Chronik vom 17.06.2005 Ort der Handlung: Calanam'coupaer, In der Schleife Zeit der Handlung: 23.12.2375 Bordzeit: 14.00 Uhr bis 14.20 Uhr >>> Alle Grenzen brechen <<< >> Holodeck << Irritiert strich sich Yaros ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und blickte sich nach Janna um. Dort, wo er sie eigentlich erwartet hatte, war nur noch aufgewühltes Wasser zu sehen. Die Sonnenreflexionen zersplitterten auf der unruhigen Oberfläche zu unzähligen, blendenden Lichtscherben, doch sonst bewegte sich im Wasser nichts. Der Wasserfall! Nur dort konnte sie so schnell verschwunden sein. Yaros grinste. Natürlich, sie versteckte sich hinter dem rauschenden Wasservorhang und sah ihm von dort zu. Schon schwamm er auf die weiße Kaskade zu, doch weit kam er nicht, als er Janna unverhofft ganz woanders wieder erblickte. Sie stand über ihm, an genau der Stelle, von der er in den See gesprungen war. Er erwiderte ihr Grinsen und streckte wie sie die Arme aus. "Dann komm hinunter, meine Göttin und tauche mit mir gemeinsam in die Fluten der Leidenschaft." In diesem Moment kam ihm diese Formulierung weder albern noch unpassend vor; er ging nur auf ihr Spiel ein und hoffte, sie wieder zu sich ins Wasser zu bekommen. Ihr kleines Spiel war geglückt. Janna hatte Yaros genau da, wo sie ihn wollte. Er verzehrte sich nach ihr und auch sie wollte nicht mehr länger warten. Hätte sie sich an Romeo und Julia erinnert, dann wäre ihr die Balkonszene lebhaft vor Augen gewesen. Sie hier oben, er dort unten, beide schmachtend. Auch sie fühlte sich von einer seltsam seligen Leichtigkeit erfasst, die ihr die Gewissheit gab, sie könne fliegen. So stieß sie sich lachend ab und sprang, den Kopf voraus, Yaros entgegen. Sie tauchte sanft ein, steuerte nur knapp unter der klaren Wasseroberfläche direkt auf ihn zu, bis sie seine Taille zu fassen bekam und sich vor ihm nach oben zog. Als sie wieder Boden unter den Füßen hatte, das Wasser war hier nur etwa hüfttief, strich sie sich in einer verführerischen Geste durch ihr nasses Haar, hielt es dann jedoch selbst nicht länger aus und überfiel Yaros mit stürmischer Leidenschaft. Yaros sah ihrem Sprung fasziniert zu. Der noch nasse Körper glitzerte im purpurnen Sonnenlicht und tauchte ins aufspritzende Wasser. Er mußte nicht lange darauf warten, daß sie wieder an die Oberfläche kam; schon tasteten ihre Hände an ihm nach oben und sie stand plötzlich wieder vor ihm. Jetzt endlich, jetzt hatte er sie, jetzt endlich war sie bereit. Er wollte sie gerade an sich drücken, als sie ihm zuvor kam und Yaros damit aus dem Gleichgewicht brachte. Schnell schlang er die Arme um ihren nassen Körper und ließ sich mit ihr nach hinten ins Wasser fallen. Halb über, halb unter Wasser schaffte er es ans Ufer, wo er sich herumdrehte und sie unter sich bekam. Er würde sie nicht mehr gehen lassen, wo sie jetzt endlich bei ihm war und er wußte, er würde sie erst loslassen, wenn er von ihr bekommen hatte, was er so dringend brauchte. "Du hast mich lange warten lassen.", murmelte er, bevor er hastig ihren Hals mit Küssen bedeckte. Janna war anders als Veremnur, ihr fehlte die leidenschaftliche Hingabe, die ihm an Veremnur gefallen hatte. Selbst jetzt, als sie atemlos unter ihm am Ufer lag, gaben ihm ihre Gesten, ihr Blick und selbst ihre Gedankenwelt ein gewisses Maß an gespannter Distanz zu verstehen. Doch es machte ihm nichts aus, ganz im Gegenteil. Sie war das passende Pendent zu Veremnur; Bereitwilligkeit und Reserviertheit, Genuß und Herausforderung.... Und so war es nur natürlich, sich auch mit ihr zu vereinigen, zu spüren, was auch Easgéan schon gespürt hatte und so zur Vollendung zu gelangen. Ja, sie hatten es zu viert begonnen und es blieb noch, es auch zu viert zu beenden. Fast war ihm, als fühle er die Umarmungen der anderen beiden, als er in Janna vordrang und gemeinsam mit ihr im Rhythmus der sie umgebenden Wellen neuer Extase entgegentrieb. Das Rauschen des Wasserfalls, die sie umschmeichelnden, kühlen Fluten bildeten eine eigene kleine Welt, während er gleichzeitig das Gefühl hatte, noch immer im warmen Gras inmitten blau-golden schimmernder Blütenkelche zu liegen. Von Yaros' Begierde zu Boden gedrückt, schwankten Jannas Gefühle zwischen Hingabe und Widerstand. In seiner Umarmung schmolz sie wie Wachs dahin, wollte aber andererseits nicht unterliegen in diesem Kampf der Leidenschaften. Sie setzte seiner Kraft die Intensität ihres eigenen Verlangens entgegen, rang mit ihm um den gemeinsamen Höhepunkt, wobei sich ihr schließlich für einen Augenblick das ganze Universum in tiefer Vertrautheit erschloss. In der Verbindung mit Yaros verschmolz sie im Feuer ihrer Ekstase zugleich mit der sie umgebenden Natur - der Erde, dem Wasser, der Luft - nahm Teil an der leidenschaftlichen Begegnung zwischen Easgéan und Veremnur und fühlte wie zuvor eine endlose Steigerung ihrer Erregung in schier unglaubliche Sphären. Ohne dass sie es bemerkte, hinterließen ihre Fingernägel in einer wilden Bewegung zügelloser Lust eine tiefe Spur auf Yaros' rechter Schulter. Genußvoll hieß er den Schmerz willkommen, der durch seine Schulter zog und tief im Zentrum seiner Erinnerungen auf schon Erlebtes traf. Einen winzigen Augenblick drohte das Gefüge zu zerbrechen, als Yaros zu wissen schien... Hatte er dies schon einmal erlebt? War es immer so? Es war sofort verflogen wie schon so oft an diesem Tag, wenn er dicht davor gewesen war, sich zu erinnern. Doch das Wasser plätscherte weiter, noch immer umschlangen ihn ihre Arme, wieder drang er in Jannas Körper vor... Ja, dies war die Realität, die zählte. Ihr Körper und der seine, vereint miteinander, bis hinein in die tiefste Faser ihres Seins. Der kurze Moment der Irritation war vergessen und Yaros verlor sich bereits wieder in der berauschenden Wirklichkeit ihrer Präsenz. Allmählich, fast behutsam näherten sie sich beide dem einzigen Ziel, das für sie beide von Bedeutung war. Er kostete jede Berührung, jede Bewegung, jeden Blick aus, bis es zu spät war. Mit elementarer Wucht brandete der erlösende Höhepunkt über Yaros hinweg und für einen Moment schien die Welt den Atem anzuhalten, für einen Moment bestand der Kosmos aus Gefühl und Explosion. Doch der Moment ging vorüber. Atemlos spürte er, wie die Welt sich wieder ausdehnte, Farben und Licht wieder zurückkehrten und er wieder wußte, wo er sich befand. Hier war er, gleichwohl im ihm umspülenden Wasser und auf einer sonnenbeleuchteten Wiese, hier lag er ergeben auf seinem Rücken und beugte sich über einen willigen Körper. Langsam beruhigte sich das Adrenalin in Jannas Blutbahn. Es war, als würde sie sanft zu Boden schweben, ein Gefühl, das sie mit den anderen verband, nun da zeitgleich auch Veremnur und Easgéan den Höhepunkt hinter sich ließen. Sie fühlte sich leicht und frei, froh und unbeschwert, so wie wenn man nach einer langen Reise endlich das Ziel erreicht und das ganze Sein in diesem einen Moment aufgeht. Janna rollte von Yaros herunter und legte sich neben ihn ins Gras, schmiegte sich an seine Seite, um den Körperkontakt nicht zu verlieren und bettete ihren Kopf an seine Schulter. Zärtlich streichelte sie seinen Bauch, betrachtete ihn dabei lächelnd von der Seite und stellte fest, dass sie nun etwas anderes sah als zuvor. Sie sah ihn mit völlig anderen Augen, erkannte ihn ganz neu. Alles schien so klar und unkompliziert und Janna wünschte sich, dieser Augenblick würde nie vergehen. >> Vor dem Holodeck << Nachdem exakt fünf Minuten vergangen waren, aktivierte Kria von der Schalttafel beim Holodeckeingang das Interkom und kontaktierte die Riov, obwohl sie sich immer noch nicht ganz sicher war, ob sie nicht überreagierte. "Riov, hier spricht Kria. Ich befinde mich vor dem Eingang des Holodecks; Nachdem vor etwa 10 Minuten auf der Brücke angezeigt wurde, daß hier ein Disruptor abgefeuert wurde, habe ich mich mit Sam und Viola hierherbegeben, um Hilfestellung zu leisten; allerdings fanden wir hier nur Elijah vor, der uns mitteilte, daß die gesamte Gruppe kurz nach dem Zwischenfall mit dem Disruptor - der im Übrigen auf Betäubung eingestellt war - ins Holodeck gegangen ist und seitdem keiner von ihnen wieder herausgekommen ist. Die Situation scheint mir recht verdächtig, zumal ich mir nicht vorstellen kann, daß die Hälfte der Crew einfach so alles stehen und liegenläßt, um sich zusammen auf dem Holodeck zu vergnügen. Soll ich versuchen, der Sache im Holodeck auf den Grund zu gehen, oder denken Sie, daß es angemessener wäre, mehr von außen herauszufinden?" >> Holdeck << Veremnur öffnete sich erneut in überfließendem lustvollen Genuß. Wie selbstverständlich waren ihr Körper und Easgeans miteinander verschmolzen. Wirbelnde Farben ihrer Umgebung strömten vor ihren Augen zusammen und teilten sich wieder. Der Geruch von Blumen und Gras vermischte sich mit dem der beiden Körper zu einer sinnlichen Symphonie. Mittendrin nahm sie Eas mit allem Sinnen wahr. Ihre Erregung steigerte sich bis zu einem Punkt von dem sie jeden Augenblick bewußt wahrnahm, ganz und gar in der Gegenwart lebend und fühlend. Unter ein paar verstreuten Kleidungsstücken ging eine Nachricht an einen einsamen Kommunikator. Veremnur hörte nichts davon. Ihre Welt bestand nur noch aus der Leidenschaft, die sie mit Easgean teilte, ihrer unbändigen Lust auf diesen Mann und den Eindrücken, die sie damit verband. Der weiche Boden, das Gras, die warme rote Sonne, die fernen Berge, das Zirpen kleiner Insekten und das Zwitschern der Vögel, den Geruch von Gras und Blumen und vor allem Easgeans Haut, seine Berührungen, sein Atem. Ein weiteres Mal tauchte Easgéan in diese Welt aus sich gegenseitig auslöschenden Eindrücken ein, verlor sich in Farben und Licht, und steuerte dieses Mal schneller auf den Gipfel zu als zuvor, schließlich waren ihm mittlerweile Flügel gewachsen. Er hatte das Gefühl Verenmur zu durchdringen, Faser für Faser verschmolz er mit ihr. Die Kireseth Pollen verstärkten ihre Wirkung auf Veremnurs Geist. Viel rauschhafter als bei Yaros nahm sie das Zusammensein mit Eas wahr. Synästhetische Sinneswahrnehmungen in allen Varianten überfluteten sie und gipfelten in eine beglückende Euphorie einer allumfassenden Symbiose. Sie sah in Eas Augen. Fest davon überzeugt, das er das selbe empfand kannte ihre Leidenschaft keine Grenzen mehr. Sie fand zu einem Höhepunkt, der sie hinauf katapultierte in ungeahnte Dimensionen. Die Zeit dehnte sich ins unendliche und hörte auf zu existieren. Nur ganz langsam fand sie in die Wirklichkeit der Darkover Simulation zurück. Es war wie flüssige Bronze, das Metall brannte sich durch seinen Geist, löschte jeden weiteren Gedanken aus, der Höhepunkt steigerte sich zu einem kaum mehr erträglichen Schmerz... Dann war es vorbei, und er lebte noch. Erleichtert und glücklich sog er die Luft ein ohne gmerkt zu haben, daß er sie angehalten hatte. Er lag neben Verenmur, sie lag in seinen Armen... War es sein Herz das pochte oder ihren? egal... Veremnur fühlte sich auf entspannende Weise erschöpft, glücklich und zufrieden. Weich lag sie in Easgeans Armen, so selbstverständlich, als gäbe es keine Welt um sie herum. Nur der Genuß körperlicher Nähe, Berührungen Haut auf Haut und die sanfte Wärme der roten Sonne. Nur die Gegenwart existierte. Sie lächelte Easgean an. Es gab keine Absicht und keine Forderung, keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur die genußvolle Gegenwart. "Du bist Süß, mein Held..." sagte Staske zu Sovek. Was habe ich am liebsten? Ich weiß es nicht...ich weiß nicht was ich will und überhaupt. Nenn mich deine kleine Llaiir ja?" Für einen Moment überkam Staska ein merkwürdiges Gefühl. Sie hielt kurz inne mit den Streicheleinheiten, welche sie Sovek schenkte und fühlte sich wie als ob ihr jemand mit einer eiskalten Hand über den Nackten Rücken fuhr...Dann wurde es aber zugleich wieder warm. Umgeben von duftenden Blumen wollte Staska am liebsten die Zeit anhalten um ewig so in den Armen dieses Mannes zu verbringen. Wie ausgehungert musste sie sein! "Latinum...ich will das nicht...wozu. Ich will nur Dich..." "Oh Staska," sagte Sovek lustvoll zu ihr. "Das ist wahre Liebe. Nichts im Universum darf uns dazwischen kommen. Ich werde dich mit meiner Waffe beschützen." Sovek schlug zwei Mal seitlich am Disruptorhalfter. "Hör nur wie die Vögel lieblich zwitschern. Sie trällern ein Lied nur für uns zwei. Hör nur wie die Blätter im Wind rascheln. Sie flüstern uns ein Liebesgedicht zu. Seh nur wie die Sonne uns zu strahlt. Sie strahlt nur für uns zwei verliebte." Sovek kuschelte sich noch enger an Staska heran. So eng, das man kein Blattpapier zwischen beide Körper mehr bekam. "Weißt du," fing Sovek an zu erzählen. "Das mit Nutala ist schon längst vorbei. Ich habe sie schon längst vergessen. Ich weiß schon gar nicht mehr wie Nutala heißt. Ich glaube sie hieß auch anders. Sie hießt wie... wie wie Viola. Ja genau. Nutala heißt Viola. Also kenne ich Nutala gar nicht und Viola kenne ich auch nicht. Ich habe mit Viola noch nie etwas angefangen, im Turbolift. Im Grunde gar nichts, wenn ich mich recht entsinne." Sovek hörte etwas. Er schnellte mit seinem Oberkörper hoch. Da er sein Arm unter Staskas Kopf hatte und ließ er ihr Kopf unsanft auf die Baumwurzel ticken. *bumms* "Hast du das gehört mein Schatz? Da war doch was," sagte Sovek und sah sich um. Staska seufste, und hörte Sovek nur noch zu. Sie hatte die Sonne durch die Blätter des Baumes hindurch auf ihr Gesicht scheinen lassen, und die Augen voller Genuss geschlossen, doch plötzlich ließ Sovek sie fallen. "Aua!" schrie sie kurz als sie den dumpfen Aufprall spürte, doch dann lächelte sie wieder. "Viola heißt also Nutala...aber wer ist diese Tussi überhaupt? Warum redest du von einer anderen, Sovilein? Du solltest nur mich lieben..." Mit diesen Worten sprang Staska auf und drohte sich zu Sovek um, näherte sich mit ihrem Gesicht seinen Lippen. "Komm...vergiss Viola...jetzt hast du mich!" Sie tastete vorsichtig nach seinen Gesicht und streichelte ihn, dann berührte sie mit ihren Lippen die seinen, gab ihn einen zärtlichen Kuss. "Nur noch wir zwei...Und der Baum...und der Rest des Universums, mein Imperator!" flüsterte Staska. Dann intensivierte sie ihre Küsse und begann damit, Sovek seines Oberteils zu entledigen. Sovek sah immer wieder in ein und die selbe Richtung während er Staska von oben bis unten ab küßte und sie auspackte, wie eine terranisches Weihnachtsgeschenk, bis keine Verpackung mehr da war. "Turbolift," sprach Sovek in voller Leidenschaft aus. Wie kam er jetzt nur auf Turbolift? Er wußte es selbst nicht, aber ein drang in ihm sagte: Sprech es aus. >> Nutalas Quartier << Viola wich dem auf sie zu springenden Opfer aus und fauchte es an. Gab ihm einen weiteren Schlag mit der Tatze und ihre Krallen rissen lange Fäden aus dem Gewebe ihres Gegners. Ihr Opfer drehte sich durch den Schlag und verlor wohl die Orientierung, als es sich ziellos durch den Raum drehte. Viola machte sich bereit zum tödlichen Sprung, zog ihre Beine an und machte sich ganz klein, ihr Schweif wedelte dabei wie wild. Dann sprang sie ihr noch drehendes Opfer an und riß es zu Boden. Viola vergrub ihre Krallen tief in ihre Beute und beendete das Spiel mit einem gezielten Biß. Sofort danach wandte sie sich von ihrem Opfer ab und .... Mühsam riß Viola ihre Gedanken zurück in die Realität und beendete ihr Spiel mit dem Wollknäuel. Da war ja noch was? Aber was? Ach egal, dann war es auch nicht wichtig. Viola betrachte die schwere Waffe, die griffbereit auf dem Bett lag und versuchte darüber nach zu denken. Doch irgend etwas lastete schwer auf ihren Gedanken. Währe das ein Comic, würde der Punkt des Fragezeichens über ihren Kopf auf den selbigen fallen, um sie an etwas zu erinnern. Doch so, ohne lästige belastende Erinnerungen an Verantwortung, fing sie an sich zu putzen. >> Brücke << Rhuissa hatte eine Weile lang die Ruhe genossen, die auf der Brücke herrschte. Sie hatte sich an den eigentlichen Auftrag der Drolae erinnert: Die unbekannten Gebiete der Calanam'coupaer zu kartographieren. Als Wissenschaftlerin war das ihre Aufgabe. Sorgfältig konfigurierte sie die Sensoren. Dabei stellte sie zufrieden fest, das die Drolae mit sehr leistungsfähigen Langstreckensensoren ausgerüstet war, die technisch in sehr gutem Zustand waren. Es überraschte sie nicht, denn es paßte zur Mission und zu den Aufgaben eines Patrouillenschiffes. Rhuissa merkte, das sie sich darüber freute, das dies die Informationen des Computers über den Auftrag der Drolae bestätigte. Varek schien nicht so guter Laune zu sein. Seine Bemühungen, dem Computer die verborgenen Informationen zu entlocken brachten ihn nicht weiter. Fast zeitgleich mit Rhuissa kam er auf den Gedanken, das die Pilotenkonsole für diese Aufgabe nicht optimal geeignet war. Er murmelte etwas von 'Sicherheitsbüro' und verschwand. Rhuissa blieb allein auf der Brücke. Ihre Kartographierung kam gut voran. Kein Zweifel, dieses Schiff war dafür gut ausgerüstet. Sehr interessiert verfolgte sie die Daten über die nähere und weitere Umgebung des Schiffes. Die Dichte, Masse und chemische Zusammensetzung der Sterne und des kosmischen Staubes, das alles entsprach dem, was bei den Ortsangaben des Computers zu erwarten war. Rhuissa wußte das. Sie merkte immer mehr, das sie tatsächlich eine Wissenschaftlerin war, denn obwohl das was sie tat keine sonderlich anspruchsvolle Forschung war, fand sie jede noch so kleine Entdeckung spannend und nützlich. Sie lächelte. So mußte sie zuletzt als junge Kadettin bei ihrer ersten Raummission empfunden haben! Wie schade nur, das sie sich nicht bewußt daran erinnern konnte! Wie zufällig blinkte eine der Anzeigen auf der OPS-Konsole und zog Rhuissas Aufmerksamkeit an sich. Es war nur eine Routine-Information. Doch da war etwas anderes was ihr auffiel. 7 Personen im Holodeck und 4 davor! Was war da los? Rhuissa aktivierte ihren Kommunikator: "Sienae t'Nnuihs an Riov t`Riltha. Ist die Lage auf dem Holodeck unter Kontrolle? Benötigen Sie Unterstützung der Brücke?" fragte sie. Doch genau so wie zuvor Kria bekam sie keine Antwort. Rhuissa runzelte besorgt die Stirn. "Sienae t'Nnuihs an Kria. Was ist los auf dem Holodeck? Die Riov meldet sich nicht! Benötigt ihr Unterstützung" fragte sie. >> vor dem Holodeck << Kria zuckte ein wenig zusammen, als plötzlich Sienaes Stimme aus dem Kommunikator drang, bestätigte aber rasch. "Hier Kria. Die Situation ist folgende: Laut Elijah, der hier neben mir steht, ist die halbe Mannschaft auf dem Holodeck versammelt; die meisten haben es kurz nach dem Zwischenfall mit dem auf Betäubung eingestellten Disruptor betreten und sind seitdem nicht mehr herausgekommen. Keiner von ihnen meldet sich auf Rufe. Ich bin mir nicht sicher, ob eine Entsendung von noch mehr Leuten ins Holodeck eine gute Idee ist, da bisher noch keiner wieder herausgekommen ist... Können Sie von der Brücke aus feststellen, ob ein Programm dort drin läuft? Ich glaube, die Anzeigen deuten an, daß das Holodeck aktiv ist, aber ich bin nicht sicher..." >> Brücke << Rhuissas Hände glitten routiniert über ihre Konsole. Sie nahm es als selbstverständlich hin. Als Bordwissenschaftlerin hatte sie sicher oft auf der Brücke zu tun und kannte sich aus. "Ja, es ist ein Programm aktiv. 'Die Kireseth Ebenen', keine Gefahrenstufe. Kria, ist es möglich, das Easgean sich in irgendwo in diesen Ebenen versteckt hält, und das die anderen lange brauchen um ihn zu suchen? Vielleicht halten sie Funkstille um ihre Position nicht zu verraten?" >> vor dem Holodeck << Kria dachte kurz nach. "Ich weiß nicht... ein Scan nach ihren Kommunikatoren würde sie ja nur im Holodeck anzeigen, und ich denke nicht, daß Funkstille der Grund für die Stille ist. Wir beide haben Riov Veremnur wiederholt gerufen; es wäre einfacher gewesen, leise zu antworten, als uns wiederholt ihren Standpunkt durch die Kommunikatorsignale verraten zu lassen. Zudem kann ich mir einfach nicht vorstellen, daß die Hälfte der Mannschaft auf die Suche nach Easgéan gegangen ist und alle auf dem Holodeck sind. Und zuguterletzt: Warum haben sie nicht einfach das Programm deaktiviert, nachdem sie ihn in den ersten Minuten nicht finden konnten? Ich glaube, da ist was faul... Können wir das Programm von außen deaktivieren?" >> Brücke << Rhuissa zögerte. Yaros war dort drin. War er in Gefahr, war ihm bereits etwas zugestoßen? Sie schluckte. "Ich glaube, es gibt eine Abschaltung von der Brücke aus. Aber nur für Notfälle, Alarm io und schwerwiegende technische Defekte. Glaube ich. Dafür haben wir aber noch keine Begründung. Kria, trauen sie es sich zu, einen Blick ins Holodeck zu werfen? Oder Viola? Mit ihrem Geruchssinn und ihren ... ähm Instinkten könnte sie vielleicht zuerst eine Gefahr wahrnehmen ... falls es eine gibt. Sie könnte helfen Yaros zu finden. Ähm, Easgean finden, meine ich." Rhuissa war verlegen für ihren Versprecher und froh, das niemand sehen konnte, das ihre Wangen sich leicht grün färbten. >> vor dem Holodeck << Kria antwortete: "Ich bin mir nicht sicher, wo Viola ist - sie war hier, aber vor ein paar Minuten ist sie weggegangen und bisher noch nicht wieder zurückgekommen." Sie dachte kurz nach. "Bis sie zurück ist, könnten wir einen Versuch wagen... ich könnte die Tür öffnen und schauen, ob ich jemanden von den Anwesenden sehen kann, oder zumindest, ob ich feststellen kann, was genau dort drin vorgeht. Ich würde draußen bleiben, nur um sicherzugehen, daß ich nicht auch in Probleme gerate - zumindest vorerst." >> Brücke << Rhuissa mochte Krias Vorschlag. Es klang ungefährlich und sinnvoll. "Gut. Bleiben Sie mit mir in Kontakt und schildern Sie mir bitte, was Sie sehen", sagte sie. Sie dachte an Yaros. Sie ahnte, das es nicht richtig war. Sie sollte an die gesamte Situation denken, nicht nur an ihren Geliebten. Und doch kreisten ihre Gedanken vor allem um ihn. >> vor dem Holodeck << "Verstanden", gab Kria zurück und trat einen Schritt auf die geschlossene Tür des Holodecks zu. Diese öffnete sich zischend für sie. Innen wurde eine weite, sanft hügelige Landschaft dargestellt; die Grasfelder waren mit Blumen durchsetzt. Von den anderen Besatzungsmitgliedern war nichts zu sehen. Kria berichtete dies über ihren Kommunikator an Sienae, dann beschloß sie, etwas wagemutiger zu werden. "Ich werde einen Schritt hineinwagen, jedoch noch halb in der Tür stehen. Falls etwas mit mir passieren sollte, daß die Abwesenheit der Anderen erklärt, können Sam und Elijah mich herausziehen." Sie streckte ihren Medo-Scanner vor sich aus, um eventuell Dinge festzustellen, die sie selbst nicht bemerkte, und trat noch einen Schritt vor. Dieser erklärte den Unterschied zwischen dem, was man sah, und dem, was man außerhalb des Holodecks nicht erfahren konnte, sofort. Ein seltsamer Gestank drang in Krias Nase, und sie schüttelte sich unter einem heftigen Niesanfall. Mit tränenden Augen sah sie auf den Scanner hinunter und preßte ihren Finger auf die "Speichern"-Taste, um die Daten festzuhalten. Dann trat sie zurück, so schnell es ging, und erfuhr einen weiteren Niesanfall. Mit beinahe zugeschwollener Nase und unsteter Stimme sagte sie schließlich in den Kommunikator: "Ich denke, ich habe unser Problem gefunden - im Holodeck wird eine chemische Substanz repliziert, die eine körperliche Wirkung hat. Ich müßte sie genauer untersuchen, um festzustellen, was genau sie tut, aber meine einstweilige Empfehlung wäre, das Holodeckprogramm sofort zu beenden." "Gesundheit!", hatte Elijah gesagt. Zwei Mal. Es sah interessant aus, wenn das vogelähnliche Wesen nieste. Er blickte zu Sam herüber, die, wie immer wunderschön aussah - wenn auch etwas gestreßt wirkte. "Alles in Ordnung?", fragte er also leise, um Krias Gespräch nicht zu stören. >> Brücke << Rhuissa lauschte interessiert. Sanfte hügelige Landschaften mit blumenübersähten Wiesen klangen nicht so, wie Rhuissa sich einen gefährlichen, bedrohlichen Ort vorstellte. Keine innere Warnglocke schlug an, nichts, was eine verborgene Erinnerung hervor rief. Erst Krias Bericht über die chemische Substanz beunruhigte Rhuissa. Ihr erster Impuls war, Kria zuzustimmen, doch die Wissenschaftlerin in ihr verlangte nach genaueren Informationen. "Kria, wie lange brauchen Sie um die Wirkung dieser Substanz und eventuelle Toxizität festzustellen?" fragte sie. >> vor dem Holodeck << Viola kam gerade zurück geschlendert, als sie das Niesen aus ihren Wollträumen riß. Hatte sie doch darüber ganz vergessen, was sie eigentlich tun wollte. Doch nun sah sie den anderen bei ihrem Nachdenken zu und stützte sie sich mit einem Arm neben der Holodeckkontrolltafel an der Wand ab. Während sie mit ihren Fingern an die Wand trommelte, faste sie dabei in irgend etwas ANDERES. Fasziniert besah sie ihre Finger. Eine silbrige flüssige Masse tropfte von ihren Fingern herunter. Entsetzt betrachtete sie die Konsole. Das Silberne Zeug lief langsam zwischen zwei Verkleidungsstücken, direkt unter der Anzeige heraus. "Igit, was ist das den?" Kria bedankte sich gerade bei Elijah, wie es für Gesundheitswünsche üblich war, als sie Violas Ausruf bemerkte. Sie richtete den Scanner auf die ausgestreckte Hand der Katzenfrau und untersuchte die seltsame Substanz, die an ihren Fingern klebte. "Seltsam... es ist nicht toxisch oder anderweitig gesundheitlich beeinträchtigend, aber ich bin mir nicht sicher, was es ist. Lassen Sie mich eine Probe nehmen..." Sie zog eine kleine Phiole aus der Tasche, die ursprünglich für Flüssigkeitsproben der Besatzung gedacht war, und kratzte mit dem Rand etwas von der Substanz von Violas Hand. Dann endlich beantwortete sie Sienaes Frage: "Ich werde sofort zur Krankenstation zurückkehren und die gewonnenen Daten vom Computer untersuchen lassen. Bis wir Ergebnisse haben, würde ich unter allen Umständen empfehlen, daß niemand sonst mehr das Holodeck betritt." Sie glättete ihr Schwingen- und Kopfgefieder, die sich beide in ihren Niesanfällen so sehr gesträubt hatten, daß sie aussah, als hätte sie ein elektrisches Kabel berührt, und machte sich auf den Weg zur Krankenstation. >> Krankenstation << Gegen Mirhas Erwartungen machte es ihr nichts aus, dass Shiar sie durchschaut hatte. Sie fühlte Erleichterung, etwas in ihr löste sich. Sie musste nichts mehr verstecken, sich für nichts schämen oder schuldig. Die Intensität dieses Gefühls überraschte sie. Es ließ vermuten, dass mehr als nur diese eine Sache dahinter steckten. Es musste mit ihrer Persönlichkeit zu tun haben. War sie jemand, dem es eigentlich wichtig war, offen über seine Gefühle zu reden? Denn sie spürte, wie gut es ihr tat, dass Shiar ihre Sorgen bemerkt hatte. Eine Last war von ihren Schultern genommen worden. Die Schussszene, die sie vorher beschäftigt hatte, war vergessen. Und selbst wenn sie sich in diesem Moment daran erinnert hätte - nie hätte sie es in Zusammenhang gebracht. Gefestigt trat sie vor den Replikator. "Zwei beliebige Gerichte replizieren.", in ihrer Stimme schwang etwas Skepsis, aber auch Spannung mit. Erwartungsvoll sah sie den Replikator an und betete dabei, dass das, was auch immer nun erscheinen mochte, auch wirklich essbar war. Kurz drauf waren die Gerichte repliziert. Mirha reichte eins an Shiar weiter und nahm sich das andere. Sie schnupperte - und lächelte zufrieden. Schließlich stellte sie den Teller auf das nächstbeste Biobett, trat wieder zum Replikator und fragte an Shiar gewandt: "Soll ich dir auch einen Saft replizieren?" "Irgendwas zu trinken wäre nicht schlecht." Sie grinste und nahm auf einem der Biobetten Platz, beobachtete Shira am Replikator und ihr gingen seltsame Gedanken durch den kopf... Mirha replizierte sich und Shiar einen Saft. Langsam, um keines der Getränke zu verschütten, ging sie zu Shiar. Als sie ihr das Glas reichte, berührten sich für einen Augenblick ihre Fingerspitzen. Ein Kribbeln durchfuhr Mirhas Körper, sie löste ihren Blick vom Glas und sah Shiar für den Bruchteil einer Sekunde(?) offen lächelnd in die Augen. Dieser Moment war auch schon wieder verflogen, als Mirhas Magen ein lautes Knurren von sich gab. Mit einem entschuldigenden Lächeln drehte sie sich zum gegenüberliegenden Biobett und ließ sich darauf nieder. „Ich hoffe, dass es dir auch schmeckt. Riechen tut es auf jeden Fall sehr gut.“ Cian schnupperte. Sie wußte daß sie an diese Art Speisen gewohnt war, woher, das wußte sie nicht, aber da waren noch andere Bilder, von lebender Beute, der sie schüttelnd das Genick brach... Dann war da Shiras Blick, der all das auslöschte und sie in der Gegenwart festhielt. Und ein anderer Duft mischte sich zum Essen, weich und warm... Sie trank und dachte darüber nach wie sie rein zufällig eine weitere Berührung herbeiführen konnte... Und sie fragte sich warum sie das wollte... ...Um sicherzugehen daß das was eben bei dieser flüchtigen Annäherung geschehen war keine Illusion war! Sie nahm ein paar Bissen und bemerkte erst jetzt, daß sie Shira die ganze Zeit über beobachtet hatte. >> Holodeck << Yaros seufzte zufrieden. In diesem Moment war er schlicht glücklich, nicht mehr und nicht weniger. Es gab keine Sorgen, keinen Streit, keine Pflichten und keine ungelösten Probleme. Alles, was hier zählte, war die unmittelbare Gegenwart und die bestand aus der friedlichen Umgebung und seinen Bewohnern, aus Janna und ihm, aus ihrem Körper nah an seinem. Er war damit zufrieden. Träge wanderten seine Gedanken, doch diesmal störte es ihn nicht, keine Erinnerung an das zu haben, was gestern gewesen sein mochte. Überhaupt war 'gestern' ein zu abstrakter Begriff, als daß er ihn in Verbindung mit der blühenden Landschaft bringen konnte, die sie beide umgab. Wer brauchte Vergangenheit oder Zukunft, wer brauchte Identität und Aufgaben, wenn er einfach existieren konnte? Sihra... war sie eigentlich ebenfalls hier oder hatte er sich das nur vorgestellt? Und Sienae, warum war sie nicht hier, um mit ihnen gemeinsam die Extase zu erfahren, die sie bereits vor unvorstellbarer Zeit zu zweit geteilt hatten? Satt, zufrieden, schläfrig... und doch war da diese Unruhe tief in ihm, die ihn zu neuen Begegnungen trieb, die ihm eingab, daß es noch vieles gab, das er noch nicht ausgekostet hatte. 'Und wer sagt, daß... daß nicht ich Easgéan bin?', flüsterte es in seiner Erinnerung, unendlich weit entfernt und er dachte an den anderen, der mit Veremnur noch gemeinsam inmitten des blau-goldenen Blütenteppichs lag. Yaros öffnete die Augen und drückte Janna an sich, gab ihr einen zarten Kuß auf ihren Haarschopf. "Komm.", sagte er leise zu ihr, doch es schien ihm völlig klar, daß sie wußte, was er damit sagen wollte. Er sehnte sich nach den anderen beiden, wo llte wieder ganz eintauchen in das gemeinsame Erleben, in die geteilte Leidenschaft. Ohne ihre Antwort abzuwarten, setzte er sich auf. Janna wollte nicht fort von hier und sie wollte nicht, dass Yaros ging. Sie wollte einfach hier mit ihm liegen bleiben, dem Wind, den Wellen und seinem Herzschlag lauschen. Ihr war, als wäre sie regelrecht außerstande sich zu erheben, betäubt von lauter Glückseeligkeit. "Geh nicht." Janna legte ihre Hand auf die seine; das Flehen sprach nur aus ihren Augen, denn sie ahnte bereits, dass sie ihn nicht würde halten können. Sie spürte, dass sie allein ihm nicht genug wäre. Er sehnte sich zurück nach den anderen. Seltsamerweise war sie ihm aber nicht böse deswegen. So lange hatte er schon nicht mehr die Sonne auf der Haut gespürt, so lange war er schon nicht mehr in der Wiese gelegen, hatte die Halme an seinem Rücken kleben gefühlt. Er hielt Veremnur im Arm, doch er fühlte nicht ihr Gewicht, nur daß da noch eine Wärmequelle neben ihm war. In der ferne plätscherte Wasser, ein Wasserfall vielleicht... Dort waren sicher Yaros und Janna. "Komm, wir gehen hin!" Forderte er Veremnur auf in vollstem vertrauen darauf, daß sie hörte was er hörte und daß sie dachte was er dachte. Veremnur stand auf und nahm Easgeans Hand. Die Anderen. Ja, sie wollte den beiden auch entgegen gehen. Wasser ... Ein Fluß? Es müßte schön sein, das Wasser auf der Haut zu spüren. Sie rannten los und schnell hatten sie Yaros und Janna gefunden. Easgéan lächelte Verenmur zu, und zog sie mit sich ins Wasser, er tauchte unter, stieß gegen ein Hinderniss udn tastete sich an einem Beinpaar hoch... Es war egal wem sie gehörten, auch als er bemerkte daß sie männlich waren also Yaros gehören mußten spielte keine Rolle. Er begann nun ihn mit seinen Händen zu erforschen... Wie sich herausstellen sollte, war es auch nicht notwendig, daß Yaros ging. Nein, die anderen kamen schon zu ihm und lächelnd sah er zu, wie sie im Wasser verschwanden. Hatten Easgéan und seine Begleiterin ein ähnliches Drängen gespürt wie er, wieder mit den anderen zusammen zu sein? Wie auch immer, ihm war es durchaus recht, daß es so gekommen war. Er drückte Janna an sich und wollte ihr gerade einen Kuß geben, zum Zeichen, daß er nun doch hier blieb, als er ein Paar Hände spürte, das unmöglich ihr gehören konnte. Kräftige Hände waren es, große... und nur kurze Zeit später erblickte Yaros den Besitzer. Easgéan war es, der sich ganz nah bei ihnen im Wasser aufhielt. Er ließ es geschehen, von jenen Händen berührt zu werden - nichts daran kam ihm unangemessen oder gar seltsam vor, hier war es so selbstverständlich, so natürlich. Yaros gab sich der Berührung hin, genoß das warme Streicheln, das sich mit der Kühle des Wassers mischte und kleine Schauer über seine Haut jagte. Er hätte weiterhin passiv dort liegen können, die Hände, die sich allmählich weiter nach oben tasteten... Doch es wäre egoistisch von ihm gewesen, den Genuß für sich allein haben zu wollen und so streckte er seinen Arm nach Easgéan aus, noch immer mit Janna im Arm. "Komm. Komm zu uns.", sagte er lächelnd. Einen Moment lag verirrten Easgéans Hände sich zu Janna, doch sie kannten diese Haut schon, ihn verlangte es nach neuem. Yaros Haut war anders... Die Kratzer auf seinem Rücken hätten fast etwas in ihm geweckt, doch ließ er sich den Genuß des Momentes nicht nehmen und verdrängte geübt jede Befürchtung. Yaros Haut ähnelte der seinen... spannte sich über harte Muskeln, war jedoch weniger narbig. Es war nicht nur der Reiz des neuen, fremden, vielmehr war es die Faszination der Spiegelung seiner Selbst im anderen, dieser merkwürdige Kontrast zwischen Vertrautem und Fremdem. Fasziniert erkundete er Yaros Schultern, Brust und Bauch... Die Anziehungskraft zwischen ihnen war offenbar so groß, dass sie in alle Richtungen funktionierte. So hatte sie Veremnur und Easgéan zu ihnen geführt und bewirkte, dass auch die gleichgeschlechtliche Liebe Wege fand. Obwohl Yaros den zauberhaften Versuch machte, sie einzubeziehen, kam sich Janna überflüssig vor. Vielleicht lag es an Easgéans Desinteresse, jedenfalls stand sie nun doch auf, hauchte Yaros einen Kuss in den Nacken und überließ die beiden sich selbst. Sie wollte sie nicht stören und als sie Veremnur entdeckte, die noch im See umherschwamm, zog es sie ebenfalls ins Wasser. Die kühlenden Wogen nahmen sie so selbstverständlich auf, machten ihrem Körper Patz und umspielten ihn, jeder ihrer Bewegungen folgend. Es war so unglaublich belebend, wie Janna es nie zuvor empfunden hatte. Als sie Veremnur erreichte, zögerte sie einen Augenblick. Dann fasste sie lächelnd ihre Hüfte, zog sie sanft an sich, spürte nasse Haut an nasser Haut und versank ganz in heißem Erschaudern, als sie sich inniglich küssten. Janna erhob sich und Yaros sah ihr einen Moment hinterher. Doch er hielt sie nicht zurück, als er sah, daß sie tiefer ins Wasser ging. Sie folgte dem Band, das noch immer zwischen ihnen war; sorgte dafür, daß es nicht zerbrach und so mußte ihr Weg sie zu Veremnur führen. Auch wenn sie ging, sie war nicht wirklich weg, ebensowenig wie Veremnur es war. Die träge Zufriedenheit in seinem Inneren löste sich auf, wurde ersetzt durch neu erwachte Lust... Mit Easgéan lockten neue, unbekannte Erfahrungen und so wandte er sich dem anderen zu, genoß die Berührungen der anderen Hände und begann auch seinerseits mit der Erforschung des Körpers an seiner Seite. Er ließ seine Hände über noch nasse, narbige Haut gleiten, fühlte das Spiel der Muskeln darunter und nahm bewußt wahr, wie anders die nachgiebigen, weichen Körper der Frauen gegen diesen gewirkt hatten. Dies würde anders werden als die beiden Male zuvor, dennoch war er nicht weniger offen für das, was nun folgte. Er erhob sich halb, als Easgéan tiefer glitt. Noch einen Moment, einen kleinen Moment nur wollte er die Zuwendung passiv erleben, sich ganz der Berührung hingeben. Doch ebensowenig wie die beiden Male zuvor hatte er nicht vor, nur geschehen zu lassen. Dazu war die Neugier viel zu groß, welche Erlebnisse dieser neue Körper für ihn bereit hielt. Ja, es war Neugier, als habe er noch nie erfahren, wie es sein würde, sich auf einen Mann einzulassen. Vielleicht war dem auch so? Nun, dann gab es einen Grund mehr, sich jetzt darauf einzulassen und die Erfahrung zu genießen. Erneut versank Veremnur in einen endlos langen Kuss. Diesmal war es Janna. Sie ahnte, das auch die beiden Männer zueinander gefunden hatten. So mußte es sein, so war es richtig. Eine Einheit aus vier Körpern und vier Seelen. Veremnurs Hände strichen Jannas Rücken hinunter. Wie anders sich ihr Körper anfühlte als die der Männer. Viel weicher, viel sanfter waren ihre Formen, den ihren ähnlich. Veremnur ahnte, das dies eine andere Art der Liebe war, doch sie durchfloß sie genau so natürlich und eindringlich wie die Liebe zu den beiden Männern. Veremnur küßte Jannas Nackenbeuge, ihre Schultern, während ihre Hände den Linien ihres Rückens folgten. Auch Jannas Hände erkundeten Veremnurs Körper, erforschten die sanften Rundungen. Es war ein ganz anderes Erlebnis als mit Easgéan oder Yaros. Nicht nur, wie sich Veremnurs Körper anfühlte, sondern auch die Art, wie sie Janna berührte. Alles geschah so viel zärtlicher, langsamer. Zwischen ihnen gab es nicht diesen Kampf. Vielmehr glichen ihre Liebkosungen einem harmonischen Lied. Nicht, dass Janna das eine dem anderen vorgezogen hätte, aber es war neu, anders, einfach interessant. Ihre Sinne fühlten sich ganz neu angesprochen. Eng umschlugen in zärtlicher Umarmung mit Veremnur erlebte sie erneut das feurige Aufwallen ihrer Gefühle. Doch diesmal ließ sie sich Zeit, kostete jede Berührung bis ins letzte aus. Sacht zog sie Veremnur mit sich unter Wasser, wo sie sich weiter umeinander wanden und küssten, bis ihnen die Luft ausging. Prustend und fröhlich lachend tauchte Veremnur mit Janna wieder auf. Veremnurs Hände streichelten zärtlich über Jannas Brust und wanderten dann tiefer zu noch intimeren Stellen. Ein sanfter Schauer durchfuhr Jannas Körper, als ihr bei Veremnurs Berührung heiß und kalt wurde. Erneut fing alles an zu schwimmen; ihre sämtlichen Sinneswahrnehmungen verwoben sich zu einem Kaleidoskop der Ekstase, in der sie eins war mit Veremnur und den anderen am Ufer. Jannas Hände folgten Veremnurs Beispiel, um sie mit sich zu ziehen in diesen Strudel aus heißer Leidenschaft. Sie ging ganz auf in dem vollkommenen Gefühl der Nähe und Vertrautheit, das sie verband. Gemeinsam erklommen sie erneut den Gipfel der höchsten Sehnsüchte, um die Erfüllung ihrer Begierde strebend. Der Höhepunkt fühlte sich ganz anders an. Er ergriff Janna leicht wie eine Welle, die schließlich über ihrem Kopf zusammenschlug und verebbte. Langsam ließ die Aktivität ihrer Hände nach, bis sie ganz von Vermnur abließ. Eine Weile stand sie noch einfach so da, sah sie an und spürte dem Erlebten nach, wobei ihr Gesicht einen Ausdruck annahm, als versuchte sie angestrengt, ein verwirrend faszinierendes Ereignis einzuordnen. Schließlich ließ sie sich mit ausgebreiteten Armen nach hinten sinken, wo die Wogen sie sanft aufnahmen. Sie schenkte Veremnur ein offenes Lächeln, drehte sich dann um und schwamm zurück zum Ufer. Neben Yaros und Easgéan ging sie an Land. Sie drückte schmunzelnd ihr nasses Haar über Easgéans Rücken aus, bevor sie an Land ging. Dort zog sie sich Yaros Hemd über, das inzwischen so gut wie trocken war, und verschwand... auf der Suche nacheinem neuen Objekt der Begierde. Veremnur sah Janna nach. Dann lies sie sich am Ufer nieder, mit den Beinen im Wasser. Sie fühlte sich behaglich erschöpft. Diese andere Form der Liebe erlebt zu haben war die Vollendung der Gemeinsamkeit. Es machte sie glücklich, jeden der drei Anderen in Zärtlichkeit und Leidenschaft verbunden gewesen zu sein. Ihr Gefühl war immer noch mit ihnen verbunden. Voller tiefer Zuneigung folgten ihre Augen dem leidenschaftlichen Zusammensein zwischen Yaros und Eas. Fasziniert beobachtete sie die beiden Männer. Disesmal war die Lust noch stärker. Easgéan hätte es nicht für Möglich gehalten, hätte man ihn gefragt, doch im Moment dachte er über soetwas nicht bewußt nach. Bei Yaros hemmte ihn nicht die Zerbrechlichkeit des Körpers in seiner wilden Leidenschaft, nicht Ansgt haben zu müssen, daß er jemanden verletzte erlaubte es ihm mehr aus sich herraus zu gehen. Küssend riss er Yaros um und sie fielen ins Wasser. Streicheln war nicht mehr genug, Easgéan suchte nach mehr Nähe, tiefer in Yaros einzudringen war sein Ziel, und dabei ein Abbild seiner slebst in Händen. Es mußte von aussen an kämpfenden Krokodile erinnern, doch für Easgéan war es der Gipfel der Lust. Für einen Moment rang Yaros nach Luft, als er sich plötzlich unerwartet im Wasser wiederfand. Doch es hielt ihn nicht davon ab, nach dem Moment passiven Genusses aktiv zu werden. Ebenso wie Easgéan hatte er jede Zurückhaltung verloren, bekam die Oberhand, nur um kurz darauf wieder beherrscht zu werden. Zwischen zwei Küssen fand er sich plötzlich unter Wasser wieder, den Anderen über sich. Der plötzliche Wechsel forderte Yaros heraus, es ebenso zu vergelten. Er gab Easgéan nur einen endlosen, doch flüchtigen Augenblick, sein Ziel zu erreichen und spürte ihn unmittelbar in sich. Die elementare, geteilte Leidenschaft, die damit durch ihn jagte, ließ Yaros sein Vorhaben fast vergessen. Atemlos ergab er sich, nur um sich jetzt vom Grund des flachen Wassers abzustoßen und seinerseits zu versuchen, in eine andere Position zu kommen. Die beiden Körper, naß und rutschig durch das Wasser, glitten nur zu leicht aneinander vorbei, doch in diesem Moment gelang es Yaros trotzdem, Easgéan an den Hüften zu fassen, spürte seine Haut an der eigenen, drängte sich an ihn, um nun in einer kurzen, heftigen Bewegung mit ihm zu verschmelzen. Vielleicht würde Easgéan ihn im nächsten Moment wieder dominieren, doch dieser Augenblick lustvoller Extase gehörte allein ihm. ............ Ende der Chronik ............