Chronik vom 1.04.2005 Ort der Handlung: Calanam'coupaer, In der Schleife Zeit der Handlung: 23.12.2375 Bordzeit: 12.35 Uhr bis 12.55 Uhr >>> Der Wipfelwombat <<< >> Krankenstation << Janna trat von der Tür zurück um Kria Platz zu machen. Sie nickte ihr auffordernd zu, blieb aber in der Nähe stehen um das Geschehen zu beobachten. Shiar war mit Veremnur beschäftigt, Mirha mit sich selbst und Janna konnte ihre Aufmerksamkeit dem kleinen Raum zuwenden, nicht böse darüber, dass nicht sie diejenige war, die als erste die vielleicht sprichwörtliche Höhle des Löwen betrat. Ein Gerät fiel zu Boden, als Janna es versehentlich mit dem Ellenbogen streifte. Als sie es aufhob fand sie daran Bissspuren. Also tatsächlich Tiere. Mit Löwen mussten sie sicher nicht rechnen, aber spannend war es in jedem Fall. Wie sie wohl aussähen? Und hoffentlich ging es ihnen gut. Wer weiß, wann sie zuletzt gefüttert wurden. Und Janna fragte sich, welche Auswirkungen der Gedächtnisschwund wohl auf sie haben mochte... Kria schob sich an Janna vorbei, als sie sich aufmachte, Shiars Bitte (oder war es ein Befehl gewesen?) auszuführen. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, soviel war sicher. Ihre Kollegin schien ebenso über den suspekten Raum zu denken wie sie, denn sie machte keinerlei Anstalten, sich vorzudrängeln. Unbewußt ihre Flügel hinter sich ausstreckend, um einen möglichen Angriff abwehren zu können, trat sie näher an den Durchgang heran und preßte die Finger auf den Knopf, der das Kraftfeld, das die Dunkelheit jenseits der Tür vom Licht in der Krankenstation trennte, ausschaltete. Janna machte wieder einen Schritt auf die Tür zu um Kria über die Schulter zu sehen. Da es in dem fensterlosen Raum recht finster war, war noch immer nicht viel mehr zu erkennen. Die verdächtige Stille, die aus dem kleinen Raum kam und nach Jannas Meinung für Tiere eher ungewöhnlich war, ließ ihren Puls beschleunigen. Möglich dass sie schliefen, oder ängstlich in einer Ecke hockten. Oder aber sie lauerten in Angriffsposition. Besonders groß dürften sie in Anbetracht der Enge des Raumes und der Größe der Bissverletzung an Sihras Hand nicht sein. Janna sah sich in der Krankenstation nach einer Kiste, oder etwas ähnlichem um, für den Fall, dass, was immer es war, flinker war als Kria und womöglich ausbüchste, fand aber nur eine Decke, was besser war als nichts. So gewappnet und die aufgeschlagene Decke vor sich haltend trat sie wieder hinter Kria und flüsterte: "Vielleicht sollten wir das Licht anschalten." Shiar begann Veremnur zu scannen... Sie fühlte sich unwohl dabei... als dränge sie zu tief in ihre Provarsphäre ein, gleichzeitig aber fühlte sie selbst sich in die Ecke gedrängt... Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung. Die Amnesie verbarg oder sorgte für mehr Zündstoff als vielleicht tragbar war. Tolkar war nciht wer er zu sein schien, und sie selbst wohl auhc nicht... Und Janna konnte das vielleicht spüren... Und Veremnur... Ihr Blutdruck war stark erhöht, der Puls ebenfalls... Eine Folge des Adrenalins in ihrem Blut. Eiogentlich kein Wunder... "Sie stehen unter Stress, das ist alles, sonst sind sie gesund, soweit ich das zu diesem Zeitpunkt beurteilen kann, aber es sit auch cnith verwunderlich. Wenn sie mehr wissen wollen, dann müßte ich sie wie Tolkar einer ausführlichen Untersuchung mit Gewebsbeprobung unterziehen... Wenn sie das Wünschen." Mit halbem ohr war sie auch bei Kria und Janna, während sie den Scanner wieder wegräumte. Es war ihr ganz recht, daß die beiden abgelenkt waren, sie hatte das Gefühl, lieber mit Veremnur allein sein zu wollen... Nein, noch lieber mir Shira... Warum wußte sie nicht, wie so vieles... Und dann war da ein vertrautes Gefühl... Dunkelheit, lauern, Anspannung... Es war irgendwo im Raum, waren tatsächlich Tiere dort drin? Sie beobachtete die dunkle Öffnung des Raumen einen Moment lang. Dann war sie wieder bei Veremnur und der vertraute Gedanke ausgelöscht. Die geflügelte Frau war kurz davor, sich mit der Hand gegen die Stirn zu klatschen. Darauf hätte sie auch selbst kommen können! "Computer, Licht!" Nachdem sich der Raum erhellt hatte, machte Kria einen Schritt vorwärts, während sie versuchte, die anwesenden Tiere zu erblicken. Ihre Flügel waren über ihre Arme gestreckt, sodaß ihre Seiten gegen einen eventuellen Angriff abgeschirmt waren. Licht! Von einem Moment auf den anderen erstrahlte helles, blendendes Licht den kleinen Raum und riß damit die beiden Tierchen aus dem ruhigen Schlaf. Das Flügelwesen hatte auf dem Tisch nahe der Kante geschlafen, die Flügel angelegt und den Schwanz um den Körper gelegt. Es sprang auf, flüchtete nun blindlings und dachte nicht mehr daran, daß die Tischkante ziemlich nah war. Es legte eine ziemlich heftig aussehende Bruchlandung hin, erhob sich wieder vom Boden, schüttelte den Kopf und versteckte sich dann irritiert unter den Tisch, wo es zischend und knurrend blieb. Im selben Moment wurde es in der Box, die auf dem Tisch stand, ebenfalls lebendig. Ein Fellball kam daraus hervor, vier Greifarme umklammerten das Seil, das in der Nähe der Box bis zum Boden hing und nur einen Moment später hing es mit den Hinterbeinen kopfüber in der improvisierten Seilschaukel und hatte den Schwanz ebenfalls um das Seil gewickelt. Laut zeternd stimmte es in die Beschwerden des Flügelwesens mit ein. Kria zuckte zurück, als der Radau im Nebenraum der Krankenstation begann, kaum, daß das Licht eingeschaltet war. Aus den Augenwinkeln erblickte sie etwas Geflügeltes, das sich jedoch schon im nächsten Moment in den Schatten unter dem Tisch verbarg. Auf dem Tisch selbst stand ein Käfig, der jedoch leer war. Sein wahrscheinlicher Insasse hing an einer improvisiert wirkenden Schaukel aus Seil, und seine indigniert wirkenden Schreie schienen nicht unbedingt freundlich. Die geflügelte Frau neigte sich zurück und aktivierte das Kraftfeld wieder, um einem plötzlichen Angriff vorzubeugen, und berichtete: "Es sind zwei Tiere dort drin - eines mit Schwanz und Flügeln, und ein pelziges, daß..." Das Wort "Primat" stahl sich in ihr Hirn, aber sie wußte nicht, wie sie es in diesem Zusammenhang verwenden sollte. "...daß ein guter Kletterer zu sein scheint. Ich habe keine der beiden Spezies je zuvor gesehen," meldete sie. >> Rhuissas Quartier << Yaros genoß seine eigene Inszenierung und gab die Initiative nicht aus der Hand. Ja, so mußte es sein, er war sich sicher. Als das warme Wasser - nicht zu heiß und nicht zu kühl - über beide Körper lief, strich ihr das nasse Haar aus dem Gesicht und griff dann nach einer Flasche, deren Inhalt er schon vorher als Duschgel identifiziert hatte. Er begann damit, ihren Schultern einzuschäumen, ihren Rücken, die Arme, arbeitete sich dann die Beine hinunter. Immer wieder berührten sich ihre Körper, stieß Haut auf Haut. Mit einer zweiten Portion kam er dann langsam wieder nach oben zurück, ließ sich dabei Zeit. Zeit war wichtig. Selbst wenn dies nur eine kurze Dusche zwischendurch sein sollte, würde Hektik die Atmosphäre zunichte machen und schließlich hatte er ihr ja gesagt, er würde alles tun, damit sie sich entspannen konnte. Rhuissa lies alles geschehen. Es tat gut, einfach nur zu genießen. Sie nahm das warme Wasser auf ihrer Haut mit allen Sinnen wahr. Den Schaum, der sich unter Yaros Händen aus Wasser und Duschgel mischte. Und immer wieder seine Berührungen. Wie oft mochte sie schon hier mit ihm geduscht haben, und doch ... was für ein wunderbares Geschenk war es, das alles zu erleben, als sei es das erste mal! Sie lächelte ihn an. Wortlos. Worte erschienen ihr ganz unnötig. Yaros hatte sich wieder ganz aufgerichtet, legte nun seine Arme um Rhuissa und drehte sie mit sanfter Bestimmtheit um. Er schmiegte sich an ihren Rücken und schlang seine Arme um sie. Allmählich spülte das Wasser allen Schaum von den nassen Körpern und Yaros küßte ihren bloßen Nacken. Er hätte sich eine Ewigkeit hier aufhalten können, an ihren Rücken gelehnt, während seine Hände streichelnd die Einzelheiten des schlanken Körpers erkundeten. Kurz tastete er hinter sich, nahm eine zweite Flasche auf und verteilte etwas aus dessen Inhalt auf ihren Kopf. Neuer Schaum bildete sich im Strom warmen Wassers, während Yaros das Shampoo streichelnd verteilte. Es dauerte nicht lang, bis auch das vorbei war. Rhuissa noch immer an sich gedrückt, stellte er das Wasser aus, öffnete die kleine Kabine und holte ein großes, flauschiges Badetuch herein. Erst jetzt ließ er zu, daß sie sich wieder zu ihm umwandte, während er sie beide in das Tuch einwickelte und begann, Rhuissa abzutrocknen. "Wenn Du jetzt nicht entspannt genug bist, weiß ich auch nicht mehr weiter.", grinste er und gab ihr einen schnellen Kuß auf die Stirn. "Ich bin wunderbar entspannt", Rhuissa küßte Yaros Nackenbeuge. "Aber jetzt bin ich süchtig!" fügte sie lachend hinzu. >> Lagerraum << Sam war etwas verunsichert ob der heftigen Aussage der anderen Frau. Gleich jemanden töten? Es war zwar sehr wahrscheinlich, aber doch nicht beweisen, daß Easgean etwas mit dem Mord zu tun hatte... sicherlich, seine Flucht sprach nicht gerade für ihn, aber so einfach seinen Tod zu fordern... irgend etwas in Samantha sträubte sich gegen diese Verurteilung. Aber sie mußten den Flüchtigen ohnehin erst einmal fassen. Sam sah in die Runde. "Es hat also niemand von Ihnen einen Kommunikator dabei? Dann schlage ich vor, wir suchen die Kommandantin auf und berichten, was vorgefallen ist. Anschließend suchen wir Easgean. Da wir nicht wissen, ob er bewaffnet oder gefährlich ist, sollten wir uns wohl besser beeilen, die anderen Crewmitglieder zu verständigen. Ich möchte gar nicht wissen, was passiert, wenn jemand allein durchs Schiff wandert und Easgean begegnet..." War es wohl nötig, daß sie alle vier der Kommandantin Bericht erstatteten? Sam glaubte, daß auch zwei ausreichen würden. So schlug sie also vor: "Zwei von uns können schon auf die Suche nach Easgean gehen, während zwei Veremnur aufsuchen... möchte irgend jemand einer bestimmten Aufgabe nachgehen?" Sie wollte nicht klingen, als wollte sie sich das Kommando unter den Nagel reißen, aber je mehr Zeit ungenutzt verstrich, umso mehr Schaden konnte Easgean anrichten. Falls das seine Absicht war. Gelegenheit würde er jedenfalls genug haben... Svana wollte endlich los. "Verdammt, was soll das?! Wir sollten nun wirklich keine Zeit verlieren! Wer weiß, was der Typ schon alles anstellt. Vielleicht hat er mittlerweile schon mehrere Morde auf dem Gewissen! Wir sollten ihn sofort suchen und töten! Er hat mit seinem Handeln schon fast gestanden, also was wollen wir mehr? Ich habe ein Kaleh dabei. Ich werde ihn damit schon zur Strecke bringen, verlassen sie sich darauf!" Svana hatte zwar einen Kommunikator, doch fand sie selbst die Idee erst die Kommandantin zu verständigen sowas von nichtig in den Moment, dass sie keine Anstalten machte, davon etwas Preis zu geben. Svana machte sich keinerlei Gedanken, ob Sam nun das Kommando übernehmen wollte. Es interessierte sie kein Stück. Sie wollte einfach nur schnelle Rache. Und wenn Easgean nicht der richtige Täter war, und dieses bewiesen werden konnte, so würde sie das Schicksal was sie dann ereilte- nämlich selbst den Tod zu verdienen, auch in Kauf nehmen. "Ich gehe jetzt Easgean suchen!" raunte Svana und hatte dabei ihre Stimme stark erhoben. "Wenn wer mitkommen will, kann er sich ja anschließen. Aber wagt es nicht, mich von irgend etwas abzuhalten!" Svana blickte noch mal zu dem toten Leib und war dann schon aus der Tür verschwunden. >> Korridor << Auf dem Korridor gab es zunächst einmal ein Rätsel. Sie konnte nun nach links, oder nach rechts gehen. Svana entschied sich für links, und ging im Schnellschritt den Korridor entlang. Dabei hielt sie noch mal kurz inne, und zog mit einer schnellen Handbewegung ihr Kaleh aus dem Stiefel hervor. Sie machte sich kampfbereit. Sollte irgendjemand zufällig in ihre Bahn geraten, würde er oder sie es bereuen. Svana war angespannt wie eine Feder, die nur noch loszuspringen brauchte. >> Lagerraum << In Elijahs Kopf ratterte es. Was war gefährlicher: auf die Brücke zu gehen und auf dem Weg dorthin vielleicht dem Flüchtenden zu begegnen oder hinter Svana herzulaufen und irgendwie versuchen, sie vom Äußersten abzuhalten? Er blickte seine - tja, was war sie eigentlich: Freundin, Geliebte, Frau? - an und entschied, wie aus einem Impuls heraus. "Ich folge Svana, vielleicht kann ich sie davon abbringen, Easgéan zu töten. Geh Du auf die Brücke!" Er hoffte inständig, daß Sam keine Diskussion anfing. Lieber nahm er ihr die Wahl ab, indem er zur Tür hastete und nach Svana Ausschau hielt. Sam nickte nur knapp und hoffte, daß Elijah der Aufgabe, die er sich da ausgesucht hatte, gewachsen war - Staska sah kein Stück weniger gefährlich aus als Easgean... Sie machte sich also zusammen mit Varek auf den Weg zur Brücke in der Annahme, daß die Kommandantin sich dort aufhalten würde. Vielleicht würde ihnen ja unterwegs auch jemand mit einem Kommunikator begegnen. >> Korridor << Elijah sah gerade noch, wie sie eine Waffe aus dem Stiefel zog und einen verdammt entschlossenen Gesichtsausdruck bekam. "Warten Sie!", rief er ihr hinterher und war mit ein paar großen Schritten einen Meter hinter ihr im Korridor. "Ich komme mit!" sagte er. Svana bemerkte plötzlich, wie jemand hinter ihr herlief. Es war der rundohrige Rihanna. "Meinetwegen." sagte sie nur barsch. "Er muss in diese Richtung gelaufen sein. Haben sie vielleicht einen Trikorder dabei?" Trikorder? Dachte sich Svana...was war das für ein Wort? Doch sie assoziierte es eindeutig mit einem tragbaren Messgerät, was die Umgebung sichtbar machen konnte. "Wenn sie sowas haben und lesen können, dann scannen sie damit nach Lebenszeichen. Wir sind dann zwar nicht hundert Prozentig sicher, dass es auch Easgean ist, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit doch recht hoch. Weit kann er nicht gekommen sein." "Ja, ich erinnere mich, was das ist", sagte Elijah. Das Wort 'Trikorder' hatte er auch sofort mit einem vielseitig einsetzbaren Scanner verbinden können. "Aber leider habe ich keinen dabei", sagte er bedauernd. "Es ist zum Verrücktwerden, diese Situation!" setzte er hinzu. "Ich glaube, wir müssen wohl jeden Raum und jede Ecke der Reihe nach absuchen", meinte er schließlich. "Schade" sagte Svana wie beiläufig. Sie achtete kaum auf ihre Begleitung. Noch immer hielt sie das Kaleh angespannt um jede böse Überraschung gleich auszuschalten. Dort vorne bog der Korridor um eine weiter Ecke. Langsam schlich Svana sich an, als könnte sie jeden Moment von Easgean angesprungen werden. "Hier geht es zur Shuttlerampe" sagte sie plötzlich, das wusste sie. Ihr war, als hörte sie Stimmen... >> vor 'Frachtturbolift', Deck 1 << Bevor Jayron antworten konnte, machte Sovek wieder sein 'Schnabel' auf: "Ich esse ja gerne Neihhaan-Nnurhja und als Vorspeise Showjiqiuu. Als Nachtisch, mal überlegen...? osol twist war das glaube ich. Und was hab ich vor meine Gedächtnisverlust gerne getrunken? Mal überlegen... nichts sagen... ich komm drauf... das war... ich hab's gleich... das war... ja genau... das war es... wenn ich mich nicht irre... war es das... was ich immer gerne trinke... es war ähm Korthrebeerensaft... und was trinken Sie gerne?" Der Frachtlift erreichte das Deck und die Türen gingen auf. Jayron betrat den Lift. Er antwortete: "Ich bin mir nicht sicher, ich kann mich an nicht so sehr viel erinnern. Aber so ein dunkles, süßes, warmes Getränk habe ich glaube ich immer recht gerne getrunken. Ich glaube es hieß "warme Schokolade". >> Frachtturbolift << Sovek überlegte ob er das schon mal gehört oder gesehen hatte. "Wenn Sie so eine braune Masse meinen," sagte Sovek. "Ja, kenne ich, zwar unter einen anderen namen, aber hab schon mal davon gehört." Die Turbolifttür ging wieder auf. Sie waren auf Deck 4. >> Korridor, Deck 4 << "Da geht es zur Shuttlerampe," zeigte Sovek in die Richtung, wo die zwei Shuttles untergebracht waren. Er sah auf sein Padd und sagte dann: "Da müssen wir rein. Frachtraum 5." Sovek sah in die Richtung, wo er schritte und eine Stimme gehört hatte. "Ich sag's doch immer. Wer hunger hat, der weiß wo ich bin," sagte Sovek und grinste. "Jolan'tru! Wer was zu essen haben will, muß tragen helfen." Staska hatte damit gerechnet, dass jemand hinter dieser Wand stand. Allerdings war sie doch recht überrascht. Sie bog um die Ecke und plötzlich sprach sie jemand an. Instinktiv hob sie ihr Kaleh zum Angriff, doch als sie erkannte, um wen es sich handelte, hielt sie inne. "Verdammt! Ich hätte sie beinahe getötet!" herrschte sie ihn an. "Tragen helfen, na klar! Ich will nichts essen. Ich suche einen Mörder...bzw. wir suchen einen Mörder! Er ist uns entwischt, wir müssen ihn finden." Staska blickte kurz zu Elijah, dann aber wieder zu Sovek. Sie war ausser sich. Hatte Sovek gerade 'Mördersuchen' gehört? Oder war das 'Mörderhunger'? Nein es war eindeutig 'Mördersuchen'. "ähm, Mörder?" Sovek wurde leicht nervös und sah zurück. "Hier an Bord? So frei herumlaufend und nicht eingesperrt. So ganz frei. Sie brauchen nicht unsere Hilfe, oder? Wenn doch, ich bin bewaffnet. Aber wenn Sie aus irgendeinen guten, sehr guten Grund keine Hilfe benötigen, bin ich nicht nachtragend. Auch wenn ich ihnen helfen könnte. Aber Sie schaffen das auch ohne mich. Das sehe ich. Nur Mut und schnappen Sie sich den Mörder. Ein rihannsu kennt keine Angst." Staska funkelte Sovek wütend an. "Ja, khhe'tcha! Sie haben richtig gehört! Ein Mörder! Sie sind bewaffnet? Haben sie auch einen Trikorder bei sich?" Staska wurde immer nervöser. "Sie kommen am Besten gleich mit und helfen uns! Wir müssen Easgean finden und töten!" 'Ach her je,' dachte Sovek und verdehte seine Augen. 'Muß das sein? Ich hab mich gerade frisch umgezogen.' "Wenn es unbedingt sein muß. Das Sie ohne mich nicht auskommen können," sagte Sovek und lächelte. "Ich muß gleich dabei sagen, das ich Koch bin und kein Tricorder besitze. Oder müßte ich einen besitzen? In der Küche habe keinen gefunden. Egal." Er zog sein Disruptor aus dem Halfter. "Lebensmittel muß ich nicht töten... Mhhhh! Da frag ich mich jetzt, warum besitzt ein Koch eine Waffe? Leben wir hier an Bord so gefährlich? Oder bin ich bewaffnet, weil die Crew die Nahrungsvorräte aus der Küche plündert. Was sagten Sie? Wen wollen wir töten? Kenne ich die Person? Wir suchen eine Person. Haben Sie es schon mit den internen Schiffssensoren versucht, um ihn aufzuspühren? Weit kann er ja nicht sein. Es sei den er ist schon mit einem Shuttle geflüchtet. Ich sehe zwei Shuttles, aber drei Stellplätze." Sovek war in Richtung Shuttlerampe gegangen und sah dort hinein. Bailey konnte den Worten des Mannes kaum folgen und brachte nur ein "Ähmmm..." zustande. Er zuckte mit den Schultern, erklärte die gesamte Meute für verrückt (sich selbst eingeschlossen) und folgte ihnen zur Shuttlerampe. "Schiffssensoren?", fragte er. "Was meinen Sie damit?" Sovek drehte sich um und antwortete: "Weiß ich nicht mehr genau, klinkt aber irgendwie gut, Personen mit Sensorenemittern, die in allen Räumen installiert sind, aufzuspüren. Mh? Ich könnte schwören, ich wüßte mehr darüber. Trug dieser, wie hieß er noch? Trug dieser Easdings so ein Teil." Sovek nahm sein Kommunikator ab und zeigte es. "Wenn ja, dann könnte man, ach ich weiß nicht mehr genau. Ich glaube damit kann man auch den Standort einer Person bestimmen." Svana grinste Sovek nur an. Warum hielt er sie noch auf? Aber seine Idee mit dem Schiffssensoren war recht gut. "Schiffssensoren bedeutet, dass man jemanden anhand seines Kommunikators oder anderen Merkmalen innerhalb eines Schiffes finden kann. Leicht formuliert ist das eine Art Überwachungssystem...denke ich... " Svana war sich selbst nicht sicher, was sie dort redete, aber zumindest wäre es gut, wenn es so wäre. "Wie sollten wir ihn aber finden, wenn er keinen Kommunikator bei sich trägt bzw gar nicht in der Datenbank ist? Ich muss auch Zugriff zu den Schiffssensoren bekommen und muss eingestehen, dass mir das Verfahren kaum bekannt ist bzw nich mehr. Ausserdem könnte es schwierig werden. Immerhin hat der Computer ja alle personenbezogenen Daten gelöscht, dann wird es wohl kaum funktionieren, weil unser lieber Compy nicht weiß, was er suchen soll." Svana schaute wärenddessen, was der Schiffskoch dort trieb. "Und, nix gefunden? Gut, ich gehe dann mal weiter suchen. Raum für Raum...es sei denn, sie können mit den Schiffssensoren umgehen. Vielleicht ist Easgean schon auf einen ganz anderen Deck. Wir sollten wirklich keine Zeit verlieren." "Was habe ich nicht gefunden?" Fragte Sovek nach. "In meinen Hosentaschen ist er schon mal nicht." Und ging anschließend zur Freitreppe, die hoch zu Deck 3 führte. "Eigentlich wollte ich ja Eier suchen, aber das wird wohl dieses Jahr nichts mehr. Auf der Brücke oder im Maschinenraum kann ich auf die Sensoren zugreifen. Personen die keinen Kommunikator tragen, spüre ich anders auf. Jede Person strahlt wärme ab. Das sagt uns nicht welche Person dieser Dingseas ist, aber zu mindestes sagt uns das, wo wir nicht suchen brauchen." Er ging die Stufen hinauf zum Maschinendeck. >> Krankenstation << Veremnur bekam kaum mit, was in dem kleinen Nebenraum der Krankenstation geschah. Sie mußte eine Antwort geben. Irgend etwas. "Das erklärt einiges. Warum Sihra eine Bißwunde hat und warum 'etwas Lebendiges' eingesperrt ist." äußerte sie ihre Vermutungen. In Gedanken war sie bei Shiars Vorschlag. Gesund war sie also, nur stand sie unter Stress. Das war akzeptabel. Wenn nur nicht die sorgsam verborgene aufsteigende Panik wäre, bei dem Gedanken einem tiefen Scan unterzogen zu werden! Sie konnte sie sich dem entziehen? Veremnur dachte scharf nach. Was störte sie so sehr daran? Langzeitagent ... ein gefährliches Geheimnis ... die einzige rundohrige, die die Schrift lesen konnte ... War es das? War auch sie nicht diejenige, die sie vorgab zu sein? Veremnur wußte es nicht. Ihrer Identität fühlte sie sich sicher. Ihr Name stand im Computer. Sie MUSSTE hierher gehören. Sie hatte keine vage Ahnung von einer anderen Existenz ... Wenn es aber doch so war? Dann hatte sie sich bereits verraten! Sie hatte zugegeben, das sie die Schrift lesen konnte und die Sprache verstand. Aber war es nicht zu erwarten, das die Kommandantin das konnte? Was konnte sie überhaupt voraus setzen? Veremnur wußte kaum noch, was sie von all den Merkwürdigkeiten halten sollte. Sie brauchte dringend eine Gewißheit. Und plötzlich war sie sich ganz sicher. Ihre Panik war besiegt. "Führen sie die ausführliche Untersuchung durch!" sagte sie mit fester Stimme. Shiar nickte. "Legen sie sich bitte hier hin..." Sie deuteet auf die noch freie Liege. Dann vergewisserte sie sich kurz daß Janna und Kria beschäftigt waren und daß es Shira gut ging, dan kehrte sie zu Veremnur zurück. "Ich werde ihnen Blut, Lymphe und Rückenmarksflüssikeit abnehmen müssen. Es kann sein, daß das nicht der neuste Stand der Untersuchungsmethode ist, aber es ist die sicherste, die ich momentan durchführen kann..." Sie legte sich die Entnahmegeräte bereit, sie würde es selbst machen und nciht die beiden anderen experimentieren lassen... Bei einem Bewußtlosen war es etwas anderes, aber wenn Janna Veremnur gegenüber unsicher auftrat... ...Nein, sie würde es zweifellos slebst machen. Janna hatte hinter Kria nur einen flüchtigen Blick auf die Tierchen erhaschen können. Jetzt da das Kraftfeld wieder aktiviert und Kria einen Schritt zurückgewichen war kam sie neugierig näher. "Wie es aussieht geht es ihnen soweit gut.", meinte Janna. "Wieso sie wohl hier sind?" Diese Frage glich eher einem lauten Gedanken und führte sie zur nächsten: Was sollten sie mit ihnen machen? Vermutlich waren sie hier momentan am besten aufgehoben, auch wenn die Einrichtung des Geheges etwas sporadisch wirkte. Lang konnten sie in dem Nebenraum noch nicht zugebracht haben. Das Ganze sah mehr nach einer Zwischenlösung aus. Trotzdem war die Mühe erkennbar mit der irgendjemand damit begonnen hatte, es für sie hier gemütlich zu machen. "Vielleicht könnten wir das Ganze noch etwas wohnlicher gestalten, wenn sie hier bleiben sollen." Dann kam Janna noch eine andere Idee. Hier war es ziemlich eng und die beiden schienen recht bewegungsfreudig. Und sie hatten doch... "Was ist eigentlich mit dem Arboretum?", fragte sie unvermittelt. "Das Arboretum?" Kria dachte kurz darüber nach und hatte dann doch einige Bedenken zu diesen zunächst guten Vorschlag. "Ich weiß nicht... es könnte sein, daß dort einige Pflanzen wachsen, die giftig für diese Wesen sind. Im Moment sollten wir sie dort lassen, wo sie sind, bis wir mehr über sie herausfinden, würde ich sagen. Aber Sie haben recht, wir können diesen Raum zumindest etwas besser für die Beiden ausstatten. Allerdings sollten wir zunächst herausfinden, wie wir sie verpflegen müssen, bevor sie uns verhungern - und ob sie, äh, hygienische Bedürfnisse haben." Janna gab Kria Recht und bewunderte deren Weitblick. An mögliche giftige Pflanzen hatte sie noch gar nicht gedacht. Andererseits glaubte sie sich dunkel zu erinnern, dass Lebewesen in freier Wildbahn irgendwie wussten, was sie fressen durften und was nicht. Aber womöglich galt das lediglich für die eigene Heimatwelt. In diesem Punkt würde sie sich nur ungern irren und so galt es zunächst genaueres herauszufinden. Ob der Computer ihnen dabei behilflich sein könnte? Janna wand sich in Richtung Decke, womit sie sich im nächsten Augenblick ziemlich dumm vorkam und fragte: "Computer, kannst du die Spezies der beiden Tiere im Nebenraum bestimmen?" Während Janna den Computer nach der Spezies der Tiere befragte, dachte Kria schon daran, was sie tun konnten, falls dieser ihnen nicht weiterhelfen konnte. Sie ging zu Shiar hinüber und fragte: "Haben wir so etwas wie einen tragbaren Lebensformscanner, mit dem wir diese Tiere untersuchen können? Das dürfte die beste Methode sein, mehr über sie herauszufinden, ohne sie auf ein Biobett zu heben." Shiar hatte eben die Proben entnommen und den Computer damit gefüttert... "Eine gute Frage... ich bin mir sicher, daß wir tragbare Scanner haben..." Sie lehnte sich an das Terminal, überlegte kurz, versuchte sich in eine Situation zu versetzen in der sie ein solches tragbares Gerät brauchte und griff dann aufs Geratewohl nach einem Apparat. ...Und stellte bei genauerer Untersuchung fest, daß es sich um etwas zur Bodenbeprobun handeln mußte... ein Fehlschlag... "Computer, zeige mir alle tragbaren Geräte zur Lebensformuntersuchung..." Der Computer listete einige Diagramme von Geräten auf... Shiar prägte sie sich ein und stellte dabei fest, daß sie über ein ausgezeichnetes Formengedächtnis verfügte. "Das wäre so eines..." Sie hatte etwas gefunden und reichte es Kria. Es war tatsächlich ein Trikorder. "Viel Glück!" Zu Veremnur gewandt meinte sie dann: "Es dauert einen Moment bis der Computer die Analyse durchgeführt hat. Solange müssen wir warten..." Veremnur hielt sich zurück bei der Sache mit den beiden Tieren. Nur kurz war sie versucht gewesen einzugreifen. Doch ihre Bedenken hatten sich von selbst erledigt. Sie war ohnehin in Gedanken viel mehr bei ihrer eigenen Untersuchung. Auf das Ergebnis war sie allzu sehr gespannt, obwohl sie äußerliche Ruhe zeigte. Sie nickte: "Auf ein paar Minuten früher oder später kommt es nicht an. Eine gründliche Untersuchung und ein sicheres Ergebnis sind wichtiger als ein bißchen Zeit." "Danke," erwiderte Kria in Gedanken, gar nicht registrierend, daß Shiar sich schon wieder mit Veremnur befaßte. Sie beäugte das Gerät, das ihr zwar vertraut, aber doch auf irgendeine Weise fremd erschien. Wenn der Computer die Tiere nicht identifizieren konnte, würde sie ihn wahrscheinlich fragen müssen, wie genau dieses Ding funktionierte... Sie ging zurück zum Eingang des Raumes in welchem die Tiere sich aufhielten, sich fragend, ob sie die Computeranalyse vielleicht gar nicht mitbekommen hatte. "Im Nebenraum befinden sich ein Kupfer-Drakosaurier von Faerûn und ein Cyreotakischer Wipfelwombat.", meldeteder Computer schließlich auf Jannas Frage, die sich dadurch nicht wesentlichklüger vorkam, aber froh war, dass er die Arten kannte und ihnen hoffentlichweitere Auskünfte geben konnte. "Computer, was fressen diese Tiere?", fragte sie daher weiter. "Der Wipfelwombat ist ein Pflanzenfresser, der sich hauptsächlich von Früchten und Nüssen ernährt. Der Drakosaurier gehört zu den Allesfressern." Janna war richtig beeindruck von der ungewohnten Kooperationsbereitschaft des Computers und bedankte sich, obwohl sie wusste, dass es ihm egal war. Sie wurde zuversichtlicher und wagte die Final-Frage dieser Etappe. "Könntest du auf dieser Grundlage zwei Schüsseln mit jeweils einem entsprechenden Standart-Menü replizieren?" –"Positiv", entgegnete der Computer. "Na dann tu es.", bestätigte Janna und wenige Augenblicke später standen im Ausgabefach des Replikators zwei Schüsseln Futter. Janna nahm sie und ging zurück zu dem Kraftfeld, wo auch Kria mit dem Messgerät stand. Mit triumphierendem Lächeln hielt sie ihr die Schüsseln hin. "Tadddaaa!" "Großartig!" strahlte Kria Janna an. Dann richtete sie den Scanner auf die Tiere und betätigte ein paar Kontrollen. "Hm, ich hoffe, daß ich die Anzeigen richtig lese, aber ich glaube, die Beiden sind in guter physischer Verfassung." Sie legte das Gerät beiseite und ergriff einen der Futternäpfe. "Dann lassen Sie uns gehen und unsere lieben Kleinen füttern!" >> Brücke << Samantha und Varek betraten wenig später die Brücke. Sie hatten niemand getroffen und waren erstaunt, daß auch im Kommandozentrum fast nichts los war. Nur das Katzenwesen, Viola, räkelte sich in einem Sessel. Die Terranerin trat an sie heran (mit dem gebührenden Sicherheitsabstand - sie hatte nicht vergessen, was zu Beginn des Tages geschehen war!) und fragte: "Viola, wo befindet sich die Kommandantin? Wir müssen ihr etwas sehr Wichtiges mitteilen. Oder können wir sie auch von hier erreichen?" Viola wurde in ihrer Betrachtung der Sterne von irgend solchen Typen gestört und auch noch angesprochen. So trillerte sie lieblich; "Ne, ist nit hie. Käääänne Ahnung, wo die it. Und ich glaube nicht, daß sie euere Rufe irgend wo auf dem Schiff hört, wenn ihr sie von hier ruft." Grins. Sam runzelte ärgerlich die Stirn, als das Katzenwesen ihre dringende Frage derartig beantwortete. Und das Grinsen dazu... plötzlich schoß Sam das Bild eines Katzengrinsens durch den Kopf - nur das Grinsen, keine Katze... konnte so etwas möglich sein? Rasch schüttelte sie den Kopf. Für derartige Unmöglichkeiten hatte sie jetzt keine Zeit. "Viola, Sie wissen genau, daß ich eine Kommunikationseinrichtung meine und nicht von hier aus nach ihr rufen will! Aber gut, wenn Sie uns jetzt nicht helfen wollen, müssen wir eben selbst sehen, wie wir zurechtkommen... kann ja nicht so schwierig sein, die richtigen Knöpfe zu drücken." So trat sie an das nächstbeste Pult und betrachtete es, dabei ihre Hand zögernd nach einigen Tasten ausstreckend. Irgendwie war ihr, als könnte man die Kommunikationseinrichtung mit der Stimme aktivieren. Bevor sie versehentlich das Schiff in die Luft jagte, indem sie Sensorflächen aktivierte, von denen sie keine Ahnung hatte, versuchte sie es auf diese Weise: "Sam an Veremnur - ich hoffe, das kommt jetzt an. Varek, Elijah, Easgean und ich haben in einem Lagerraum auf Deck 4 einen aufgebahrten Leichnam gefunden. Easgean verhielt sich komisch undfloh kurz darauf, bevor wir ihn aufhalten konnten. Svana stieß zu unserer Gruppe, wir teilten uns auf. Svana und Elijah verfolgen Easgean, Varek und ich versuchen, die Crew und vor allem Sie zu unterrichten. Ich schlage vor, daß sich niemand allein irgendwo hinbegibt, da wir nicht wissen, ob Easgean lediglich verwirrt oder auch gefährlich ist." Sie beendete ihren Bericht und hoffte, daß Veremnur sie gehört hatte. Was auch immer dem Computer der Drolae einfiel, dem ja auch alle früheren Personalinformationen unzugänglich waren, so konnte er doch mit den Worten 'Sam an Veremnur' etwas anfangen. Denn Veremnur hatte die neue Personalliste dem Computer verfügbar gemacht, als sie sie auf dem Wandbildschirm im Konferenzraum übertragen hatte. Könnten Computer mit der Geste des Schulterzuckens etwas anfangen, so hätte der Drolae-Bordcomputer diese Geste jetzt ausgeführt. Statt dessen übertrug er Sams Worte an Veremnur und tat damit tatsächlich das, was Sam beabsichtigt hatte. >> Krankenstaation << Veremnur hörte Sams Comruf noch bevor sie Shiars Untersuchungsergebnisse hatte. Verwundert antwortete sie: "Sam habe ich sie richtig verstanden? Sie verfolgen Easgean mit vier Personen und das nur weil er sich KOMISCH verhielt? Bei allen Elementen, die halbe Crew verhält sich komisch! Sie eingeschlossen! Was heißt das schon, ' er reagierte komisch als wir eine Leiche gefunden haben'? Ich wäre auch verwirrt, vielleicht verstört, wenn ich plötzlich eine Leiche herumliegen sähe, bei all den Rätseln vor denen wir hier stehen. Deshalb soll Easgean gefährlich sein? Haben sie irgend einen VERNÜNFTIGEN für diese Annahme?" >> Brücke << Sam war für einen Moment perplex. Wieso organisierte die Kommandantin nicht sofort eine Suche, sondern klang fast so, als hätte sie Verständnis für Easgean?! Es durfte keine Zeit vertan werden! Sie mußten sofort handeln! Dann fiel ihr ein, warum Veremnur so reagiert haben mochte - Sam hatte bei ihrem eiligen Bericht ein kleines, aber bedeutendes Detail vergessen. "Easgean hat uns erst zum Tatort gerufen... und dann schlug er selbst vor, ihn in Sicherheitsverwahrung zu nehmen. Er bezeichnete sich als Hauptverdächtigen, da er die Leiche gefunden hatte." Sie versuchte sich noch einmal genau den Ablauf der Dinge ins Gedächtnis zu rufen. "Er zeigte sich zunächst kooperativ, wenn auch sehr angespannt. Doch plötzlich, etwa zeitgleich mit dem Eintreffen von Svana, ergriff er die Flucht. Es mag auf einer Fehleinschätzung beruhen, aber das sieht sehr nach Schuldgeständnis aus. Er war schon bereit, sich in Haft zu begeben, bis alles geklärt ist, als er plötzlich doch wegrannte." Sam holte einmal kurz Luft und versuchte, dringend zu klingen. "Riov, Svana will ihn töten. Sie glaubt, er ist tatsächlich ein Mörder. Elijah ist mir ihr unterwegs und wird sicherlich versuchen, das zu verhindern, doch wir sollten ihn auch aus diesem Grund sofort finden." Und möglicherweise beschützen - Svana hatte sehr entschlossen ausgesehen... Auf jeden Fall mußte die Angelegenheit schnell geklärt werden. Sam glaubte nicht, daß der Mord in den letzten Stunden geschehen war - es war kein Blut zu sehen gewesen, die Leiche war aufgebahrt und mit einem Messer belegt worden, nichts deutete auf einen Kampf hin... das war vor der Amnesie geschehen. Was war denn aber, wenn nicht Easgean für den Mord verantwortlich war - dann triebe sich möglicherweise der eigentliche Täter unerkannt unter ihnen herum... Vielleicht erinnert er sich ja daran, daß er noch mehr Leute hier umbringen soll. Oder er war gar für den kollektiven Gedächtnisverlust verantwortlich und spielte jetzt nur seine Rolle... Sam wurde fast schwindelig angesichts der Möglichkeiten, die sie plötzlich erkannte. Viola hatte gespannt den Ausführungen gelauscht und versuchte sie zu verstehen. Na wenigstens einigermaßen. "Kann ja sein, daß ich wichtiges vergessen haben. Doch ich bin mir sicher, daß es hier in letzter Zeit keinen Mord gegeben hat." Aus irgend einen, ihr unverständlichen Grund, mußte in diesen Moment Viola aufstoßen und versuchte das dezent zu unterdrücken. "Wenn ich kann, bin ich gerne breit zu helfen." Was erzählte sie da gerade, sie konnte nicht glauben, was ihr vorlauter Mund da gerade .... >> Krankenstation << Veremnur lauschte der immer noch sehr wirren Geschichte, bis sie entsetzt stockte. "Sam, ihre primäre Aufgabe ist es, Svana an einen Mord zu hindern. NIEMAND, verstehen sie, NIEMAND darf jemanden töten. Easgean ist noch lange kein Mörder, nur weil er eine Leiche gefunden hat. Und wie sollte er ohne Erinnerung eine Schuld eingestehen? Was soll er in Haft ohne jeden Beweis, sogar ohne jedes Indiz? Das ist Wahnsinn! Bei allen Elementen, Schluss mit den wirren Vermutungen und den unbewiesenen Schuldzuweisungen. Was soll das! Die Sicherheit sollte die Wahrheit herausfinden, nicht mehr und nicht weniger. Bleiben sie sachlich! Und nun verhindern sie einen sinnlosen Mord! Elijah allein schafft das vielleicht nicht." Veremnur überlegte. Erschrocken sah sie Shiar an: "Was ist das? Massenwahnsinn? Da greift etwas um sich, was mich zutiefst beunruhigt!" Mit der Futterschüssel in der Hand hatte Janna wie erstarrt gestanden und Sams Bericht verfolgt. Neben der Sache an sich erfüllte sie jedoch auch die Reaktion der Kommandantin mit einem seltsamen Unbehagen. Schließlich fiel ihr auf, dass es die Klarheit und unermüdliche Ruhe waren, die sie an ihr so bewunderte und die bei diesem Gespräch irgendwie gefehlt hatten. Doch natürlich war auch Veremnur nur eine Person wie sie alle. Sie alle waren gestresst. Veremnur vielleicht noch mehr, wozu sie in Anbetracht ihrer Position auch alle Berechtigung hatte. Janna beneidete sie nicht. Als sich ihre Blicke trafen fiel ihr schlagartig wieder ein, was sie eigentlich gerade hatte tun wollen. Sie wandte sich wieder Kria und den Tierchen zu. Mirha hatte dem Geschehen leicht benommen zugehört. Die Crew schien sich wie ein Sack voll Flöhe zu entwickeln und außer Kontrolle zu geraten. Am liebsten wäre sie aufgestanden, um selbst nach dem rechten zu sehen, aber sie war zu schwach und sie verstand auch, dass das nun nicht in ihrer Hand lag. Da bemerkte Mirha das Hungergefühl, dass sie mit einem Schlag überkam. Sie versuchte sich zu erinnern, wann und was sie als letztes gegessen hatte, aber es ging nicht. Sie seufzte. Auch Kria hatte die Unterhaltung von Veremnur und Sam mit angehört, das Kopfgefieder gesträubt. Für einen Moment überlegte sie, ihre Hilfe anzubieten, aber dann spürte sie Jannas Blick auf sich und riß sich zusammen. Was würde sie schon in einer Morduntersuchung nutzen? Zunächst einmal würde sie die Tiere füttern, und danach würde sie sich um Untersuchungen der Crew kümmern - das war ihr Job, nichts anderes. Auch Kria schien sich so ihre Gedanken zu machen, stellte Janna fest, doch mit dem Blick, den sie sich zugeworfen hatten, waren sie stillschweigend übereingekommen, sich zunächst auf ihre unmittelbare Aufgabe zu konzentrieren. Janna trat an das Bedienelement neben der Tür um das Kraftfeld zu deaktivieren. Beide Tiere waren nicht zu sehen. Vermutlich hatten sie sich erschreckt und versteckten sich nun irgendwo. Trotzdem sollten die Ärztinnen flink sein, damit keines von ihnen entfloh. "Fertig?", fragte Janna an Kria gewandt. Janii nickte - sie hielt die Schüssel, die das Futter für den Wipfelwombat enthielt, in Händen. "Dann mal los!" Das Kraftfeld flackerte und erstarb, und Kria ging mit schnellem Schritt zum Tisch hinüber, auf dem, wie sie vermutete, der Käfig des Kletterers stand. Sie stellte die Schüssel dort ab, und beeilte sich, zurück zum Ausgang zu kommen. Janna hatte in den Startlöchern gestanden und machte ihrerseits einen großen Schritt in den Raum hinein, nachdem Kria ihn verlassen hatte. Ihren Napf stellte sie unter dem Tisch ab, wo sie den Dracosaurus zuletzt hatte verschwinden sehen. So würden sich die beiden beim Fressen nicht in die Quere kommen. Ebenso schnell wie Kria war auch Janna wieder auf der anderen Seite des Kraftfeldes, das sie, reaktiviert, aufatmen ließ. "Das wäre geschafft." Damit sich die Tierchen nicht so beobachtet vorkamen, ging sie ein wenig zur Seite. Dennoch konnte sie ihre Neugier nur schwer im Zaum halten. Bisher hatten sie nur einen flüchtigen Blick erhaschen können. Janna hockte sich neben den Eingang und lugte vorsichtige um die Ecke, ob sich schon etwas tat. Ohne das Geschehen aus den Augen zu lassen, meinte sie zu Kria: "Wir sollten uns Namen für sie überlegen. Haben Sie einen Vorschlag?" Die geflügelte Frau dachte kurz nach und wies dann mit dem Zeigefinger auf den Wipfelwombat. "Er erinnert mich an einen 'Fips'. Ich denke, der Name würde gut zu ihm passen." Dann fiel ihr Blick auf den Dracosaurus. "Er ist etwas schwieriger... ich muß zugeben, mir fällt kein guter Name für ihn ein. Haben Sie einen Vorschlag?" Das Futter war wohl doch zu verlockend gewesen und so hatten sich die Tierchen inzwischen zögerlich aus ihren Verstecken gewagt und saßen nun, von der Ungefährlichkeit ihres Tuns überzeugt, etwas entspannter ein jeder vor seinem Napf. Janna fragte sich einen Augenblick, wofür sie eigentlich einen kochenden Sovek brauchten, wenn doch der Computer offenbar in der Lage war den kulinarischen Ansprüchen zu genügen. Kria schien nach Jannas Meinung bereits eine besondere Zuneigung zu dem kleinen flauschigen Wipfelwombat entwickelt zu haben und sie musste drüber schmunzeln. Wie schnell diese kleinen Wesen doch ein Herz vereinnahmen konnten. Ihr eigener Favorit war der Dracosaurus. Dieses grazile Geschöpf erinnerte sie an ein Fabelwesen einer völlig anderen Welt. Es faszinierte sie, wie es auf dem Rand der Futterschüssel balancierte, zuweilen die schillernden Flügel etwas spreizte um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und sich hin und wieder mit aufmerksamen Augen nach ihnen umsah. Sie war sich sicher so etwas nie zuvor gesehen zu haben. Ein Name. Da sie nicht wussten, ob es sich um Männchen oder Weibchen handelte, war etwas neutrales am Unverfänglichsten. "Dann nennen wir dich Ayax.", beschloss Janna schließlich und wusste selbst nicht so recht, wie sie darauf gekommen war. Langsam, um die Tiere nicht zu erschrecken, stand sie wieder auf und ging hinüber zu Shiar. "Können wir Ihnen etwas helfen?", fragte sie. "Ansonsten würden wir mal kurz ins Arboretum gehen und sehen, ob wir nicht noch ein paar Pflanzen für das Gehege auftreiben können, wenn sie denn hier bleiben sollen." ............ Ende der Chronik ............