah. "Wow, ist ja wie Shuttlekino," sagte Sovek. Jetzt fehlte nur noch osol' twist und plöp'dhikahh (Popkorn) [NRPG: dhikahh = Getreidesorte, entspricht am ehesten terranischem Mais], dachte sich Sovek. Rhuissas Konsole zeigte weiterhin keine Gefahr für Schiff und.... Sovek. Soveks gute Laune wurde langsam immer sichtbarer. So summte er das das Klavierstück nach und seine Finger spielten auf der Armlehne 'Luftklavier'. Ließ aber weiterhin den Hauptbildschirm nicht aus den Augen. "Momentmal," sagte Sovek und legte sein Kopf schief. "Computer Musik aus. Bild auf dem Hauptbildschirm im Abschnitt B8 um das 10fache vergrößern." Sovek stand auf und ging zum Hauptbildschirm. Der Nebel trübte im vergrößerten Bildausschnitt noch stärker eine klare Sicht auf das Schwesterschiff. "C... H... R...," fing Sovek die Schrift auf der Hülle zu entziffern. "ChR... Toll jetzt bin ich schlauer als vorher. Mißt Nebelschwaden. Jetzt zieh entlich vorbei... ah ein I... E... Das gibt es doch nicht. Weg da. Na also geht doch. H... O... und A und weiter könnte ein... zwei N's und zu letzt ein I. C H R I E L H O A N N I... ChR Iel'hoanni! Arrain tr'Efviymn und ihre bescheuerte Crew." Sovek schüttelte sein Kopf und wünschte: "Viel Spaß Riov." >> ChR Iel'hoanni, Korridore << Yaros setzte seinen Weg langsam durch die Korridore fort. Bald schon tauchte vor ihnen die Andockschleuse auf, sie war geschlossen. Er schaute sich noch einmal um, ob sich in der Nähe nichts bewegte und ging dann - Nutala im Rücken - auf die Schleuse zu. Der Stoß zur Seite kam unerwartet und Yaros fand sich plötzlich an einer der Wände wieder. Die Mieze! Seine ohnehin angespannten Nerven sorgten dafür, daß er nicht unbedingt weiter daran dachte, ob sie jemanden hier an Bord beim Mittagsschlaf stören könnten. "Waaaaaah! Du pelzgekleidete Pest! Du gestreiftes Untier! Willst Du uns hier alle umbringen? Dann hast Du es bald geschafft! Verdammt noch mal!", brüllte er sie an. Er vermied es jedoch, sich Nutala zu nähern. Der unruhig schlagende Schwanz und die riesigen Pupillen, die ihr ein wenig das Aussehen einer Wahnsinnigen gaben, beunruhigten ihn doch.... Statt dessen betrachtete er das Loch, das sich nahe neben die Andockschleuse durch eine Wand gefressen hatte. Nur etwas weiter links und der Hüllenbruch wäre nicht mehr aufzuhalten gewesen, noch ein Stück weiter und Rhuissa und Staska hätten zur Drolae laufen müssen.... Noch einmal streifte sein nicht gerade friedlicher Blick Nutala, dann kontrollierte er Shuttle und Schleuse.Als er wieder zurückkehrte, schaute er sich besorgt um. "Niemand dort, weder unsere beiden noch sonst wer. Der nächste logische Weg wäre die Brücke. Ich denke, sie sind dorthin gegangen. Und wehe, ich habe auf dem Weg dorthin so etwas in meinem Rücken. Beherrsch Dich!" Nervös deutete er noch einmal auf die Überreste der Wand. Vergeblich versuchte er, seine Hände ruhig zu halten, doch nach ihrer Aktion fiel es ihm noch schwerer als vorher. Jetzt in ein Gefecht zu kommen, konnte in seiner Verfassung fatal enden. So entschlossen wie möglich, schlug er den Weg zur Brücke ein und fühlte, wie sich die Härchen in seinem Nacken in einer verspäteten Reaktion aufstellten. Nutala sah Yaros aus ihrer Lauernden Haltung an. WAS WOLLTE DER? "Wir sollten hier verschwinden, solange wir noch können. Hier ist etwas Böses. Es hat sich die anderen bestimmt schon geholt und wir sind die nächsten, wenn wir nicht sofort hier verschwinden." Dabei sah sie sich weiterhin nervös nach allen Richtungen um. Dann schloß sie die Augen und schwieg bewegungslos. "Ich kann es spüren, etwas ist hier und es weiß, das wir hier sind." Sie schauderte, aus Angst, aber es war auch wegen der Kälte in diesem Gang. "Spinne ich, oder ist das mein Atem den ich da sehe." Nutalas Atem bildete einen kleinen Nebel vor ihr. Die Temperatur war deutlich gesunken. Schaudernd wandte sich Yaros wieder zu Nutala um. Er hatte nicht auf die Temperatur geachtet, aber jetzt fiel es ihm auch auf - es war überraschend kühl geworden und das in erstaunlich kurzer Zeit. Auch sein Atem verursachte kleine, weiße Wolken, die sich kurz nach ihrem Entstehen wieder auflösten. Nun, ein verlassenes Schiff in einem einsamen Nebel - der ein oder andere technische Defekt war wohl kaum zu vermeiden. Nun, er würde sich Sorgen darum machen, wenn es wirklich kalt wurde. Bestimmend streckte er seinen Arm aus und deutete in die Richtung, in die er gerade hatte gehen wollen. "DA geht unser Weg lang. Ich laß mich doch nicht von Geistergeschichten aufhalten. Ohne Rhuissa werde ich dieses Schiff nicht verlassen! Und jetzt weiter und keine Widerrede!" So tief wie möglich verkroch er sich in seiner Kleidung. Angenehm war es nicht gerade. Hm... aber wurde es nicht gerade wieder ein wenig wärmer? Er beschloß, die Umweltbedingungen zu ignorieren. Unangenehmer war das Frösteln, das sich immer wieder seine Wirbelsäule hinabarbeitete und das absolut nichts mit der Temperatur zu tun hatte. Die Stimmen flüsterten wieder... doch kaum, daß er sie wahrnahm, waren sie auch schon wieder verschwunden. Es würde ihn noch wahnsinnig machen. Es nutzte auch nichts, wenn er versuchte, sie zu ignorieren. Kaum war das Flüstern wieder da, horchte er ganz automatisch auf. Ob Nutala recht hatte und es hier wirklich etwas gab? Wer konnte schon so genau wissen, wie sie empfand, wie ausgeprägt ihre Instinkte waren? Es mußte einen Grund haben, daß sie bisher niemandem begegnet waren; Yaros ging mittlerweile davon aus, daß das Schiff verlassen war. Doch wo war die Besatzung hin und was hatte sie vertrieben? Er umklammerte seinen Disruptor fester, als würde allen die Anwesenheit der kleinen Waffe ihm Sicherheit geben können. Vor ihnen fand sich ein Turbolift und die Tür öffnete sich sogar anstandslos vor ihnen. Yaros wagte sich in die kleine Kabine und winkte Nutala hinein. Nutala betrat hinter Yaros die Kabine und hüpfte von einem Bein auf das andere währen die Kabine zur Brücke fuhr. "Ich habe da mal einen alten Film gesehen. Sie wissen schon, diese Unterhaltungsfilme die irgend wann in Mode waren. Darin ging es um Geister und so was. Das hier erinnert mich daran und außerdem .... Da gab es einen Spruch ... Benutze nie Fahrstühle währen eines Feueralarms oder bei einem Geisteralarm ..... Mir ist scheiß unwohl bei der Sache hier." Wie auf Kommando flackerte das Licht in der Kabine und der Antrieb stotterte leicht, kämpfte sich aber Tapfer weiter. "Ich und meine große Klappe, ich beschwöre es ja auch noch herbei." >> ChR Iel'hoanni, Brücke << Etwas hatte sich verändert. Rhuissa hatte kaum noch den Eindruck an Bord eines Schiffes weit draußen in der Calanam'coupaer zu sein. Vielmehr fühlte sie sich wie ... wie in der Natur! Sie schnupperte. Bald war es nicht mehr zu leugnen. Auf der Brücke roch es deutlich nach havranischen Bergveilchen. Staska und Rhuissa hätten genau so gut an einem Frühsommermorgen auf den Berggipfeln von Ch'Havran sein können. Das Licht veränderte sich, wurde weicher, fast wie kurz nach einem Sonnenaufgang. Die Temperatur fiel um 2 bis 3 Grad. Rhuissa sah beunruhigt zu Staska. "Wenn das so weiter geht fange ich an mir Sorgen zu machen. Ich werde Sovek damit beauftragen müssen die Umweltkontrollen zu stabilisieren. Sie werden ihm assistieren, Staska. Ich möchte dieses Schiff retten. Kennen sie die Vorschrifen der Galae? Rihannische Technologie darf nicht in fremde Hände fallen. Die erste Priorität ist es ein crewloses Schiff zu bergen. Ist das nicht möglich, muss ich es zerstören. Das gilt auch für den Fall, das die Technik an Bord hoffnungslos außer Kontrolle geraten ist. Soweit ich die Logbucheintragungen verstehe hatte die Crew mit heftigen Fehlfunktionen zu kämpfen und hielt das Schiff für unkontrollierbar. Fehlfunktionen, die angeblich viel schlimmer waren, als das was wir hier erleben. Sie haben beim Verlassen der ChR Iel'hoanni die Selbstzerstörung aktiviert, aber sie hat nicht funktioniert." Rhuissa sah Staska ernst an. "Ich werde das Logbuch auf meinen Trikorder laden. Dann gehen wir. Sie werden mit Sovek zurück kehren. Sie beide geben ihr Bestes um das Schiff zu stabilisieren. Falls es gelingt, wird es geborgen, falls nicht,..." Sie seufzte: "... dann muss ich es leider zerstören." Rhuissa verbarg nicht, das sie nur ungern ein eigentlich intaktes Patrouillenschiff zerstören wollte. Erst recht nicht ein Schwesternschiff der Drolae. Doch eines war sicher - sie konnte es so wie es war nicht zurück lassen. Es dauerte nicht mehr als 3 siuren und Rhuissa war fertig. Sie schloss das Logbuch des anderen Kommandanten und schaltete die Konsole ab. "Ich bin fertig. Gehen wir. ... Je eher wir gehen, desto eher können sie mit Sovek zurück kommen." sagte sie. Als Rhuissa zusammen mit Staska die Brücke verlassen wollte sank die Temperatur rapide und es begann auf der Brücke zu schneien. Erschrocken sah Rhuissa dem kleinen Schneesturm zu, der sich rasch bildete. "Nichts wie weg." sagte sie und zog Staska mit sich. Die Tür schloss sie hinter sich. "Wenn sie zurück kommen, werden sie Raumanzüge tragen." meinte sie. Den Turbolift sah sie nur kurz an. Mit einem schnellen Blick in Staskas Gesicht ging sie rasch weiter. Rhuissa ahnte nicht, das sie Yaros und Nutala damit knapp verpasste. "Wir gehen zu Fuß. Ich möchte nicht riskieren, das es zu einer Fehlfunktion im Turbolift kommt, während wir drin sind." erklärte sie. Noch bevor der Turbolift hielt, waren sie und Staska um die nächste Ecke verschwunden. Unruhig beobachtete Yaros Nutala. Das Schlimme an ihrer Hüpferei und dem, was sie sagte, war, daß es seine eigenen Ängste widerspiegelte. Auch er würde sich am liebsten ganz woanders aufhalten und wenn es nicht wichtige Gründe für seinen Aufenthalt geben würde, wäre er niemals hierher gekommen. Etwas war hier nicht in Ordnung und dieses etwas war weder greif- noch faßbar. Es war nur ein leiser Unterton, wie ein Schrei in einer unhörbaren Frequenz. Niemand hörte ihn, doch jeder konnte wahrnehmen, daß etwas da war. "Solange mir Ihr Geist nicht auf die Schulter tippt und beschließt, mich zu Tode zu erschrecken, werde ich mich hier nur mit Tatsachen beschäftigen. Alles andere ist vorerst unwichtig." Erleichtert atmete er auf, als sich die Kabinentür wieder öffnete - er hatte anderes befürchtet, als das Licht zu flackern begann. Nutala schaffte es noch, ihn ganz irre zu machen. Und nicht mehr in ihrer unmittelbaren Nähe stehen zu müssen, war schon mal ein Anfang. Eigentlich hätte er erwartet, Rhuissa und Staska auf der Brücke anzutreffen. Statt deren schmolz in dessen Stille frisch gefallener Schnee vor sich hin. Es brauchte schon ein zweites Hinsehen, bis Yaros Wahrnehmung und Anblick in Einklang gebracht hatte. Was war mit diesem Schiff los? Aber egal, jedes Zögern kostete Zeit. Er schaute sich um. Gerade noch konnte man ein paar Vertiefungen im hellen Schnee erkennen - Fußspuren. Jemand war hier gewesen, dem noch immer schmelzenden Schnee zufolge erst kürzlich. "Verdammt, ich befürchte, wir kommen zu spät. Los, hinterher. Und fragen Sie ihren Freund und Helfer vielleicht mal, ob es sein kann, daß sie es sind. Ich glaube zwar nicht, daß noch jemand außer uns hier ist.... Egal. Dort hinten hört der Schnee bestimmt wieder auf, wir dürfen sie nicht verlieren." Kurz bevor er den Spuren folgte, drehte er sich um und sah an der Wand neben sich entlang. Da war eine Bewegung gewesen, er hatte es im Augenwinkel gesehen. Es konnte nicht Nutala gewesen sein, sie stand auf seiner anderen Seite. Allmählich verwünschte er sich für die Idee, hierher gekommen zu sein. Der Schnee war restlos geschmolzen. Pfützen bedeckten statt dessen den Boden der Brücke, auch von den Konsolen tropfte es. Das Wasser verdunstete schnell, die Temperatur schlug ins Gegenteil um. Bald behinderten dichte Nebelschwaden die Sicht und Yaros war nur froh, daß er wußte, in welche Richtung er gehen mußte. Er tastete sich vorwärts und verließ die Brücke auf demselben Weg wie seine Vorgängerinnen. >> Drolae, Brücke << Sovek kehrte zum Riovstuhl zurück. An Rhuissas Konsole wollte er sich informieren welchen Auftrag die ChR Iel'hoanni in diesem Sektor hatte. Aber dazu kam er nicht. Ein Raumschiff kam weit abseits der Drolae aus dem Dunkel Nebel und näherte sich sehr langsam der Drolae. Sovek erkannte nicht gleich den Schiffstyp. Aber nach der chaotischen Zusammensetzung des Schiffes zu urteilen war es ein: "Pakled-Raumschiff!" Dieses Raumgebiet wurde zwar von den Romulanern beansprucht und kontrolliert, aber für andere Warp-Kulturen war das Calanam'coupaer immer noch ein freies Raumgebiet. Sovek kombinierte schnell und drückte die Alarmtaste. Die Pakleds waren nicht in der Lage andere Raumschiffe zu attackieren. Sie beschränkten sich auf aufgegebene und verlassene Raumschiffe, um sie auszuplündern. Oder sie benutzten ihre sehr listige Intelligenz um Schiffen das abzunehmen was sie technologisch weiter brachte. "Die wollen unser Schwesterschiff," stellte Sovek fest und öffnete einen Kanal zu den Pakleds: "Pakled-Schiff. Hier spricht der Kommandierende Offizier der ChR Drolae. Verschwinden sie schleunigst aus diesem Gebiet oder sie bekommen unsere Waffen zu spüren." Auf dem Hauptschirm erschien ein treu doofes Pakled-Gesicht. "Hier Pakled Schiff 'Mondor'. Wir suchen Dinge," sprach der Pakled-Anführer mit seinen unterentwickelten Sprachfähigkeiten, die seinen Volk angeboren war. "Ich weiß!" Schimpfte Sovek. "Macht das ihr wegkommt und sucht woanders nach Dinge!" Gleichzeitig rief er alle Daten die von der Galae über die Mondor gesammelt wurde ab: Romulanische Schilde, föderations Photonentorpedos, verschiedene Schiffssystem von den Klingonen und von den Jarada. "Wir suchen Sachen," kam ein weiterer Pakled ins Bild. .......... Ende der Chronik ............