Chronik Nr.133 vom 03.07.2005 Ort der Handlung: Calanam'coupaer, In der Schleife Zeit der Handlung: 23.12.2375 Bordzeit: 14.20 Uhr bis 14.40 Uhr >>> ------------------ <<< ----------------------------------------------------------------------- Computer-Logbuch Nachtrag, Chronik Nr. 132 --- Holodeck > Easgéan an den Hüften zu fassen, spürte seine Haut an der eigenen, > drängte sich an ihn, um nun in einer kurzen, heftigen Bewegung mit ihm > zu verschmelzen. Vielleicht würde Easgéan ihn im nächsten Moment wieder > dominieren, doch dieser Augenblick lustvoller Extase gehörte allein ihm. Auch Easgéan ließ es geschehen, wenn auch zunächst ein wenig widerwillig. Er spürte, daß er es brauchte, an der Machtposition zu sein, doch für den Moment war alles egal. Dann gewann er wieder den spielerischen Kampf der Lust, verlor wieder und so steigerten sie sich hin zu einem letzten Höhepunkt... ----------------------------------------------------------------------- --- Holodeck > Sie zog sich Yaros Hemd über, das inzwischen so gut wie trocken war, > und verschwand... auf der Suche nach einem neuen Objekt der Begierde – > Jayron. Auf der Suche nach Jayron folgte Janna blind einer inneren Stimme, die seine Gegenwart förmlich zu spüren schien und sich als äußerst zuverlässig herausstellte. Zunächst hatte sie einfach die Richtung angestrebt, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte - vor dem Zusammenstoß mit Easgéan, fiel ihr ein. Alles war so schnell gegangen, daß sie ihn einfach... vergessen hatte. Janna fragte sich, was er inzwischen erlebt haben mochte. Sie erinnerte sich, daß auch Sovek irgendwo in der Nähe sein müßte... und war froh, Jayron schließlich allein vorzufinden, unweit der Stelle, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Ob er nach ihr suchte? Auf Zehenspitzen schlich sie sich an, ein schelmisches Schmunzeln auf den Lippen, umschlag dann von hinten seine Taille, rief "hab dich!", um dann zu fragen "wo hast du nur die ganze Zeit gesteckt?" Jayron öffnete die Augen. Er wußte nicht wo er war, ob er schlief oder wach war geschweige denn wie lange er hier schon stand. Er spürte eine Berührung. Er drehte sich um und sah Janna an. "Ich, ich glaube ich weiß nicht wo ich bin oder war." > ..."Turbolift," sprach Sovek in voller Leidenschaft aus. Wie kam er > jetzt nur auf Turbolift? Er wußte es selbst nicht, aber ein drang in > ihm sagte: Sprech es aus. Plötzlich packte Sovek Staska an beiden Schultern. Erst sah er sie leidenschaftsvoll an, aber dann sah er in die Ferne und sagte wie ein verträumter Poet: "Nein, ich kann nicht. Ich kann die Liebe mit dir nicht teilen. Mein Herz gehört jemand anderes. Es geht nicht." Er sah sie wieder an. "Es war schön mit dir. Es wird Zeit das wir uns trennen..." Sovek sah hinunter und sagte trocken und nüchtern: "...könntest du mich bitte los lassen." Er zeigte nach unten. "Danke." Sovek stand auf, nahm seine Kleidung und ging zufrieden mit einem Lächeln im Gesicht von Staska weg. --- vor dem Holodeck > Sie glättete ihr Schwingen- und Kopfgefieder, die sich beide in ihren > Niesanfällen so sehr gesträubt hatten, daß sie aussah, als hätte sie > ein elektrisches Kabel berührt, und machte sich auf den Weg zur > Krankenstation. Viola sah ihr entgeistert hinterher, ihr Gewehr fiel dabei scheppernd zu Boden. Nervös hielt sie ihre Hand von sich und wagte kaum zu rufen. Also hauchte sie: "Und was tu ich nun?" Dabei betrachtete sie ihre Hand. --- Brücke Rhuissa hörte etwas von 'toxisch' und 'Probe nehmen', verstand aber den Zusammenhang nicht und wußte nicht, das diese Worte an Viola gerichtet waren. Ihre Beunruhigung wuchs. Sie stimmte Kria voll und ganz zu, das es besser sei, das Holodeck nicht zu betreten. Von einer inneren Unruhe getrieben, verlies sie die Brücke. Ihr Ziel war der Korridor vor dem Holodeck. --- Korridor vor dem Holodeck Rhuissa erreichte die drei Wartenden vor dem Holodeck, nachdem Nutala ihre Frage gestellt hatte. Die Frage hatte sie nicht gehört. Sie sah nur noch, wie die Katze fragend ihre Pfote hielt. "Was ist passiert?" fragte Rhuissa. Im nächsten Moment sah sie Flüssigkeit an der Pfote. Sie zog angewidert ihre Nase kraus. "Igitt! Was ist das?" Viola war gerade dabei zu überlegen, ob sie sich die Hand abbeißen sollte oder nicht, als sie aufschreckte. "Ich hab nichts gemacht. Das Zeug hier kommt da aus der Wand und hat mich infiziert." Wie zum Beweis präsentierte sie ihren Finger, der silbern glänzte. "Und die Vogelfrau ist einfach weggelaufen. Ist es so schlimm?" --- Holodeck Wie ein Schlafwandler ging Sovek seine Wege durch die Holodecklandschaft. Er ging an Personen vorbei und schleifte an der Hand seine Kleidung hinterher. Ja, er war unbekleidet. Sovek kam am Ausgang des Holodecks vorbei. Die Tür war zu derzeit auf und er sah zwei Personen. Freundlich lächelte er und winkte ihnen zu. Ja, er kannte die beiden Personen. Beide Personen wußte er zu schätzen und zu lieben und er kam den beiden Personen immer näher, um sie zu umarmen und ihnen zu sagen: "JA, ich liebe euch beide. Eine mehr und die andere weniger." Mit ausgestreckten Armen kam er näher, es waren nur noch zwei Schritte bis zum Ausgang. Sovek blieb stehen. "Was riecht den hier so herrlich? Ist das...? *schnüff* Das ist doch... *schnüff* Viola mein Schatz... Laß dich umarmen..." und ging weiter auf sie zu. > Dann gewann er wieder den spielerischen Kampf der Lust, verlor wieder > und so steigerten sie sich hin zu einem letzten Höhepunkt... Atemlos hielt Yaros inne, als dieser letzte Höhepunkt ihn überwältigend mit sich riß. Wasser, Luft, Sonne, das Rauschen des Wasserfalls, alles löste sich in einer lautlosen Explosion auf und er schloß die Augen. Noch hielt das Hochgefühl an, doch er wußte, daß es flüchtig war und nur zu bald wieder vergehen würde. Und so hielt er es fest, so lange er es vermochte, schmiegte sich enger als zuvor an Easgéan, schöpfte neuen Atem. Nach und nach gewann die Umgebung wieder Tiefe, Konturen, Farbe. Als er Easgéan ansah, hatte sich längst träge Ruhe in ihm ausgebreitet. Schlafen... schlafen wollte er, am liebsten einen ganzen Sonnenlauf lang, um dann wieder von vorn beginnen... Sein Blick traf Veremnur. Janna weilte nicht mehr bei ihnen, das Band zwischen den Vieren war zerbrochen. Doch es machte ihm nichts aus, das Band hatte seinen Zweck erfüllt und es war noch lange nicht verschwunden. Wenn die Zeit dafür da war, würden sie sich wieder gemeinsam daran erinnern und dann würde es sie ein weiteres Mal zusammenführen. Zufrieden zog er sich ans Ufer und legte sich neben Veremnur; streckte die Hand nach Easgéan aus, um ihm ebenfalls aus dem Wasser zu helfen. Easgéan kletterte aus dem Wasser und ließ sich neben den beiden ins Gras fallen. Er fühlte sich auf angenehme Weise erschöpft, und obwohl ausgelaugt doch zufrieden. Die Antwort verwirrte Janna. Offenbar hatte Jayron einfach hier gestanden, in Gedanken versunken, ohne zu merken, wie die Zeit vergangen war. Er hatte alles verpaßt. Oder lag es an ihr? Hatte sie sich das alles, die Erlebnisse mit Easgéan, Yaros und Veremnur, vielleicht nur eingebildet? Janna kam nicht dazu den Gedanken zu Ende zu denken, da sie plötzlich Sovek bemerkte, der scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war und wie in Trance an ihnen vorüberwandelte, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Verwundert sah Janna ihm nach, die Augen auf seinen schmächtigen nackten Körper geheftet, bis ihr auffiel, daß sie das eigentlich gar nicht sehen wollte. Von Sovek fühlte sie sich nicht im Mindesten angezogen. Ein leichtes Kopfschütteln brachte sie ins Hier und Jetzt und zu Jayron zurück. Sie schenkte ihm ein nachsichtiges Lächeln, umfaßte seinen Nacken und zog sich noch ein Stück näher an ihn heran. "Das macht nichts", hauchte sie und brachte ihr Gesicht ganz nah an seines. "Wichtig ist nur, daß wir beide jetzt hier sind." --- vor dem Holodeck Viola war eben noch verängstigt, nun panisch. "Da kommt einer aus dem Dings ÄHHH Holodings. Er ist bestimmt verseucht." Und schnell wie der Blitz hatte sie ihr Gewehr wieder in den Pfoten und hielt das Ding (Sovek) damit auf Abstand. Den Lauf immer auf Sovek gerichtet sagte sie: "Bleib stehen DINGS da. Komm mir nicht näher." Sam ging das alles irgendwie zu schnell. Eben noch nieste sich Kria fast die Federn vom Kopf, dann faßte Viola in eine seltsame Flüssigkeit, wie aus dem Nichts war Rhuissa aufgetaucht und jetzt kam Sovek aus dem Holodeck - nur um prompt in den Lauf von Violas Waffe zu blicken. Das Elijah sie eben noch gefragt hatte, ob alles in Ordnung war... angesichts der derzeitigen Situation was das einfach nicht zu beantworten. So trat Sam dichter an Viola heran: "Viola, vielleicht solltest du mit deiner Pfote zur Krankenstation gehen und dich untersuchen lassen. Dein Gewehr könntest du mir oder Sienae geben, damit niemand verletzt wird." Nicht das Sam wußte, wie man die Waffe abfeuerte, aber irgend etwas sagte ihr, daß sie sich mit so etwas auskannte, zudem war sie der Sicherheit zugeteilt. Und Sienae war schließlich die Kommandantin des Schiffes, sie kannte sich bestimmt mit Waffen aus. Hauptsache, niemand würde im Eifer verletzt... Sienae Kommandantin? Wie kam sie nur darauf? Veremnur war doch die Befehlshaberin! Sienae hatte doch vorhin keinerlei Kommandoambitionen gezeigt... "Äh, ja", schloß sie lahm, ohne weiter darauf einzugehen. "Jedenfalls solltest du die Waffe nicht auf Sovek richten. Du könntest ihn verletzten", versuchte sie so ruhig und vernünftig zu klingen wie nur möglich. Nicht daß Viola ein Gewehr gebraucht hätte, um ernsthaften Schaden anzurichten... 'Dekontamination', dachte Rhuissa, als sie Nutalas Angst vor einer Infektion mit dem silbrigen Ekelzeug spürte. Doch dann geriet durch Soveks Auftauchen die Situation beinahe außer Kontrolle. Das er nackt war und sein seltsames Verhalten, bestätigte Krias Verdacht auf eine körperlich wirksame Substanz auf dem Holodeck. Zusammen mit dem silbrigen Ekelzeug und Nutalas panischer Reaktion ergab das Sinn. Intuitiv griff Rhuissa ein. Sie nickte Sam zu. Doch im Gegensatz zu ihr sprach sie nicht beruhigend auf Viola ein. Weder leise und bittend, noch schrill und laut, gab sie ihrer Stimme eine klare, befehlsgewohnte, selbstsichere Autorität. "Es reicht! ... Wir wissen, daß auf dem Holodeck eine körperlich wirksame chemische Substanz freigesetzt wurde. Wie sie wirkt wissen wir wissenschaftlich/medizinisch betrachtet noch nicht, aber wir sehen es mit eigenen Augen ..." Rhuissa schaute Sovek an. Seltsamerweise erschien es ihr, als sei Soveks nackter Körper kein völlig neuer Anblick für sie. Sie hatte ihn schon einmal nackt gesehen, da war sie sicher. Aber wann und wo, und in welchem Zusammenhang, das wußte sie nicht mehr. "Wo kommt die Substanz her? Möglicherweise ist das silbrigen Ekelzeug auf Violas Pfote ein Konzentrat dieser Substanz. Denn auch sie reagiert plötzlich panisch und sehr unvernünftig. Das könnten die ersten Auswirkungen sein. Ich sage euch was wir jetzt tun. Wir beenden das Holodeck-Programm sofort. Dann kümmern wir uns um alle Personen, die dort drin waren. Denkt daran, wenn man einem Betrunkenen sein Glas wegnimmt, wird er nicht auf der Stelle nüchtern. Er kann nur nicht weiter trinken. Die auf dem Holodeck werden solange 'benommen' bleiben, wie das Zeug in ihrem Körper wirkt. Deshalb bringt ihr alle sie zur Untersuchung und Beobachtung zur Krankenstation. Ich werde Viola zuerst zur Dekontaminationskammer in der Wissenschaft bringen. Wenn ihr Einwände habt, dann habt ihr 10 Sekunden Zeit, sie zu äußern. Solange brauche ich für die Abschaltung." Ohne weiter zu warten ging Rhuissa die paar Schritte zur Kontrolltafel des Holodecks und öffnete sie. Es ging ihr so, wie bei allen anderen Konsolen. Ohne bewußte Erinnerung daran, wußte sie trotzdem, wie sie zu bedienen war. --- Krankenstation Wenig später kam die geflügelte Frau auf der Krankenstation an. Sie befahl dem Computer, die Probe der silbrigen Substanz zu analysieren und wandte sich dann mit dem Handscanner an Shiar. "Wir haben ein Problem auf dem Holodeck - offenbar hält sich die Hälfte der Crew dort auf. In Zusammenarbeit mit Sienae von der Brücke habe ich einen Blick hinein riskiert und einen seltsamen Gestank wahrgenommen, der mir einen Niesanfall beschert hat. Ich habe die chemische Zusammensetzung von der Substanz, die offenbar dort drin freigesetzt wird, hier drin gespeichert." Mirha hatte dagesessen, gegessen und die Blicke Shiars auf ihrem Körper genossen, durch das plötzliche Hereinplatzen Krias aber wurde dieses Gefühl und die angenehme Stille zerrissen. Mirha merkte, wie tief in ihr Wut auf diese Person, die es wagte, einfach hereinzuplatzen und sie zu stören, wuchs. Sie fühlte sich von Kria bestohlen, ließ es jedoch nicht zu, daß ihr Ärger bis an die Oberfläche drang. Scheinbar teilnahmslos beobachtete sie Kria dabei, wie sie mit ihrem Handscanner zu Shiar ging. Doch plötzlich wurde ihr klar, was die Vogelfrau da gerade gesagt hatte. Chemische Substanz…, schlug es in ihrem Kopf Alarm. Schnell stellte sie das Essen beiseite und stand auf. Eines ihrer Beine sackte dabei leicht weg, doch Mirha verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein, so daß es nur ein genauer Beobachter bemerkt hätte. Erleichtert stellte Mirha fest, daß Kria mit der Probe beschäftigt zu sein schien. Vor ihr wollte sie keine Schwäche zeigen. Mit festem Schritt ging sie auf die beiden zu. "Computer, wie viele Personen befinden sich momentan auf dem Holodeck?" - "6 Personen." Mirha blieb neben Kria und Shiar stehen. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. --- vor dem Holodeck Sovek war stehen geblieben. Mit ausgestreckten Armen sagte er: "Oh Viola. Du bist das wertvollste Objekt im Universum. Ich liebe deinen Körper. Du riechst so gut. *schnüff*" --- Holodeck Die Leidenschaft hatte ihr Ziel gefunden und war gestillt worden. Was blieb war eine tiefe Zufriedenheit und eine angenehme Trägheit. Eine Woge von Glück und Zärtlichkeit erfaßte Veremnur, als Yaros neben ihr lag und damit zeigte, das er genau so empfand. "Ich liebe euch beide", sagte sie weich. Easgéan schwieg und ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Er konnte sie nicht erwidern. --- vor dem Holodeck Viola war sich sicher, daß sie nicht von irgend was beeinflußt wurde. Da war sie sich ganz sicher. Warum sollte sie also der NEUEN ihre Waffe geben. Also fauchte sie SIE an: "Fremden eine Waffe geben, NIE!" Und dann zu Sovek: "Erklär mir erst mal, warum du hier SO herum stolzierst. WER oder WAS hat dich dazu veranlaßt?" --- Krankenstation Krias Auftauchen riß auch Shiar wie aus einem Traum. Das spürte sie auch an Shiras Verhalten... ...aber das machte sie auch darauf aufmerksam, daß sie sich hatte ablenken lassen. Irgendetwas brachte sie dazu, sich schuldig zu fühlen... Ertappt... Pflichtvergessen. Doch der Gedanke war, eben gedacht, auch schon wieder weg. "Um was für ein Programm handelt es sich?" Noch während sie sich darauf einstellt einem Rätsel auf die Spur zu gehen nahm sie sich fest vor ihre 'Unterhaltung' mit Shira später fortzusetzen. Kria dachte nach... sie hatte den Namen nur einmal erwähnt gehört, und da sie die Anzeigen des Holodecks nicht hatte lesen können, hatte sie ihn im Verlauf der Ereignisse schon wieder halb vergessen. "Äh.. Ki... Kire... der Name begann damit. Im Holodeck habe ich eine leicht hügelige Graslandschaft gesehen - und Blumen gab es auch. Die Leute, die sich dort drin aushalten, melden sich nicht auf Komrufe, und es hat sich auch bis her noch niemand, der hineingegangen ist, wieder gemeldet. Ich bin mir relativ sicher, daß die Substanz, die ich festgestellt habe, etwas damit zu tun hat." --- an der Holodeck-Tür Sovek lächelte mit seinen großen leuchtenden Augen Nutala an. Fröhlich sagte er: "Komm mein Goldschatz. Komm in die Arme deines lieben Imperators. Sei doch nicht so schüchtern mein Schatz. Zier dich doch nicht so, Goldy Kätzchen. *schnüff* Dein kostbares Parfüm zieht mich förmlich an, VIOLA!!!" --- Holodeck Yaros lag auf dem Rücken und starrte in den Himmel. Dessen violette Farbe paßte irgendwie genau zu seiner Stimmung. Leicht und zart und alles umspannend... Er nahm die Präsenz der beiden anderen neben sich wahr, hörte das, was Veremnur sagte. Ihm selbst war nicht nach Worten, sie waren so unzulänglich. Und was sagten sie schon aus? 'Liebe', wie Veremnur sie erwähnte, war es nicht zwischen ihnen. Oder besser, nicht nur. Es war viel mehr, viel weitreichender. Es war... Lust, Begehren, Verbundenheit, Zuneigung... Es war all das und dennoch etwas anderes. Nein, es gab kein Wort, das alles zusammenfassen konnte, dazu war es zuviel. Vielleicht gab es gar nicht genug Zeit, wirklich zu beschreiben, was es war. Und so ließ er ihren Worten Taten folgen. Er beugte sich über sie, strich ein paar imaginäre Strähnen aus ihrer Stirn, gab ihr einen zarten Kuß darauf, dann auf die Nasenspitze und verharrte danach auf ihren Lippen, um sie innig zu küssen. --- vor dem Holodeck Sam sah zu der Waffe, dann auf das aggressive Katzenwesen, warf einen leicht hilflosen Blick zu Sienae und trat einen halben Schritt zurück. Den nackten Sovek übersah sie geflissentlich und versuchte erneut, mit Vernunft zu Viola durchzudringen: "Er will offenbar nicht angreifen, dann kannst du auch deine Waffe weglegen. Er hat ja auch keine Waffe." Wo sollte er die auch versteckt haben... und in dem Zustand, in dem Sovek sich zu befinden schien, war er wohl auch nicht angriffsfähig. Was Sam erneut zum Nachdenken brachte - was war dort im Holodeck geschehen? Viola's Nase war spitze. Sovek hatte seine Zivilkleidung mitgeschliffen. Als er die Arme zu Viola ausstreckte fiel seine Kleidung zu Boden. Da Sovek bewaffnet das Holodeck betreten hatte und die Waffe jetzt nicht zu sehen war, mußte also sein Disruptor unter seine Kleidung liegen. Genau diese Waffe, die ein wenig Dreck und Wiese abbekommen hatte, mußte Viola wohl gerochen haben. Violas Finger spielte mit dem kleinen Bügel um den Abzug ihrer Waffe, der ein unbeabsichtigtes Abfeuern eigentlich verhindern sollte, und klemmte sich einige Haare in einer nicht richtige verarbeiteten Nahtstelle des Metalls. Viola schrie auf und besah sich ihren Finger. "Ah, das Silberzeug frißt mich auf!" Entsetzt lies sie ihre Waffe fallen und versuchte das Silberzeug von ihren Finger zu schütteln. Während ihre Waffe noch fiel, lösten sich einige Tropfen von dem Silberzeug und trafen Sam im Gesicht und auf der Brust. Das Schicksal schien solche Situationen zu genießen und so löste sich ein Schuß, als die Waffen auf dem Boden aufschlug. Der Energiestahl raste zwischen Soveks linken und rechten Fuß hindurch ins Holodeck und verschwand dort in den violett leuchtenden Himmel. Der hellblau leuchtende Energiestrahl traf dort die rote glühende Sonne, die daraufhin mit grünem Funkenschlag und gelben Blitzen explodierte. Als Reaktion fiel das obere Holodeckgitter aus und es zeigte sich die Decke des Holodecks. "Aaagh!" Sam, die nahe bei Nutala gestanden hatte, hatte einige Silberspritzer abbekommen und war zu mehr als diesem angeekelten, entsetzten Ausruf nicht fähig. "Viola, du Ferkel! Paß doch auf!" Besonders, als die Katzenfrau auch noch fas Sovek erschossen hätte... Sam war allerdings zu sehr mit sich selbst beschäftigt und versuchte als erstes, mit einem Ärmel das seltsame Zeugs aus dem Gesicht zu bekommen. Wenn es wirklich ätzend war, wollte sie es keinen Moment länger als nötig auf der Haut haben! "Warte, ich helf' Dir!", sagte Elijah und rupfte mit einer beherzten Bewegung ein Stück von seinen Klamotten ab. Er begann vorsichtig, die silbrige Flüssigkeit von dort abzubekommen, wo Sam selbst es nicht sehen konnte. Der Schuß und das Holodeck waren erstmal unwichtig. In diesem Irrenhaus mußte man sich zuerst um sich selbst kümmern und dann um diejenigen, die man mochte. Praktisch Fremde waren ihm egal. Aber die Tatsache, daß er in einem Raum mit Sam aufgewacht war, bedeutete wohl, daß sie sich alles andere als fremd waren. Nach getaner Arbeit besah er sich das - in seinen Augen unglaublich schöne - Gesicht seines Gegenübers und stellte erfreut fest, daß er alle Spritzer erwischt hatte. Die Waffe lag immer noch auf dem Boden und Elijah nahm sie mit Hilfe des Textilfetzens vorsichtig vom Boden auf. "So, Leute!" sagte er in einem verärgerten Ton. "Was soll das eigentlich?" Sovek hatte nach dem Schuß von Nutala schockiert zwischen seine Beine hindurch geschaut. "Das müßte ich Sie fragen?" knurrte der kleine Mann Elijah an, weil Sovek dachte, daß Elijah geschossen hatte. Schließlich hielt nun Elijah eine Waffe. "Wollen Sie mich umbringen? Ja, klar. Sie wollen auch nur das eine. Sie wollen mir meine KOSTBARE Viola wegnehmen. Das lasse ich nicht zu. Wo ist meine Waffe?" Sovek sah sich um und sah auf den Boden, wo seine Kleidung lag. "MEIN SCHATZ bekommen Sie nicht." Das alles interessierte Viola nicht, ihr Finger... Voller Angst betrachtete sie die kahle Stelle auf ihrem Fingerrücken, die sie seit einem Unfall mit einem Plasmabrenner dort hatte und jammerte zum Steinerweichen. "Mein Finger, er, er hat eine Glatze! Das Silberzeug löst mich auf!" Viola fing an zu heulen. "Ich will doch gar nichts von Ihrer Viola!" knurrte Elijah zurück und bemerkte, daß die Angebetete Soveks angefangen hatte zu weinen. "Wollen Sie ihr denn nicht helfen?" fragte er vorwurfsvoll und trat einen Schritt zurück, um den Weg freizugeben. Kopfschüttelnd wandte er sich an Sam, aber nicht, ohne zumindest ein Auge auf die anderen zu haben: "Hast Du alles abgekriegt?" Rhuissa achtete nicht auf Sovek, sie achtete nicht auf Viola und auf Jayron. Nicht einmal den Schuß bemerkte sie. Sie war mit der Kontrolltafel des Holodecks beschäftigt und hatte damit mehr zu tun, als die ursprünglich erwarteten 10 Sekunden. Konzentriert umging sie Sperren, die nur persönlichen IDs weichen sollten und löste Sicherungen. 'Ich muß mit Computersicherheit zu tun haben!' dachte sie, erstaunt darüber, daß es ihr gelang. Sie ahnte nicht, daß es ihr nur gelang, weil der Computer sie als autorisiert erkannte. Es war geschafft. Die Holosimulation fiel in sich zusammen. Übrig blieb das leere Holodeck ... und die Personen dort drin. Rhuissa sah durch die offene Tür. Sie erschrak. "Elemente!" rief sie und blieb erstarrt stehen. --- im Holodeck Veremnur genoß die Zärtlichkeit in Yaros Kuß, als ihre Ewigkeit sich jäh änderte. Das weiche Gras verschwand, die warme rote Sonne, der kleine See, das Zirpen der Insekten... Sie lag auf einem harten Boden in einer kalten künstlichen Welt. Nur Yaros blieb und Easgean. Veremnur war so verwirrt, das sie sich nicht zurecht finden konnte. Sie hielt sich an Yaros fest und sah ihn mit großen Augen wortlos an. --- Holodeck Irgend etwas Seltsames geschah. Begonnen hatte es mit dem Schuß, der einen Teil des Himmels über ihnen aufgelöst und Jannas Wahrnehmung mit einem unheilvollen Schatten getrübt hatte. Über ihre Zuwendung zu Jayron hatte sie darüber jedoch noch hinwegsehen können. Jetzt jedoch ließ sich die Realität um sie herum nicht mehr leugnen. Sie sah und fühlte es. Mit einem Mal hatte sich ihre ganze Umgebung verwandelt, das Tal, die Hügel, das Gras, die Blumen, alles war verschwunden. Mit ihnen schien auch Jannas innere Welt schlagartig zu implodieren. Der farbige Strudel ihrer Wahrnehmung verwandelte sich in ein schwarzes Loch und eine seltsame Leere senkte sich auf sie herab. Die Welt, die sie die vergangen Minuten? Stunden? Tage? mit den anderen vereint hatte, war wie eine Seifenblase zerplatzt. Einfach so. Die Desorientierung war im ersten Moment so überwältigend, daß in ihr regelrecht Panik emporquoll. Glücklicherweise war Jayron hier, an den sie sich schmiegen konnte. Seine physische Präsenz gab ihr einen gewissen Halt. Äußerst schwerfällig und widerwillig versuchte Jannas Geist die neuen Umstände zu erfassen. Sie sah sich um in dem kahlen, kalten Raum, entdeckte Easgéan, Yaros und Veremnur, die irgendwie äußerst deplaziert wirkten, wie sie da unweit nackt auf dem leeren Boden lagen, dann die Tür, hinter der weitere Personen standen und sie mit Blicken musterten, die wohl irgendwo zwischen neugierig und schockiert lagen, in Anbetracht dessen Janna mehr als dankbar war, daß sie wenigstens Yaros Hemd trug. Noch immer hatte sie Mühe, das alles zu verstehen, als die Angst der Wut wich. "Was haben Sie getan? Sie haben alles kaputt gemacht!", schleuderte sie den Leuten in der Tür ärgerlich und den Tränen nahe entgegen. --- Holodeck, Türbereich Noch eben lag Soveks Zivilkleidung auf eine grüne saftige Wiese, jetzt war da nur noch ein kalter und harter Boden. Sovek witterte Gefahr und sah Elijah wütend an. "Das ist eine Falle. Erst machen Sie mir den Weg frei, um mich dann von hinten zu erschießen. Anschließend klauen Sie mir meinen Schatz. Schmeißen Sie zuerst die Waffe weg! Dann werde ich mich um meinen Schatz kümmern." --- Holodeck Es dauerte eine Weile, bis Yaros realisierte, daß die Welt um ihn herum verschwand. Die Sonne fehlte, das Gras, der Gesang der Vögel, der Wasserfall und sein Rauschen, das Licht... Statt dessen tauchte ein schmuckloser, dunkler Raum auf, der nichts mehr mit der paradiesischen Landschaft gemein hatte, die er eben noch gewesen war. Träge arbeitete sich der Eindruck in Yaros' Bewußtsein vor. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Was war geschehen? Und wie konnten Bäume einfach so verschwinden? Bevor er sich selbst den Befehl dazu geben konnte, war er schon aufgestanden und hatte Veremnur mit sich hochgezogen. Er legte den Arm um ihre Taille und drückte sie dicht an sich. In einem Durchgang erblickte er einige Leute, die er zwar kannte, doch in diesem Moment waren sie einfach nur Eindringlinge, die den Frieden zerstört hatten. Rhuissa war bei ihnen... Was hatten sie mit dem Blumental und dem Wasserfall angestellt? Und warum gerieten die eigenen Gedanken nur so zäh? Er erinnerte sich vage, daß die zerstörte Welt nicht seine eigentliche Heimat war. Er war ihr bloß aus Zufall begegnet... Weil? Weil er vorher etwas völlig anderes getan hatte. Nein, das, was er getan hatte, hatte ihn hierher geführt. Er war... jemand, der nicht wußte, wer er war. Verwirrung und Frustration breitete sich in ihm aus. Veremnur beschützend an sich gedrückt, blieb er zunächst stehen, wo er war. Er würde nicht zulassen, daß ihr etwas geschah - und sobald er wußte, was zu tun war, um die Welt um sie herum wieder zu aktivieren, würde er genau das tun. --- Krankenstation > "Äh.. Ki... Kire... der Name begann damit. Im Holodeck habe ich eine > leicht hügelige Graslandschaft gesehen - und Blumen gab es auch. Die > Leute, die sich dort drin aushalten, melden sich nicht auf Komrufe, > und es hat sich auch bis her noch niemand, der hineingegangen ist, > wieder gemeldet. Ich bin mir relativ sicher, daß die Substanz, die ich > festgestellt habe, etwas damit zu tun hat." Kria hatte kaum zu Ende gesprochen, als der Computer auch schon eine Analyse des silbrigen Zeugs ausspuckte, von dem sie ein wenig von Violas Hand gekratzt hatte. "Analyse komplett. Substanz identifiziert als Latinum." Die geflügelte Frau sträubte ihr Kopfgefieder. Sie erkannte das Wort, aber derzeit konnte sie nichts damit verbinden. "Computer, nenne Eigenschaften des Materials." "Latinum ist ein metallisches Element. Aggregatzustand in Raumtemperatur: Flüssig. Schwelltemperatur zum Festzustand: 180 Kelvin. Schwelltemperatur zum Gaszustand..." Kria wandte die Augen gen Decke. Mußte das blöde Ding sie immer so wörtlich nehmen? "Computer, überspringe chemische Eigenschaften des Materials. Nenne toxikologische Wirkung sowie Merkmale, die nur dieses Material aufweist." "Depilatorischer Effekt im Falle von oraler oder kutaner Absorption. Leichte bis mittelschwere gastrische Störungen im Falle von oraler Einnahme, Überdosis kann zu Leberversagen führen. Besondere Merkmale: Einziges Metall abgesehen von Quecksilber, das in Raumtemperatur flüssig ist. Kann nicht repliziert werden." Kria hob eine Augenbraue ob des letzten Satzes. Warum würde Viola auf einem Raumschiff in Kontakt mit einer nicht-replizierbaren Substanz kommen? Warum würde jemand ein Schiff bauen, auf dem es nicht-herstellbare Komponenten verbaut waren? Fragen über Fragen... Viel wichtiger war jedoch derzeit, daß sie etwas über die Situation beim Holodeck erfuhr; bei der Gelegenheit konnte sie der Katzenfrau auch gleich Bescheidsagen, daß sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Sie aktivierte ihren Kommunikator. "Janii an Pratchett: Wie sieht es beim Holodeck aus - ist inzwischen jemand aus dem Holodeck herausgekommen? Oh, und sagen Sie Viola bescheid, sie braucht sich keine Sorgen machen - das Zeug, was auf ihre Hand getropft ist, heißt "Latinum", und außer Haarverlust kann ihr nichts passieren, solange sie nicht große Mengen der Substanz trinkt." --- Holodeck, Türbereich Rhuissa sah auf die Szenen vor und im Holodeck. Sovek, der verwirrter als je zuvor mit Elijah stritt - Kleidungsstücke, die überall verteilt auf dem Boden des Holodecks lagen - Staska, die kaum bekleidet verwirrt im Holodeck stand - Janna, die nur mit Yaros Hemd bekleidet an Jayron geschmiegt stand - Easgean, der nackt auf dem kalten Boden lag, so als wäre er eben noch ganz entspannt und zufrieden gewesen - und Yaros mit Veremnur im Arm, die ebenso nackt wie er selbst war. Es tat weh, ihn so zu sehen. Rhuissa merkte kaum, das Tränen ihren Wangen entlang liefen. "Ihr... ihr...", stammelte sie, "ihr wart in einer Holodecksimulation. Wir mußten es abschalten, weil... wir müssen euch zur Krankenstation bringen." Rhuissa hielt sich am Türrahmen fest. Sam fühlte sich überwältigt von dem Anblick, den die Gestalten auf dem Holodeck boten. So konzentrierte sie sich erstmal auf den Komruf von Kria: "Ist gut, richte ich aus. Was das Holodeck betrifft... nun ja, vielleicht ist es besser, wenn Sie und die anderen Ärzte schnellstens herkommen. Wir haben es abgeschaltet, aber irgend etwas ist mit den Personen da drin geschehen, sie sind alle... nackt und wirken sehr desorientiert... bringen Sie ein paar Decken mit und beeilen Sie sich!" Dann sah sie zur weinenden Rhuissa hinüber, die sich auf einmal an der Wand abstützen mußte, und trat näher an sie heran. Leise fragte sie: "Ist alles in Ordnung?" --- Krankenstation Kria riß die Augen auf. Desorientiert - das verstand sie. Was immer es gewesen war, was auf dem Holodeck in der Luft herumgeschwebt war, es hatte eine starke Wirkung gehabt. Aber _nackt_?! "Wir kommen sofort. Kria Ende." Sie sah Shiar an, die bis jetzt noch nichts wieder gesagt hatte, seit sie nach dem Namen des Holoprogrammes gefragt hatte. "Haben Sie einen Ort gefunden, wo wir uns eine größere Anzahl von Decken besorgen können, oder müssen wir sie replizieren?" Shiar suchte noch nach einem Vorwand bleiben zu können... Aber es schien ausweglos. "Replizieren Sie sie, es ist wohl jetzt keine Zeit zu suchen." Und zu Mirha gewandt: "Ich muß los, willst du mitkommen?" --- Holodeck, Türbereich Und Viola fing an zu jammern: "Ich will meine, meine Haare nicht verlieren! Ich will nicht so häßlich aussehen wir ihr!" Und jammerte und klagte und heulte und schniefte in... lag da nicht Soveks Kleidung auf den Boden? - etwas, was ihr gerade in Reichweite lag. "TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT!" Das was Sovek zu Elijah gesagt hatte, hatte sich erledigt. Nutala stand im Holodeck neben Sovek und benutzte seine Kleidung als 'Popelauffangtuch'. "Da ist ja mein Disruptor," sagte Sovek überglücklich. "Lag unter meinem Wollpullover. Danke mein Schatz. Was würde ich ohne dich machen? Kann ich dir behilflich sein? Soll ich dir mal auf die Wunde pusten, mein Schatz?" --- Holodeck Holodeck? Simulation? Abschalten? Sienaes Worte sickerten nur zäh durch Jannas Kopf auf der mühsamen Suche nach Verständnis. Ihr war, als müßte sie wissen, was das bedeutete und nach und nach drängte sich tatsächlich so etwas wie leise Erkenntnis in den Vordergrund. Die Wut verebbte mit dem Verarbeiten dieser neunen Information, als wäre beides gleichzeitig nicht möglich. "Eine... Simulation. Sie mußten sie abschalten", erklärte sie langsam, Sienae wiederholend und sah Jayron dabei an. Aber es klang mehr, als würde sie laut denken bei dem Versuch, sich selbst davon zu überzeugen. Tatsächlich trug der Klang ihrer eigenen Stimme dazu bei, daß sie anfing zu verstehen. "Das... war alles nicht real", erkannte sie, womit zudem ein vage ungutes Gefühl in ihr aufkam, das sie momentan nicht erklären konnte, sie jedoch dazu veranlaßte sich aus Jayrons Armen zu lösen und einen Schritt zurückzutreten. Sie hielt sich den Kopf und zog angestrengt die Stirn kraus. Warum nur fiel ihr das Denken so schwer. Sie hatte das Gefühl keinen klaren Gedanken fassen zu können, als wäre ihr Kopf voller Watte. Angestrengt darüber nachdenkend, wie es jetzt weitergehen sollte, entwickelte sie plötzlich seltsamerweise ein tiefes Zutrauen zu diesen Leuten an der Tür, die nicht minder irritiert wirkten. Im Gegensatz zu ihr schienen sie jedoch zu wissen was zu tun war. Krankenstation, das klang gut, fand Janna und sagte laut: "Ja, laßt uns zur Krankenstation gehen." Langsam steuerte sie auf den Ausgang zu. Kria nickte wortlos und ging zum Replikator, um die benötigten Decken zu bekommen. Nach etwa 10 Minuten hatte sie zwei große Stapel repliziert, von denen sie sich einen schnappte. Dann wandte sie sich wieder an Shiar, an dem Deckenstapel in ihren Armen vorbeisehend. "Ich denke, wir sind soweit. Lassen Sie uns hinuntergehen." --- Holodeck, Türbereich Rhuissa hatte geglaubt, zwischen ihr und Yaros gäbe es eine ganz besondere Beziehung. Etwas Tiefes und Vertrautes läge darin. Nun sah sie, wie er Veremnur hielt, mit derselben Zärtlichkeit und derselben Verbundenheit. Und das nicht mal eine Stunde, nachdem er mit ihr zusammen gewesen war. Sie hatte sich geirrt. Für ihn war es gar nichts Besonderes. Für ihn war sie jederzeit beliebig austauschbar - und er hatte sie bereits ausgetauscht! Es tat weh, sehr weh. Darüber übersah sie die komische Szene zwischen Viola und Sovek, über die sie sonst gelacht hätte. Sams Worte und Jannas langsames 'Erwachen' holten sie aus ihrer Versunkenheit heraus. Erst jetzt wurde sie sich ihrer Tränen bewußt. Verwundert merkte sie, das es ihr egal war, das alle ihre Tränen gesehen hatten. Es tat gut, ihre Gefühle nicht verstecken zu müssen. Doch es war nicht die richtige Zeit für Tränen. Entschlossen wischte sie sie weg. Mit einem traurigen Lächeln wandte sie sich Sam zu: "In Ordnung ist das, was auf dem Holodeck geschehen ist, wahrscheinlich nicht. Aber es spielt keine Rolle, es ist Zeit zu handeln... Da fällt mir etwas ein, ich hätte es beinahe nicht bemerkt, Kria hatte eben Komkontakt zu dir. Da hat sie gesagt 'Janii an Pratchett' und du hast wie selbstverständlich geantwortet. Janii? Pratchett? Sagt dir das was?" Rhuissa sah aus den Augenwinkeln hinüber zu Yaros und Veremnur. Sie hatte sich Sorgen um ihn gemacht! Und er! Er hatte in den Armen einer anderen Frau gelegen! --- im Holodeck Veremnur hatte begriffen, das ihre perfekte wunderschöne Umgebung verschwunden war. Die Rihannsu draußen hatten ihre Welt verändert. Alles was geblieben war, war ein kalter kahler Raum, relativ klein, künstlich und ohne natürliche Ausstrahlung. Nur in Yaros Armen fühlte sich noch geborgen. Sie war sich ihrer Nacktheit bewußt, aber sie hatte keine Scheu. Das sie mit ihrer Umgebung, mit Eas, Janna und Yaros verschmolzen war, das erschien ihr immer noch so natürlich, das Scham und Scheu ihr nicht im entferntesten in den Sinn kamen. "Sienae, das ist nicht nett von dir. Wir sind nicht krank. Wir müssen nicht zur Krankenstation. Bevor du kamst war alles wundervoll", sagte sie. "Gib uns unsere Welt zurück! Komm herein, du darfst sie mit uns teilen. Ihr alle dürft sie mit uns teilen." Yaros' Blick war von einem zum anderen gewandert, als er noch versuchte, die Situation zu erfassen. Etwas war passiert; die Welt war um sie herum verschwunden, hatte sich in Nichts aufgelöst. Veremnurs Nähe wirkte wie ein Anker, der ihn im Jetzt hielt, damit nicht auch er noch verschwinden konnte. Sein Blick blieb an Rhuissa hängen und er sah ihre Tränen. Eine zähe Erinnerung sagte ihm, daß er sich eben noch gewünscht hatte, sie würde ebenfalls hier sein. Doch jetzt, wo er sie sah, war ihm ihre Gegenwart nicht recht. Nicht, weil sie jetzt hier stand, sondern weil... es war etwas anderes. Was war geschehen? Noch eben hatte er sich keine Gedanken über sein Dasein gemacht, da war er sich sicher. Etwas hatte sich verändert und es hatte nichts mit der zerstörten Welt zu tun. Veremnurs Aufforderung riß ihn aus seinen Gedanken. Ebenso wie er wollte sie ihre gemeinsam geteilte Welt zurück haben, doch Yaros war sich nicht sicher, ob er das wirklich wollte. Doch, ja, sicher wollte er zurück in diese sorgenfreie Illusion. Doch die Realität ließ sich nicht weiter leugnen - es gab eine Welt dort draußen, in die er gehörte, so wie alle anderen. Und auch wenn er nicht begriff, wo der Unterschied zwischen der einen und der anderen war, mußte er sich für eine entscheiden. Die Reaktionen der anderen sagten ihm, daß dies die falsche Welt war, wenn sein Verstand sich auch weigerte, diesen Umstand anzuerkennen. Vergeblich suchte er nach dem Erinnerungsfragment, das ihm fehlte, das die Verbindung zwischen ihm und den anderen wieder herstellen konnte. Er sah Veremnur noch einmal an. Sie hatte etwas gesagt... Krankenstation! Das war das Wort gewesen, das ihn hatte aufhorchen lassen. "Ja...", sagte er zögernd, "Krankenstation. Das wäre das beste. Gehen wir zur Krankenstation. Etwas... stimmt ganz und gar nicht und ich... ähm..." Yaros schaffte es nicht, wirklich überzeugend zu klingen, dafür fühlte er sich viel zu verwirrt. Und auch wenn er sich den Wasserfall wieder herbeisehnte, wollte er wissen, was passiert war. Janna blieb kurz bevor sie den Ausgang erreichte stehen und wandte sich langsam zu Veremnur um. Wie gut konnte sie sie verstehen. Auch Janna wünschte sich nichts sehnlicher, als daß sie mit den anderen wieder voll und ganz in diese wunderbare Welt eintauchen könnte und wußte doch im selben Augenblick, daß ihnen das nicht gelingen würde. Das Wissen, einer Illusion zu unterliegen hätte für sie alles verändert und so streifte ein trauriges Lächeln ihr Gesicht, als sie sich der Einmaligkeit dieser Erlebnisse bewußt wurde. Als sie sich wieder umwandte fiel ihr Blick auf Sienae. Von ihr empfing sie ebenfalls Traurigkeit, nicht enttäuscht, eher verletzt. Auch wenn sie, im Gespräch mit Sam langsam ihre Fassung wiederfand, hatte sie doch etwas auf dem Holodeck ziemlich mitgenommen. Den Blick weiter auf sie gerichtet, fiel Janna allmählich alles wieder ein. Sienae, wie sie strahlend mit Yaros auf der Krankenstation erschienen war. Sie war da gewesen und schließlich zum Holodeck gegangen um mit Easgéan zu sprechen. Und dann war da dieses Programm.... So mußte es sich anfühlen, wenn man sich von einem totalen Blackout erholte, wenn nach und nach alles wiederkam. Der Gedächtnisverlust!, assoziierte Janna, sich des ganzen Dilemmas plötzlich wieder schlagartig bewußt werdend. "Ich glaube, ich habe Kopfschmerzen", stellte sie infolgedessen fest und faßte sich seufzend erneut an die Stirn. Paralysiert hatte Easgéan wahrgenommen wie die Wiese verschwunden war, seine Welt. Und es kam einen Beilhieb gleich als er sich plötzlich auf kaltem grauem Hallenboden wiederfand. Beilhieb? Was verflucht war ein Beil? Er versuchte langsam sich aufzurichten, und es gelang ihm zu seinem Erstaunen problemlos. Der Gedanke, irgend etwas stimme hier ganz und gar nicht fraß sich immer mehr in seiner Aufmerksamkeit fest. Nackt wie er war und ohne einen Gedanken daran zu verschwenden trat er auf Rhuissa zu. "Alls 'n Ordnung? Warum weinst du?" Rhuissa sah Easgean an und begriff sofort die völlige Arglosigkeit, ja fast Natürlichkeit, die in seiner Nacktheit lag. So sah sie auch selbst keinen Grund für Verlegenheit. Aber wie sollte sie ihm ihre Gefühlslage erklären können? Ein wenig hilflos und zögernd versuchte sie es: "Doch, es ist in Ordnung, es geht schon wieder. Ich bin nur traurig, weil... weil ich Yaros lieb habe... Er hat wohl etwas mit Veremnur geteilt, an dem ich für ihn... keine Rolle mehr gespielt habe. Irgendwie." Sie lächelte traurig. "S liegt am Kireseth..." antwortete er ohne nachzudenken, und lächelte ihr zu. Dann erst begriff er daß er etwas gesagt hatte wovon er keine Ahnung hatte und daß sich langsam klare Formen in eine pastellfarbene Gedankenwelt stahlen. Es war als lichte sich langsam ein Nebel der bislang schroffe Felsen umspült und verdeckt hatte. Er holte ein paar mal tief Luft, und immer mehr verdünnte er damit die Pollen in seinen Atemwegen, und langsam ließ die Wirkung nach... Daß ihm seine Nacktheit dennoch nicht peinlich war wunderte ihn nun um so mehr. "Ich weiß auch nich was ch grad gsagt hab..." --- Holodeck, Türbereich Viola riß sich zusammen und stand wieder auf. Dabei ergriff sie IHR Gewehr und umklammerte es wie einen Teddybären. "Nein, es geht schon." Schnüfff. "Aber ich will jetzt eine Milch!" Sovek hob seine Waffe auf und zeigte sein nackten Hinterteil. Zu Nutala sagte er: "Du sollst deine Milch bekommen. Wenn nötig mit Waffengewalt." Sovek drehte sich zum Ausgang. "Macht Platz. Mein Schatz möchte Milch trinken." Er legte sein Arm um Nutala. "Nicht weinen mein Schatz. Dein lieber guter Sovek beschützt dich. Niemand wird dir noch mal weh tun. Sag mal, darf ich das silberne Zeug haben, wenn du es nicht mehr brauchst?" "Sicher, iß soviel davon wie du willst." Viola stand auf und umarmte ihr liebstes dabei, mit beiden Armen fest an sich gepreßt. Ihr Gewehr. Dann sah sie Sovek mit großen Augen an und schluchzte: "Wo bekomme ich denn meine Milch?" --- im Holodeck Es war vorbei. Veremnur sah es ein. Sanft löste sie sich aus Yaros Armen. Noch immer machte sie sich nichts aus ihrer Nacktheit. Doch das sinnliche Erleben war vorbei. Die Nähe zu der wundervollen Traumwelt und zu Yaros, Eas und Janna war verblaßt. Doch hieß das, das sie für immer verloren war? Sie konnten jederzeit wieder kommen und erneut ihre Nähe leidenschaftlich erleben. Veremnur begann, ihre Kleidung aufzusammeln. Mitten in dem kleinen Haufen fand sie Yaros Hose. Mit einem liebevollen Lächeln reichte sie sie ihm. Sie zog sich an. Leise seufzte sie. Noch einmal glitt ein liebevoller Blick über Yaros' Jannas und Easgeans Körper. --- Krankenstation > "Replizieren sie sie, es ist wohl jetzt keine Ziet zu suchen." > Und zu Mirha gewanndt: > "Ich muß los, willst du mitkommen?" "Gerne!", kam es dankbar von Mirha. So waren 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen mußte sie hier nicht untätig rumsitzen, sondern konnte sich selbst von der Situation ein Bild verschaffen... und zum anderen konnte sie bei Shiar bleiben. "Gut, dann kommt..." Sie nahm auch einige von den Decken. "Um wie viele Personen geht es denn, daß sie so viele Decken benötigen? Das würde ja für mehr als die gesamte Crew reichen?" Kria errötete leicht, als sie antwortete. "Nun, laut Sams Bericht war die Hälfte der Crew auf dem Holodeck - und sie sind alle nackt... da dachte ich, besser wir bringen zu viele Decken, als zu wenige, besonders, da es gut möglich ist, daß einige von den betroffenen Personen in einer Art Schockzustand sein könnten und wir sie warmhalten müssen." "Lassen wir die Hälfte hier... 8 Stück dürften reichen..." Sie ließ Kria 4 Decken und behielt selbst ebenfalls vier, dann gingen sie los. ............ Ende der Chronik ............