Chronik vom 29.05.2003 Ort der Handlung: Calanam'coupaer, Auf dem Weg zum Dunkelnebel Zeit der Handlung: 21.12.2375 Bordzeit: 7.30 Uhr bis 7.50 Uhr >>> Liebe tut weh <<< >> Rhuissas Quartier << > Ihr Blick war in die Ferne gewandert, hatte ihn zurückgelassen. Es dauerte > eine Zeit, sie hatte sich scheinbar darin verloren... Er lächelte und > fragte sie leise: > "Woran denkst Du?" 'Ich dachte daran, wie schön es wäre, wenn du mich küßt. Obwohl ich weiß, wie vollkommen irreal das ist. Ich dachte, wie schön es ist, das du ganz real meine Hand nimmst, und es hätte nicht viel gefehlt, da hätte ich mir noch viel mehr gewünscht.' Rhuissa wurde tief dunkelgrün und sehr verlegen bei dem Gedanken, sie hätte diese Worte ausgesprochen. Sie fühlte sich ertappt. Hatte Yaros ihr ihre Gedanken angemerkt? Sie sah ihn lächeln und war erleichtert. Nein, wenn er ihre wahren Gedanken erraten hätte, dann ... dann wäre er jetzt aufgestanden und hätte so etwas gesagt wie 'Rhuissa, es ist besser, ich gehe jetzt. Das gemeinsame Frühstück war keine gute Idee. Wir sollten das nicht wieder tun.'Ja, ganz sicher hätte er so etwas gesagt. Aber er war arglos. Nein, er ahnte nichts von ihren Gedanken. "Ich dachte daran, das mir unser gemeinsames Frühstück gefällt." sagte sie schließlich. Es war nicht gelogen. Es war nur ... untertrieben, und nicht ganz auf den Punkt gebracht. Rhuissas Teller war fast leer und auch Yaros hatte schon viel von seinem Omlett gegessen. Rhuissa atmete tief durch bevor sie weiter sprach: "Yaros, da ist noch was. Ich wollte es dir schon seit drei Tagen sagen, aber es war immer zu viel zu tun. Nun ist die richtige Zeit dazu. Unser Frühstück ist gleich zuende. Bevor du deine Arbeit beginnst solltest du dich hinsetzen und einen langen Brief schreiben, und ihn abschicken. Ich habe gehört ... vor drei Tagen auf der Brücke, als wir glaubten, wir hätten nur noch wenige Sekunden zu leben ... da hast du leise 'Ich liebe dich' geflüstert. Ich weiß, das war sehr privat und es geht mich eigentlich nichts an, aber ich bin deine Freundin und es ist mir nicht egal, wie es dir geht. Da draußen gibt es also jemanden, den du liebst ... so sehr, das du in deinen letzten Augenblicken an sie denken wolltest. Du hast nie etwas gesagt. Wer sie ist ... eine Frau, deine Mutter, eine Schwester, eine Tochter aus einer früheren Beziehung? Was auch immer deine Gründe waren, nichts zu sagen, ich akzeptiere es und werde auch nicht weiter fragen. Aber ... Es dauert nicht mehr lange und wir haben diesen Nebel erreicht. Wer weiß was uns dort erwartet. Ich selbst glaube nicht an ein Schmuggler - Versteck, aber das ist eine andere Sache. Schon in ein paar Stunden könnten wir wieder in Lebensgefahr sein, und dann wird es dir bitter leid tun, das du die Gelegenheit nicht genutzt hast ihr zu schreiben, ihr zu sagen, was sie dir bedeutet und das du an sie denkst. ... Yaros, schreib ihr. Jetzt gleich bevor es zu spät sein kann. Tu es wirklich." Rhuissa schwieg traurig. Warum sie davon ausging, es sei eine Frau konnte sie nicht sagen. Es könnte genau so gut sein Vater, ein Bruder oder ein Sohn sein. Aber etwas in seiner Stimme hatte sie glauben lassen, es müsse sich um eine Frau handeln. Der Gedanke, es könnte keine Verwandte sondern eine Geliebte sein, machte sie traurig. Genau so traurig wie der Gedanke an diejenigen, von denen sie selbst sich nicht mehr verabschieden konnte. Es war jedesmal ein süßes Vergnügen für Yaros, Rhuissa verlegen zu sehen. Sein Lächeln wuchs in die Breite. Daß sie etwas anderes gedacht haben könnte als sie sagte, darauf kam er gar nicht. Er ging davon aus, daß es ihr Verlegenheit bereitete, mit offenen Augen träumend ertappt worden zu sein. Doch nun war es an ihm, verlegen zu ergrünen. Sein Abschied auf der Brücke... Er hatte nicht damit gerechnet, daß ihn jemand wirklich gehört hatte, war sich nicht mal sicher gewesen, ob er es überhaupt ausgesprochen hatte. Schon gar nicht, daß Rhuissa es gehört hatte! Wenn er sich zurückerinnerte, das Bild der beinahen Katastrophe in die Gegenwart holte, sah er die Szene noch in allen Details vor sich - das Schiff der Ferengi und der eigene Torpedo auf dem Hauptschirm, die fast spürbare Panik, die sich auf der Brücke ausbreitete und in der Mitte sie - Rhuissa, die kerzengerade auf dem Kommandosessel saß, einem Felsen im tobenden Sturm gleich und selbst im Angesicht des drohenden Untergangs noch immer in aller Ruhe Befehle gebend. Und in all diesem Chaos hatte sie ihn noch gehört... "Auf der Brücke, ja... ich habe mich in der Tat verabschiedet. Als dieser Torpedo in direktem Kurs auf uns zukam und... und es aussichtslos schien zu entkommen, da... nun ja, da wurde mir ganz plötzlich klar, daß ich nie wieder die Gelegenheit bekommen würde, einige Dinge auszusprechen, die ich schon lange hatte sagen wollen. Eine davon... eine dieser Gedanken betraf meine Schwester, ja. Als ich sie zum letzten Mal gesehen habe, konnte die kleine Rh=EDa gerade ein paar Schrittchen laufen. Aber sie ist mittlerweile schon längst erwachsen. Und da... ja, da war noch jemand, noch jemand anders. Du hast recht, ich... sie bedeutet mir sehr viel. Gekannt habe ich sie schon lange, aber es ist noch gar nicht so lang her, daß ich sie wirklich... wirklich zu schätzen begann. Sie ist keines meiner früheren... Abenteuer. Es ist völlig anders. Sie versteht mich, sie... sie hört mir zu und sie gibt mir das Gefühl, daß es trotz aller widrigen Umstände für mich einen Platz in diesem Leben gibt. Es gibt fast nichts, was sie aus der Ruhe bringt und keine Situation, in der ihr die richtigen Worte fehlen. Aber sie... nein, sie wird für mich immer unerreichbar sein, in gewisser Weise. Ich hab ihr nie gesagt...nie gesagt, wie viel sie mir in Wirklichkeit bedeutet. Vielleicht kann sie es sich denken, weil... nun, weil man kaum etwas vor ihr verbergen kann, aber ich kann es ihr dennoch nicht sagen. Ich weiß nicht, ob sie... wenn ich... also... ich will nicht, daß sich etwas an unserer Beziehung, die keine ist, an unserem Vertrauen zueinander jemals etwas ändert. Wenn sie sich dann von mir distanzieren würde - und sei es auch nur aus dem Grund, daß sie mir nicht wehtun will, weil sie nicht dasselbe für mich empfinden kann - könnte ich das nicht ertragen. Wäre sie vor drei Tagen neben mir auf der Brücke gewesen, hätte ich auch nur ihre Hand gehalten in jenen vermeintlichen letzten Sekunden meines Lebens..." Fast hätte er aus einem Impuls heraus erneut seine Hand ausgestreckt, um die ihre zu fassen, doch gerade noch im letzten Moment konnte er sich zurückhalten. So vertraut die Atmosphäre auch war, doch er wollte keine unerwünschten Parallelen herstellen zu dem, was er erzählte. Aber was würde er dafür geben, wenn er dies frei hätte tun können, ohne jedes Bedenken, ohne jene Scheu vor solchen verräterischen Gesten! Unsicher beendete er seinen Satz: "...selbst dann hätte ich sie wahrscheinlich unwissend in den Tod gehen lassen, damit sie unbeschwert davon bleibt. Selbst wenn es jeder Vernunft widersprechen sollte. Nein, ich kann diesen Brief nicht schreiben, Rhuissa, so gern ich es sehen wollte, daß es eine Lösung für dies alles wäre. Aber ich habe Angst davor, was dann passieren könnte... " Er atmete tief durch. Wie lange hatte er von einer solchen Gelegenheit geträumt, in der er ihr all dies sagen konnte! Doch nach wie vor mußte er die wahre Absicht seiner Worte für sich behalten. Er konnte ihr nicht sagen, daß sie ihm wichtiger war als alles andere, konnte ihr nicht von seinen Träumen erzählen, in denen ihr Lächeln, ihre sanft über seine Haut streichelnden Hände ihn verfolgten... Sollte Rhuissa ruhig glauben, daß er von einer anderen sprach - auch wenn sie damit wahrscheinlich besser und leichter leben konnte als er. Rhuissa ging durch ein Wechselbad der Gefühle. Es kostete sie sehr viel Mühe, äußerlich ruhig zu bleiben. Niemals durfte Yaros merken, was in ihr vorging. Als er von seiner Schwester sprach, da war Rhuissa soo erleichtert. Eine Schwester! ... Doch Yaros sprach weiter. Rhuissa hielt innerlich den Atem an, als er sagte, es gebe noch jemanden. Und dann ... 'lange gekannt ... zu schätzen begann ... kein Abenteuer ... Sie versteht mich ... hört mir zu ... für mich einen Platz in diesem Leben ...' Rhuissas Puls beschleunigte sich so schnell, das sie fürchtete, man könnte es auf dem ganzen Schiff hören. Das klang ... das klang nach ihr! Konnte es denn sein? ... Nein, sie war es nicht! Er sprach weiter. Es gab vieles, was sie aus der Ruhe brachte, und wie oft fehlten ihr die richtigen Worte. 'sie kann es sich denken ...' nein, eindeutig nicht. Dazu fehlte ihr jede Grundlage, Yaros hatte ihr nie einen Grund gegeben, an mehr zu glauben als an Freundschaft. Vor ihr verbergen konnte man auch vieles, sie brauchte nur an Soveks heimliche 'Geschäfte' zu denken. Nein, sie war es nicht, kein Zweifel! Yaros sprach von Vertrauen zwischen ihm und der Unbekannten. Rhuissa kämpfte damit nicht zu zeigen, wie elend sie sich plötzlich fühlte. Und dann waren seine Worte wie ein Spiegel. Auch sie könnte es nicht ertragen, wenn Yaros sich von ihr abwenden würde, weil er ihre wahren Gefühle kannte und nicht erwidern konnte. Der letzte Beweis kam, als er davon sprach, was gewesen wäre, wenn 'sie' auf der Brücke neben ihm gewesen wäre. Rhuissa war da gewesen. Nun wußte sie mit Sicherheit, das die Liebe des Mannes, den sie über alles liebte, einer anderen Frau galt. Es tat weh, höllisch weh. Das Yaros ihre Gefühle nicht erwiderte, wußte sie die ganze Zeit über. Aber es war etwas anderes zu wissen, das der Platz in seinem Herzen besetzt war. Wie sprach er von der Anderen ... das sie unbeschwert bleiben sollte. Die selbe liebevolle Fürsorge, die er ihr als Freund geschenkt hatte, nur auf einer anderen viel tieferen Ebene. Was für ein wundervoller Geliebter mußte Yaros sein. Wie unendlich glücklich konnte die Frau an seiner Seite sein. Rhuissa wollte weinen, und kämpfte schwer darum, sich nichts anmerken zu lassen. Warum nur wollte er es dieser Frau nicht zeigen? Yaros war anders als Rhuissa. Ihn mußte man einfach lieben. Es war unvorstellbar, das er eine Zurückweisung befürchten mußte. Rhuissa hätte ihm das beinahe gesagt. Fast zu spät fiel ihr ein, das sie so etwas nicht sagen durfte. Spätestens dann hätte sie sich verraten, und das durfte nun niemals und unter keinen Umständen geschehen! Ein Chaos der Gefühle tobte in ihr. Es war unfair, so unfair. Sie wollte ja gar nicht, das er einsam und unglücklich war. Aber wenn er eine andere Frau liebte, warum khhe'tcha konnte er dann nicht wenigstens mit ihr glücklich sein! Im selben Moment, wo ihr dieser Gedanke kam, bäumte sich alles in Rhuissa auf. Es würde nicht weniger weh tun. Und doch hätte sie den Trost, das er glücklich war. War es überhaupt ein Trost? Das Gefühlschaos in Rhuissa wurde immer undurchschaubarer. Sie wußte nicht, wie lange sie geschwiegen hatte. Voller Angst fürchtete sie, er müßte an ihrem Gesicht ihre wahren Gefühle erkannt haben. 'Ihr Elemente ... laßt nicht zu, das er es sieht!' flehte sie inständig in Gedanken. In hastiger Verzweiflung suchte sie nach Worten. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll." hörte sie sich rauh sagen. Traurig sprach sie weiter: "Es tut mir leid. Es tut so weh zu lieben, und nicht geliebt zu werden. ... Ich weiß was es heißt, hoffnungslos zu lieben. Für mich gibt es keine Hoffnung. Absolut keine, das weiß ich mit gnadenloser Sicherheit. ... Aber für dich ist es gar nicht aussichtslos, wenn ich dich richtig verstehe. Du weißt nur nicht, was sie für dich empfindet. Vielleicht ... vieleicht wendet sich für dich alles zum Guten. ... ich wünsche es dir ..." Rhuissa zögerte ... : "Obwohl ... kann das überhaupt? Du bist hier und 'sie' nicht. Sie kann nicht in deiner Nähe sein. Wir haben nur zwei Frauen an Bord der Drolae: Nutala und Staska." Rhuissa zählte sich selbst schon nicht mehr mit, sie war bereits 'ausgeschieden': "Von den beiden kann es keine sein. Beide kennst du noch nicht lange genug, und vor allem waren beide auf der Brücke, als der Torpedo auf uns zu raste. Und du sagstest ja 'Sie' war nicht an deiner Seite." 'Ich war an deiner Seite, und doch war ich es nicht wirklich. Nicht für dich.' dachte sie traurig. Dann sah Rhuissa Yaros erstaunt an: "Erinnerst du dich an die Nacht nach Mihkros Tod? Ich hatte dich gefragt, ob ein Leben irgendwo anders außerhalb der Drolae nicht viel besser für dich sei. Du wolltest bleiben. Es stimmt das du hier gebraucht wirst, ja. Aber ... da ahnte ich noch nicht, das es da draußen eine Frau gibt, die du so sehr liebst. Bist du wirklich sicher, das du bleiben willst? Was ist das für ein Opfer für dich! Getrennt zu sein, von der Frau, die du liebst!" Rhuissa dachte daran, was es für sie bedeuten würde sich freiwillig dafür zu entscheiden, ohne Yaros zu leben. Es wäre so schmerzhaft, und doch ... "Yaros, ich nenne mich 'deine Freundin'. Glaubst du denn, ich wäre so egoistisch, deinem Glück im Wege zu stehen?" Und plötzlich war es da, der Gedanke wie ein Blitz, wer 'sie' sein könnte. Rhuissa starrte Yaros entsetzt an. "Ich weiß, wer sie ist!" fast war es geflüstert. Sie war bleich wie eine Borg geworden. Nun schimmerten tatsächlich Tränen in ihren Augen: "Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Du kennst sie schon länger, hast sie erst in letzter Zeit schätzen gelernt, sie ist kein Abenteuer, nichts bringt sie aus der Ruhe und um Worte ist sie auch nie verlegen, an Bord der Drolae ist sie nicht. Natürlich, ... es gibt nur eine Frau auf die diese Beschreibung zutrifft." Rhuissa atmete schwer. Schlimmer hätte es für sie kaum kommen könnnen. Sogar Nutala wäre ihr als Yaros Favoritin lieber gewesen. [ >;-) ] "Sie ist ein wenig älter als du, eine Führungsperönlichkeit, selbstsicher, kein Abenteur, und ihr sagt man nicht einfach so 'ich liebe dich'. Vor ihr hat man eine gewisse ... Furcht, ihr zu Nahe zu kommen. Und vor kurzem hier war sie auch. Ja, jetzt kann ich verstehen, warum du Bedenken hast, es ihr zu sagen. Es ist khre'Rionel Arrhae i-Lianh t`Mnaeha! Es kann nur sie sein." Rhuissa schluckte und schluckte und kämpfte mit den Tränen. "Diese Frau war bereit dich und die gesamte Crew in einem Tal Shiar Labor als Versuchtshlai zu opfern! Das werde ich ihr nie verzeihen. Wenn du sie liebst ... eine knallharte TSlerin ... wie kann ich dann noch offen mit dir reden? Ich werde dich als Freund verlieren, auf jeden Fall." Rhuissa zitterte. Zumindest das brauchte sie nicht zu verbergen. Das ihr ihre Freundschaft mit Yaros wichtig war, hatte sie nie geleugnet. 'Es ist meine Schuld.' dachte Rhuissa erschüttert: 'Ich habe zu viel von ihm verlangt. Ich war so schwach. Ich habe mich zu sehr auf ihn verlassen. Damit habe ich ihn überfordert. Ich habe ihn genötigt eine Last zu tragen, die die meine gewesen wäre. Das mußte ihm irgendwann zum Hals heraus hängen. Kein Wunder, das er von so einer starken selbstsicheren Frau wie khre'Rionel t'Mnaeha fasziniert ist. Sie ist so anders als ich. Um sie braucht er sich nicht ständig zu kümmern. ... Es ist meine Schuld khhe'tcha. Ich habe ihn dieser Frau in die Arme getrieben. Das schreckliche ist, das er mit ihr niemals glücklich werden kann. Sie ist stark, aber auch sehr hart. Yaros ist zu sensibel, um ihre Härte zu ertragen. Auf Dauer wird er mit ihr unglücklich. Was habe ich nur getan? Was habe ich angerichtet mit meiner ewigen Schwäche? Ich habe ihn gebraucht ... aber zu lange und zu intensiv. Das konnte nicht gut gehen. Ich hätte stärker und stabiler sein müssen, anstatt immer nur von seiner Kraft zu zehren. Was soll ich nur tun, ich kann es nie wieder gut machen?' Rhuissa senkte ihren Blick, sie mußte furchtbar aussehen. Vor allem aber, mußte ihr Gesicht zu viel verraten. Er durfte es nicht sehen. 'Wenn er khre'Rionel t'Mnaeha liebt, dann kann es keine Freundschaft mehr zu mir geben, die Kluft die er damit aufreißen würde wäre zu groß. Er kann auch nicht auf der Drolae bleiben. Die anderen würden das niemals zulassen, eine so enge Verbindung zum Tal Shiar. ... Hat er sie vielleicht auch deshalb gewählt, bewußt oder unbewußt? Weil er durch seine Liebe zu ihr auf jeden Fall von hier weg kommt? Das würde ihn erlösen, von der viel zu engen Verantwortung für mich, die ich ihm aufgehals habe. Oh, ihr Elemente, was soll ich tun, wenn er geht? Und er wird gehen, keine Frage. ... Aber ich habe keine Wahl, ich muss ohne ihn leben. ... Was für eine furchtbare Ironie. Wenn er geht bin ich gezwungen so stark zu sein wie ich die ganze Zeit über hätte sein müssen, denn dann habe ich niemanden mehr. ... Yaros, ich werde stark sein, und wenn es das letzte ist, was ich für dich tun kann. Du sollst niemals ein schlechtes Gewissen haben müssen, mich hilflos zurück gelassen zu haben. Und bei all dem Überdruß den du verspüren mußt, ich glaube, das es dir etwas ausmachen würde. ... Jetzt bleibt mir wirklich nur noch das Foto von dir ...' Yaros war es relativ egal, daß sein Omelett kalt wurde. Die Betroffenheit, die er aus Rhuissas Worten und vor allem ihrer Stimme heraushörte, ging ihm nahe. Natürlich, er hatte damit gerechnet, daß sie sich in seinen Worten nicht erkennen würde und es war ihm (wenn auch schmerzhaft) mehr als recht, daß sie es so annahm, wie er es beabsichtigt hatte. Aber es funktionierte ein wenig zu gut für seinen Geschmack. Vor allem, als ein Name fiel... Mit Unglauben sah Yaros Rhuissa an. Einen sehr langen Moment. Er brauchte Zeit, um das soeben gehörte zu verarbeiten. Dann fing er an zu lachen. Natürlich, aus ihrer Sicht, mit ihren Argumenten war es sogar auf eine sehr eigene Art nachvollziehbar. Es dauerte, bis er sich wieder gefangen hatte. "Khre'Rionel.... Rhuissa, das ist nicht Dein Ernst! Das.... ich... das kann nicht Dein Ernst sein. Du solltest wissen, daß ich mit dem Tal Shiar nicht unbedingt..... ach verflixt, allein bei der Vorstellung läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter. Du brauchst Dir nun wirklich keine Sorgen zu machen, daß Du mir ab heute nicht mehr trauen kannst. Das einzige Mal, als ich mit ihr allein war, haben wir über Dich gesprochen - wahrscheinlich war das auch das erste und einzige Mal, daß ich mit einem TS einer Meinung war. Nein, mach Dir keine Sorgen um mich.. Sie müßte schon die letzte Frau sein, die... und wahrscheinlich nicht mal dann." Er wandte kurz den Blick ab, um seine Teetasse anzuheben. In ihm mischten sich pure Erleichterung darüber, daß sie ihn nicht richtig verstanden hatte mit unendlichem Bedauern, daß sie es nie erfahren würde... Es tat weh, sie reden zu hören. Wie sie ihn drängte, selbst die Drolae Drolae sein zu lassen, um zu seiner vermeintlichen Geliebten zu gelangen. Wäre es doch nur so, könnte er es doch! Er würde es tun, er würde alles liegen lassen, wenn das bedeutete, mit Rhuissa zusammen zu sein. Nicht nur als Freund, nicht nur als Bordarzt auf einem klapprigen Schiff. Wie weit war es schon mit ihm gekommen. Es hatte Zeiten gegeben, in denen er sich über solche Dinge keine Gedanken gemacht hatte. Es hatte oft in seiner Hand gelegen, ob er morgens allein oder zu zweit frühstückte, zu oft..... Und nun saß er hier, froh darüber, daß Rhuissa bei ihm weilte, um den Tag mit ihm zu beginnen, nachdem sie die Nacht getrennt voneinander verbracht hatten. Wie hatte er einst jene belächelt, die alles in eine Beziehung investierten - nie hätte er geglaubt, einmal zu ihnen gehören zu wollen. "Ja, ich habe in der Nacht gesagt, daß ich hier bleiben will, was immer auch auf mich wartet. Der Meinung bin ich immer noch. Es ist mir egal, wie das Leben da draußen, wie das Leben zu Hause wäre. Glaube mir, Nähe ist manchmal viel schmerzvoller als Distanz. Du weißt, daß Du nie die Chance hast, etwas zu ändern, weil Du weißt, daß Du sie Dir nie geben wirst...daß alles immer so bleiben wird, wie es ist. Das zu ertragen, ist nicht einfach. Es begleitet Dich, jeden Tag. Und Dir bleibt nicht einmal die Möglichkeit, etwas dagegen zu tun, weil sich Gefühle nicht einsperren lassen... " Er brach an dieser Stelle ab und nahm einen Schluck Tee. Einfach nur, um etwas zu tun. Sie anzusehen, war zu schwer in diesem Moment. Sie durfte es nicht wissen, nicht einmal ahnen. Doch es war so schwer - ihre Sorge zu ertragen und dennoch zu wissen, daß sie die Ironie in dieser Sache niemals erfahren würde. Es war vor allem ein Satz von ihr, der ihm zeigte, wie kostbar ihrer beider Freundschaft war. Sie sprach davon, ihn als Freund zu verlieren, wenn es Arrhae war... Kein Wort darüber, daß sie es nicht respektieren konnte, nur die schlichte Feststellung, daß ihre Freundschaft verloren wäre. Wie gern hätte er ihr dafür gedankt, für das tiefe Verständnis, das sich in diesen Worten verbarg, doch kein Dank schien ihm unverdächtig genug. Und so schwieg er, die Finger um die warme Tasse geklammert. Womit hatte er sie nur verdient? Rhuissa war verwirrt. Es war nicht Arrhae? Nein, Yaros Reaktion war zu überrascht und zu echt. Sie brauchte eine Weile um aus ihren düsternen Gedanken wieder heraus zu finden. Er war nicht vor ihr auf der Flucht. Aber er liebte eine andere Frau die irgendwo dort draußen nichts von ihrem Glück ahnte. Rhuissa wußte nicht einmal ob sie erleichtert sein sollte, weil er blieb, oder traurig, weil er nun weiter von ihr entfernt war als zuvor. 'Ich hätte nicht davon anfangen sollen. Ich hab es gut gemeint, aber was hab ich damit angerichtet?' dachte sie. Die letzten Bissen ihres Omletts waren kalt geworden. Sie brachte sie nicht mehr herunter. Ihr Tee war bereits leer. Jetzt hätte sie gerne noch einen Schluck gehabt. "Du hast recht, Gefühle lassen sich nicht einsperren." sagte sie trüb: "Trotzdem willst du deine eigenen Gefühle einsperren. Du sagst, das du selbst es bist, der dir die Chance gibt, etwas zu verändern ... oder dir diese Chance verweigert. ... Weißt du wie viel Hoffnung trotz allem in deinen Worten steckt? ... Weißt du wie hoffnungslos es ist, wenn du gar keine Chance hast? Weil derjenige den du liebst nicht mehr lebt, und du keine Möglichkeit hattest dich zu verabschieden. Du hörst nicht von einem Tag auf den anderen auf zu lieben. Du liebst weiter, aber es gibt keinen Raum mehr für Hoffnung. Es dauert sehr sehr lange, bis du innerlich Abschied genommen hast, und es irgendwann vorbei ist." Rhuissa schwieg. Sie wußte nicht mehr was sie sagen sollte. Sie war immer noch verwirrt. Ein Chaos widersprüchlicher Gefühle tobte in ihr. 'Hätte ich nur nie davon angefangen!' bereute sie ihre Offenheit. Sie wußte, das sie etwas zerstört hatte. Yaros erkannte den Moment, ab dem sie nicht mehr von sich selbst sprach. Wie schwer mußte es für sie sein, mit ihrer Vergangenheit zu leben, ahnend, daß vielleicht ein Teil dessen für immer in ihr begraben blieb? Jener Teil, der sie letztendlich hierher gebracht hatte... Es fiel schwer einzusehen, daß er ihr nicht einmal helfen konnte. Selbst wenn jene Erinnerungen aus einem Grund plötzlich an die Oberfläche kamen und selbst wenn es damit endlich Gewißheit gab, was auf dem anderen Schiff passiert war - egal, wie sie aussahen - was würde das für einen Unterschied machen? Die Galae würde diese unbedeutende Wendung der Dinge nicht einmal zu würdigen wissen. Das Urteil hatte man schon vor Jahren entgültig gefällt. Und Rhuissa... nun, sie wäre noch immer allein; trotz aller Gewißheit konnte man die Zeit nicht zurückdrehen. Yaros kehrte mit seinen Gedanken in die Gegenwart zurück. Es brachte nichts, über Vergangenes zu grübeln. "Rhuissa, hör bitte auf, Dir solche Sorgen um mich zu machen. Ich habe einmal gesagt, daß ich mich mit der Situation hier längst abgefunden habe und ich werde es gern noch einmal tun. Ich möchte die Drolae nicht verlassen. Und Dich erst recht nicht. Und vielleicht gilt das sogar für die anderen. Was auch imer da draußen auf mich wartet, mein Zuhause ist letzendlich hier. Ich lebe hier, ich arbeite hier... Ich denke, ich würde es viel eher bereuen, all dem hier den Rücken zu kehren, trotz aller Widrigkeiten. Wir wissen zwar nicht, was uns jeder Morgen und jede neue Mission bringt und Ruhm und Ehre verfolgt uns bis hier draußen auch nicht, aber ich weiß, daß ich hier zu Hause sein kann. Hier schaut mir niemand ständig über die Schulter und niemand predigt mir Vorschriften. Wenn ich zurückginge... wo wäre ich dann? Was würde ich tun? Bakterienkulturen pflegen? Nein, glaube mir, ich bin hier bestens aufgehoben. Die Drolae... und nicht zuletzt Du... sind mir wichtig. Laß mir meine Träume, Rhuissa. Manchmal läßt es sich mit ihnen besser leben als mit der Realität." Rhuissa schluckte. Gern hätte sie nun nach Yaros Hand gegriffen, wie er zuvor nach der ihren. Aber der Mut dazu fehlte ihr. Er könnte es falsch deuten. Nein, eigentlich richtig deuten. khhe'tcha ... auf jeden Fall konnte er es so deuten, wie es nicht sein durfte. Sie lies es sein und beschränkte sich auf ein trauriges Lächeln. "Du hast ja so recht. Träume sind viel schöner und hoffnungsvoller als die Realität. Sie lassen uns etwas, das die Elemente uns im realen Leben nicht mehr geben wollen. Ich wünsche dir wirklich, das du deine Träume nie verlierst. ... Ich habe meine verloren. Ich kann nicht einmal mehr träumen." Rhuissa dachte dabei an Yaros. Er liebte eine Andere. Dieses Wissen lies sich nicht zurück nehmen. Es löschte ihre Träume aus, auch wenn sie kaum gewagt hatte, sie zu träumen. Aber in einem stillen verborgenen Winkel ihrer Seele hatten sie gelebt, ihre Träume von Yaros. Nun gab es sie nicht mehr. Vor der Wirklichkeit von Yaros Gefühlen hatten sie zerplatzen müssen wie Seifenblasen. "Aber eines ist mir geblieben. Und es ist so schön und tröstlich zu wissen, das du dieses Empfinden mit mir teilst. Auch für mich ist die Drolae zum Zuhause geworden. ... Früher hätte ich mir nie vorstellen können, jemals auf einem solchen Schiff zu landen, und wenn ich es mir hätte vorstellen müssen, dann wäre es mir als die absolute Katastrophe erschienen. So wie fast jedem von uns hier. Aber inzwischen kann ich mir nicht mehr vorstellen, wo anders zu leben. Alles hier ist mir zutiefst vertraut. Die Brücke, die Korridore, das verstaubte wissenschaftliche Labor, das armseelige Arbotetum, der Konferenzraum mit den schönen Blick auf die Sterne, mein winziges Quartier, sogar die engen muffigen Khllanien-Röhren. Alles ist alt und hat bessere Zeiten erlebt. Vieles droht auseinander zu brechen. Manches ist mühsam und provisorisch zusammen geflickt worden. Und doch hat die Drolae alle Stürme ausgehalten. Was auch immer geschehen ist, sie hat noch ein paar Beulen mehr eingesteckt, aber sie hat es ausgehalten. Sie ist genau so wie ich. Die Drolae und ich, wir sind irgendwie verwandt. Ich gehöre zu diesem Schiff, so wie dieses Schiff zu meinem Leben gehört. Ich habe das Gefühl, die Drolae zu verstehen. Das gibt mir das Gefühl zuhause zu sein. Das könnte ich nirgendwo sonst finden. Ich könnte auch diese jungen Karriereoffiziere nicht mehr verstehen. Meine Erfahrungen liegen weit hinter denen dieser jungen unbelasteten Leute. Aber hier, wie wir gerade sagten, hier hat jeder seine Geschichte. Und wenn sie noch so unterschiedlich sind, das verbindet. Ich möchte viel lieber mit Leuten wie Sovek, Mihkro und Staska zusammen arbeiten, sogar Vectau wenn er fähig gewesen wäre zu bleiben, als mit Offizieren, die auf glatten Bahnen in gut geölten Schienen denken. Ob du es glaubst oder nicht, aber ich mag sie irgendwie, die Rihannsu, die die Galae uns immer schickt. Die meisten jedenfalls. Bei dir ist es anders. Viel mehr. Ich bin zutiefst dankbar für deine Freundschaft. Du hast mir so viel gegeben. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Ohne dich wäre ich trotz allem allein." Rhuissa atmete tief ein. Sie überlegte, ob sie nicht bereits zu weit gegangen war. Sie mußte vorsichtig sein. "Es stimmt schon, wir wissen nie, ob wir am nächsten Tag noch leben. Es gehört zu meinem Kommando, mir Sorgen um das Schiff und die Crew zu machen. Es ist meine Verantwortung. Wie könnte ich das vergessen? Ich vergesse nur manchmal, das die großen Heldenschiffe auch keine eingebaute Garantie dafür haben, den nächsten Tag zu erleben." Rhuissa versuchte zu lächeln. Sie sehnte sich nach Yaros Hand. Der Mut ihre Hand auf die seine zu legen fehlte ihr immer noch. >> Deck 3 << Easgéan hörte ihr aufmerksam zu. Einen kurzen Moment lang hatte er den Impuls Staska am Kragen zu packen, und sie anzuschreien, sie solle ihn nie mehr mit dem Tal Shiar in Verbindung bringen... Doch der moment verstrich ungenutzt der Impuls verging und Staska sprach weiter und Easgéan ließ sich ablenken. Wer konnte ihn schon ernsthaft für einen agenten dieses Vereins halten? Bei seiner Vorgeschichte... "Ob sich Säuren und andere substanzen an Bord befinden habe ich bereits überprüft. Negativ." Er überlegte. Würde der Computer eine Leiche registrieren, wenn nach tr'Ramnau gefragt wurde? Nein. Die Sensoren ordenten nur Lebenszeichen zu... "Computer. Ist es möglich, tr'Ramnaus Leiche an Bord zu orten?" "Es ist möglich." "Befindet sie sich an Bord?" "Negativ." Easgéan zuckte mit den Schultern. "Das wäre damit geklärt... Egal wie viele Motive er gehabt haben könnte, sich umzubringen, er ist nicht tot, nur nach wie vor verschwunden..." Er atmete tief durch, dann erinnerte er sich zumindest an einiges von dem was Staska zuvor gesagt hatte: "Was wissen sie über die Riov, und was hat sie mit mir vor?" Staska wusste nicht wirklich, wie sie nun verfahren sollte. Sollte sie wirklich sagen, was sie vorhin nur teilweise verstanden hatte? Nein, das konnte sie nicht, sie würde sich damit ziemlich in Gefahr bringen. Doch nichts sagen konnte sie auch nicht. Was sie gesagt hatte, war bereits zu viel. "Nun, die Riov meinte nur, wenn sie sich als Tal Shiar Agent hier einen Moment falsch benehmen, werden wir sie sofort aussetzen. Mehr nicht. Wie ich schon sagte, hier haben sie ihre Macht verlohren." Staska suchte weiterhin die Korridore ab, während sie neben Easgèan herschlenderte. "Immer noch keine Anzeigen." sagte sie auf ihren Tricorder deutend. "Ich denke mal, wenn die internen Sensoren ihn nicht finden...und die Khall'ianen Röhren haben wir bereits abgesucht- werden auch Tricorder nichts anzeigen können." Staska seufste. Dieses Mal hatte Easgéan sehr genau zugehört. '...wenn sie sich als Tal Shiar Agent hier einen Moment falsch benehmen...' war recht deutlich. Es hieß nicht 'wenn sie sich WIE ein agent benehmen' oder 'wenn sie ein Agent sind', Nein, sie hatte gesagt, 'wenn sie sich ALS Agent...' Man ging also davon aus, daß er dem Tal shiar angehörte. Das verlangte Easgéan ganz neue Überlegungen ab. Auf der Shrike gehörte er sozusagen (wie alle an Bord) zu dem Verein, aber von den 'echten' Tal Shiars wurde er nicht als zugehörig anerkannt, kein Wunder, er sah sich selbst als den letzten, der diese rüden Methoden unterstützte. Und nun... Auf einem Schiff das eigentlich ganz nach seinem Geschmack gewesen wäre weil Jeder Regeln so auslegte wie er es gewohnt war, da war er der einzige, den man mit dem Tal shiar in Verbindung brachte... ausgerechnet ihn. Sie KONNTEN seine Akte gar nicht gelesen haben... Und irgendwie haftete der ganzen situation eine gewisse Tragik an, die Easgéan reizte. Die Vorstellung unterschätzt zu werden hatte ihm immer schon gefallen... Auf der Llaiir, als er sich gewissen Ruhm als Sänger udn Musiker erwarb, auch auf der Shrike, als er sein Talent für Sprachen entdeckte... Und hier... Nun, für blöd genug gehalten zu werden sich dem Tal Shiar anzuschließen war auch eine Art von unterschätzung... Auf jedenfalls würde er irgendwann zeigen können, wie wertvoll er tatsächlich war. "Dann fassen wir mal zusammen... Er befindet sich NICHT in den Sensorenblinden Bereichen, NICHT in einem abgeschirmten Kontainer, ist NICHT tot und wird auch sonst nirgends von den Sensoren entdeckt... Er ist einfach weg. Das GEHT NICHT! Soll ich etwa glauben, daß er einfach so zur Areinnye gefahren ist ohne uns vorher Bescheid zu sagen? Kchje'tccha, und was soll ich der Riov erzählen?" Er musterte Staska aufmerksam, sich diesmal der Rolle die er spielte durchaus bewußt. "khhe'tcha nochmal, Nein! Aber haben sie eine andere Lösung? Ich weiß, es geht nicht. Ich bin doch nicht so blöd! Doch andernfalls, was fällt ihnen für eine Lösung ein? Er muss einfach so verschwunden sein. Vielleicht war es eine Raumverzerrung oder er war nicht echt- gezüchtet um sich dann selbst nach etlichen Tarim oder Stel aufzulösen! Ich habe keine Ahnung, was der Tal Shiar in seinen Versuchslabors so treibt. Tatsache ist - Er ist nicht auffindbar. Die lezte Möglichkeit kennen sie. Es mag absurd klingen, jedoch kann es durchaus der Wahrheit entsprechen. Was ist Nutala für ein Wesen? Kennen sie diese Rasse? Vielleicht hat sie ihn wirklich gefressen?! Warum wollten sie das gleich ausschließen? Nun, zur beruhigung gefällt mir das Tal Shiar Versuchslabor doch besser... Jedoch müssen wir alle Möglichkeiten voneinander abwägen. Und was sie nun der Riov erzählen...das überlasse ich ihnen. Für sie währe es eh besser, wenn sie als Agent scheitern. Denn dann gehören sie wirklich zur Crew!" "Ha Ha Ha... sehr guter Witz! Wirklich!" Easgéan war durchaus zum Lachen zumute, aber die Gründe waren nicht exakt Deckungsgleich mit denen, die Staska wohl annehmen würde. Trotzdem blieb erst sehr sehr ernst... "Gut, dann gehen wir eben den anderen Möglichkeiten nach... Sie kennen die wissenschaftliche station? Dann scannen sie nach weiteren Pflanzenrückständen oder allem was von einem Pflanzending wie ihr es erlebt haben übriggeblieben sein könnte... Und gehen sie die Sensorenlogbücher durch ob es irgendwelche Verzerrungen und so Zeug gab... Die Katze können wir immer noch untersuchen wenn uns gar nichts mehr einfällt. Aber vielleicht..." Jetzt grinste er. "Vielleicht sind unter der Crew ja noch Pflanzen, oder der eine oder andere von uns ist nicht was er oder SIE zu sein scheint... vielleicht sind sie ja ein Männerfressendes Monster... Haben sie für die Nacht ein Alibi?" Easgéan war sich sicher, daß er übertrieb, aber er konnte es sich nicht verkneifen weiter den Agenten zu spielen. An etwaige Konsequenzen dachte er jetzt nicht wie er noch nie darüber nachgedacht hatte. Staska schluckte. "Wie...was...Ich?" Sie schaute Easgèan entsetzt an. "Wie kommen sie darauf dass ich..? Nein! Verdammt Nein! Sowas tue ich nicht! Lieber würde ich verhungern! Ich...ich werde mich Scannen. Hier sehen sie. Demostrativ richtete die Kadettin den Scanner auf sich. Nervösität spiegelte sich in ihren Augen. Doch die Ergebnisse zeigten lediglich nur ihre Lebenszeichen an. Keine Pflanzenmoleküle...nichts Fremdartiges. Teils erleichtert ließ Staska den Tricorder wieder sinken. "Also ich war's nicht!" sagte sie. "Doch um genaueres zu sagen muss ich an die wissenschaftliche Station- wie sie schon sagten- oder auf die Krankenstation. Begleiten sie mich?" >> Korridor Deck 3, Ebene 12 << Sovek schaute nervös nach rechts und dann nach links. 'Da war doch was?' Sagte sich Sovek in Gedanken und schaute langsam nach hinten. Als erstes sah er Nutalas Füße, dann ihre Beine, weiter oben ihren beiden Brüs... und dann Nutalas Kopf. Sovek bekam große Augen und zuckte mit seinem Kopf zurück. "Was ist?! Nichts zu tun?" Fragte Sovek schroff. "Sie beide sollten doch... äh was machen... na irgendwas... nicht hier, aber wo anders sicherlich." "Oh, momentan gibt es für mich hier nichts interessanteres. Mit dem Typ da ist doch nichts los, dagegen ist die Kiste hier richtig Attraktiv und unterhaltsam." Nutala blinzelte Atalan provozierend zu. "Eine wirklich hübsche Kiste!" Nutala beugte sich vor, stützte sich auf ihre Knie ab und gab Sovek so einen Tiefen Einblick ins Dekollete. Ihr Schweif wedelte dabei vergnügt hin und her um ihr Gleichgewicht zu halten. "Na los Sovek, mach sie auf." Dabei versuchte sie mit ihren Augen durch den Deckel der Kiste zu sehen. Sovek beugte sich leicht zurück um Atalan besser zu sehen. "Der Typ da wird wegen Befehlsverweigerung eingesperrt, wenn er sich nur einen Meter von ihnen entfernt," meinte Sovek dem nicht entgangen war das Atalan von Nutala fortgehen wollte. Sovek richtete sein Blick auf die beiden Dings von Nutala. "Was soll ich auf machen? Die Kiste oder..." Sovek schüttelte seinen Kopf und schaute auf die Kiste. "Ach ja. Die Kiste. Meine Kiste." Sovek sah wieder Nutala an. "Warum sollte ich ausgerechnet ihnen den Inhalt der Kiste zeigen?" Nutala bemerkte Soveks Blickrichtung;" Also wirklich, .... " und stupste ihn verspielt an, sich wieder der Kiste zu zuwenden. "Los, mach die Kiste auf. Da drin gibt es bestimmt etwas neues für dich zu sehen, was du noch nicht kennst?" Atalan vergaß Nutala ganz, momentan hatte sie das Interesse an ihn verloren. Vorerst jedenfalls. Sovek rümpfte die Nase und sagte: "Na gut. Aber, Sie bekommen nichts ab." Er lehnte sich zurück und sagte zu Atalan: "Sie auch nicht." Dann öffnete Sovek vorsichtig die kunstvoll verzierte Kiste aus einer Welt die noch nie zu vor ein rihannsu... Sovek hatte die Kiste halb geöffnet und es kam ihnen ein süßer Duft entgegen. "Riecht nach... Parfüm...," meinte Sovek und nahm eine Wein-Flasche heraus. In der Kiste lag noch ein goldener Drache, diverse Teesorten und bunte Stoffe aus Seide. Sovek sah die Flasche an. Die Flüssigkeit in der Flasche war klar wie Wasser. Auf der Flasche waren fast die gleichen Schriftzeichen abgebildet wie auf der Kiste. "Was mag wohl in der Flasche sein? Kann jemand diese Schrift lesen?" Sovek sah Nutala scharf an. "...und Finger weg vom goldenen Dings da in der Kiste!" Nutala Augen leuchteten, sie konnte nicht glauben was sie sah. Langsam und gierieg streckte sie ihre Hände nach dem bunten Stoff aus. "Was interessiert mich das Gekritzel, bestimmt steht da TRINK MICH oder so was. Den Stoff da, kann ich den haben." "SCHnurrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr" Dabei spielten ihre Krallen sanft in seinem Nacken ohne auch nur eines seiner sich sträubenden Haare richtig zu berühren. "Stoff, welchen Stoff?" Sovek sah in die Kiste und hollte die kostbare Seite heraus. "Mh, wenn ich mich nicht täusche dann ist das... lloanna-Seide." Sovek sah auf die Kiste. "Was macht lloanna-Seide in so einer Kiste? lloanna Schriftzeichen sind das nicht. Sehr seltsam." Sovek gab Nutala die Seide, um freie Hände für den und goldenen Drachen zu haben. "Ja was haben wir den da." Soveks Augen funkelten. "Goldig. Was mag wohl das für ein Tier sein? Ach egal. Der wird eingeschmolzen." "Schnur, ist der Stoff weich, was ist das für ein Zeug. Fühlt sich ja Echt an, nicht Künstlich oder so." Dann beäugte sie die Staute, ... "Kenne ich auch nicht, sieht irgendwie wie eine Echse oder so was aus. Vielleicht ist es ja nur Goldfolie und drinnen ist Schokolade......................." Ich habe mal von so was bei den Menschen gehört. Aber die waren dann bunt bemalt oder so ... Sovek sah Nutala entgeistert an und fragte sich ob Nutala etwas falsches gegessen hatte, das sie so ein Schwachsinn redete. "Ja, ja und so etwas gibt es auch an Imperialen Feiertag als Schoko- Praetor, und Schoko-Kheinsas gibt es wenn man die Irren-Anstalt verläßt!" Sovek schüttelte sein Kopf und aktivierte sein Kommunikator: "Riov an Sovek... ach quatsch... Sovek an die Kommandierende Offizierin der ChR Drolae Riov Rhuissa il-Faeoh t'Ainama und an den leitenden medizinischen Offiziers der ChR Drolae Ared Yaros tr´Ahmar Qissar. Ich habe hier anscheinend gefährliche Güter in den Kisten gefunden. Bevor ich hier allen Geschenke verteile sollten sie sich das Zeug mal anschauen." Nutala klappte die Kinnlade bis zum Dekollete runter, als Sovek die Chefin rief. Ja war der nun ganz irre? Die würde doch alles für sich beanspruchen und ihnen nur den Müll übrig lassen. Da sie sich nun nicht traute was zu sagen, die Chefin hörte ja schließlich mit, gab sie Sovek mit dem Handrücken eine Kopfnuß. Und dachte dabei an Flüche und anderes ....... "$=A7)$(%/$)(%/$(%$&%/)($=A7%)/$&%/$&%/&$/()%&$!/=3D)%=3D)$!&%)/$%/) ($&%/&/$%)/=B0&%=)/($%)("$=A7%)$)%/& So mußte mal Gedacht werden "Au!" Stieß Sovek aus. Da die Riov mithörte sagte Sovek sofort: "Äh ja, sagte ich das der Inhalt der Kisten, wenn sie ein mal draußen sind, gefährlich für die Crew sein könnte?" Sovek rieb sich seinen Kopf und schaute Nutala mürrisch an. >> Rhuissas Quartier << Rhuissa seufzte. Ihr Teller war leer bis auf die übrig gebliebenen letzten kalten Bissen. Ihr Tee war ausgetrunken und Yaros Teller sah auch nicht wesentlich anders aus. So ungern sie es zugeben mußte - das Frühstück war beendet. Ein Blick auf die Uhrzeit zeigte ihr, das sie schon auf der Brücke hätte sein müßte. Sie seufzte noch einmal. "Yaros, ich fürchte, ich kann mich nicht mehr mit Frühstück entschuldigen. Die Pflicht ruft. Naja, Sovek ruft, aber das ist in diesem Fall das selbe." Sie sah ihn bedauernd an. "Morgen früh wieder?" Dann aktivierte sie ihren Kommunikator: "Riov t'Ainama an Sovek. So förmlich heute? ... Ich hoffe sehr für sie, das sie noch nichts verteilt haben. Sie sollten den Kisteninhalt feststellen. Die Verteilung der selbstverständlich samt und sonders leicht verderblichen Ware findet gemeinsam statt. Wir wollen doch nicht, das jemand eine besonders interessante Ware vor ihnen entdeckt und eigenverantwortlich über deren Verwendung entscheidet, nicht wahr? ... Yaros und ich sind auf dem Weg. Wir kommen sofort." Rhuissa grinste so sehr, das es sich wahrscheinlich über den Kommunikator mit übertragen hatte. Sie beendete die Kommunikation. "Gehen wir?" sagte sie zu Yaros. Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Sie nahm die beiden Tabletts und balancierte sie zurück zum Replikator. Die Gedanken, die Yaros für Sovek und seine Störung übrig hatte, waren weit, weit von jedem ärztlichen Eid entfernt, Leben zu retten und zu schützen. Nicht nur, daß Sovek zu einem der ungünstigsten Zeitpunkte störte, die er heute morgen hatte finden können. Nicht nur, daß Yaros sich fast sicher war, diese Angelegenheit, die er als so wichtig bezeichnete, verdiene nicht einen solchen Aufwand. Vor allem, daß Sovek es mit wenigen Worten schaffte, Rhuissa und ihn in den Alltag zurückzureißen, von dem er für die kurze Zeit eines Frühstücks hatte fliehen können. Allein mit Rhuissa an einem Tisch zu sitzen, während sich die alte, liebgewonnene Atmosphäre des Vertrauens zwischen ihnen aufbaute... Er wußte, daß er sie in die Irre geführt hatte mit seiner angeblichen Geliebten. Und auch wenn er es für die den Moment als die beste Lösung angesehen hatte, wußte er durchaus, daß sie diese Neuigkeit nicht einfach hingenommen hatte. Er konnte sich die Gründe nicht ganz erklären, doch ihre Worte und ihre Mimik hatten keine Freude darüber erkennen lassen. Sorge? Trauer? Vielleicht. Er wußte es nicht zu sagen. Mit einem Seufzen sah er Rhuissa und den Tabletts hinterher. Sicher, er war längst fertig damit gewesen, aber es war eine so entgültige Geste, die ihm zeigte, daß das Frühstück für heute auf jeden Fall ein Ende gefunden hatte. Für einen Moment nur hielt sein Blick fest an ihrer geraden Gestalt, die ihm den Rücken zuwandte. Das Schlimme an all dem war nur, daß sie wahrscheinlich nie wissen würde, wie viel ihm der kurze Aufenthalt in ihrem Quartier bedeutet hatte und immer wieder bedeuten würde. Mit ihr allein den Tag zu beginnen, ohne all die anderen in ihrer Nähe... Es war ein wundervoller Gedanke, den er in seiner gesamten Reichweite nur mit sich selbst teilen konnte. "Ich würde mich freuen, morgen wieder hier bei Dir zu frühstücken.", sagte er daher nur schlicht und erhob sich. 'Danke', richtete er stumm einen Gedanken an sie, 'Danke für alles. Vor allem dafür, daß ich Deine Freundschaft genießen kann.' "Also gut, gehen wir und schauen nach, was Sovek da alles gefunden hat. Und wehe ihm, wenn es nicht wirklich wichtig ist. Wahrscheinlich will er nur dafür sorgen, daß ihm kein noch so kleiner Anteil durch die Lappen geht, der ihm zusteht. Ich traue ihm das durchaus zu." >> Deck 3 << Gemeinsam durchquerten sie das Schiff bis auf Deck drei. Sovek war kaum zu übersehen - um ihn herum die einzelnen Bestandteile der erbeuteten Fracht und eine verstimmt wirkende Mieze. Yaros schlenderte in aller Gemütsruhe näher und verschränkte die Arme vor der Brust. Die gesamte Szenerie inklusive der Fracht wirkte nicht sonderlich gefährlich - vielleicht mit Ausnahme des wütenden Funkelns, das in Nutalas Augen lag. "So, dann zeigen Sie mir doch mal die ach so gefährlichen und bedrohlichen Frachtgüter, mein Guter.", wandte er sich in zuckersüßem Ton an Sovek. .......... Ende der Chronik ............