Chronik Nr.162 vom 23.04.2009 Ort der Handlungen : Auf dem Planeten ch'Athann / Kyrene und auf der ChR Drolae ChR Drolae Bordzeit: 24.12.2375 , 11:40 Uhr bis 12:00 Uhr >>> Die Aufklärungsdrohne <<< ------------------------------------------------------------------------ --- Sternzeit 52982,2 - 24.12.2375 , 11:40 Uhr --- ------------------------------------------------------------------------ ---[ Auf dem Planeten ch'Athann ]--- >> Yolantru << > "Wenn du dabei bleibst, hättest du wohl ausgesorgt", meinte Giellun > schließlich und zwang sich zur Ruhe. "Macht es denn einen Unterschied, > von wem die Aufträge kommen?" "Ja... Ja, das macht es. Vielleicht glaubst du mir nicht, was ich auch verstehen kann, aber ich habe mir die Aufträge die ich angenommen habe immer gut angesehen und eigentlich konnte ich mich auch immer gut auf mein Gefühl verlassen. Ich habe versucht mich nicht in Bandenkriege reinziehen zu lassen und meine Klienten mußten mich schon davon überzeugen, daß es zwingend notwendig ist und es gar keine Andere Lösung mehr gibt... Ich habe mich meist lange mit ihnen unterhalten... Diese Freiheit werde ich wohl nicht mehr haben... Wahrscheinlich ist es schon gefährlich, Fragen zu stellen..." Es war nicht ganz die Reaktion, auf die Giellun gehofft hatte. Ja, natürlich, es machte einen Unterschied, woher die Aufträge kamen. Natürlich haderte Caileac mit dem, was passiert war. Aber zwischen den Zeilen hörte Giellun keinen Aufschrei der Entrüstung, sondern einfach nur Resignation, und fand seine Befürchtungen bestätigt. Giellun starrte in sein Glas, während er mit sich rang. Es gab nur eines, was er Caileac jetzt sagen musste, und zwar, dass er seine Entscheidung so treffen sollte, dass er die nächsten zwanzig Jahre, nein, eigentlich den Rest seiner Tage damit leben konnte. Aber die Worte wollten einfach nicht heraus. Was, wenn Caileac ihn fragte, wie er denn dazu käme, ihm so billige Ratschläge zu erteilen? Dann müsste er ihm von Rhejan erzählen, wenn er nicht abgeschmettert werden wollte, und Giellun wusste nicht, ob er das konnte. Er kämpfte immer noch mit einer Entscheidung, als das Piepen seines Mobilos ihn aus den Gedanken riss. Ärgerlich fummelte er es aus der Tasche, um es auszuschalten, als er Daun Karras ID auf dem Display erkannte. Giellun runzelte die Stirn. Es war die ID von Karras privatem Mobilo, aber eigentlich musste der doch jetzt im Wettbüro bei der Arbeit sein. Warum rief er nicht von dort aus an? In dem Moment sah Giellun das Bernat-Cartharius-Debakel wieder vor sich, und diese Mahnwache, die die Stammgäste danach abgehalten hatten. "Entschuldige", sagte er zu Caileac, "aber das könnte wichtig sein." Dann nahm er das Gespräch an. "Hallo?" "Hallo Chef... ich bin's, Daun... tut mir leid, dass ich störe, aber ich dachte, ich geb dir besser mal Bescheid..." "Was ist los, bist du nicht bei der Arbeit? Hat es noch mehr Ärger gegeben?" fragte Giellun eine Spur schärfer, als er beabsichtigt hatte. "Na ja, doch, ich bin schon noch da, aber das ist es ja, was ich dir sagen wollte, die Leitung ist tot, ich kann den Kom-Anschluss nicht mehr benutzen. Vor so einer halben Stunde ist hier mit einem Schlag alles ausgegangen, das Licht, die Monitore, der Totalisator, das Kom, einfach alles. Nix geht mehr. Wir sitzen hier komplett im Dunkeln." "Hast du..." begann Giellun, aber Daun Karra war jetzt in Fahrt, er quasselte einfach weiter. "Ich hab dann Miro losgeschickt, dem sein Bruder ist ja Elektriker, und der ist arbeitslos, also der ist eigentlich immer daheim, und der ist dann auch gleich rübergekommen, aber die Sicherungen sind alle noch drin, und an der Hauptleitung findet er auch nix. Er hat überall nachgemessen, und zum Schluss hat er gemeint, der Strom ist uns definitiv abgestellt worden. An was Technischem liegt es nicht. Sag mal, Giellun, die Rechnung haben wir aber schon bezahlt, oder?" "Sicher hab ich die Rechnung bezahlt", sagte Giellun entschieden, und Daun Karra stöhnte. "Ich hab's befürchtet... aber ich wollte es von dir hören. Nur um ganz sicher zu sein. Weißt du, was Miros Bruder dazu gesagt hat?" "Was denn?" Wenn Daun Karra in dieser Stimmung war, brachte es nichts, ihn zu unterbrechen. Das kannte Giellun schon von früheren Gelegenheiten. Man musste ihn einfach reden lassen, bis er irgendwann von selbst fertig war. Erstaunlicherweise dauerte es aber einige Sekunden, bis Karra weitersprach, und als er es schließlich tat, flüsterte er beinahe. "Er sagt, bevor er arbeitslos wurde, hat er für ein Etablissement gearbeitet, das dann dichtgemacht hat, weil der Chef bei den Dhrain v'Fvill in Ungnade gefallen ist. Und er sagt, da hätte das damals genauso angefangen. Immer wenn es Stress gab, wäre der Strom ausgefallen, und wenn sein Chef dann nachgegeben hat, wär alles wieder gelaufen. Er sagt, in dem Laden hätten zum Schluss alle darüber geredet, dass der Cartharius von den Stadtwerken mit den Dhrain v'Fvill unter einer Decke steckt. Jedenfalls hinter vorge- haltener Hand hätten das alle gesagt. Und dieser Bernat Cartharius, den du vorhin mit diesem Stuhl ausgeknockt hast, das ist doch der Sohn von dem Cartharius von den Stadtwerken, oder?" Giellun hatte mit wachsendem Entsetzen zugehört. Jetzt nickte er mechanisch, bis ihm auffiel, dass Daun Karra das nicht sehen konnte. "Mhm, das stimmt. Es ist sein Sohn", sagte er wie erschlagen. Daun Karra schwieg ein paar lange Sekunden. Dann meinte er mit gepresster Stimme: "Giellun - ich hab Schiss..." "Wenn Miros Bruder recht hat, dann bin ich es wohl eher, der bald Stress kriegt", meinte Giellun trocken, aber wenn er ehrlich war, war ihm bei dieser Vorstellung nicht weniger mulmig als Daun Karra. "Und dann werden sie sich schon melden, wenn sie etwas wollen. Du machst am besten jetzt erst mal überhaupt nichts - das heißt, Moment, was ist eigentlich aus den Leuten von der Mahnwache geworden? Sind die noch draußen?" "Das ist auch noch so was", meinte Daun Karra verzweifelt. "Miro und sein Bruder sind gerade bei denen draußen und reden auf sie ein, dass sie das Schild wegmachen sollen, und die meisten sind auch gegangen, aber Urman macht einen Riesenaufstand. Die stehen da vor der Tür und schreien sich an. Urman, das ist der Kumpel von dem, den Bernat Cartharius umgebracht hat. Der hat auch das Schild gemalt." "Was steht da eigentlich drauf?" fragte Giellun alarmiert. Vorhin beim Vorbei- fahren hatte er es nicht lesen können. "Da steht: Mord an Kubo Balint - stellt Bernat Cartharius vor Gericht!" "Das muss weg", sagte Giellun reflexartig und im selben Moment ging ihm auf, dass er gerade kein bisschen besser reagierte als Caileac. "Ich komme vorbei." "Warte mal", unterbrach ihn Daun Karra, "ich glaube, jetzt kommen sie rein." Im Hintergrund hörte Giellun Straßenlärm, als die Tür zum Wettbüro aufging, dann wütende Stimmen. Er konnte nicht alles verstehen, aber Satzfetzen über 'Feiglinge', 'Schwanz einziehen' und 'werdet schon noch sehen' drangen zu ihm durch. Dann meldete Karra sich zurück. "Giellun? Urman ist jetzt reingekommen. Er ist stinksauer, aber das Schild ist erst mal weg. Was soll ich jetzt machen?" Das war eine sehr gute Frage, und Giellun wünschte, er hätte eine Antwort darauf. Im Moment konnten sie eigentlich nicht viel machen. Nicht, bevor Cartharius und seine Leute ihre Forderungen gestellt hatten. "Mach Feierabend", meinte er deshalb. "Ohne Strom geht sowieso nichts, und morgen, wenn sie kommen, bin ich da." "Ich komme auch", sagte Daun Karra sofort. "Egal was passiert, ich lass dich nicht hängen, das kannst du mir glauben." "Danke." Es tat gut, das zu hören, auch wenn Giellun nicht wusste, wie Karra ihm helfen sollte. "Dann sehen wir uns morgen. Wir kriegen das schon irgendwie hin." "Okay, bis morgen dann. Mach's gut." Giellun trennte die Verbindung und starrte noch einen Moment auf sein Mobilo, dann steckte er es weg. Er drehte sich wieder zu Caileac um und sagte aus tiefstem Herzen ein einziges Wort: "Scheiße!!!" "Klingt fast als wären deine Schwierigkeiten kaum weniger schwerwiegend als meine? Kann ich dir vielleicht helfen?" Giellun hatte schon zu seinem Glas gegriffen, bereit, den Rest seines Drinks in einem einzigen Zug hinunterzukippen. Caileacs Angebot kam unverhofft. Überrascht hielt Giellun inne. Es passte nicht zu dem, was Caileac bis jetzt über seine Einstellung zu den Dhrain v'Fvill durchblicken lassen hatte, und Giellun war sich nicht sicher, ob Caileac wirklich verstanden hatte, worum es ging. Forschend sah er ihn an, dann ließ er das Glas sinken und stellte es sachte zurück auf den Tisch. "Vorhin wollte ich dir noch was sagen", begann er und schluckte trocken. "Nämlich egal was du am Ende machst, mach es so, dass du nicht den Rest deines Lebens damit zubringst, es zu bereuen. Wenn du mir helfen willst, erinnere mich einfach dran, dass das auch für mich gilt. Nur ein richtig idiotisches Hlai geht zweimal in dieselbe Falle." Caileac verstand zwar nicht ganz, was Giellun meinte, nickte aber. Er fühlte sich nicht in der Position Giellun wirklich einen Rat zu geben. "Gut... Versuch du nicht in eine Fall zu gehen... Ich muß zurück zur Praxis." Er lächelte schief, stand dann aber auf und bezahlte seinen Drink. Das Wort Praxis hatte sich schon so falsch angehört, wie sich momentan überhaupt alles falsch anfühlte, obwohl es noch bis vor wenigen Stunden richtig gewesen war... Was so ein einfacher Ring nicht alles verändern konnte. >> Kneipe "Aiya'Pata" << "Ein Job als Navigator auf einem Raumschiff, ein Job, bei dem ich mein erlerntes Wissen anbringen konnte, ein Job, der mich zufrieden gemacht hat. Aber nun hänge ich seit Äonen auf diesem verdammten Planeten und schlage mich mehr oder weniger gut durch. "Was ich mit dem Kerl vorhab... er is n kollege... wär er's nich hätt ich ihm die Fassade umsortiert. Aber ich hab ihm schon mal eine mitgegeben... Nur leider wird er's wohl noch immer nich kapiern." Er nahm einen Schluck, untersuchte kurz den Geschmack... "Ein Raumschiff also... und wo ist das jetzt?" "Ja, manche brauchen Nachschlag..." Easgéan grinste, "Ja , doch, das gilt auch für Drinks... warum auch nich... Hat das gute Stück 'n Namen? ...also das Raumschiff?" Faolchu winkte der Kellnerin zu und orderte mit einer Handbewegung zwei neue Drinks. Dann antwortete er Easgéan mit einem Grinsen: "Ja sicher hat es einen Namen - auch wenn es ihm nicht gerecht wurde. Das Schiff ist die Mhi'Fhortain." Resigniert setzte er hinzu: "Du hast sicher noch nie von ihr gehört..." "Nein, hab ich nicht." log Easgéan, dann aber überlegte er noch einmal... Der Mann war freundlich zu ihm, lud ihn auf Drinks ein, und verflucht, er war nicht vom Tal Shiar... sie konnten es ohnehin nicht vermeiden entdeckt zu werden... und konnte man überhaupt von 'entdecken' sprechen wenn er es hier vermutlich auch mit Rihannsu zu tun hatte? "...doch, hab ich..." er grinste. "...und ich kann dir den Namen auch übersetzen... Ihr seid schon ne ganze Weile hier, oder? Das ist ja fast 30 Jahre her... oder ein bisschen weniger..." Zum Glück wurden grad die neuen Drinks serviert. Das gab ihm etwas Zeit, sich zu fangen. Sein Puls befand sich nämlich in erschreckenden Höhen. Er nahm einen großen Schluck aus seinem Glas und fragte dann: "Du hast davon gehört? Was? Und vor allem wann zuletzt?... Ja, wir sitzen hier seit 30 verdammten Jahren fest und bisher kam keiner, um uns hier abzuholen. Verdammt, warum hat uns keiner gesucht und hier weggeholt?" Er konnte nicht weitersprechen, weil er einen fetten Kloss im Hals hatte. Den versuchte er mit einem großen Schluck runter zu spülen. Bloss nicht sentimental werden. Immer schön ruhig bleiben. Er versuchte normal zu atmen, aber sah dennoch sein Gegenüber erwartungsvoll an. "Keine Ahnung... Vielleicht wurd ja gesucht und s hat keiner was gefundn... keine Ahnung, unter welchn Umständn die galae n Schiff als verlorn betrachtet... Warum seid ihr abgestürzt?" Easgéan nam auch einen Schluck, die Bedienung war schnell hier, das gefiel ihm. Irgendwie war er selbst erstaunt, wie ruhig er gerade war... "War klar, dass sie uns aufgegeben haben... nach so langer Zeit." Faolchu war mehr als bedrückt, was ihn selber wunderte. War nicht er es gewesen, der immer wieder darüber gelacht hat, wenn seine Kameraden von einer Rückkehr gesprochen hatten? Er holte tief Luft und versuchte, sich auf die Frage seines Gegenübers zu konzentrieren. "Nun gut, Esh... ähm... wie heisst Du nochmal?... naja, wir sind hier, weil uns irgendwas runtergezogen hat. Das verdammte Raumschiff hat auf nichts mehr reagiert. Alle Anzeigen haben verrückt gespielt. Mit viel Glück sind wir so gut runtergekommen, dass wir überlebt haben - aber das Raumschiff ist nur noch Bruch." Er zuckte mit den Schultern und bestellte bei der Kellnerin gleich noch zwei Drinks. Es war einfach zu deprimierend. Vielleicht sollte er lieber woanders hingehen, dorthin, wo hübsche Frauen waren, die ihn von Livna ablenkten oder wo man sein Glück beim Spiel versuchen konnte. Dann musste er sich wenigstens aufs Gewinnen konzentrieren... "Easgéan... Bin von Havrann..." Er grinste... Aber nur kurz. "...wir sidn auch runtergegangn... 'ch hoff wir komm'n weg, sonst häng'n wr genauso fest... Aber sag mal, sin die heir n bisschen vergügungssüchtig? Ch hab auf'm Weg mehr Kneipn gezählt als am Raumhafn von Tallhinho... Gibt's auch Kneipn wo die Damen weniegr anhabn?" Er zwinkerte Faolchu zu und nahm einen grossen Schluck von dem neuen Drink. 'Easgéan?' Irgendwie war Faolchu, als hätte er vorhin einen anderen Namen genannt - naja, egal, was bedeutet ein Name schon groß. "Klar haben wir hier sowas. Mehr als genug, wie Du schon festgestellt hast. Ich erzähl Dir auf'm Weg zum Yolantru was darüber. Der Schuppen ist übrigens einer der Besten. Nette Mädels und wenig Klamotten. Sogar die Getränke sind ok." Faolchu winkte der Kellnerin, um ein weiteres Mal die gesamte Zeche zu zahlen. Ihm war klar, dass Easgéan nicht unbedingt dazu in der Lage war... Easgéan grinste. "Mir gefällt euer Planet. ich könnt's hier schon aushaltn..." Im etwa gleichen Moment fiel ihm etwas ein. "Dich stört's doch nicht, wenn ich mich kurz beim Schiff melde, ich kann's dir spätr auch gern zeign..." >> Forschungslabor << Yetan fragte nicht weiter, aber sie sah nicht aus, als wäre sie beleidigt. Livna war erleichtert. Sie blieb noch ein bisschen draußen in der Sonne, um sich zu beruhigen und den Kopf wieder freizu- bekommen, während Yetan vorausging und in dem Blechcontainer verschwand. Doch es dauerte nicht lange, bis Livna sie durch die offenstehende Tür von drinnen rufen hörte. Yetan klang ein bisschen aufgeregt, und Livna beeilte sich jetzt, hineinzukommen. Sie war schon gespannt, was es da drinnen wohl zu sehen gab. Eigentlich nicht besonders viel, dachte Livna, als sie ins Innere trat. Es genügte, einmal den Kopf zu drehen, um alles in Augenschein zu nehmen. Es sah ein bisschen so aus, als hätte man den Physik- raum aus ihrer Schule mit einem Campingwagen gekreuzt, fand sie. Eigentlich wusste Livna gar nicht, was sie sich unter Yetans Labor vorgestellt hatte, aber jedenfalls nicht das. Konnte man in einem solchen Raum denn irgendwelche wichtigen Sachen rauskriegen? Das hatte sie sich im Physikraum der Schule allerdings auch öfters gefragt. Und nun stand Yetan fasziniert vor einem Messinstrument, dessen Bedeutung und Funktion Livna schleierhaft waren. Ratlos betrachtete sie die Anzeige, aber die Erleuchtung blieb aus. Schließlich drehte sie sich zu Yetan um und fragte verlegen: "Auch wenn das jetzt blöd klingt - aber können Sie mir bitte sagen, was das ist?" "Eine Art Seismograph... Aber um einiges empfindlicher. Ich habe ein Netz aus Sensoren hier um die ganze Stadt installiert und kann jede tektonische Aktivität aufzeichnen und später auswerten. Zudem nehme ich Bodenproben und analysiere die Zusammensetzung... einige stehen da hinten, aber die sind wohl eher uninteressant für dich... Das hier aber ist Spektakulär." Sie lächelte und zeigte ihr einen Ausdruck mit deutlichen Ausschlägen, besonders zwei unterschiedlich grosse machten sich bemerkbar... "Die Sensoren haben in unterschiedlichen Gegenden angeschlagen, was du hier siehst ist sozusagen ein Durchschnitt... Ich will dich nicht mit Details langweilen, aber im grossen und ganzen sagt die Kurve daß entweder ein Erdbeben stattgefunden hat... allerdings extrem lokal begrenzt... oder ein Vulkan ausgebrochen ist, aber ein sehr kleiner... Oder etwas ist auf den Planeten gefallen, dann aber sehr langsam... Aber ich kann dir ziemlich genau sagen wo das geschehen ist, und ich würde vorschlagen, wir sehen es uns an." Mit einer Mischung aus Neugier und Ungläubigkeit beugte sich Livna über den Ausdruck und folgte mit den Blicken Yetans Finger, der die rätselhaften Kurven entlangfuhr, die dieser Semigraph aufgezeichnet hatte. Semigraph hatte Yetan gesagt, oder war der Name nicht doch irgendwie komplizierter gewesen? Livna ärgerte sich auf einmal, dass sie in den Naturwissenschaften nie richtig aufgepasst hatte und nahm sich fest vor, das Wort im Lexikon nachzuschlagen, sobald sie wieder zu Hause war. Was Yetan über die Kurven sagte, stimmte jedenfalls. Am Anfang sahen sie flach und ziemlich langweilig aus, aber dann kamen Stellen, wo die Linien ausschlugen wie verrückt. Sogar jemand, der so wenig davon verstand wie sie selber, konnte das sehen. Aber hatte der Apparat wirklich recht? "Als wir vorhin aus der Stadt rausgefahren sind, hat man überhaupt nichts gesehen", meinte Livna skeptisch. "Also Rauchwolken, oder eingestürzte Häuser... Ich habe auch nie was darüber gehört, dass es hier Vulkane gibt. Jedenfalls glaube ich das erst, wenn ich es sehe. Ich komme mit. Was meinen Sie denn, wo es war?" Yetan blickte auf die Kurven... Jede von ihnen zeigte nicht nur die Intensität sondern auch die Entfernung zu einem Messpunkt an... dann seufzte sie. "Weißt du, moderne Computer würden mir aus den Daten sofort die genaue Stelle ermitteln, ich werde eine Weile dauern um alle Vektoren zu vergleichen, aber eine grobe Schätzung kann ich vornehmen... ich denke, daß es sich Nordöstlich bis nördlich von hier abgespielt hat... zeitlich versetzt. Die Entfernung hängt von der Stärke des Ereignisses ab, aber nachdem man weder von der Stadt aus noch von hier etwas sieht vermute ich etwas nicht ganz so großes und einige Kilometer." Sie hatte inder Zwischenzeit eine Karte des Gebietes zwischen anderen Papieren herausgekramt. "Ich schlage vor, wir gehen am Seeufer entlang und kreisen das Gebiet ein. Das spätere Ereignis fand Richtung See statt... entweder im Wasser oder irgendwo hier..." Sie deutete auf eine Stelle zwischen Wald und See. "...einverstanden?" "Am Seeufer? Na ja, okay..." Livna schaute bedauernd auf ihr schönstes Paar Schuhe hinunter, das sie extra für die Jahrestagsfeier angezogen hatte. Wie die aussehen würden, nachdem sie darin eine Runde durch Matsch und Schilf gepflügt war, konnte sie sich nur allzu gut vorstellen. Und Yetan machte nicht den Eindruck, als wäre sie zimperlich. Es tat Livna wirklich leid um die tollen Schuhe, aber einen Rückzieher machen wollte sie deswegen auch nicht. Hoffentlich konnte sie damit überhaupt laufen... ------------------------------------------------------------------------ ---[ Auf der ChR Drolae ]--- >> Krankenstation / Deck 2 << Aidoann hatte atemlos dem Wortwechsel gelauscht. Irgendwie verstand sie nun garnichts mehr. Bedeutete das untertänige Getue vom Sovek, dass er mit der Situation nicht mehr klar kam? Waren sie in größerer Gefahr, als gedacht? Sie sah Yaros an: "Ich komme mit Euch, um mich zu bewaffnen. Ich denke, das ist besser, denn wenn ich auf Rhuissa aufpassen soll, dann kann ich in einer Gefahrensituation mit einer Waffe mehr erreichen, als mit einem Kampf. Ihr könnt mich dann ja hier auf der Krankenstation anpiepsen, wenn ihr mehr herausgefunden habt. Es mag sicherlich noch genug zu tun geben, aber wir sollten die Riov nicht alleine hier liegen lassen. Daher würde ich dem jetzt erstmal den Vorrang geben, bis Du etwas anderes entscheidest." "Die Waffenkammer ist auf Deck 2, hinten im Heck des Schiffes," sagte Sovek der wartend an der Krankenstationstür stand. "Das ist ein langer Weg bis zur Waffenkammer. Können wir Rhuissa so lange alleine lassen? Ich glaube nicht. Deswegen gehe ich zur Waffenkammer und besorge zwei Disruptoren. Solange wartet ihr auf mich." >> Korridor / Deck 2 << Sovek ging auf den Korridor und machte sich auf den langen Weg zur Waffenkammer. >> Krankenstation / Deck 2 << Yaros blickte Sovek für einen Moment stirnrunzelnd hinterher. War wirklich etwas ernsthaftes mit ihm passiert oder hatte er das Falsche gefrühstückt? Soveks Art sorgte jedenfalls dafür, daß sich jedes einzelne Nackenhaar bei ihm aufstellte. "N gut, oder so herum." Er wandte sich ab und ließ seinen Blick durch die kleine Krankenstation schweifen, bevor er bei Aidoann hängen blieb, versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln. "Es ist reiner Wahnsinn, Dich hier allein zu lassen; unabhängig von der Situation. Du bist noch neu an Bord, und auch wenn Du Dich selbst offenbar ganz gut verteidigen kannst, wenn es darauf ankommt, geht es hier auch noch um jemanden, der völlig hilflos ist und sich nicht wehren kann. Und Du bist noch sehr unerfahren im Einsatz... Es..." Er atmete tief durch. "Ich muß Dir vertrauen können, daß Du die richtigen Entscheidungen triffst, solange Du allein agierst. Denn wenn es schlimm kommt, kannst Du im Zweifel niemanden um Rat fragen oder über die Konsequenzen nachdenken. Du mußt handeln können. Und im Idealfall überleben." Das Lächeln tauchte einmal mehr auf, zurückhaltender nun. Er war versucht, Aidoann seinen Arm um die Schultern zu legen, ihr auf diese Weise Mut zu machen, doch er hielt sich zurück. Es würde wahrscheinlich falsch ankommen... immerhin stand er keinem unerfahrenen Kind gegenüber, wenn Aidoann durchaus noch sehr jung wirkte, so verletzlich... Und dennoch war ihr Platz hier an Bord, auf diesem Schiff und mußte lernen, ihren Weg zu finden. Er hätte gern mehr Zeit gehabt, um sie kennenzulernen, bevor er sie in einen Einsatz schicken mußte. Rhuissa wäre besser in diesen Dingen gewesen, sie wußte besser Bescheid, was sie wem zumuten konnte. Aber nachdem Sovek offenbar sich selbst sein Kommando aberkannt hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als diese Aufgabe zu übernehmen. Er fühlte sich unendlich alt in diesem Moment... "Also wirklich Yaros, meinst Du, das alles ist mir nicht bewusst? Aber hast Du eine bessere Lösung parat? Willst Du Rhuissa alleine lassen? Oder sie doch mitnehmen? Was bringt es Dir, wenn sie weit ab von allen medizinischen Überwachungsgeräten und was-weiss-ich ist und es kommt zu einem Angriff. Hat sie dann eine bessere Chance als bei mir hier?" Sie wurde langsam echt wütend. "Ich bin vielleicht nicht so wahnsinnig erfahren wie Du, aber ich denke schon, dass ich das beste aus so einer Situation machen würde. Wenn Du mir aber nicht vertraust... dann... dann sag einfach, was ich sonst machen soll..." Sovek hatte sich nicht die Mühe gemacht und ist nicht bis ganz nach hinten zur Waffenkammer gelaufen. Für Notfälle hatte er eine Disruptor- Pistole in sein Quartier liegen. Diese Waffe sollte für Aidoann sein. Yaros bekam seine Waffe später. Schon stand Sovek wieder am Eingang zur Krankenstation. "Wollen wir hier noch warten, bis die Drolae weggerostet ist?" Fragte er Yaros und gab gleichzeitig Aidoann die Waffe. "Verflucht, es geht nicht darum, ob ich Dir vertraue, sondern darum, was Du Dir zutraust." Yaros ließ sich durch ihre Antwort dazu hinreißen, nun auch wütend zu sein. Da machte er sich Sorgen darum, ob sie richtig reagieren und die Prioritäten richtig einordnen konnte und sie hatte keine größeren Probleme, als sich über seine Sorge zu mokieren! Vielleicht war es zu ihrer beider Glück, daß Sovek diesen Moment wählte, um die Krankenstation erneut zu betreten. Es ließ ihnen keine Zeit mehr für große Diskussionen. Er atmete noch einmal tief durch, wartete, bis Sovek Aidoann den Disruptor in die Hand gedrückt hatte und sah sie noch einmal an. "Bleib hier, wie besprochen. Melde Dich, wenn es Schwierigkeiten gibt. Ich lasse von mir hören.", sagte er knapp zu ihr Die Sorge war aus seiner Stimme verschwunden. Mit diesen Worten drehte er sich um und folgte Sovek aus der Krankenstation. Er wunderte sich darüber, daß der Techniker keine Waffe für ihn mitgebracht hatte. Nicht, daß ihn eine beruhigt hätte, aber das war schließlich der Anlaß gewesen, warum Sovek die Krankenstation verlassen hatte. Auf dem Weg zur Brücke wandte Yaros sich ihm zu und fragte mit einem ironischen Unterton: "Danke für die völlig ausreichende Bewaffnung. Ich fühle mich gleich viel sicherer." Es war der falsche Moment, um jetzt daran zu denken, daß er nicht einmal ein Kaleh dabei hatte. Egal, das mußte warten. >> Auf dem Weg zur Brücke << "Wir haben keine Zeit. Deswegen habe ich nur eine Waffe aus meinen Quartier geholt," begründete Sovek sein geändertes Vorgehen. "Auf der Brücke bekommst du schon deine Waffe." Da fiel ihm auf. "Sag mal. Seit wann stehst du auf Waffen? Das war doch sonst ein Fremdwort für dich." Er betrat den Turbolift. >> Ein dunkler Raum -> Brücke << Nutala hatte ihren Plan fallen gelassen das Latinum zu stehen. Sich selber belog sie, in dem sie sich vornahm das Latinum späte rnoch immer stehlen zu können. Um auf andere Gedanken zu kommen, ging sie zur Brücke. Dort setzte sie sich auf IHREN Platz und rollte sich zusammen. Beim der dringend nötigen Fellpflege, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen. >> Auf dem Weg zur Brücke << 'Geh mir nicht auf die Nerven, sonst vergesse ich mich noch ganz.', dachte Yaros. Er folgte Sovek jedoch einfach in den Turbolift, bevor ihm dieser Satz rausrutschen konnte. "Brücke", wies er stattdessen das Fahrziel an und überlegte sich eine bessere Antwort. "Es gibt Situationen, in denen sogar ich einsehe, daß eine angemessene Bewaffnung die beste Vorbereitung ist. Und dies scheint mir eine solche zu sein. Trotzdem wäre mir wohler, wenn dies keine dieser Situationen wäre." Die Türen öffeten sich wieder und boten einen freien Blick auf... >> Brücke / Deck 1 << ... eine Pilotin, die in Seelenruhe auf ihrem Sessel saß und sich die Fellstreifen durchsortierte. Fassungslos drehte er sich zu Sovek um, ungefähr auf einen Punkt hinter seiner Schulter deutend. "Jetzt sagen Sie mir nicht, die sitzt schon die ganze Zeit hier herum und beleckt sich. Gibt es wirklich nichts wichtigeres zu tun derzeit?" Es war ihm egal, ob Nutala ihn hörte oder nicht. Es war ihm auch egal, daß er gerade mit dem Rücken zu ihr stand. Was ihm nicht egal war, war die überheblich-entspannte Aura, die die Katze umgab und die sich nicht einmal im Ansatz darum bemühte, das Schiff zu starten oder die einzelnen Crewmitglieder wieder einzusammeln. Mühsam behielt Yaros die Contenance, bevor er endgültig explodierte. Sovek sah es gelassen. "Solange Nutala seelenruhig auf der Brücke ist, besteht für niemanden eine Gefahr." Wie auch immer Sovek das gemeint hatte. "Nutala. Besorge doch bitte für unseren liebenswerten Yaros, ein 'funktionstüchtigen' Disruptor." Bisher hatte sie die Eindringliche auf ihrer Brücke Ignoriert, aber genau beobachtet. Nun musste sie doch auf die beiden Reagieren. "Ja Sir. Wie sie wünschen." Da Nutala ihre eigene Waffe nie abgegeben würde, musste sie aufstehen und für Yaros eine aus dem Waffenschrank holen. Wie eine gewöhnliche Sklavin. Nutala kochte mal wieder innerlich, aber erst mal würde sie mitspielen, töten konnte man ja später immer noch. Mit der Waffe ging sie zu Yaros und reichte sie ihm. "Sie wissen wie man damit umgeht!" "Hngh.", war Yaros' Antwort lediglich. Ein Untertitel dazu wäre sehr lang geworden, hätte er doch gelautet: 'Klar doch, alle sind sicher, ob sie nun hier an Bord sind oder draußen herumstrolchen. Hauptsache, die Bordkatze liegt schnurrend im Körbchen. Übringens vielen Dank für Ihre hilfreiche Unterstützung bezüglich meiner Waffe. Hätte ich mir auch selbst holen können, wenn ich gewußt hätte, daß wir welche auf der Brücke haben. Und noch mehr übrigens: Ich explodiere gleich, wenn hier nicht bald mal was passiert.' Er nahm den Disruptor ohne weiteren Kommentar an sich und stellte sich an eine Konsole, damit wenigstens einer der Anwesenden den Eindruck machte, zu arbeiten. Sooo..... Leute suchen. Lebenszeichen? Nein, zuviele vorhanden. Aber zumindest keine in unmittelbarer Nähe. Also Kommunikatoren suchen. "Wäre wirklich schön, wenn ich den Eindruck gewänne, Unterstützung zu bekommen.", grummelte er. Nutala lächelte Yaros an "Man sagt 'Danke' ." Dann ging sie zurück zu ihrer Konsole und verpasste sich einen Geistigen tritt. Sie hätte Yaros den Disrupter unter ihrem Sitz geben sollen. Den, den sie mit einem Kaugummi befestigt hatte. Dann hätte sie nicht aufstehen müssen und sein Gesicht währe es Wert gewesen. Aber so setzte sie sich wieder und tat beschäftigt. "Aber sicher unterstütze ich sie. Ich stelle sicher, dass alle Navigationsinstrumente funktionieren. Ich überwache persönlich den automatischen Test." "Und ich unterstütze die Unterstützung," grinste Sovek und ging an die Technik-Konsole. "Navigationsysteme sind im Testmodus. Die Lebenserhaltungssysteme haben keinen Schaden. Die Antriebssysteme sind beschädigt. Darum kümmer ich mich später. Ich erweiter die Scannerleistung um 50 Prozent. Die Berge verhindern aber die Reichweite. Ich werde einen Typ-2-Sensor-Satellit starten." Die Torpedo-Rampe wurde mit einen Sensor-Torpedo geladen und abgefeuert. Der Typ-2-Sensor-Satellit stieg schnell in den Himmel und erreichte die Wolkengrenze. Über der Wolkengrenze folg der Satellit in Richtung der Berg, überflog die Bergkette und erreichte sehr bald die Hauptstadt. Yaros war mittlerweile damit beschäftigt, die einzelnen Kommunikatorsignale aufzuspüren. Fast alle bewegten sich nicht mehr. Easgéan, Melvis... Mirha bewegte sich noch, allerdings war das Signal schwach und verlor sich immer wieder in Interferenzen. Etwas mußte den Empfang stören. Yaros versuchte sie zu kontakten, doch offenbar hörte sie ihn nicht. Diesen Moment nutzte Sovek, um seinen Satelliten zu starten. Yaros hatte kaum mitbekommen, was er dort tat - bis es zu spät war. Es blieb ihm lediglich, den Techniker anzustarren. Und das tat er ausgiebig, bevor er seine Sprache wiederfand. "Laß mich zusammenfassen: Der Antrieb ist komplett ausgefallen, wir haben hier mit einem Zwischenstart schon einmal ein Leuchtfeuer für die Leute hier abgeschossen und wir haben nichts besseres zu tun, als noch mehr Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen? Ich weiß nicht, ob langsam umbringen oder ein schneller Tod die bessere Antwort wäre!" Wütend trat er gegen eine Konsole, bevor er sich davon überzeugen konnte, lieber Sovek seine Meinung nonverbal mitzuteilen. Nun, es war eh zu spät... "Dann will ich jetzt auch gefälligst hören, was diese Sonde entdeckt. Minütlich!" Grummelnd wandte er sich wieder seiner Konsole zu und rief als nächstes Easgéan. "Wo bist Du?Was hast Du bisher in Erfahrung bringen können?" Den Anzeigen nach befand sich Easgéan mitten in einer großen Ansiedlung. Blieb zu hoffen, daß er nicht so leichtsinnig gewesen war, sich dort zu zeigen. "Die getarnte Aufklärungsdrohne Typ-2 hat die große Ansiedlung hinter der Bergkette erreicht," informierte Sovek den Doktor. "Die getarnte Aufklärungsdrohne Typ-2, mit einen altmodischen Flugantrieb, hat Easgéan Muster entdeckt und Easgéan müßte jetzt die Frage empfangen. Vorher ging dies nicht, weil Signale können nun mal nicht einen Berg durchdringen. Die getarnte Aufklärungsdrohne Typ-2 lasse ich jetzt über die große Ansiedlung kreisen. Wie ich schon sagte. Wir haben schon so viel Aufmerksam erregt und niemand interessiert sich für uns. Sehr eigenartig. Die getarnte Aufklärungsdrohne Typ-2 verliert an Höhe. Wie schon die Drolae und unser Shuttle, das uns zum Erdhügel brachte. Ich gebe mehr Energie auf den Antrieb. Easgéan sollte sich schnell melden, sonst ist die Verbindung schnell unterbrochen, weil ich die getarnte Aufklärungsdrohne Typ-2 zurück holen muß. Bevor sie in ein Haus kracht oder in den Bergen zerschellt." Während Sovek versuchte das die Aufklärungsdrohne nicht wie die Drolae abschmierte, hatte er ein Auge auf die Sensorendaten die die Drohne machte. "Was ist den Das?" Fragte sich Sovek und versuchte einen Sinn im Bild zu finden. "Die Aufklärungsdrohne hat ein Bild über die Bergkette gemacht." Er legte das Bild auf den Hauptbildschirm und vergrößerte einen Abschnitt daraus. "Sagt mal. Sieht ihr auch einen Umriß eines Raumschiffes, das der Drolae ähnelt?" Sovek drehte das Bild ein paar Mal um die Achse und zeigte es in verschiedenen Zoom-Ansichten. "Ein Schiff, das wie die Drolae aussieht... Sicher, daß es nicht doch die Drolae ist, mein Junge?", antwortete Yaros spöttisch. Er vergewisserte sich, daß bisher keine Antwort von den Leuten draußen eingetroffen war, doch weder von Easgéan, noch von den anderen war ein Lebenszeichen gekommen. Gut, das konnte daran liegen, daß die Verbindung fehlte und entweder das Signal der Drolae oder die Antworten ihr Ziel nicht erreichten. Jetzt warf er einen Blick auf das, was Sovek gefunden hatte - und staunte nicht schlecht. "Das sind nicht wir. Die Position ist eine andere, es hat völlig andere Schäden und es macht den Eindruck, schon länger hier zu liegen. Da hinten ist es ja schon überwuchert..." Yaros' Gedanken reihten sich aneinander, um aus diesem Puzzle ein Bild zu machen und kamen allmählich zu einem Ergebnis. "Die rihannischen und rihannsuähnlichen Lebenszeichen! Glaubt ihr, das Schiff hat dieselben Probleme wie wir gehabt und ist hier abgestürzt? Und die Crew hat sich mittlerweile unter die Bevölkerung gemischt?" Nutala starte den Bildschirm an, diese Aussichten eben so zu enden, gefielen ihr ganz und gar nicht. Es gab im Universum noch soviel, was ihr noch nicht gehörte. Sie auf diesen Planeten nicht versauern. Und so spornte sie dieser Anblick. "Ich überprüfe nochmal alle Systeme, irgend einen Grund muss es ja für dieses Festhalten geben." "Es ist definitiv rihannisch," bestätigte Sovek, das das Raumschiff eines ihrer war. "Ich lasse den Hauptcomputer nach möglichen vermißten Schiffe suchen, die in Frage kommen könnten. Es werden 21 rihannische Raumschiffe dieses Typs vermißt. Zwei davon könnten es sein. Die ChR Mhi'Fhortain oder die ChR Fvai. Beide hatten den selben Auftrag wie die Drolae: Aufklärungsflug in der leeren Schleife. Hat sich Easgéan gemeldet? Ich kann die Aufklärungsdrohne nicht länger flugfähig halten." Nutala besah sich die eingehenden Daten "Die sind wohl nicht mehr hier weg gekommen. Wie ermutigend. Das Motiviert mich doch mal die Maschinen einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Der Gedanke auch so hier zu enden gefällt mir nicht. Was sagen den die Maschinen Diagnoseprogramme." Nutala startete auch die, auch wenn sie kein brauchbares Ergebnis erwartete. Aber erst mal mit dem Einfachen anfangen. Yaros kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Eigentlich ergab sich ja ein ganz logisches Bild, wenn man 1 und 1 zusammenzählte. Trotzdem war es unglaublich. Ein verschollenes Schiff, auf diesem abgelegenen Planeten, mitten im Nichts und offenbar gab es die Crew noch - nur hatte sie es geschafft, unter der Bevölkerung zu leben. Unerkannt, akzeptiert? Die Frage mußte zunächst offen bleiben. Er versuchte, die neuen Erkenntnisse zu verabeiten, während er antwortete. "Bisher hat sich niemand gemeldet. Entweder kann er es nicht oder hat seinen Kommunikator über Bord geworfen. Möglich ist derzeit alles. Was ist mit Mirha und Melvis? Ihre Signale werden weder stärker noch schwächer... Haben die sich da draußen schlafen gelegt? Ich will sie eigentlich nicht da draußen suchen gehen, aber wenn auch sie sich nicht melden, bleibt uns nichts anderes mehr übrig." Leider fand das Programm keinen Fehler. "Jetzt sind wir am Ende. Die automatischen Programme finden keinen Fehler. Jetzt muss ich selber suchen." Nutala sah sich schon durch die Kriechgänge kriechen und Schalttafeln kontrollieren. Aber es würde ihr wohl nichts anderes übrig blieben, wenn sie je von diesem Planeten wieder weg wollte. Das war es. Das war es für Easgéan auf Yaros Comm-Ruf zu antworten. Sovek mußte die Drohne zurück holen, bevor sie in irgendeinen Vorgarten landete. Sovek hatte da eine Idee und sagte: "Bis jetzt verließ jeder alleine die Drolae und kam nie zurück. Bis auf Nutala und ich, weil wir zu zweit gingen. Yaros, wir beide mischen uns unter das Volk. Nein, besser ich gehe mit Aidoann. Sollte es zu einen Konflikt kommen, kann eine Counselor besser Überzeugungskraft leisten." Bevor Yaros nur einen Wort sagen konnte, hob er eine Hand. "Keine Angst. Ich werde sie schon nicht verlieren und auf sie gut aufpassen." Nutala hätte fast gerinnst, wenn sie sich nicht auf die Zunge gebissen hätte. Und es dauerte etwas, bis sie sich soweit im Griff hatte, um mit fester stimme in die Runde zu fragen; "Stellvertretener Riov, soll ich dann in ihrere Abwesenheit die Maschinen überprüfen, oder die Brücke übernehmen?" Nun war sie gespannt, WER antworten würde. Es mußte eine schnelle Entscheidung getroffen werden, den Sovek wollte hier auf dem Planeten nicht versauern. So antwortete er Nutala: "Yaros übernimmt die Brücke. Du Nutala siehst einfach nur gut aus und paßt auf Yaros und Rhuissa auf. Und an euch beiden. Finger weg vom Maschinenraum. Hat sonst noch jemand was zu Melden?" Sovek legte die Hände in die Hüfte und sah Yaros streng an. Nutala war zufrieden, Sovek war also hier der Chef, jedenfalls hielt er sich dafür. Und er konnte es noch immer, der alte Schmeichler. Aber heeeee, wie sie sollte NUR 'gut aussehen'? Mehr nicht? Wie hatte er das gemeint? Traute er ihr nicht zu die Maschinen zu reparieren oder was? Nicht nur Sovek hatte wieder eine seiner haarsträubenden Ideen, die Mieze wurde auch schon komisch. "Stellvertretender Riov"? Wen meinte sie wohl damit? Sovek war für sie grundsätzlich schlicht "Riov", wenn Rhuissa außer Gefecht war. Und er selbst? Sie war noch nie so tief gesunken, daß sie Yaros mit irgendeinem anderen Titel, der seine Kompetenz in der Medizin in Zweifel zog, bedacht hätte. Vielleicht war sie doch nicht so streßresistent, wie sie immer tat und diese Situation brachte sie durcheinander. Und der Ausflug nach draußen? Irgendetwas mußte passieren, es ging gar nicht anders. Die restlichen Crewmitglieder hatten sich fröhlich in der Umgebung verteilt und kehrten nicht zurück - immerhin mußten sie mittlerweile gemerkt haben, daß ihre Kommunikatoren nicht funktionierten, falls sie sich daran hielten, Bericht zu erstatten. Aidoann nach draußen zu schicken, bereitete ihm trotzdem Bauchschmerzen. Es mochte ja sein, daß sie bereit war, sich zu verteidigen, aber ihr explosives Temperament konnte sie trotzdem arg in Schwierigkeiten bringen. Yaros malträtierte seine Unterlippe, bis er all diese Gedanken in eine erkennbare Ordnung gebracht hatte. Es half nichts... die Situation tat ihnen nicht den Gefallen, sich zu ihren Gunsten zu ändern. Er bemühte sich, Soveks Haltung und Mimik zu imitieren, als er antwortete: "Aufpassen kann die Kheinsa auf sich selbst. Trotzdem gefällt es mir nicht, sie dort draußen zu wissen, wo schon drei andere Crewmitglieder vorerst verschwunden sind. Andererseits ist sie wahrscheinlich unauffälliger als eine lebensgroße Katze in Uniform." Er streifte Nutala grinsend mit einem Blick. "Vor allem, wenn hier wirklich ein Schiff abgestürzt ist und die Leute hier noch herumlaufen. Vielleicht lauft ihr jemandem über den Weg." Er holte tief Luft. "Also gut, Aidoann kann mitgehen. Aber ich erwarte euch in spätestens zwei Stunden wieder zurück, ist das klar? Wir brauchen hier eine Gesamtübersicht und ich will wissen, woran wir sind. Ist das klar?" >> Krankenstation / Deck 2 << > "Bleib hier, wie besprochen. Melde Dich, wenn es Schwierigkeiten gibt. > Ich lasse von mir hören.", sagte er knapp zu ihr > Die Sorge war aus seiner Stimme verschwunden. Mit diesen Worten drehte > er sich um und folgte Sovek aus der Krankenstation. Am liebsten hätte sie Yaros ihren Disruptor hinterher geworfen, so sauer war Aidoann. Aber ihr war auch klar, wie kindisch das war und dass sie sich damit genau so verhalten hätte, wie Yaros sie scheinbar altersmäßig einstufte. "Dieser... elendige... arrogante... Schnösel... was bildet der sich eigentlich ein!!!!" schimpfte sie laut vor sich hin. Sie war so wütend, dass sie es im Moment wohl eher begrüsst hätte, wenn tatsächlich der Feind zu ihr in die Krankenstation marschiert wäre. Sie haute mit der Faust auf das leere Biobett und fühlte sich danach besser. Sie schaute, ob bei Rhuissa alles unverändert war und holte sich am Replikator eine Tasse Tee, mit der sie sich dann an den Tisch setze. Sie fragte sich, warum Yaros es immer wieder schaffte sie so wütend zu machen. Einerseits versuchte er, ihr zu helfen, dass sie sich besser fühlt, aber immer wieder traf er sie dann dort, wo es weh tat. Sie schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck des heißen Getränkes... ............ Ende der Chronik ............ ------------------------------------------------------------------------