Chronik Nr.139 vom 16.11.2005 Ort der Handlung: Calanam'coupaer, In der Schleife Zeit der Handlung: 23.12.2375 Bordzeit: 16.20 Uhr bis 16.40 Uhr >>> Bedah Weltenforscher <<< --- Krankenstation > Joanna fiel ein, dass Sam Elijah erwähnt hatte. War der nicht gerade > eben noch hier gewesen? "Möchten Sie, dass ich Mister Bailey hole?", > fragte sie. "Er kann sicher noch nicht weit sein." Janii hatte ein relativ dümmliches Grinsen auf dem Gesicht, als Sam sie umarmte. Offenbar war ihre Schwangerschaft eine gute Nachricht für Miss Pratchett. "Herzlichen Glückwünsch, Samantha. Ich freue mich für Sie," sagte sie, als sie ihre Seite befühlte, nachdem die Terranerin sie wieder losgelassen hatte. Hoffentlich hatte sie ihr in ihrem Überschwung keine Rippe angeknackt. --- Brücke > ...Sollte diese Farbe nicht an Bord sein, können WIR auch schwarz > nehmen. Sollte WIR die auch nicht haben, dann müssen WIR den nächsten > Raumhafen ansteuern und uns die passenden Farben beim hiesigen > Versorgungdepot beschaffen."... --- Brücke Sovek suchte zwischen den Zeugs, den er angeschleppt hatte, die Zweikomponenten-Spachtelmasse. Zwei Dosen mit Spachtelmasse die erst hart wurde, wenn man beide Komponenten miteinander vermischte. Sovek nahm beide Dosen in die Hand und laß was auf die Etiketten stand: "Komponente A" stand auf der weißen Dose, "Komponente B" auf der schwarzen Dose und auf beiden Dosen stand: "Mischverhältnis 3 zu 1. Mh? Ja, toll. Welche Dose hat 3 Anteile und welche 1 Anteil?" Nutala beobachtete Sovek: "Was weißt du eigentlich, ich denke du bist Techniker!" So das hatte gesessen. Sie war stolz auf sich. Müde vom ganzen rumsitzen stand sie auf und reckte und streckte sich. "Was machen eigentlich unsere Gäste?" --- Korridor > Er verzichtete auch drauf ihm auch die Schulter zu klopfen... sie > waren nun mal keine Freunde und würden es auch so bald nicht sein. "Es ist aber leider so, daß wir alles wieder haben, daran können wir nichts ändern." Kurz hob Yaros die Schultern. Im Gegensatz zu Easgéan war ihm nicht nach Grinsen zumute. Überhaupt war er ein wenig ratlos, was er sagen sollte - er und Easgéan hatten sich in der letzten Zeit nicht gerade regelmäßig zum Plausch getroffen und das Holodeck war etwas ganz anderes gewesen. Das machte es so schwer - wie vertraut ging man in so einer Situation miteinander um? Er seufzte und hob die Schultern. Eigentlich gab es nichts zwischen ihnen, worüber sie hätten reden können. Sevenah war ein Thema, das Yaros nicht unbedingt wieder zutage fördern wollte. Das Holodeck? Was denn? 'Es war keine Absicht, daß ich Dich für attraktiv hielt in dem Moment.'? Wie das klang! Rhuissa? Wohl kaum. Es lief auf Belanglosigkeiten hinaus. "Ich muß wieder zur Krankenstation. Ich hab keine Ahnung, wie qualifiziert die beiden sind, die dort in den letzten Stunden Arzt gespielt haben. Und ich werde versuchen, etwas über die Ursachen dieser Amnesie herauszufinden. Vielleicht..." Ein schwaches Grinsen fand jetzt doch noch Einzug in seiner Mimik. "Vielleicht schaff ich es ja, alles noch einmal rückgängig zu machen." "Hab's scho mit Trinkn vrsucht, zum alls vergessen hilft's nich... aber wennst n Mittl dazu hast sach ma Bescheid." Damit verabschiedete sich auch Easgéan. Er grinste noch und wandte sich dann um. Er beschleunigte seinen Schritt in Richtung Brücke, und betrat diese kurz darauf. --- Brücke Rhuissa war nicht anwesend, er musterte kurz Sovek und Nutala... die beiden waren mit etwas sehr seltsamem beschäftigt, doch das war für ihn gerade nebensächlich, er war zu neugierig auf Rhuissas Reaktion. So zog er an ihnen vorbei zum Bereitschaftsraum und betätigte den Türmelder. Sovek sah Nutala sauer an und konterte: "Sieht das aus wie Technik?" Er zeigte die offenen Spachtelmassedosen. "Wo sind da die Drähte Frau Nutala? Und was weiß ich was die Gäste machen. Bestimmt auf der faulen Haut liegen und sich auf unsere Kosten an unsere Replikatoren bedienen." Während Sovek versuchte mit einer Dose in jede Hand die Stehleiter hochzuklettern, moserte er: "Ich bin doch kein Maurer." --- Krankenstation Sam wirkte unentschlossen, so daß Joanna hinzufügte: "Vielleicht sagen Sie es ihm aber auch lieber erst später an einem ruhigeren und gemütlicheren Ort." Zumindest sie selbst hätte diese Variante vermutlich vorgezogen. Sie wandte sich an Janii. "Dann könnten wir sie doch jetzt eigentlich ebenfalls ruhigen Gewissens entlassen", sagte sie halb fragend. --- Brücke Erst hatte Nutala das Gejammer von Sovek ignoriert, war sie doch mit ihren eigenen Gejammer mehr als genug beschäftigt. Doch nun war es ihr doch zuviel. "Hier hast du deinen schäbigen Drähte, und beeil dich. Werd endlich fertig und verschwinde von meiner Brücke." Ach ja und ein "Fauch", und Nutala schmiß ihm die Drähte zu. Die Tür ging auf und... Nutala sah sich um, Easgéan betrat die Brücke. "Ja ist das denn hier eine Kneipe?" beschwerte sich Nutala über das ständige Kommen und gehen. "Yaros raus, Easgéan rein. Was kommt als nächstes?" --- Bereitschaftsraum Hastig wischte Rhuissa noch einmal ihre Tränen fort. Ob Yaros sie noch einmal sprechen wollte? Er sollte nicht sehen ..." sie seufzte innerlich. Doch er würde es sehen! Sie mußte ihre Gefühle aber nicht mit deutlichen Tränenspuren zur Schau stellen. Sorgfältig wischte sie über ihr Gesicht, bis sie sicher war, einigermaßen ordentlich auszusehen. Sie straffte ihre Schultern und betätigte den Türmelder. --- Brücke der Reacor Vaebn sah, wie auf dem großen Bildschirm das Bild der Drolae auftauchte. Sie war noch weit entfernt, doch "weit" war relativ zu sehen bei den hohen Warpgeschwindigkeiten. Die beiden Schiffe hatten den Treffpunkt in 2 siuren erreicht. "Gehen Sie unter Warp und nehmen Sie Position in Transportreichweite der Drolae ein!" ordnete Vaebn an. --- Brücke der Drolae Nutala wurde von einem Piepsen abgelenkt. Der Autopilot meldete ein Schiff im Anflug. "Ups, wir kriegen Besuch." Nutala ging zur ihrer Konsole und überprüfte die einkommenden Daten. "Tja, da sind sie!" Mit spitzen Krallen aktivierte sie die Bordkommunikation und trauerte der Gelegenheit das Schiff in ihre Gewalt zu bekommen nach. Sie machte eine Mitteilung über die Bordsprechanlage. "An alle, anfliegendes Schiff. Brückencrew auf ihre Positionen. Riov bitte zur Brücke... und beeilt euch, sie sind schon auf der Türschwelle." Nutala lehnte sich zurück und sah zu Sovek. "Mach hin, sonst blamieren wir uns wegen deiner Langsamkeit." --- Krankenstation Die Criianerin nickte lächelnd. "Ich denke, wir haben unseren Teil fürs Erste erfüllt." Dann wandte sie sich an Sam. "Wenn Sie möchten, können Sie..." Sie wurde von der Durchsage durch das Bordinterkom unterbrochen. "Hm," machte Janii, "das könnte unter Umständen schon unser Taxi sein. Warum gehen wir nicht alle zurück zu unseren Quartieren und warten auf weitere Anweisungen von der Riov?" Dann fiel ihr Blick auf das Biobett, auf dem O'Leary immer noch bewußtlos ausgestreckt lag. "Die Frage ist nur, was machen wir mit ihm?" "Gute Frage." Ebenfalls ratlos trat Joanna an O'Learys Bett heran und musterte ihn eine Weile. Sie hatte ihn ganz vergessen. Reglos wie zuvor lag er da, ohne daß die geringste Veränderung an ihm festzustellen gewesen wäre. "Er ist noch immer bewußtlos", sagte sie, wie zu sich selbst und wandte sich dann zu Janii um. "Irgendwie hatte ich angenommen, es gäbe einen Zusammenhang zu unserem Gedächtnisverlust", sagte sie nachdenklich. "Wieso ist er nicht wieder aufgewacht?" Ihr fiel ein, daß sie noch immer nichts über die Ursachen desselben wußten. Und womöglich gab es für seinen Zustand eine völlig andere Erklärung. "Seine Lebenszeichen sind stabil. Ein Transport dürfte kein Problem sein. Und ich hoffe, wir haben auf unserer Krankenstation bessere Aussichten ihm zu helfen." Was sie meinte war im Grunde, daß sie der Föderationsmedizin mehr vertraute als der romulanischen, auch wenn es so etwas wie 'unsere Krankenstation' momentan gar nicht gab. Erneut kam in ihr die Frage auf, wie es mit ihnen wohl weitergehen würde, aber darauf wußte sicher auch Janii keine Antwort und so kehrte Joanna zum aktuellen Problem zurück. "Ich werde hier bei ihm bleiben und dafür sorgen, daß mit dem Transport alles klappt", sagte sie und zuckte die Schultern, wobei ein wehmütiges Lächeln auf ihrem Gesicht erschien. "Zu packen haben wir ja nichts." --- Brücke Sovek stand ganz oben auf der Stehleiter. Unter ihm der Stuhl der Riov. 'Wie winzig der Stuhl von oben aussieht,' dachte Sovek. "Ich habe in den letzten halben Stunde schon mehr getan als alle anderen hier an Bord," meckerte Sovek. "Alles muß ich hier alleine machen!" Sovek mischte die beiden Spachtelmasse-Komponenten 'frei nach Schnauze' zusammen und klatschte die fertige Masse anschließend mit einem Spachtel an die Decke. Genau gesagt, da wo Nutala ihre Kratzspuren hinterlassen hatte. Sovek schmierte die tiefen Rillen zu. Als er fertig war, zählte er: "1... 2... 3... 4... 5... fertig." Bei "fertig" fiel die Spachtelmasse von der Decke und fiel auf den Riovsitz. "Ups. Scheiße." Er fing schnell noch mal von vorne an. "Bleib kleben", sagte er zu der Spachtelmasse und drückte die verschmierte Spachtelmasse mit beiden Händen an die Decke. "Trockne, du dämliche Spachtelmasse." Nutala fing an zu kichern. "Sovek, Sovek, du hattest zwei Möglichkeiten von 3 zu 1 und was hast du erwischt, die Falsche, was sonst. Und sieh dir mal an, was du da wieder angerichtet hast. Jetzt sieh mal zu, wie du das wieder in Ordnung bringst. Ich werde dir jedenfalls nicht helfen." Und vor Freude, daß Sovek sich so blamierte, vergaß sie dabei, in Romulanisch zu reden und miaute das in ihrer eigenen Sprache. --- Brücke der Reacor Unwissend, wie sich die Brücke der Drolae zur Zeit präsentierte, kontaktierte Bryon das andere Schiff. "ChR Reacor an ChR Drolae. Wir werden in Kürze bereit sein, die lloann'a an Bord zu nehmen. Bereiten Sie alles für diesen Transport vor." --- Krankenstation Nachdem Easgéan in Richtung Brücke verschwunden war, hatte Yaros sich abgewandt, um zur Krankenstation zurückzugehen. Es war nur zu deutlich, daß er sich dabei Zeit ließ. Die Arme noch immer vor der Brust verschränkt, schlenderte er den Korridor entlang und beobachtete die Spitzen seiner Stiefel dabei. Easgéan hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Das zweite Mal, das erste Mal hatte Yaros ganz allein fertiggebracht. Doch völlig verschwunden war seine Entschlossenheit nicht. Sie hatte sich in einer kleinen Ecke seines Bewußtseins verkrochen, als ihn Zweifel an der Richtigkeit seines Vorhabens überkommen hatten. Jetzt sah er es ein, er hätte es machen sollen. Er hätte es durchziehen sollen, ja! Was konnte er schon jetzt damit noch anrichten? Konnte es nicht nur besser von hier aus werden? Wäre es nicht endlich an der Zeit, etwas zu unternehmen, bevor alles wieder in geordneten Bahnen verlief? Auf all diese Fragen gab es nur eine einzige Antwort. Ja! Doch in diesem Moment ertönte Nutalas Ankündigung und Yaros wußte, daß jeglicher 'richtige Moment' definitiv vorbei war. Die Routine rief, ihre Gäste mußten von Bord. Ratlos hob er kurz seine Schultern und betrat in dem Moment, wo er sie wieder fallen ließ, die Krankenstation. "Also gut, es war schön, daß Sie auf einen Tee vorbeigeschaut haben, aber jetzt haben Sie eine andere Verabredung wahrzunehmen", lächelte er die Anwesenden an und versuchte, nicht allzu unruhig zu klingen. Janii war hin- und hergerissen - auf der einen Seite hatte sie von Anfang an so schnell wie möglich zurück zur Föderation gewollt, aber auf der anderen... sie hatten eine außergewöhnliche Erfahrung mit den Romulanern geteilt (und in einigen Fällen auch Körperflüssigkeiten, flüsterte eine sarkastische Stimme in ihren Gedanken), ohne sie wirklich kennenlernen zu können, da ja niemand gewußt hatte, wer er war. Wahrscheinlich würden sie sich nach ihrer Abreise nie wiedersehen, und obwohl sie keine Freunde waren, war da auch schon lange nicht mehr das Mißtrauen, das am Anfang geherrscht hatte... Aber hätte sich ihr Verhältnis ohne den Gedächtnisverlust wirklich so sehr geändert? Wäre eine Annäherung wirklich geschehen und auch gewünscht worden, hätten sie sich alle daran erinnert, wer sie waren? Es hatte keinen Sinn, sich zu wünschen, daß man die anderen besser gekannt hätte, wenn Nähe nur durch das Nichtbewußtsein der Unterschiede möglich geworden war. Mit kurzer Verzögerung wandte sich Janii an Yaros: "Äh, wir könnten hier unter Umständen ein kleines Problem haben... Professor O'Leary ist immer noch bewußtlos. Sollen wir ihn aufbahren und zum Transporterraum schaffen, oder kann er direkt von hier auf die Reacor gebeamt werden?" Auch Joanna überkam bei Yaros Anblick und in Anbetracht des bevorstehenden Abschieds ein seltsames Gefühl. Sie teilten ein ungewöhnliches Erlebnis mit den Romulanern und obwohl das ihre sogar äußerst intim ausgefallen war, hatte sie nicht das Gefühl den Mann vor sich besonders gut zu kennen. Mit all seinen Erinnerungen wurde er irgendwie zu jemand anderem und sie hatte zeitgleich die Fähigkeit verloren zu spüren, was er empfand. Sie wußte praktisch nichts von ihm. Wären die Umstände anders, hätte sie den wirklichen Yaros vielleicht gern näher kennen gelernt, aber in diesem Moment kam es ihr vor, als sähe er ihrer Abreise mit regelrechter Erleichterung entgegen, was sie ihm keineswegs verübelt hätte. Ihr ging es im Grunde ebenso. Der Gedächtnisverlust hatte dafür gesorgt, daß ihr zwischenzeitlicher Aufenthalt auf der Drolae vermutlich besser verlaufen war, als in anderem Falle. Aber wie Yaros schon sagte, es war nicht mehr gewesen als eine kurze Einladung zum Tee. --- Brücke "Was anderes als mau mau mau mau habe ich von Ihnen auch nicht erwartet, " meckerte Sovek und hielt immer noch die langsam hartwerdende Masse unter der Decke fest. "Die Reacor sollte mal ein paar von ihren Leuten abgeben. Wenn die zwei oder drei abgeben, dann haben die immer noch mehr als genug Leute an Bord. Bei denen fällt das gar nicht auf das zwei oder drei fehlen. - VERDAMMT werd' HART!" kreifte Sovek die Masse an der Decke an. Nutala wurde rot. Beleidigt, wandte sie sich an ihre Konsole und aktivierte die Kommunikation. "Hier ist die ChR Drolae, bitte warten sie noch. Wir melden uns, wenn wir bereit sind. ChR Drolae Ende." Dann rief sie die Riov. "Nutala an Chef, die wollen unsere Gäste abholen. Ich habe die erst mal vertröstet, um uns etwas Zeit zu verschaffen. Was sollen wir weiter tun?" --- Bereitschaftsraum Easgéan trat ein. Das erste was ihm auffiel war natürlich Rhuissas Zustand... Sie wirkte gerade gar nicht wie die souveräne Kommandantin... Doch ihm kam ein Komruf dazwischen... "Ch wollt dr eigentlich was zeign, aber ch denk spätr isses bessr..." Rhuissa aktivierte hastig ihren Kommunikator: "Nutala, ich komme sofort." Sie schloß die Verbindung. Kurz sah Rhuissa Easgean an und antwortete ihm: "Vergiß es nicht. Ich bin neugierig. Aber erst bringen wir unsere Födis nach Hause." Sie war aktiv geworden und hatte ihren Kummer um Yaros ganz zur Seite geschoben. Was mochte Easgean ihr zeigen wollen? Den Film? Wollte er sie ebenfalls fragen, wie sein Jugendwerk in ihren Besitz kam? Ein wenig peinlich war es ihr schon, doch sie war unschuldig daran und sie würde ihm die Wahrheit sagen. Rhuissa lächelte Easgean offen an. sie stand auf und verlies ihren Raum. --- Brücke Auf der Brücke folgte eine böse Überraschung, die Rhuissa schicksalsergeben seufzen lies. Und doch konnte sie Sovek nicht wirklich böse sein. Er meinte es gut, und hatte mal wieder mehr Chaos angerichtet als nötig war. Das war so vertraut, das sie sich gleich heimisch fühlte. Nein, verändert hatte sich nicht viel. Die Riov baute sich dekorativ mitten auf der Brücke auf. "Nutala, verbinden Sie mich mit der Reacor", sagte sie. Easgéan folgte Rhuissa auf die Brücke und staunte nicht schlecht. In dem kurzen Augenblick seit er Rhuissas Bereitschaftsraum betreten hatte bis jetzt hatte Sovek erstaunlich viel Chaos angerichtet. Dazu war ja nicht mal er selbst imstande... Wortlos stellte bezog er hinter Rhuissa seine Position. Er wollte ihr zeigen, daß er hinter ihr stand, wörtlich wie bildlich, und er wollte allen anderen vor allem auf der Reacor zeigen daß er sie unterstützte und respektierte, daß sie die Kommandantin war der seine Loyalität galt, stellvertretend für die ganze Crew... Er hatte das Gefühl, daß sie genau das jetzt brauchte... und er freute sich auf die Überraschung die er für sie hatte... Was andere Chaos nannten, war für Sovek arbeiten und da wo gearbeitet wurde, fielen Späne. Und auch Sovek hatte eine Überraschung. Sovek ließ die Spachtelmasse los, aber auch die Spachtelmasse ließ die Decke los. Ein Teil der Masse landete wieder auf Rhuissa's Kommandostuhl und ein etwas größerer Teil auf Easgéans Kleidung. *platsch* Sovek sah hinunter und meckerte Easgéan an: "Müssen Sie unbedingt im Unfallbereich stehen und sehen Sie sich mal an wie Sie aussehen. Laufen Sie immer so rum? Ziehen Sie sich gefälligst eine neue Uniform an. Entschuldigung, Riov, daß ich jetzt arbeite, aber ich habe so viel zu tun." Das war genau das was Easgén gerade nicht gebrauchen konnte. Um seine Dienstbeflissenheit stand es ja ohnehin nicht zum Besten und wenn dann noch jemand wie Sovek dies untergrub... Easgéan atmete tief durch. Im ersten Moment hatte er Sovek einfach mitsamt der Leiter umwerfen wollen, und wenn das nicht geholfen hätte, hätte er ihm eigenhändig noch das Genick gebrochen. Aber er riß sich zusammen und ging Richtung Korridor... Auf dem Weg jedoch zog er schon das mit der klebrigen Masse verunstaltete Shirt aus - schließlich wollte er verhindern, daß es durchweichte und er etwas von dem Zeug auf die Haut bekam - und klatschte es dann Sovek ins Gesicht. "Ups... wie is mr das nur passiert? Sowas... Tut mr schrecklich leid!" Und mit einem Grinsen, das breiter nicht hätte sein können verließ er die Brücke. --- Korridor Es war ein kurzer Weg, schließlich brauchte er nur den nächsten Replikator anzusteuern. --- Krankenstation Yaros warf einen Blick auf den Bewußtlosen, an den er schon gar nicht mehr gedacht hatte. "Nun, und wo ist dann das Problem? Soweit ich weiß, ist er auf jeden Fall transportfähig und deshalb wird es kein Problem sein, daß er Sie begleitet, wenn er es auch nicht aus eigener Kraft schaffen kann. Ich wäre allerdings dafür, ihm so wenig Beamen wie möglich zuzutrauen, bis er auf der Reacor versorgt werden kann. Es ist von hier aus nicht weit bis zum Haupttransporterraum, daher schlage ich vor, wir tragen ihn bis dahin. Reine Vorsichtsmaßnahme, aber Sie sind seine Kollegin und es liegt mir fern, Ihnen so etwas vorzuschreiben. Tragen befinden sich in dem Schrank dort." Er deutete auf eine der vielen Schranktüren. Er erwähnte nicht, daß ihm selbst Transporter noch immer ein wenig beängstigend erschienen und ihm wohler dabei war, wenn Patienten, die unter seiner Obhut standen, nicht wild von einem Ort zum anderen gebeamt wurden - schon gar nicht, wenn er nicht selbst dabei war. "Wie jetzt... tragen?!", entglitt es Joanna ungläubig, ehe sie sich auf die Unterlippe beißen konnte und sich etwas gewählter erkundigte: "Hätten wir nicht eventuell so etwas wie eine Antigrav-Einheit zur Verfügung?" Sie glaubte sich zu erinnern hier erst kürzlich so ein Teil in einer Wand stecken gesehen zu haben. Und wo eines war, gab es auch ein weiteres. Da Yaros offenbar ein Faible für altmodische Dinge hatte, paßte es nur zu gut ins Bild, daß sich auf seiner Krankenstation auch eine Trage fand. Joanna fiel auf, wie verwöhnt sie doch war, durch die vielen kleinen und großen technischen Errungenschaften, die einem das Leben einfacher machten und hoffte, daß Yaros es ihr nicht übel nahm. --- Korridor > "Veremnur", antwortete sie: "Ich bin erie'Rin Veremnur i'rhunn > t`Riltha. Der andere Name war meine Tarnidentität im Einsatz. Ich > werde nie wieder Darissa Lindir sein. Darissa Lindir ist tot. Jetzt > ist sie es wirklich." Mirha hatte den leichten Spott ins Veremnurs Lächeln nicht übersehen. 'Typisch TS', dachte sie und schon war ihr die Lust auf Gesellschaft vergangen. Rhuissas Comruf kam ihr da gerade recht. Sie straffte die Schultern, nickte Veremnur kurz zu und wandte sich zum Gehen. "Nun, dann werde ich mal meiner Arbeit nachgehen." Veremnur lachte: "Natürlich, ich will Sie nicht von der Arbeit abhalten." Sie wandte sich an Elijah und Jayron. "Es sieht so aus, als würde nichts aus dem Essen. Unsere gemeinsame Zeit endet nun. Ich begleite Sie noch, bis es Zeit zum Beamen ist." --- Brücke Nutala sah sich noch mal um und... "Wenn Sie das für eine gute Idee halten..." und Nutala aktivierte eine Bildverbindung zur Reacor. Dabei machte sie sich ganz klein, vielleicht übersah man sie ja. Sovek hatte Mühe, das Zeugs aus seinem Gesicht zu bekommen. Es schien, daß die Spachtelmasse lieber auf Haut kleben wollte als unter einer Decke. Der Giftzwerg wollte Easgean noch etwas Verbales an den Kopf werfen, aber er wußte wann man die Klappe hielte, nämlich dann wenn die Riov mit einer hochrangigen Person reden wollte. Er entschied sich mucksmäuschenstill hoch auf der Leiter zu bleiben, so daß der andere Riov nur seine Füße sah. Dank Soveks Eingreifen hatte es zwar nicht lange gedauert, aber Rhuissa hatte trotzdem gemerkt, das Easgean sich hinter sie gestellt hatte. Vaebns Gesicht erschien auf dem großen Bildschirm. Rhuissa ahnte nur, daß Sovek sich nun zurück halten würde und hoffte inständig, das es ihm gelingen mochte. Anmerken lies sie sich nichts. Sie tat so, als sei es selbstverständlich, das ihre Brücke zur Baustelle mutiert war. Wichtig war, das sie den Eindruck hatte, jedes Chaos im Griff zu haben. "Riov t'Ainama, ist Ihr Transporterraum besetzt? Ich schicke Ihnen meine Leute hinüber zur Drolae um die Loanna zu eskortieren", kündigte Vaebn an. Rhuissa begriff, das es sich dabei um eine Sicherheitsmaßnahme handelte, die gleichzeitig ein Akt der Höflichkeit den Loanna gegenüber war. Sie nickte und schaute hinauf zu Sovek. "Sovek, erlaubt der Stand Ihrer Reparaturarbeiten, das Sie zum Transporterraum gehen und den Transfer übernehmen?" Jetzt war Nutala mal gespannt, ihr war da etwas bei Sovek aufgefallen. Immerhin hatte er schon seit einigen Minuten unbewegt seinen Finger in dem Kleber und offenbar testete er, so unauffällig wie möglich, wie er sich daraus befreien könnte. Auf jeden Fall versprach das nun lustig zu werden. Sovek sah abwechselnd seine Finger, die Decke und Rhuissa an. Er tastete sein Gesicht ab und merkte, daß eine leichte Spachtelmasseschicht auf seiner Haut sich nicht so einfach ablösen ließ. "Huch", stieß Sovek nervös aus und suchte auf die Schnelle nach einer passende Antwort. "Ähm, der Stand... ja, erlaubt... ähm nicht unbedingt, aber wenn Sie meinen Riov, das ich... so... jetzt... die Reparaturarbeiten unterbrechen sollte." Sovek sah abwechselnd seine Finger, die Decke und Rhuissa an. Er tastete sein Gesicht ab und merkte das eine leichte Spachtelmasseschicht auf seine Haut sich nicht so einfach ablösen ließ. "Huch," stieß Sovek nervös aus und suchte auf die Schnelle nach einer passende Antwort. "Ähm, der Stand... ja, erlaubt... ähm nicht unbedingt, aber wenn Sie meinen Riov, das ich... so... jetzt... die Reparaturarbeiten unterbrechen sollte." Rhuissa hatte sich gut unter Kontrolle. Sie blieb ganz ruhig. "Nein, Sovek, führen Sie Ihre Reparatur fort." Sie wandte sich an Nutala: "Nutala, gehen Sie zum Transporter." So ruhig wie sie aussah war sie nur äußerlich. Der Eindruck, den sie auf Vaebn machte war ihr wichtig. Der Riov der Reacor sollte merken, das die Drolae unter schwerem Personalmangel litt. Rhuissa hoffte insgeheim Vaebn um eine kleine Personalverstärkung bitten zu können. Doch dazu mußte er den Eindruck gewinnen, das sie und die Crew prinzipiell fähig waren, ihre Aufgaben zu erfüllen und das sie mit Problemen irgendwie fertig wurden. Nur nicht völlig unfähig wirken! Sonst würde er wohl kaum seine Leute auf der Drolae lassen, sondern kurzerhand den alten Ramius anrufen und die Drolae in den großen Hangar der Reacor verfrachten, zur Verschrottung ... und Rhuissa und ihre Leute gleich mit. 'Doo' Nutala zuckte zusammen. Typisch für Sovek, seine Arbeit auf sie abwälzen. "Verstanden" schnurrte Nutala und haute den Autopiloten auf Parken. Wütend stand sie auf und ging zum Turbolift. Dabei kamm sie zufällig an Soveks Leiter vorbei und wäre nicht die ALTE da und die da drüben würden zusehen... Also, wenn es nicht so viele Zeugen geben würde, hätte sie ja glatt... Doch so spielte sie das brave Kätzchen und trat in die Turboliftkabine. "Transporterraum." --- Turbolift Kaum war die Tür zu, schrie sie los und hämmert die Konsole im Turbolift kaputt. "Den krall ich mir, den ......." Nutala errichte irgendwie den Transporterraum und stemmte die Tür auf. Erst mit einer Hand gegen ein der beiden Schiebetüren. Dann mit beiden gegen eine Schiebetür, bis sich ein Spalt öffnete. Dann mit dem ganzen Körper und gegen die Wand gestemmten Beinen um den Spalt zu vergrößern. Und schließlich quetschte sie sich durch die Lücke. Lautes Knurren erfüllte den Gang, als sie die mit Verachtung bestraft und zerstörte Kabine hinter sich lassen konnte. Immer noch knurrend errichte sie den Transporterraum. --- Krankenstation > Joanna fiel auf, wie verwöhnt sie doch war, durch die vielen kleinen > und großen technischen Errungenschaften, die einem das Leben einfacher > machten und hoffte, dass Yaros es ihr nicht übel nahm. Im Bemühen, sein Grinsen zu unterdrücken, lehnte er sich betont locker an eine Wand und entspannte sich bewußt. Er hatte schon viele Gerüchte von den lloanna gehört, doch daß sie körperliche Anstrengungen derart mieden, war selbst ihm neu. Und so genoß er die momentane Verwirrung, die in Joannas Mimik deutlichen Ausdruck fand. "Nun, es liegt in Ihrer Hand, meine Liebe. Natürlich können wir ihn auch auf so einem Anti-Grav-Teil durch die Gegend schieben, aber dazu müssen Sie wissen, daß niemand anders als Sovek die Aufsicht und die Reparatur von den Dingern in den Händen hat. Sie haben Sovek doch kennengelernt? So'n Kleiner mit den Fähigkeiten eines Tagträumers. Möchten Sie Ihren Kollegen seinen Wartungsarbeiten anvertrauen?" Das war allerdings ein ziemlich gutes Argument. Da fiel die Entscheidung dann doch recht leicht. Schließlich wollte Joanna nicht riskieren, dass die mit O'Leary bemannte Antigrav-Einheit einen neuen Versuch unternahm, eine Wand zu durchfliegen. "Nein", antwortete sie seufzend auf Yaros' wohl eher rhetorische Frage und gab sich geschlagen woraufhin sie auf den bedeuteten Schrank zuging um die Trage zu holen. Der amüsierte Unterton in seiner Stimme war ihr nicht entgangen. Es schien als gefiele ihm die Vorstellung regelrecht, wie sie den Professor durch das halbe Schiff schleppten. Aber immerhin würde er ihnen helfen müssen. Das würde er doch, oder?! Wie er da so leger und äußerst belustigt an der Wand lehnte kamen Joanna da ernsthafte Zweifel. Sie kehrte mit den Einzelteilen der Trage zurück und breitete sie auf dem zweiten Biobett aus. "Kommen Sie schon." Herausfordern knuffte Joanna Yaros in die Seite und fügte breit grinsend hinzu: "Sie haben das doch bestimmt schon tausendmal gemacht und kriegen das Ding in Nullkommanichts zusammengebaut, oder?" Janii errötete leicht, als sie erfuhr, daß sie O'Leary würden tragen müssen. Sie wollte nicht als faul vor den Romulanern dastehen, aber... O'Leary für eine weitere Strecke zu tragen, selbst auf einer Trage und zusammen mit jemand anderem, dürfte an die Grenzen ihrer Kraft gehen, da der Professor nicht gerade leicht war. Auf der anderen Seite wollte sie auch Sam nicht fragen, da diese ja derzeit in anderen Umständen war, und obwohl sie es wahrscheinlich konnte und sich auch keine Nachteile für den Foetus daraus ergeben würden, erschien ihr die Option eher... taktlos. Und Yaros...? Nein. Sie wollte sich keine Blöße geben. Nun, sie würde warten, bis Studdy und der romulanische Arzt die Trage zusammengebastelt hatten, danach würde man weitersehen. --- Brücke Sovek hatte oben auf der Leiter kein Arbeitsmaterial mehr. Er mußte runter von der Leiter um neue Spachteldosen zu holen, aber dann lief er in Gefahr mit sein verschmierten Gesicht gesehen zu werden. Also tat er so als würde er arbeiten und machte ein paar Arbeitsgeräusche, so daß Vaebn denken mußte, das auf der Brücke fleißig gearbeitet wurde. Die Arbeitsgeräusche waren nicht zu laut die Sovek machte. Rhuissa konnte sich mit Vaebn in normaler Lautstärke unterhalten. Das war so in etwa der Moment als Easgéan zurückkehrte. Er hatte genau wie vorher einfach ein graues Shirt an aber es sah recht ordentlich aus. So bezog er wieder seine Position hinter Rhuissa, dismal aber weit genug von Sovek entfernt. --- Krankenstation Yaros hatte ein wenig verwundert, ein wenig amüsiert zugesehen, wie Joanna losging und sich eine Trage organisierte. Tüchtig waren sie ja... Und stellten seine Vorschläge nicht in Frage. Fühlte sich irgendwie ungewohnt an. Als Joanna ihm in die Seite stubste, war er darauf nicht vorbereitet und kurz davor, das Gleichgewicht zu verlieren. Unelegant schaffte er es, sich abzufangen und sich wieder auf die Füße zu bringen. Fröhlich erwiderte er ihr Grinsen und hob eines der Einzelteile vom Biobett auf. "Herzchen, ich bin Arzt, kein Ingenieur. Warum sollte ich das Inventar für meine Patienten selbst zusammenbauen?" Er wunderte sich über seinen lockeren Tonfall. Die Zweifel, wie er mit Joanna nach den Holodeckereignissen umgehen sollte, waren verschwunden. Sie machte es ihm mit ihrer Art leicht, ohne Hemmungen oder Zurückhaltung auf sie zuzugehen, wenn er es auch vermied, sie zu ungezwungen anzusprechen. Sie würde bald von Bord verschwunden sein und sich aus seinem Leben stehlen wie ein kurzfristiges Abenteuer... Yaros nahm ihr ein weiteres Teil aus der Hand und montierte sie mit routinierten Bewegungen zusammen. Dabei sah er weiterhin Joanna hin und fragte sie: "Nachdem Du hier für die letzten Stunden meine Vertreterin gewesen bist, frage ich mich gerade, was Deine wirkliche Aufgabe ist. Bist Du Ärztin? Oder vielleicht etwas ganz anderes?" "Och, ich hatte mich während der Amnesie so dran gewöhnt und dachte mir, ich mach einfach so weiter", meinte sie leichthin und setzte noch einen drauf. "Scheint ja nicht viel dazu zu gehören, Arzt zu sein. Ich glaube, das könnte mir gefallen." Sie grinste breit vor sich hin und machte sich, zur Unschuldsmine wechselnd daran, ihren fertiggebauten Stab durch den Umschlag des Tragetuchs zu schieben, während sie sich die Verwirrung in Yaros‘ und Janiis Gesicht vorstellte. Ihr war selbst nicht ganz klar wie sie dazu kam so mit Yaros zu reden. Aber irgendwie wusste sie, dass sie bei ihm mit dieser eigentlich respektlosen Art keine Probleme haben würde. Naja, bei jemanden, der sie mit 'Herzchen' anredete brauchte sie sich wohl wirklich keine Sorgen machen. Allerdings in Hinblick auf die Anwesenheit Janiis, die immerhin ihre Chefin war, erschien ihr ihre Bemerkung plötzlich ziemlich unpassend. Die criianische Ärztin zog ob dieser Bemerkung sardonisch eine nichtexistente Augenbraue hoch, insgeheim war sie jedoch amüsiert. "Schon richtig. Allerdings hat es auch seine Nachteile - den Patienten auseinandernehmen ist einfach, ihn wieder zusammenzusetzen kann allerdings schon recht anstrengend werden. Ach, wie schön waren noch die Zeiten, als Doktoren Schädel aufbohrten und am offenen Hirn operierten - das war noch eine richtige Herausforderung..." Dann gab sie die Fassade auf und grinste. Sie hatte mittlerweile beschlossen, daß sie sich an der Aktion, O'Leary auf der Trage in den Transporterraum zu schaffen, beteiligen würde. Wenn sie sich einen Bruch hob, konnte sie immer noch die alte Weisheit "Arzt, heile dich selbst!" befolgen. Für einen Moment sah Yaros zwischen Joanna und Janii hin und her. Seine gehobene Augenbraue war dabei eine exakte Kopie von Janiis Geste. "Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so ist, aber nach den Antworten bin ich heilfroh, noch nie einem eurer Mediziner in die Fänge geraten zu sein. Tss, freut euch, daß ihr hier eine so leichte Zeit hattet. Wenn hier in der Station nämlich mal was los ist, dann so richtig. Und wenn es dann gerade noch auszuhalten ist, schaut unser Chefingenieur mit einer frisch erblühten Hypochondrie rein." Er war weder verwirrt, noch hatte er seine Fassung verloren - dazu genoß er diese Unterhaltung viel zu sehr. Seltsam, wie sich die eigene Perspektive verschieben konnte - egal, wie dieses Gespräch weiterging, es hatte keine Auswirkungen, es verschlimmerte sich dadurch absolut nichts und Yaros war auf eine verquere Art und Weise dankbar dafür. Kurz kontrollierte er noch, ob die Einzelteile fest saßen, dann nickte er. "In Ordnung, kann losgehen. Wo sind eigentlich die beiden Jungs, die vorhin noch hier waren? Elijah und... ich komm gerade nicht auf den anderen Namen. Wie wär's, wenn ihr den beiden das Tragen überlaßt und ihr zwei macht euch schon mal auf den Weg in den Transporterraum? Oder begleitet die beiden und paßt auf euren schlafenden Kollegen hier auf, daß ihm auf dem Weg nichts passiert, hm?" "Prima Idee!", beeilte sich Joanna auf Yaros' Vorschlag einzugehen. So kämen sie um diese befürchtete Schlepperei drumrum. Sollten das die Männer regeln. Dass Yaros sich allerdings ebenfalls zu drücken schien, quittierte sie mit einem bedeutungsschweren Blick und war ihrerseits froh, nicht auf seine ärztliche Initiative angewiesen zu sein, die sich zumindest momentan hinter lethargischer Geruhsamkeit versteckt zu halten schien. "Und SIE zweifeln an meiner Fähigkeit als Ärztin?!", empörte sich Joanna. "Immerhin haben wir Ihnen in der Zwischenzeit sämtliche Patienten abgenommen und werden Sie demnächst zudem von der Hälfte der potentiellen Kandidaten gänzlich befreien! Bis jetzt hat sich auch noch niemand beklagt." Sie hielt inne, als ihr augenblicklich Sovek einfiel, der zu diesem Thema sicher eine andere Meinung vertreten hätte. Andererseits konnte sie sich auch vorstellen, dass er von Yaros womöglich nicht minder rabiate Methoden gewöhnt war. Joanna eilte zur Tür und traf nur wenige Meter von der Krankenstation entfernt auf die gesuchte Gruppe. "Bailey, Caron... würden Sie bitte nochmal kurz in die Krankenstation kommen. Wir brauchen Ihre Hilfe beim Transport von O'Leary." Sie wandte sich um und marschierte zurück in der Hoffnung, dass ihr die Angesprochenen folgten. Jaldor, der gedankenversunken im Korridor stand hörte, entfernt und unterbewusst, dass jemand seinem Namen rief. Er erwachte aus seinem Dämmerzustand und drehte sich um. Er sah Joanna. Ohne ein Wort zu sagen bewegte er sich auf die Krankenstation. Er war Joanna im Vorbeigehen ein lächeln zu und betrat die Krankenstation. Er grüßte die ihm Raum stehenden Personen kurz mit einem Nicken. Dann sah er auf den bewusstlosen O'Leary. Er überlegte kurz und entschied: "O.K., zu zweit müsste er eigentlich zu schaffen sein." Joanna kehrte hinter Jaldor zur Krankenstation zurück. ER hatte die bei Yaros vermisste Tatkraft offenbar, stellte sie bewundernd fest. So schnell wie er zur Stelle war um zu helfen. "Ich habe jemanden gefunden, den ich nicht erst lange bitten musste mit anzupacken", kommentierte sie, mit einem Zaunspfahl in Yaros' Richtung winkend, wobei sie Jaldor zuzwinkerte. Ihr fiel plötzlich ein, dass mit ihm noch ein Gespräch ausstand über die Geschehnisse auf dem Holodeck vor der Amnesie (obwohl Kireseth den Umständen eines Gedächtnisverlustes ziemlich gleich kam). Sie würden darüber reden müssen, denn Im Gegensatz zu Yaros, Easgéan oder Veremnur, hätten sie auch weiterhin miteinander zu tun. Doch das musste warten, bis sie wieder zu Hause waren. Für den Moment genügte ihr, dass sie offenbar normal miteinander umgehen konnten. Yaros hatte in aller Ruhe zugesehen, wie Joanna ihre beiden Kollegen heranholte und Jaldor tatkräftige Unterstützung gab. Er lehnte sich wieder gemütlich an eine Wand, fand noch das Glas, das er vorhin nicht ausgetrunken hatte und nahm noch einen Schluck. "Ich hab nun wirklich keine Ahnung, worüber Du Dich beschwerst. Hab ich beim Zusammenbauen geholfen oder nicht?" Er beließ es dabei, zu zweit würden sie es wohl schon schaffen, den Bewußtlosen ein paar Meter durch den Korridor zu tragen. Mit der freien Hand angelte er nach einem Tricorder. Zwar waren keine Komplikationen zu erwarten, doch es konnte nicht schaden, wenn er den Patienten auf seinem Weg überwachte. Staska war bereits wieder aufgewacht. Sie hatte keine Ahnung, was mit ihr geschehen war. Ihr Kopf schmerzte und ihr war schwindelig. Vielleicht war es nur ihr Kreislauf aber insgesammt fühlte sie sich, als hätte sie eine zu lange Nacht in einer havranischen Hafenkneipe hinter sich gebracht. Ihre Bewegungen waren langsam, dennoch unsicher. Aber nach einigen Versuchen, schaffte sie es, sich aufzurichten. Sie schaute sich um. Immer noch war da dieser unerträgliche Schwindel. Aber langsam verschwanden die Nebel, die ihren Geist von der Aussenwelt abgeschnitten hatten, und gaben den Blick auf die Gegenwart frei. Und Staska hatte zeit, nachzudenken. Zunächst einmal überlegte sie, was wohl geschehen war. Sie erinnerte sich daran, im Frachtraum gewesen zu sein, sie erinnerte sich an einen fürchterlichen Schmerz, den sie hatte...sie erinnerte sich daran jemanden finden und töten zu wollen aber das Warum war ihr nicht wirklich klar. Der Schmerz den sie empfunden hatte, war eher seelisch als körperlich, es hatte sie dennoch genauso zerrissen. Atalan! Was war mit....Atalan? Staska erinnerte sich, dass er tot war...er war ermordet worden und sie hatte nie herausgefunden, wer es war. Doch sie hatte eine Vermutung gehabt, und war deshalb jemanden gefolgt. Sie wollte Rache...sie wollte ihn töten und plötzlich war sie auf dem Holodeck und hatte sich dort verloren. Sie musste eingeschlafen sein. Das letzte woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie in den Armen eines Mannes aufwachte. Es war nicht Atalan, das wusste sie. Es war... Sovek. Staska wurde bleich, als sie daran zurückdachte. Sie saß immer noch auf dem Bett. Konnte sie so weitermachen, konnte sie es? Sie hatte mit Sovek etwas angefangen, sie wollte ein anderes Crewmitglied töten und sie hatte das Verloren, was ihr am liebsten und wichtigsten im Universum war. Wichtiger als die Elemente. Altalan...den Mann, den sie liebte. Wahrscheinlich hatte sie viele enttäuscht durch ihr verhalten. Wahrscheinlich wurde sie in Zukunft gar nicht mehr ernst genommen. Staska wand sich an Yaros. "Doktor, haben Sie ein Padd für mich? Ich muss der Kommandantin t'Ainama eine Nachricht zukommen lassen. --- Transporterraum Auf der Transporterplattform flirrten die Umrisse von 5 Gestalten auf und materialisierten kaum eine Sekunde später. Vier Sicherheitsleute, zwei Männer und zwei Frauen, blickten in Nutalas Augen. In ihrer Mitte stand khre'Rionel Arrhae i-Lianh t`Mnaeha. Die Tal Shiar Offizierin fühlte sich schon fast wie eine alte Bekannte auf der Drolae. "Jolan`tru, Nutala. Wo haben Sie die Loanna untergebracht?" fragte sie ohne Umschweife. --- Brücke "Riov t'Ainama, Ihnen ist klar, das Ihr vollständiger Bericht über diesen Vorfall schon jetzt als Bestseller innerhalb der Galae gehandelt wird?" Vaebn schenkte Rhuissa einen Hauch von einem Lächeln: "Jeder, der die Berechtigung dazu hat, wird Ihren Bericht lesen. Wir erwarten die spannendste Lektüre seit ihrem Vorfall mit dem zerstörten Borgschiff. Ein künstliches Wurmloch, gefangene Loanna, ein Gedächtnisverlust, eine Schiffsentführung durch Unbekannte ... lassen Sie bitte kein Detail aus in Ihrem Bericht." Rhuissas Wangen färbten sich grün. Vaebn wußte noch nicht alles. Wenn die Galae erst über den Kireseth-Vorfall auf dem Holodeck informiert war, dann würden die Offiziere sich den Bericht aus den Händen reißen. "Ich ... ähm ... werde mir Mühe geben den Bericht sachlich ... ich kann keinen Roman daraus schreiben", stotterte sie. Vaebn lachte: "Warum nicht? Irgendwann einmal in Ihren Memoiren? Bis dahin erwartet die Galae leider nur einen sachlichen Bericht von Ihnen." Die Situation und Rhuissas Verlegenheit schienen ihn zu amüsieren. "Ich sehe, das auf Ihrer Brücke gearbeitet wird. Benötigen Sie technische Hilfe?" fragte er. Rhuissa sah zu Sovek hinauf. "Sovek?" fragte sie und überlies ihm die Antwort auf Vaebns Frage. 'War das eine Fangfrage?' Dachte Sovek irritiert und antwortete für Vaebn unsichtbar von der Leiter aus: "Technische Hilfe benötige ich nicht, Riov. Aber es wäre gut wenn wir ein oder zwei neue Crewmitglieder bekämen." Mirha betrat nach einem kurzem Marsch durch das Schiff die Brücke. Das letzte was sie aufschnappte waren Soveks Worte. Auf direktem Weg begab sie sich zur taktischen Station und blieb vor ihr stehen, dabei warf sie einen kurzen, skeptischen Blick auf Soveks... Arbeit? Abstrakte Kunst? Auch sie hätte nichts gegen ein oder zwei zusätzliche Crewmitglieder. Das Holodeck musste dringend repariert werden. Sie musste trainieren können. Und bei Soveks Krisentalent (und zwar im Produzieren solcher) hatte sie ihre Bedenken. Mirha unterdrückte ihre Unruhe und beschäftigte sich wieder mit der taktischen Station. --- Transporterraum > "Jolan`tru, Nutala. Wo haben Sie die Loanna untergebracht?" fragte sie > ohne Umschweife. Nutala sah die Gäste an und hoffte, daß sie nicht zu lange bleiben würden. Und das sie diese Födis endlich mit nehmen würden. "Willkommen an Bord, unsere Gäste befinden sich in der..." Ja, wo waren die denn? "Bitte warten Sie, ich glaube die ärztliche Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen." Genau, Yaros die Schuld in die Schuhe schieben, genau. He he! --- Krankenstation > Er beließ es dabei, zu zweit würden sie es wohl schon schaffen, den > Bewußtlosen ein paar Meter durch den Korridor zu tragen. Mit der > freien > Hand angelte er nach einem Tricorder. Zwar waren keine Komplikationen > zu erwarten, doch es konnte nicht schaden, wenn er den Patienten auf > seinem Weg überwachte. Janii war drauf und dran, die Krankenstation Richtung Transporterraum zu verlassen, als Staska, die soeben aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht war, Yaros um ein Padd bat. Die Criianerin nutzte die Verzögerung, um zu versuchen, die Stimmung zwischen Jaldor und Joanna ein wenig aufzulockern. "Sind Sie sicher, daß Sie O'Leary zu zweit zum Transporterraum schaffen können?", fragte sie lächelnd. "Wir können immer noch einen unserer Gastgeber um Hilfe bitten... Dr. Yaros scheint beschäftigt, wie wäre es also mit, sagen wir, Sovek? Natürlich müssen wir uns dann während des Weges seine Ausführungen anhören, warum wir schwächlichen kleinen Föderierten seine Füße küssen sollten, aber irgendwas ist ja immer..." Yaros war so damit beschäftigt gewesen, die Transportaktion anzusehen, daß er Staska im ersten Moment gar nicht bemerkte, als diese ihn ansprach. Doch dann fiel sein Blick wieder auf sie - natürlich, er hatte sich nicht um sie gekümmert, da sie auf den ersten Blick zwar reichlich erschrocken und verwirrt, aber sonst unverletzt wirkte. Nachdem sie sich auch nicht über Schmerzen oder Verwundungen beklagt hatte, hatte sich Yaros erst einmal anderen Dingen zugewandt, damit sie wieder zu sich kommen konnte. Eine Nachricht für Rhuissa? Was konnte Staska ihr wohl mitzuteilen haben? Und warum kam sie nicht auf die Idee, es ihr selbst zu sagen, was immer es auch war? Yaros beschloß, sie nicht zu fragen, stöberte in einem Schrank ein lange unbenutztes, aber noch funktionstüchtiges Padd auf und drückte es ihr in die Hand. "Hier ist eines. Wenn ich sonst noch etwas tun kann, sag's ruhig, Mädchen." Gerade, als Yaros diese Worte ausgesprochen hatte, öffnete die Tür sich ein weiteres Mal, und Bailey betrat die Krankenstation. Er ging zunächst einmal zu Sam hinüber, und die Beiden unterhielten sich leise. Janii fragte sich, ob Pratchett ihm die gute Nachricht jetzt unterbreiten würde; dies war aber offensichtlich nicht der Fall, da Elijah am Ende ihrer kurzen Konversation erleichtert, aber ansonsten nur ein wenig verwirrt aussah. Wahrscheinlich wollte sie es sich für einen Moment aufheben, an dem sie beide allein waren, was die Criianerin definitiv verstehen konnte. Nachdem das Gespräch beendet war, kam Bailey zum Biobett hinüber, auf dem O'Leary immer noch bewußtlos lag. Es dauerte nicht lange, bis der Professor auf die Trage bugsiert war, und Elijah und Caron hoben diese vom Boden auf, bereit, um aufzubrechen. Janii klatschte kurz in die Hände; auch sie war bereit, um nun ihre Rückreise in den Föderationsraum anzutreten. "Na, dann lassen Sie uns mal gehen!" Sie schritt zuerst mit Studdy durch die Tür in den Korridor hinaus, gefolgt von Bailey und Caron mit der Trage, gefolgt von Pratchett. Veremnur hatte keinerlei Bedenken, normal mit Joanna umzugehen. Ein kurzes Lächeln schenkte sie Yaros. Sie schloß sich ohne sonderliches Aufsehen dem O'Leary Krankentransport an und begleitete die Weltenforscher. Yaros erwiderte Veremnurs Lächeln, bevor er den beiden mit der Trage folgte und so die Krankenstation verließ. Er hatte daran gedacht, einen Tricorder mitzunehmen und so überwachte er den Bewußtlosen. Die Augen auf die Anzeigen gerichtet, war er mit seinen Gedanken woanders. Veremnur unmittelbar wieder zu begegnen, machte ihm absolut nichts aus. Er konnte sie ansehen, könnte sogar einfach mit ihr reden, trotz der vergangenen Vorfälle. Nichts ähnelte dem Gedankenchaos, das ihn in Rhuissas Bereitschaftsraum gefangen hatte. Er ahnte, warum das so war. Mit Veremnur verband ihn nichts bis auf dieses... nun, Abenteuer. Und selbst dabei war es nicht um sie gegangen, nur um die Tatsache, daß sie sich auf dem Holodeck einer Illusion hingegeben hatten. Und plötzlich wußte er, er mußte diesen Gedanken festhalten, wenn er Rhuissa das nächste Mal gegenüber trat. Auf seiner Unterlippe kauend, sah er weiterhin auf die Tricorderanzeigen. Ja, jetzt wußte er, was er tun mußte - würde er das aber auch wissen, wenn es notwendig war? Deutlich erleichtert und auch ein kleines bisschen schadenfroh grinste Joanna Janii von der Seite an. Hatten sie ein Glück, dass sich Caron und Bailey bereiterklärt hatten, den Transport des Professors zu übernehmen. So blieb ihnen lediglich die verantwortungsvolle Aufgabe, den richtigen Weg voranzugehen. Auf diesem Deck kannte sich Joanna inzwischen bestens aus, da sie hier die meiste Zeit verbracht hatte. Joanna erinnerte sich an ihre Ankunft auf der Drolae und die zunächst beschränkte Bewegungsfreiheit, die Begegnung mit Nutala, die an der eben passierten Stelle über Yaros hergefallen war und sie dann selbst zum Transporterraum verschleppt hatte. Sie kamen an den Quartieren vorbei und erreichten schließlich das Holodeck, das ebenfalls mit nachhaltigen Erinnerungen behaftet war. Direkt gegenüber lag der Transporterraum. Seine Tür öffnete sich zischend und die kleine Kolonne trat ein. --- Transporterraum Bisher hatten alle geschwiegen, das war Nutala recht, war sie mit ihren Gedanken doch wieder mal ganz wo anders. Doch nun wurde es doch zu voll in dem kleinen Transporterraum. Wurde Zeit die Fremden im Klo runter zu spülen, ähhhhhhhhh, rüber zu beamen. "Ah, da sind sie ja endlich. Ich hab auf euch gewartet." Nutala grinste, war doch Yaros dabei, vielleicht verließ er ja auch das Schiff. "Der gute Professor hier hat uns etwas aufgehalten", erklärte Joanna und deutete auf den bewusstlosen O'Leary. "Jetzt fehlt eigentlich nur noch Mister Banks." Den hatte sie lange nicht gesehen, fiel ihr auf. Hoffentlich ging es ihm gut. "Warten wir auf ihn, oder möchten Sie die erste Gruppe bereits rüberbeamen?", fragte sie Nutala, die den Eindruck erweckte, als könne sie es kaum erwarten die Weltenforscher endlich loszuwerden. Yaros sah von seinem Tricorder auf. Die Werte waren bis hierher stabil geblieben und es war auch nicht zu erwarten, daß sich das noch ändern würde auf dem kurzen Stück zur Transporterplattform. Er hielt sich im Hintergrund, nah der Tür, durch die sie gerade gekommen waren. Sein Blick fiel auf den Rücken Joannas. Und erst da fiel es ihm ein. Er hatte so viel über Rhuissa nachgedacht, über das Holodeck... Und dabei hatte er einiges überhaupt nicht bedacht, obwohl es wichtig werden konnte. Er rang mit sich, ob er sie überhaupt noch einmal ansprechen sollte. Jetzt? Hier? Unmittelbar, bevor sie getrennter Wege gingen? Joanna hatte es von sich nicht angesprochen; hieß das, daß sie es lieber verschweigen würde? Oder hatte sie sich einfach nicht getraut? Es blieb nicht mehr viel Zeit für eine Entscheidung... Nutala hätte sich am liebsten geputzt doch hier waren ihr zu viele von diesen... Also bereitet sie alles vor um sie los zu werden und beobachtete die Fremden ob sie auch nichts von ihrem Schiff mitgehen ließen. Da fiel ihr dieser Yaros wieder mal negativ auf. Erst spielte er nur mit seinem Tricorder herum und nun sah er der einen Fremden nur noch auf den Hintern. Dieser Schwerenöter dieser... Nutala hatte ihre Frage wohl nicht mitbekommen, oder ignorierte sie. Auch gut. Joanna zuckte mit den Achseln. Dann würden sie eben warten. So bekamen sie die Gelegenheit, sich in Ruhe zu verabschieden. Joanna trat auf Veremnur zu. "Schade, dass Sie nicht mit uns kommen", begann sie. "Aber Ihr zu Hause ist nun wohl wieder hier. Ich hoffe, wir kommen in ihrem Bericht nicht allzu schlecht weg. In der kurzen Zeit, die wir Kolleginnen waren, haben wir ganz schön was erlebt." Joanna musste lachen, als sie an die verschiedenen Begebenheiten dachte. "Zum Glück haben wir ja jetzt wenigstens unsere Erinnerungen wieder. So werden wir Sie nicht vergessen." Etwas zaghafter steuerte sie dann auf Yaros zu. Schon komisch, jetzt kam ihr ihre Lockerheit doch ein wenig abhanden. "Tja, da wären wir nun also...", sagte sie in Ermangelung einer originelleren Einleitung. Ohne Auforderung von khre'Rionel Arrhae i-Lianh t`Mnaeha, begann ein Sicherheitsmann der Reacor die lloanna zu scannen. Ein Nicken zu der Tal'Shiar-Offizierin bedeutete, das die lloanna keine Waffen bei sich hatten. Nicht das man der Drolae-Crew zutraute die Gefangenen nicht anständig bewacht zu haben, aber es gehörte zur Standard-Prozedur bevor man Gefangene auf ein anderes Schiff transferierte. Der zweite Sicherheitsmann, im Rang eines Ared, trat an Yaros heran und fragte schroff: "Was ist mit diesen Mann passiert, rekkhai?" Er zeigte auf den Mann der auf der Bahre lag. Eine der beiden Sicherheitsfrauen trat neben Arrhae. Sie war sehr schlank und groß und wirkte in ihrer sauberen engen Uniform sehr arrogant. Die Frau war erst seit zwei Wochen an Bord der Reacor und war pflichtbesessen. "lhhei," flüsterte sie. "Ich sehe keine Sicherheitsleute der Drolae. Ich bitte um Erlaubnis das Schiff zu inspizieren, khre'Rionel." Veremnur hatte nichts anderes getan, als den Krankentransport zu begleiten. Davon abgesehen hatte sie sich im Hintergrund gehalten. Nun lächelte sie Arrhae mit einem Schulterzucken zu. "Jolan`tru Lhhei. Schön Sie wieder zu sehen." Arrhae nahm nicht mehr viel Notiz von Nutala. Sie nickte ihr nach der Begrüßung nur noch kurz zu. Ihre Augen fingen die Blicke von Joanna, Yaros und Veremnur auf. Sie lächelte Veremnur zu: "Willkommen zurück im Imperium, meine Liebe. Ich erwarte Ihren ausführlichen Bericht. Wie üblich." Dann wandte sie sich an Joanna: "Miss, von jetzt an entscheidet nicht Nutala darüber, wer auf die Reacor gebeamt wird, sondern ich. Was ist mit Ihrem Professor geschehen?" Ihre Stimme klang kalt und spöttisch zugleich. Yaros kam nicht dazu, Joanna zu antworten, obwohl er gerade erleichtert war, daß sie eine Gelegenheit gefunden hatte, ihn noch einmal anzusprechen. Zwar klang auch sie so, als fände sie ebenfalls nicht die richtigen Worte, doch es wäre ein Anfang gewesen. Doch bevor er ihr etwas sagen konnte, kam ihm der Sicherheitsmann dazwischen. Ungeduldig sah Yaros ihn an. "Er ist nicht tot, lediglich bewußtlos. Warum, kann ich Ihnen nicht beantworten. Es gab keinen nachvollziehbaren Grund für seine plötzliche Bewußtlosigkeit und bisher haben wir auch keine Lösung gefunden, ihn wieder aufzuwecken. Nebenbei blieb uns auch nicht viel Zeit, um nach einer Lösung zu suchen." Es war ihm nicht bewußt, wie abweisend seine Worte klangen. Noch immer war er sich Joanna bewußt, die bei ihm stand. Nein, er wollte die Gelegenheit nicht verpassen, noch einmal mit ihr reden zu können und wenn es vor den anderen war. "Erlaubnis erteilt!" antwortete Arrhae. Ihr war klar, das sie Riov t'Ainama überging. Doch das war bedeutungslos. Die Sicherheit des Imperiums hatte immer Vorrang. Arrhae machte Rhuissa keinen Vorwurf aus der Abwesenheit von Sicherheitspersonal. Die Drolae litt unter Personalmangel, der Tal Shiar nicht! Um die Angelegenheit mit dem bewußtlosen Loanna kümmerte sich inzwischen einer ihrer Leute. Gute Leute, sie wußten die Präsenz des Tal Shiars durch ihr schnelles Eingreifen zu unterstreichen. Arrhae war zufrieden. Sie nickte dem ersten Offizier zu. "Beamen sie die erste Gruppe an Bord der Reacor!" ordnete sie an. Es lag an dem Offizier zu erkennen, welche der Loanna als 'unbedenklich' eingestuft wurden. Die TS-Offizierin nahm zackig Haltung an und verließ anschließend alleine den Transporterraum. --- Brücke > "Technische Hilfe benötige ich nicht, Riov. Aber es wäre gut wenn wir > ein oder zwei neue Crewmitglieder bekämen." > ... Mirha unterdrückte ihre Unruhe und beschäftigte sich wieder mit > der taktischen Station. Rhuissa war Sovek insgeheim dankbar dafür, das er das Thema auf so sichere Weise angesprochen hatte. "Ich stimme meinem Ersten Offizier zu", sagte sie zu Vaebn: "Die Personalsituation auf meinem Schiff ist kritisch. Meine Crew gibt ihr Bestes. Dienstpläne mit geregelten Arbeitszeiten kennen wir gar nicht mehr. Wir sind ständig am Limit. Posten, die laut Vorschriften zwingend mit mindestens zwei Personen besetzt sein müssen, sind nur mit einer Person besetzt. Ein einziger Ausfall, und mein Schiff kann seine Mission nicht mehr erfüllen..." Rhuissa sah wie Vaebn leise vor sich hin lächelte. Sie ahnte was er dachte und antwortete auf seine unausgesprochenen Worte: "Riov, ich weiß das niemand von der Reacor auf die Drolae wechseln möchte, und doch bitte ich Sie, zu überprüfen, ob Sie uns nicht zumindest vorübergehend mit Personal aushelfen können. Ich würde Sie nicht darum bitten, wenn es für uns nicht so wichtig wäre." Vaebn lächelte immer noch. "Dann benötigen Sie Leute, die ihren Aufgaben gerecht werden, nicht wahr?" Rhuissa wurde erneut grün. Es war kein Geheimnis, das die Galae ihr nur zu oft völlig unfähiges Personal geschickt hatte. Rhuissa dachte an die Personen der letzten Tage und Wochen, die das Schiff oft schon nach Stunden wieder verlassen hatten. "Mit Kanonenfutter ist mir nicht gedient", antwortete sie fest. "Ich prüfe, was ich für sie tun kann", versprach Vaebn und nickte verständnisvoll. Der Bildschirm erlosch. Rhuissa sah sich zu Sovek um. "Gut gemacht!" sagte sie, zufrieden mit ihm. Stolz kletterte Sovek von der Leiter herunter. Das war wieder mal der Beweis: Ohne ihn ging hier gar nichts an Bord. Er sah nicht auf die Sprossen, er sah Rhuissa an und sagte zu ihr: "Meine Kommandantin, ich tu nur meine..." Sovek übersah eine Sprosse, rutschte ab und sein Kinn nahm unterwegs nach unten jede Sprosse mit. *klack*klack*klack*klack* Sovek landete unsanft auf den Hosenboden und war wieder in der Welt der Realität angekommen. --- Korridor / Deck 2 Auf den Korridor sah die TS-Offizierin das offenstehende Holodeck. Ihrem strengen Blick entging nichts. Sie machte auf ein Padd Notizen: ein kaputter Holodeckemitter. Sie ging weiter. Sie traf nicht auf Staska. Sie kam an eine verrauchte Quartiertür vorbei. Es war Easgéans Ex-Quartier das den Flammen zum Opfer fiel. Sie machte wieder eine Notiz. Sie ging zum Turbolift. Erst wollte sie zur Krankenstation weiter gehen, aber sie sagte sich, das sie dort kein Sicherheitsoffizier der Drolae antreffen würde. Sie betrat den Turbolift und fuhr hoch zu Deck 1. --- Korridor / Deck 1 Die strengaussehende Tal'Shiar-Offizierin trat aus der Kabine. Ihrem strengen Blick entging nichts. Sie machte auf ein Padd Notizen: Beschädigte Turbolifttürrahmen, Kratzspuren. Sie betrat den Korridor und ging in Richtung Brücke. Je näher sie zum Eingang der Brücke kam, so lagsamer wurden ihre Schritte. Ihrem strengen Blick entging nichts. Sie machte auf ein Padd Notizen: vier Farbtöpfe und zwei Pinsel am Boden, liegen nicht im Weg zum Brückeneingang. --- Transporterraum Arrhaes drei verbliebenen TS-Offiziere brachten nun etwas Ordnung in das Gewühle. Sie teilten zwei Beam-Gruppen ein. Der Mann auf der Trage sollte zuletzt gebeamt werden. Erst mußte der Crewarzt auf der Reacor im Transporterraum zugegen sein. Pflichtbewußt nahm der Ared Kontakt zum Transporterraum der Reacor auf: Sie sollten den Chefarzt in den Transporterraum rufen und auch die Quarantänekammer bereit halten. --- BRücke Mirha drehte sich nicht um, als sie das Poltern und Plumpsen Soveks vernahm. Sie war zwar erst sehr kurze Zeit auf diesem Schiff, aber sie konnte sich schon in etwa ausmalen, was passiert war. Im Moment interessierte sie aber etwas ganz anderes. Ihre Aufmerksamkeit war auf einen Bildschirm gerichtet. Sie verfolgte, wie eine TSlerin durch das Schiff ging und sich Notizen zu machen schien. Sie hatte die Brücke fast erreicht. "Wir bekommen TS-Besuch.", sagte Mirha gefühlsneutral über ihre Schulter. --- Transporterraum Reacor Die Anforderung wurde weitergegeben, doch tr'Caelis war beschäftigt, so schlickte er seinen Stellvertreter, tr'Iarunn, der auch pflichtbewußt dort auftauchte. --- Transporterraum Drolae Janii stand nach erfolgtem Transports O'Learys bei dessen Trage und überwachte seine Körperfunktionen mit einem Tricorder. Die Romulaner der Reacor schüchterten sie nach dem doch eher lockeren Kontakt mit der Drolae-Besatzung gewaltig ein. Beinahe wünschte sie sich, so schnell wie möglich in ein privates Quartier zu gelangen, wo sie bis zu ihrer Übergabe an die Föderation ausharren würde, aber natürlich mußte sie sich um den Professor kümmern und hatte deswegen um Einteilung in die letzte Beamgruppe gebeten. "Verstanden" schnurrte Nutala, war ihr doch klar, daß dies nicht der Moment war für irgendwelche Sprüche. Auch wenn diese ihr auf der Zunge brannten. Aber andererseits, sie wurde endlich die Fremden los. Besser ihre Gäste verließen ihre Drolae schnell, ohne was 'zu finden'. "So, dann mal bitte die ersten auf die Plattform." Die Aufforderung, daß die ersten sich zum Beamen bereitmachen sollten, stand im Raum. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit. Erwartungsvoll blickte Joanna zu Yaros auf. "Tja, da wären wir...", erwiderte Yaros. Nein, es war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt und nicht der richtige Ort, um etwas von einer Tragweite zu besprechen, die sie beide noch nicht abschätzen konnten, doch eine andere Gelegenheit blieb ihnen nicht. Und so gab er sich einen mentalen Tritt, um endlich etwas zu sagen, bevor alles zu spät war. Unruhig blickte er auf Arrhae, dann zu Nutala an ihren Kontrollen, schließlich wieder zu Joanna. "Hör mir zu. Einiges von dem, was passiert ist, tut mir leid. Ich würde Dir gern sagen, daß ich Dir bei... bei allen möglichen Konsequenzen beistehen werde, aber Dir wird ebenso wie mir klar sein, daß ich ein solches Versprechen nicht sicher geben kann. Wenn Du also vor einer Entscheidung stehst, dann entscheide für Dich selbst. Wirst Du das tun?" Ein innerer Yaros schlug resignierend die Hände über dem Kopf zusammen. Was nur sollte Joanna mit diesem sentimentalen Gerede anfangen? Natürlich wäre es nicht die weiseste Entscheidung, in Gegenwart des Reacor-Besuches von Holodeck-Abenteuern und einer möglichen Schwangerschaft mit einem hybriden Embryo zu reden, doch er hätte mit Sicherheit bessere Worte finden können, verdammt! Janii hatte gerade ein weiteres Mal die Lebensfunktionen des Professors überprüft und sich vergewissert, daß seine Werte sich nicht auf einmal verschlechterten, als die Tür des Transporterraums sich ein weiteres Mal öffnete und Banks und Varek eintraten. Offenbar hatten sie mitbekommen, daß die Reacor eingetroffen war, und waren ebenfalls bereit, zur Föderation zurückzukehren. Und sie waren gerade rechtzeitig gekommen - die Zeit der Weltenforscher auf der Drolae lief nun rasch ab. Samantha, Elijah und Jaldor standen bereits auf der Transporterplattform, bereit, zur Reacor hinübergebeamt zu werden. Einer von Arrhaes Leuten war nicht entgangen, das Yaros eine lloanna duzte. Das war alles andere als üblich bei den rihannsu, mit Fremden so umzugehen. Was war emotional zwischen den Arzt und der loanna während der kurzen Zeit passiert, das der Arzt vergessen hatte, das der Tal'Shiar anwesend war? "Energie," befahl ein TS-Offizier Nutala, die Personen (Samantha, Elijah und Jaldor) auf der Transporterplattform zur Reacor zu beamen. Das ging für ihn alles viel zu langsam. Er wollte sich nicht allzulange mit den llonna abgeben. Bei einem Verhör ja, aber nicht bei einem Kaffeeklatsch. Und das Verhalten des Arztes könnte ansteckend auf andere rihannsu sein. Nutala hörte gerade Yaros so unauffällig wie möglich zu und wurde von diesem unmöglichen TS Offizier dabei gestört. Am liebsten hätte sie ihn ja... Nee, ein Transporterunfall, brachte immer soviel Schreibarbeit mit sich. Obwohl Sovek dann bestimmt dazu verdonnert würde, den ganzen, den GANZEN Transporter auseinander zu nehmen, um einen Fehler zu finden. Grinsend aktivierte den Transporter. "Energie..." Leider war sie zu feige dafür. Joanna glaubte zu wissen, was Yaros ihr etwas umständlich zu sagen versuchte und lächelte. Es war irgendwie rührend, wie er sich sorgte. Ihre erste Begegnung während der Amnesie fiel ihr wieder ein und wie er sich bereits da um sie gekümmert hatte. Womöglich war er doch nicht so sehr der Casanova, für den sie ihn irgendwie gehalten hatte. "Mach dir keine Gedanken", erwiderte sie, bemüht leise zu sprechen, damit nicht gerade jeder ihr Gespräch mitbekam. "Ich glaube nicht, daß wir mit "Konsequenzen" rechnen müssen." Das hoffte sie zumindest, denn andernfalls käme nicht nur Yaros als Vater in Frage. "Es war eine... interessante Zeit. Bitte richte unseren Dank auch der Riov aus. Ich wünsche dir alles Gute" Sie hoffte, er verstand, daß sie Rhuissa ganz bewußt erwähnt hatte. Ihre guten Wünsche bezogen sich vor allem auch auf Yaros Beziehung zu ihr, von der Joanna durch ihren Abstecher in die Welt der Empathen eine ungefähre Ahnung hatte. Ohne sich um das Tal Shiar zu scheren trat sie noch einen Schritt an ihn heran um ihm zum Abschied einen kleinen Kuß auf die linke Wange zu hauchen. Lächelnd wandte sie sich ab und betrat die Transportplattform. Sie hatte ihn überrascht. Ihr Kuß, ihre Spontaneität, ihre Leichtigkeit, mit der sie ihm antwortete. Yaros versuchte sein Erstaunen zu verbergen, indem er sich äußerlich ruhig an die Wand hinter ihm lehnte, während sich seine Finger ziellos mit seinem mitgebrachten Tricorder beschäftigten. Es war schon seltsam, daß in Joannas kleiner Abschiedsgeste so viel mehr steckte als in den gesamten Holodeckerlebnissen der letzten Stunden. Und doch, hier fand sich Sympathie und eine Nähe, die ihren gemeinsam erlebten Sex nicht begleitet hatte. Und so verabschiedete er sich von ihr mit einem Lächeln; sah ihr hinterher, bis der Transporter ihre Gestalt aufgelöst haben würde. Während sie auf der Transportplattform stand und darauf wartete, daß auch die anderen soweit wären, versuchte Joanna ihre Gefühle zu ordnen. Sie wunderte sich über sich selbst. Die Fremde, die sie nach der Amnesie Yaros gegenüber empfunden hatte war verflogen. Vermutlich waren es die Erlebnisse auf dem Holodeck gewesen, die sie irritiert hatten und sie war nun froh, sich von Yaros in dieser Weise verabschieden zu können. Von jetzt an galt es wieder nach vorn zu sehen. Ihnen allen stand ein Neuanfang bevor. Von ihrem künftigen zu Hause und der nächsten Mission trennte sie nur noch die Passage auf der Reacor. Arrhae beobachtete streng. Sie mischte sich in das eigentliche Geschehen nicht ein. Dazu waren ihre Offiziere da. Doch ihr entging nichts. Ihr Blick sezierte Joanna und dann Yaros. An ihm blieb ihr Blick hängen. Sie verzog keine Mine dabei. Nur ihre Augen sprachen Bände. Yaros spürte Arrhaes Blick auf sich ruhen, bevor er ihn erwiderte. Er tat es ruhig, doch sein Lächeln war verloren gegangen. Angst vor unangenehmen Fragen, die den Tal Shiar unweigerlich begleiteten, hatte er keine. Er war sich keiner Schuld bewußt und wenn Arrhae seine Annäherungen an eine lloanna mißfiel - und er zweifelte nicht daran, daß sie erfahren würde, was vorgefallen war - dann konnte er jetzt ohnehin nichts mehr daran ändern. Er hatte das Holodeck nicht programmiert und für alles, was davor passiert war, würde er die Verantwortung auf sich nehmen; es blieb ihm ohnehin keine Wahl. Die emotionale Distanz, die sich in ihm ausgebreitet hatte, verleitete ihn beinahe doch noch dazu, Arrhae ein Lächeln zu schenken. Doch er konnte sich zurückhalten. Arrhae hätte Yaros mit ihren Blicken durchbohrt, wenn sie könnte. Mit unpersönlicher schneidender Kälte sprach sie ihn an: "Haben Sie mir etwas zu sagen, Dr. tr'Quissar?" Yaros wunderte sich über sich selbst, als er nicht einmal bei Arrhaes unterkühlter Frage zusammenfuhr. Er zwang sich, sie weiterhin anzusehen und versuchte daran zu denken, daß dies dieselbe Frau war, die ihn vor nicht zu langer Zeit gebeten hatte, sich um Rhuissa zu kümmern. Sie war ebenso wie sie alle jemand mit Mitgefühl, Sorge und mit Sicherheit einer ganzen Palette anderer Emotionen - nur, daß sie sie besser zu verbergen gelernt hatte. Und so schüttelte er lediglich andeutungsweise den Kopf. "Nein." --- Brücke > "Wir bekommen TS-Besuch.", sagte Mirha gefühlsneutral über ihre > Schulter. "TS-Besuch?" horchte Sovek auf und tastete sein verschmiertes Gesicht ab. "So darf man mich nicht sehen. Ich glaube ich brauch noch Werkzeug." Weil sein Kopf durch den Fall von der Leiter noch brummte und ihm das Laufen schwer fiel, krabbelte er schnell auf allen vieren zur vorderen Wartungsluke. Er öffnete die Luke und verschwand in der Wartungsröhre. Rhuissa straffte ihre Schultern. TS-Besuch war wohl das unangenehmste, was jetzt passieren konnte und doch unvermeidlich. Plötzlich empfand sie nichts als Erleichterung darüber, das sie nicht zusammen mit Yaros und den anderen auf dem Holodeck war. Peinliche Erklärungen über ihre Sexualität wären das letzte, was sie jetzt ertragen könnte. "Jolan'tru. Ich grüße Sie," sagte sie laut genug, um von der TS-Offizierin gehört zu werden. Herzlich klang sie nicht, sondern kühl und sachlich. Was hatte man beim TS gelernt? Keine Gefühlsausbrüche, keine Mine verziehen. Die TS-Offizierin stand mit offenem Mund in der Tür und sah sich die Brücke an. Sie wollte sich erst entschuldigen und fragen wo die Brücke wäre. Aber das erübrigte sich, als sie zwischen der Leiter den Kommandosessel erblickt hatte. "Jolan...," kam nur aus ihr heraus. Sie dreht sich auf den Absatz um und verließ wieder die Brücke. Sovek sah aus der Luke und fragte: "Ist sie wieder weg? Das ging aber schnell." "Ja, ist sie." Rhuissa drehte sich um und lächelte Sovek und Easgean zu. "Wenn wir Glück haben, finden sie die Loanna wichtiger als uns und wir sind sie bald wieder los." --- Korridor Deck 2 Eilig stieg die TS-Offizirin aus der Turboliftkabine und lief zum Transporterraum. Unterwegs wurde sie wieder langsamer. Sie sah alles. Was war das? Oder besser gesagt... wer war das? 'Laufen die Crewmitglieder in ihrer Freizeit alle so herum?' dachte die TSlerin. Sie tippte Staska auf die Schulter und sprach sie an: "Verzeihen Sie, Crewmitglied der Drolae. Ich glaube Sie haben etwas vergessen." Staska war nur mit einem Bettlaken aus der Krankenstation bekleidet und ging weiter den Korridor entlang. "Crewmitglied der Drolae. Sie sind nicht vorschiftsmäßig angezogen." Die Tal'Shiar-Offizierin sah auf ihr Padd. "Staska i-Rakal t'Krekot, Equatorium der Galae." Sie packte Staska am Arm und zerrte sie zum Transporterraum. --- Transporterraum Die Tal'Shiar-Offizierin brachte Staska auf die Transporterplattform und machte bei Arrhae eine Meldung: "khre'Rionel t`Mnaeha. Staska i-Rakal t'Krekot, Equatorium der Galae soll sich für ein intensives Gespräch im Tal'Shiar Hauptquartier melden." Mit anderen Worten: Mit Staska stimmte etwas nicht und das mußte im TS-HQ überprüft werden. Die Tal'Shiar-Offizierin reichte Arrhae das Padd mit den Notizen, die sie gemacht hatte. Ein Tal'Shiar Offizier forderte unüberhörbar alle 'Gäste' auf, die Transporterplattform zu betreten, bzw. die nicht laufen konnten, zu tragen. --- Transporterraum Reacor Farrh i'Milahn tr'Domnheirh betrat kurz nach dem Arzt Dr. tr'Iarunn den Transporterraum der Reacor. Er war groß, jung und sehr attraktiv. Er nickte Dr. tr'Iarunn zu und nahm seine Position als Sicherheitsoffizier ein. So kam es, daß die Weltenforscher an Bord der Reacor zuerst der kleinen Transportertechnikerin, dem Arzt und dem ernst aber nicht unfreundlich dreinblickenden Sicherheitsoffizier gegenüberstanden. --- Drolae, Transporterraum > Ein Tal'Shiar Offizier forderte unüberhörbar alle 'Gäste' auf, auf die > Transporterplattform zu betreten, bzw die nicht laufen konnten, zu > tragen. Da Elijah und Jaldor nun bereits auf der Reacor weilten, fragte sich Janii, ob sie nun selbst beim Transport O'Learys auf die Plattform anfassen mußte. Die kurze Strecke hätte sie es wahrscheinlich geschafft, den Professor mit einer weiteren Person zu tragen - allerdings waren da bereits Banks und Varek vorgetreten und kümmerten sich um die Trage. Also stieg auch Janii auf die Transporterplattform und lächelte den Drolae-Besatzungsmitgliedern, die sich ebenfalls im Raum befanden, zum Abschied zu - selbst Nutala. Gleichzeitig begann sie, sich wieder zu fragen, wie viele Leute, die auf der Obtain gedient hatten, wohl mit dem Leben davongekommen waren - ihre Sorgen waren offenbar schon wieder zu Hause angelangt. Die TS-Offiziere vergewisserten sich noch mal, ob noch ein loanna an Bord war. Der Computer der Drolae verneinte die Frage. Der selbe TS-Offizier, der Nutala den ersten Beam-Befehl gegeben hatte, sah zu Nutala und befahl ihr: "Energie!" Nutala bereitete alles vor und sah eine der Fremden sie anlächeln und Nutala lächelte zurück. Eigentlich schade, daß die Fremden gingen. War doch, wenn man zurück blickte, recht lustig mit ihnen gewesen. Es würde nun wieder still werden auf dem Schiff. Sie würde die Fremden vermissen. "Alles bereit zum beamen. Auf Wiedersehen. ENERGIE." Nutala aktivierte den Transporter und weg waren sie. ............ Ende der Chronik ............