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ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae |
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ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae |
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Ort der Handlung: Calanam'Coupaer, in der Schleife Zeit der Handlung: 22.12.2375 Bordzeit: 10.10 Uhr bis 10.20 Uhr >> Konferenzraum << Irritiert sah Yaros die Katze in seine Richtung winken. Was waren das denn jetzt für Anwandlungen? Ein Versuch, freundlich zu sein? Er winkte kurz lächelnd zurück und beschloß dann, nicht weiter darauf einzugehen. Der Tisch zwischen ihnen war nicht gerade breit und mit Sicherheit war es für das Katzenwesen kein Problem, ihn mit einem Sprung zu überwinden. Und so sparte er sich den ironischen Kommentar, der ihm spontan in den Kopf kam. Jannas Gedanken lesen konnte er nicht, aber er sah ihr deutlich an, daß sie über etwas nachsann. Zeitgleich mit ihr sah er auf ihre Hände hinunter, die sich ziellos bewegten. Nach einem Moment nahm er eine ihrer Hände in die seine und hielt sie dort fest. Sanft zog er die feinen Linien ihrer Handinnenfläche mit einem Finger nach. "Ich habe darüber nachgedacht, ja. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich daran, daß ich nicht hierher gehöre. Ich meine... ein Raumschiff fliegen, irgendwelche Ecken des Weltraums erforschen - das sind alles Dinge, für die ich mich nicht interessiere. Ich brauche ein Zuhause, vielleicht ist es das. Ich bin einfach kein.... kein Nomade. Aber aus irgendeinem Grund muss ich hierher gelangt sein und wahrscheinlich habe ich auch eine Aufgabe hier. Vielleicht ist es etwas, das mit der Erforschung gar nichts zu tun hat. Ich meine, wir haben auch einen Koch hier. Was, wenn ich... Techniker bin? Oder wenn ich gar nicht zur Besatzung gehöre, sondern nur auf der Durchreise bin? Oder nur der Shuttle-Pilot?" Er hob die Schultern und hörte auf, sich mit Jannas Handfläche zu beschäftigen. Statt dessen schloß er seine Finger fest darum und legte sie auf eine der Armlehnen. "Ich weiß es nicht. Zur Zeit könnte ich alles sein. Ich werde wohl ein wenig experimentieren müssen, um das herauszufinden." Unvermittelt sah er Janna wieder an und grinste. Staska setzte sich neben Rhuissa. Sie schaute in die gleiche Richtung wie Rhuissa. Sie hatte natürlich keine Ahnung, warum Rhuissa wirklich dort hin schaute. Offensichtlich hatten einige Mitglieder dieser Gemeinschaft schon mehr über sich erfahren, als sie vorerst annahmen. Es waren Grüpchen zu erkennen, Leute die sich miteinander unterhielten. Es wirkte recht friedlich, aber mehr oder weniger auch zurückhaltend. Vielleicht versuchten sie, sich über die Situation schon auszutauschen, bevor die Konferenz begann. Doch musste Staska auch über etwas anderes nachdenken. Gab es vielleicht auch für sie hier an Bord eine Person, die ihr näher kam als andere? Dass sie so fremd war, glaubte sie mittlerweile weniger, doch war das Gefühl nach wie vor da. Staska hatte den Eindruck, dass es eine Person war... aber niemand hier im Raum kam dafür in Betracht. Hatte sie so viel vergessen? Was war mit den anderen? Sie hatten sich auch wiedergefunden... oder doch nicht? Staska überkam plötzlich ein Gefühl der Traurigkeit. Sie unterdrückte es jedoch. Womit es auch immer zu tun hatte... Jaldor, O'Leary, Elijah und Sam hatten kurz hinter Rhuissa den Konferenzraum betreten. Auf Veremnurs Zeichen hin hatten sie sich gesetzt. Veremnur sah Varek an. "Nehmen sie Platz", forderte sie ihn auf, und deutete auf den verwaisten Stuhl neben Mirha. "In Konferenzräumen sollten genug Padds für alle bereitliegen. Wir werden sehen, ob das hier der Fall ist", sagte Veremnur. Sie stand auf und öffnete den Wandschrank, schräg hinter ihrem Platz. Sie grinste. Es lagen genug Padds darin. Sie zählte einen Stapel ab, nahm sie heraus und legte sie auf den Tisch. Als sie sich wieder setzte behielt sie das oberste Padd, reichte eine Hälfte nach rechts und die andere Hälfte nach links weiter. "Sie werden Notizen machen wollen", meinte sie. Konferenzraum: |--großer Wand-Bildschirm---| | P | |A| |R| |S| |J| A T _______ N ü |E| | | |L| O R |Sa| | | |So| R | | | |N| A | |J| | | M | |Y| | | |SH| A | | | F | |Va| | | |E| E | | | N | |M| |_______| |K| S | |V| T | E | R |-----------Wand-Schrank----| (im Uhrzeigersinn:) |A| = Andrew |R| = Rhuissa |S| = Staska |J| = Jaldor |L| = O'Leary |So| = Sovek |N| = Nutala |SH| = Shiar |E| = Easgean |K| = Janii / Kria |V| = Veremnur |M| = Mirha |Va| = Varek |Y| = Yaros |J| = Janna |Sa| = Sam |E| = Elijah Sovek nahm ein Padd entgegen und hatte gleich einen Kommentar auf den Lippen, den er sofort loswerden musste: "Ich brauche mir keine Notizen zu machen. Ich habe noch nie etwas vergessen..." er sah in die Runde. "...ja, ja... ich weiss, dass ich meinen Namen vergessen haben. Aber ihr seid nicht besser dran. Nennt mich Sovek und tippt das in euer Padd, damit ihr nicht vergesst, wie ich vorerst genannt werden möchte, bis ich weiß, wie ich heiß. EIN-TIPPEN. Nicht klotzen wie ein Warbird. Da, tipp-tipp." Und er machte vor, wie die anderen das Padd benutzen mussten. Yaros nahm zwei Padds entgegen, gab Janna eines davon und reichte die restlichen weiter. Er wollte ihr gerade zeigen, wie sie das ihre aktivierte, nachdem er heute morgen ja bereits Easgéans Film auf einem anderen gefunden hatte, als Sovek unüberhörbar mit seiner Präsentation dazwischen kam. Amüsiert sah Yaros zu ihm hinüber. Ein wenig planlos gerieten die Erklärungen ja schon. "Und da unser guter Sovek ja nun gezeigt hat, dass er am besten mit diesen Dingern umzugehen versteht, schlage ich vor, dass er ein allgemeines Protokoll mit seinem Padd erstellt, damit garantiert nichts verloren geht." Da er sein Grinsen kaum verbergen konnte, schaute er anschließend konzentriert auf sein eigenes Padd hinunter. Er wusste, wie er damit umgehen konnte, ja. Aber irgendwie hatte er den Eindruck, dass es so nicht richtig war. Die Handhabung gelang ihm nur langsam, als wenn... als wenn er so etwas wie ein Padd zumindest lange nicht benutzt hatte. Spontan hatte er zum Schreiben etwas in die Hand nehmen wollen. Vielleicht hatte er ja seine eigene Methode, um Notizen anzufertigen? Vielleicht benutzte er dazu nie seine Finger, sondern etwas, was er darin festhielt... Handschrift, kam ihm ein neues Wort in den Sinn. Das war es! Man brauchte andere Materialien, um so schreiben zu können, wie er es getan hätte. Man brauchte ein... einen Schreibstift. Und etwas, auf dem man mit einem solchen Schreibstift Zeichen setzen konnte. Durch Abrieb! Durch das manuelle Aufbringen einer Substanz, die in diesem Schreibstift eingebracht war, auf den geeigneten Untergrund! Yaros beschloss, dem nach der Konferenz nachzugehen. Wenn ihm diese Methode der Schrifterfassung vertraut war, musste es die dafür nötigen Materialien hier irgendwo geben. Und wenn er sie fand, konnten sie ihm vielleicht einen Aufschluss darüber geben, was er bisher hier getan hatte. 'Schreibmaterial suchen', setzte er umständlich auf die Anzeige seines Padds. Veremnur lächelte Sovek erfreut zu. "Wunderbar. Damit haben Sie einen Namen." Sie trug den Namen 'Sovek' auf die Crewliste ihres Padds ein. Unter Position trug sie 'Schiffskoch' ein und unter Fähigkeiten 'Ahnung von der Technik der Küche'. "Sie haben sich daran erinnert, dass Sie Schiffskoch sind und etwas Ahnung von der Technik der Küche haben. Ich habe das ebenfalls notiert." Sie sah in die Runde. "Letzte Nacht ist etwas geschehen, was bei uns allen eine Amnesie ausgelöst hat. Der Zugriff auf persönliche Erinnerungen ist weitgehend blockiert. Wir sind jedoch nicht im gleichen Ausmaß betroffen. Einige von uns können sich mehr oder weniger genau an Ihren Namen erinnern, an ihre Tätigkeit ihre Fähigkeiten, sogar an Räume. Andere wissen nichts mehr über sich selbst, können teilweise nicht mehr unsere Schrift entziffern. Allgemeine Erinnerungen, wie zum Beispiel Sprache, sind fast völlig intakt. Wir wissen, das Bäume mit dem grünen Ende nach oben wachsen, das es üblich ist Kleidung zu tragen, das die kleinen Lichter dort draußen Sterne sind und das man sie nicht pflücken kann. Von diesem Phänomen ist auch der Computer im gleichen Maße betroffen. Persönliche Daten sind zum großen Teil nicht verfügbar. Die Akten der Crew sind blockiert, Personalakten, Dienstpläne, persönliche Logbücher. Allgemeine Daten und Funktionen sind intakt: Wartungslogbücher, Technische Protokolle, Missionsprotokolle, Datenbanken der Stellarkartographie. Die Lebenserhaltung funktioniert, der Antrieb und die Sensoren. Wir sind hier zusammen gekommen, um unsere Situation zu analysieren und unsere weitere Vorgehensweise zu besprechen. Beginnen wir mit einer Analyse unserer Identität. Sovek war so freundlich, uns mitzuteilen, was er über sich selbst weiß. Nun möchte ich Ihnen mitteilen, was ich über mich heraus gefunden habe. Mein Name ist Veremnur i'rhunn t`Riltha. Laut einem 2 1/2 Jahre alten Eintrag in einem Wartungslogbuch habe ich die Sicherheitsprotokolle für die Wissenschaftlichen Datenbanken auf diesem Schiff neu implementiert. Irgendwann habe ich in der Sicherheit gearbeitet. Vor einigen siuren stellte ich auf der Brücke fest, das mir die taktische Station und die Sicherheitsprotokolle tatsächlich vertraut sind, und ich es verstehe, damit umzugehen. Mehrere vage Erinnerungen deuten darauf hin, ich jetzt nicht mehr in der Sicherheit arbeite, sondern inzwischen die Kommandantin dieses Schiffes bin. Ich habe vorläufig das Kommando übernommen, bis Informationen vorliegen, die das Gegenteil beweisen oder bis andere Entscheidungen getroffen werden. Nun möchte Sie bitten der Crew Ihren Namen zu nennen, und mitzuteilen, an welche Position und welche Ihrer Fähigkeiten Sie sich erinnern." Veremnur sah auffordernd in die Runde. Ihre Gefühlsachterbahn drohte einmal mehr zu einer steilen Talfahrt anzusetzen. Zu der Katzenfrau, die sich Viola nannte, wie anhand der Gespräche mitzubekommen war, gesellte sich nun auch der neben ihr sitzende Sovek auf die Negativseite Jannas gedanklicher Personeneinstufungsliste. Von ihm ging eine Arroganz aus, die auf einer Skala von 1 bis 10 wohl locker eine gute 9 erreichte und für ihren Geschmack ziemlich unpassend war. Entsprach dieses Gebaren wohl seiner natürlichen Person oder war das wiederum seine Art, mit dieser Extremsituation umzugehen. Janna hoffte inständig auf letzteres, beschloss aber zumindest auch für den Umgang mit ihm besondere Vorsichtsmaßnahmen. Einen Pluspunkt vergab sie an Veremnur, die ihr mit der Padd-Verteilung eine unverfängliche Möglichkeit gab, ihre Hand zu befreien. Langsam wurde Yaros ihr etwas zu aufdringlich, wobei sie zunehmend den Eindruck gewann, dass es mit Sovek zu tun hatte. Denn es schien fast, als wären die beiden Männer stillschweigend in einen Wettstreit getreten mit dem Titel "Im Sturm erobern". Was auch immer es war, Janna hatte an diesem Spielchen nicht den geringsten Spaß. Sie sah sich im Raum um, um sich auch die anderen Gesichter einzuprägen. Mittlerweile waren alle Plätze belegt. War das die komplette Crew? Janna versuchte sich vorzustellen, wie das Leben mit diesen Personen wohl aussehen würde und musste feststellen, dass sie sich davor beinahe fürchtete. Was, wenn sie sich nicht verstanden? Bei der Vielzahl unterschiedlicher Spezies, die hier vertreten waren, waren Probleme praktisch vorprogrammiert. Janna traf Jaldors Blick und lächelte ihm zu. Zum Glück und Ausgleich wieder ein Positiv-Kandidat... Sovek musste einige Zeit grübeln was Yaros gemeint hatte. "Proto... was?" Fragte Sovek leise Nutala. "Eines weiß ich. Damit kann man bestimmt nicht kochen." Und wedelte mit dem Padd. "Wie also soll ich die Protoknolle kochen?" Nutala spitzte ihre Ohren, beobachtete die Personen, merkte sich die Gerüche und putzte ihre Pfoten. Als das Padd vor ihr landete, beroch sie es interessiert und war sich ziemlich sicher. So ein Ding kannte sie, hatte es aber nie gebraucht. Dafür ließen die Gerüche der anwesenden Personen sie aufmerksam werden. Einige waren öfter vertreten an Bord dieses Schiffes als andere, ganz so als wären die einen schon immer hier gewesen und die anderen erst seit kurzem hier. So, wie der Geruch an dem Sessel, in dem sie grade noch gesessen hatte, er stimmte mit dem Geruch der Frau dort drüben überein. So als wäre es ihr Stammplatz, der von niemand anderem benutzt wird. Ob das wichtig war? Viola putzte sich weiter und lauschte dem Vortrag von Sovek, den sie kommentierte mit: "Oh Sovek, du bist so klug." Dabei betonte sie die Wort so, als ob sie das ehrlich meinen würde, auch wenn es ihr irgendwie falsch erschien. Staska bekam ebenfalls ihr Padd und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf dieses Sie wollte wissen, ob sie damit umgehen konnte. Es erschien ihr alles selbstverständlich. Die rihannischen Zeichen und Symbole konnte sie ohne Probleme lesen. Sie schaute erst zu Rhuissa, dann zu Andrew... Als sie ihr Padd überreicht bekam, sah Kria mit einem leicht verzweifelten Blick auf die Tasten hinunter. Wie schon vorher, konnte sie die Schriftzeichen nicht entziffern, so sehr sie es auch versuchte. Bilder von ihr geläufiger Schrift erschienen in ihren Erinnerungen... aber sie sahen so ANDERS aus... Sie wandte sich Easgéan zu und fragte ihn: "Gibt es eine Möglichkeit der Eingabe, ohne die Tasten zu nutzen... vielleicht mit einem drucksensitiven Schirm oder so etwas? Ich habe mich gerade an eine Schrift erinnert, die ich kenne, aber ich kann diese Zeichen nicht entziffern. Vielleicht habe ich die andere früher gelernt, so dass ich sie nicht vergessen habe... vielleicht ist es die Schrift meines Volkes." Veremnur konnte kaum glauben, was sie sah. Sie spürte, dass sie ärgerlich wurde. "Offensichtlich habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Als ich sagte: 'Wir sind zusammen gekommen, um unsere Situation zu analysieren und unsere weitere Vorgehensweise zu besprechen', meinte ich damit keineswegs, dass diese Versammlung eine Flirtbörse ist! Das Problem der Amnesie betrifft uns alle. Es sollte selbstverständlich sein, das alle ihren Teil dazu beitragen, das gemeinsame Problem anzugehen. Wenn sie statt dessen ungehemmt und ungestört flirten wollen, dann sagen sie es! Dann brechen wir die Konferenz sofort ab und ich arbeite nur mit denen weiter, denen ihre Gegenwart und ihre Zukunft nicht gleichgültig ist." Wie durch ein Wunder schaffte Kria es, nicht aufgrund des scharfen Tonfalls der Riov zusammenzuzucken oder sich automatisch wortreich zu entschuldigen. Stattdessen sah sie auf und leistete der Aufforderung der Kommandantin Folge. Ihre Stimme schwankte nur ganz leicht als sie begann: "Ich kann mich nicht an meinen wirklichen Namen erinnern, aber die Bezeichnung meiner Spezies beginnt mit einer Silbenfolge, die 'Kria' ähnelt, also werde ich dies als meinen Namen benutzen, bis ich meinen eigenen herausgefunden habe. Ich erinnere mich an innere Anatomie, besonders an die der Rihannsu mit den runden Ohren. Auch scheine ich mich an medizinisches Instrumentarium zu erinnern. Ich bin also wahrscheinlich im medizinischen Bereich tätig, entweder als Ärztin oder Krankenschwester. Ich scheine mehr vergessen zu haben als einige Andere - es ist mir aus irgendeinem Grund unmöglich, die hier gebräuchliche Schrift zu entziffern. Wahrscheinlich habe ich sie vor nicht allzu langer Zeit gelernt. Ich erinnere mich an eine andere Schrift, sie könnte von meinem Volk stammen, aber sicher bin ich mir nicht." Nachdem sie geendet hatte, sah sie sich um, wer sich als Nächstes vorstellen würde und hoffte, daß sie sich Namen und Posten merken konnte, da sie immer noch nicht wußte, wie man das Padd bediente. Staska schreckte aus ihrem in das Padd versunkenen Gedanken auf. Sie hatte sich damit so sehr beschäftigt, dass sie kaum zugehört und bemerkt hatte, dass die Konferenz schon begonnen hatte. Doch Veremnur hatte von ihren anscheinenden Posten und Identität erzählt. Offensichtlich hatte sie doch Computeraufzeichnungen gefunden, dachte Staska, verstand aber nicht, warum. Das war etwas merkwürdig, wenn doch alle persönlichen Aufzeichnungen verschwunden waren. Sie hatte es ja selbst herausgefunden im Maschinenraum, wo sie etwas über die Crew erfahren wollte. Staska überlegte, ob sie den anderen sagen sollte, dass sie sich wohl mit Technik auskannte. Sie entschied sich jedoch vorerst den Mund zu halten. Sollten andere zuerst etwas über sich sagen. Sovek brauchte die Frage von Veremnur nicht mehr zu beantworten. Veremnur hatte schon alles was sie über ihn wissen wollte: Name und möglicher Beruf. Die anderen waren aufgefordert die Frage zu beantworten, aber sie waren eher von Sovek abgelenkt worden oder versuchten immer noch herauszufinden was ein Padd war. Die anderen waren aufgefordert die Frage zu beantworten, aber sie waren eher von Sovek abgelenkt worden, oder versuchten immer noch herauszufinden was ein Padd war. 'Fein,' dachte Sovek über die anwesenden Personen. 'Die alle hier kann man abzocken, ohne dass die was merken. Man braucht sie nur mit vielen Worten abzulenken. Ah, die Klappstühle. Die brauche ich nicht mehr aus der Kombüse räumen. Viola bekommt noch ihre Wolle und die Kabelrollen zu ihrem Quartier geliefert. Was könnte die anderen gebrauchen? Mal überlegen.' Veremnur nickte Kria versöhnlich zu und lächelte leise: "Sie müssen die Crewliste nicht selbst mitschreiben, wenn sie nicht möchten. Ich stelle Ihnen mein Exemplar gerne zur Verfügung, sobald es fertig ist. Ich notiere Sie als Ärztin oder Krankenschwester und vermerke ihr Problem mit der Schrift. Die Idee mit Ihrem vorläufigen Namen finde ich sehr gut für alle, die sich an ihren wahren Namen nicht erinnern können. Ich möchte alle Betroffenen darum bitten, sich einen vorläufigen Namen zu überlegen. Mir ist bewusst, das dies irgendwie falsch ist, aber es ist besser als gar keinen Namen zu besitzen. Es ist nicht nur unpraktisch, ein halbes Dutzend Leute gleichermaßen mit 'hallo Sie da' anzureden, es erscheint mir auch beleidigend." Mirha hatte bis jetzt zurückgelehnt auf ihrem Stuhl gesessen und das Geschehen und die Leute beobachtet. Nun aber änderte sie ihre passive Haltung und beugte sich nach vorne, dabei fischte sie nach einem Padd, das in ihrer Nähe lag. Sie zog es zwar an sich, schenkte ihm vorerst aber keine Beachtung, sondern sah nach links in die Runde. Sie ließ ihre Blicke durch die Runde schweifen, verharrte kurz bei Rhuissa um ihr zuzunicken und begann schließlich zu reden. "Ihr könnt mich Sihra nennen. Ich kenne mich mit der taktischen Station aus und kann Lhaekh-ae'rl, bin also als Security einsetzbar. Allerdings glaube ich nicht, dass ich das war." Damit war sie fertig, lehnte sich wieder zurück und widmete sich ihrem Padd. Rhuissa seufzte tief. Betroffen sah sie Veremnur an. "Ich bin Wissenschaftlerin, da bin ich mir sicher. Ich glaube, das ich auch mit dem Computer arbeite. Das erscheint mir vertraut. Ich weiß, das ich verheiratet bin und Kinder habe, wahrscheinlich sechs die Anzahl weiß ich nicht genau, aber ich weiß mit Sicherheit dass es mindestens zwei sind. Wahrscheinlich ist mein Mann Bauer oder er war es eine Zeit lang. Mein Name lässt mich schier verzweifeln. Ich erinnere mich an gar nichts, sosehr ich auch darüber nachdenke. Nichts ist mir vertraut, keine Silbe, kein Klang, gar nichts. Ich weiß nicht, was ich mir einfallen lassen soll. Aber ich will auf keinen Fall länger namenlos bleiben." Rhuissa sah Veremnur hilflos an. Veremnur nickte. Sie notierte, was Rhuissa ihr gesagt hatte. "Vielleicht haben Sie zu intensiv über ihren Namen nachgedacht? Machen sie etwas ganz anderes. Schauen Sie aus dem Fenster. Fixieren Sie einen der weit entfernten Sterne und sehen Sie nur diesen Stern an." Rhuissa sah verwirrt zu Veremnur. Aber Veremnur lächelte nur: "Tun sie es!" Rhuissa tat zögernd, was Veremnur vorschlug. Veremnur sprach ruhig: "Nun antworten Sie mir ganz spontan, ohne nachzudenken. Zu welchem Element fühlen Sie sich am meisten zugehörig? Luft oder Erde, Feuer oder Wasser?" "Feuer!" antwortete Rhuissa spontan und wunderte sich selbst über ihre Antwort. Veremnurs Lächeln vertiefte sich: "Wunderbar. Nun schauen sie mit den Augen Ihren Stern an und mit dem Geist schauen Sie tief ins Feuer. Im Feuer liegt ein Name verborgen. Es muss nicht Ihrer sein, aber er bedeutet Ihnen viel. Erlauben Sie ihm, Sie zu finden. Lassen Sie ihn auf sich zukommen!" Rhuissa atmete ruhig. Die Umgebung um sie herum war verschwunden, sie sah nur noch einen weit entfernten Stern. Vor ihrem inneren Auge tauchte Feuer auf, eine Wand aus Feuer. Doch sie war nicht bedrohlich, sie war nur schön, schrecklich fürchterlich schön. Sie zog Rhuissa magisch in sich hinein. Es war ein Nebel aus heißer Materie, viele Lichtjahre groß... es war ein brennendes Schiff voller Zerstörung... es war eine heiße Akkretionsscheibe um das Schwarze Loch eines Kataklysmischen Doppelsterns ... es war ein Waldbrand nach der langen Dürre eines heißen Sommers ... es war Leidenschaft ... es war Wärme... die Wärme eines winterlichen Kaminfeuers. Es war alles zugleich. Leben und Tod. Zerstörung und Geburt. "Sienae!" hörte Rhuissa sich sagen: "Da ist ein Name... Sienae... Das fühlt sich richtig an. Vertraut. Richtig. Das muss mein Name sein: Sienae... und da ist noch einer... Nnuihs. Mein Nachname? Sienae t'Nnuihs... ja! Das stimmt!" Rhuissa strahlte Veremnur glücklich und erleichtert an. "Ich heiße Sienae t'Nnuihs." Rhuissa war so sicher, dass sie nicht auf die Idee kam, dass die beiden Namen, die sie gefunden hatte zwar sehr, sehr wichtig in ihrem Leben waren, aber nicht ihre eigenen. Sie hatte die Namen ihrer Kinder gefunden. Veremnur nickte nur und lächelte Rhuissa an. "Sienae t'Nnuihs, ich freue mich für Sie." Andrew hatte fasziniert beobachtet, wie Sienae/Rhuissa ihren Namen fand. Er überlegte, ob er seinen Namen auf dieselbe Weise finden konnte. Aber irgendetwas in ihm sagte ihm, dass da etwas nicht stimmte. Dieser "Weg der Elemente" erschien ihm nicht nur spirituell, sondern fast schon religiös. Und soweit er sich noch selbst kannte, hatte er nie viel von Religion gehalten. 'Hinter jeder Erscheinung, hinter jedem Phänomen steht eine Kausalität und vielleicht sogar eine Gleichung. Wenn du ein Phänomen findest, dass du nicht erklären kannst, heisst das nicht, dass es göttlicher Natur ist.' dachte er. Schließlich meldete er sich zu Wort: "Meinen Namen kenne ich nicht, auch wenn mir 'Simjang' irgendwie seltsam vertraut vorkommt. Ich weiß ebenso nicht, wo ich gearbeitet habe, aber mir schwirren immer wieder Erklärungen oder Theorien durch den Kopf. Ich gehe davon aus, dass ich in der Wissenschaft gearbeitet habe oder in einer anderen Abteilung, die stark von Rationalität und Kausalität geprägt ist. Vielleicht also auch die Technik. Desweiteren bin ich ebenso wie Kria nicht in der Lage, die Schrift hier zu entziffern. Ich habe allgemein das Gefühl, dass ich hier nicht richtig hingehöre. Vielleicht bin ich nur ein Passagier? Oder erst vor kurzem hierher versetzt worden..." Er ließ eine Antwort offen. Er schaute sich die anderen genau an, suchte nach einem vertraut wirkenden Gesicht, fand aber nichts Konkretes. Allein die spitzen Ohren bei einigen weckten ein Gefühl der Fremdartigkeit... Fasziniert hatte Yaros die Namensfindung von der Namenlosen verfolgt. 'Sienae' notierte er sich und lächelte in sich hinein. Die Namenlose hatte einen Namen bekommen - und den Rest bekam er auch noch heraus. Als auch die junge Frau neben Veremnur verkündete, dass ihr Name Sihra war, nickte er zufrieden und schrieb auch diese neue Erkenntnis auf. Bevor jemand anders dazwischen kommen konnte, erhob Yaros nach Andrew die Stimme. Er blieb sitzen, wo er war und lehnte sich bequem in seinem Stuhl zurück. "Was mich angeht, habe ich noch nicht allzu viel herausgefunden. Mein Name ist mit Sicherheit klar oder ich habe die letzte Nacht in einem fremden Bett zugebracht. Er lautet Yaros tr'Ahmar Quissar. Wer immer mich besuchen möchte, es ist leicht zu finden, steht unübersehbar an meiner Tür. Zu der Frage, was ich hier gemacht habe, kann ich noch nicht allzu viel sagen. In meiner Unterkunft fanden sich keine Hinweise auf mein Aufgabengebiet und ich muß auch sagen, dass sich bisher nichts vertraut anfühlte. Ich könnte ein Crewmitglied sein, wofür das Türschild spricht. Genauso gut könnte ich allerdings auch nur temporär hier sein. Mir ist gerade aufgefallen, daß ich offenbar eine andere Methode des Schreibens bevorzuge, das könnte ein Hinweis darauf sein, muß aber natürlich nicht." Yaros hob in einer kurzen Geste die Schultern und blickte in die Runde. Viola putze sich und lauschte den anderen und fing an zu sprechen, wenn sich ihr eine Gelegenheit bot. Sprich, mal kein anderer plapperte. "Viola, er ..." sie deutet auf Sovek, "... nennt mich Viola und der Name gefällt mir. Was oder wer ich bin, kann ich nicht sagen. Ich erinnere mich an gar nichts mehr. Aber nach den Gerüchen war mein bevorzugter Platz der Sessel, in dem der Typ da, grade auf der Brücke gesessen hatte." Dabei deutete sie auf Easgéan. "Denn der Geruch des Sessels, in dem ich grade noch saß, war jedenfalls nicht meiner." "Sihra, ich habe Sie in der Sicherheit eingetragen. Melden sie sich bitte, wenn Ihnen etwas anderes vertrauter erscheint", sagte Veremnur. Sie sah zu Andrew: "Ich habe Simjang als ihren Namen notiert und Wissenschaft oder Technik als ihre Position." Ihr Blick wanderte zu Yaros: "Dann halten wir Yaros tr'Ahmar Quissar als ihren Namen fest. Es ist schade, dass sie noch keine Gelegenheit hatten, ihre... dienstlichen... Talente zu entdecken. Doch auch wenn sie nur temporär an Bord sind, werden sie Fähigkeiten besitzen. Was genau meinen Sie mit 'anderer Methode zu schreiben'? Halten Sie es für möglich, Schriftsteller oder Journalist zu sein?" Nutala war die letzte: "Viola, Sie haben eine interessante Fähigkeit erwähnt: einen sehr guten Geruchssinn. Sie haben so ihren Platz auf der Brücke identifiziert. Wie exakt können Sie diesen Sinn einsetzen? Können sie noch mehr Aussagen machen, aufgrund ihres Geruchsinns?" Jaldor hatte die Diskussion relativ teilnahmslos mitverfolgt und intensiv in seinen Gedanken gewühlt. Wer war er? Wo war er? Er blickte zu Joanna. Woher kannte er diese Frau, die in ihm ein seltsames - wenn auch eher angenehmes - Gefühl weckte? Sein Name war irgend etwas mit '...ron' am Ende, Jayron', genau, dass musste es gewesen sein - zumindest gefiel ihm der Name und er klang ihm einigermaßen vertraut. Da er nicht mitbekam worüber gerade im Raum geredet wurde, sagte er in Runde. "Ich habe meinen Namen wieder - zumindest glaube ich das. Er lautet Jayron, denke ich - und von Beruf war ich irgend etwas mit Pflanzen," fuhr er fort, "ich glaube ich war Gärtner oder so was ähnliches." Nachdem er inzwischen lange genug nachgedacht hatte, meldete sich auch Varek zu Wort: "Mein Name lautet Varek. Meine bisherige Position an Bord ist mir noch unbekannt. Spezielle Fähigkeiten habe ich ebenso noch nicht entdeckt, zumindest keine konkreten." Bei seinem letzten Satz musste er wieder an Jannas Berührung vorhin denken. Ihm war, als würde ihn der Gedankenblitz nochmals durchfahren, als er sich bewusst an die Situation zu erinnern versuchte. Viola putze sich und sprach dabei ruhig vor sich hin, als würde sie nicht erwarten, dass es jemanden interessiert. "Ja, mein Geruchsinn sagt mir, dass sie hier noch nicht lange an Bord sind. Ihren Geruch gibt es nur auf der Brücke und sonst nirgends an Bord. So wie von vielen, die hier sitzen. Fast alle ohne Spitzenohren scheinen hier neu zu sein." Bei den letzten Silben spielte sie mit den Haarspitzen ihrer spitzen Ohren. (kringel kringel kringel) Yaros dachte über diesen neuen Gedanken nach. Ein Schreiberling? Er? Nun, irgendwie war das momentan noch genauso wahrscheinlich wie alles andere. Aber war da nicht irgendwas? Dieser Film mit Easgéan! Wer immer Jaeih war, sie hatte ihm den Film zukommen lassen, in der Hoffnung, er wisse etwas damit anzufangen. Weil... weil das zu seinem Beruf gehörte? Weil er Klatschreporter war? Aus irgendeinem Grund hatte diese Vorstellung etwas urkomisches und so begleitete ein amüsiertes Grinsen seine Antwort. "Nun, warum nicht? Vielleicht ist das meine Aufgabe und ich befinde mich hier an Bord, um... Recherchen zu betreiben. Allerdings wäre die Vermutung, ich sei der Bordfriseur oder Koch, mindestens ebenso glaubwürdig. Sobald diese Konferenz ein Ende gefunden hat, werde ich mich auf jeden Fall darum kümmern, meine... Talente ans Tageslicht zu bringen." Er konnte nicht verhindern, dass sein Grinsen bei dieser Bemerkung ins Anzügliche abrutschte. "Aber es ist nicht meine schriftliche Ausdrucksweise, die mich auf den Gedanken brachte. Als ich etwas notieren wollte, ist mir aufgefallen, dass ich impulsiv ein völlig anderes Schreibgerät benutzen wollte. Eines, das ohne Technik auskommt. 'Handschrift' war das Wort, das mir zur Bezeichnung in den Sinn kam. Vielleicht habe ich es mir angewöhnt, um unabhängig von Energiequellen sein zu können, während meiner Recherchen. Diese andere Methode, die mir in den Sinn kam, kommt mir sehr viel vertrauter vor, als dieses Ding hier." Er hob das Padd ein Stück an und schwieg anschließend wieder. Schriftsteller oder Journalist, hatte Veremnur erwähnt. Wenn der Grundgedanke stimmte, was war er davon? Verfasste er Romane? Artikel? Was wollte er hier? Einen Bericht über den Alltag schreiben? Eine Science-Fiction-Geschichte? Er blickte auf seine Hände hinunter. Wenn er oft und lange mit einem solchen Schreibstift umging, mussten nicht auch noch Spuren von dieser manuellen Tätigkeit zu finden sein? Er ahmte die Haltung um einen Schreibstift nach und betrachtete jene Finger eingehend, die er dazu benutzte. Es brachte ihn nicht weiter, aber es machte ihm immerhin deutlich, welche Hand er bevorzugt benutzte. Staska hatte zugehört. Sie versuchte nicht herumzuträumen oder abzuschweifen. Doch war es interessant was dieses weibliche Katzenwesen da erzählte. Staska fiel auf, dass viele Wesen ganz unterschiedlich waren. Einige hatten Spitze Ohren, und eine Art Stirnwulste. Andere hatten eine glatte Stirn und abgerundete Ohren; ein Wesen erinnerte an einen Vogel. Fast jeder hatte sich bereits zu Wort gemeldet. Staska versuchte die einzelnen Personen zusammenzufassen, um dort ein Muster zu gestalten. Doch es ergab keines. Ein Schauspieler, ein Arzt, ein Gärtner, jemand der für Sicherheit sorgt, ein Koch, eine Wissenschaftlerin, Ein Wissenschaftler und vielleicht auch Techniker...Techniker... Staska seufzte. War nicht sie jetzt an der Reihe? Aber was sollte sie nur sagen? Was, wenn sie was falsches sagte? Aber sie hatte doch das Gefühl, dass sie einige kannte. Trotzdem kam ihr fast alles fremdartig, aber auch vertraut vor. Staska atmete noch mal tief durch. Momentan war die Kommandantin eh in ihrer Aufmerksamkeit auf dieses Katzenwesen gelenkt. Sie beschloss also, noch etwas zurückhaltend zu sein. Vielleicht war es auch besser, gar nichts zu sagen. Sovek hatte ein paar wichtige Notizen auf seinem Padd gemacht: '- Jayron (Caron) > Gärtner > benötigt > Dünger, Schaufel, Harke, Besen, Förmchen... Kernseife, Pestizide, ABC-Schutzausrüstung, Lebensversicherung; - Yaros > Schriftsteller > benötigt > Bunte Padds..., Bleistifte, Papier, Handschuhe, Handcreme, Tischlampe... Diktiergeräte... Zimmerpflanzen; - Simjang (Banks) > Wissentechniker > benötigt dringend > Schulbuch 1.Klasse 'Wir lernen die Rihannsu-Schriftzeichen;' Veremnur sah zuerst Jaldor und Varek an: "Ich habe ihre Angaben eingetragen", sagte sie. Dann sah sie Viola an. "An dem was sie sagen wundert mich zweierlei. Sie sagen, sie nehmen meinen Geruch nur auf der Brücke wahr. Aber wir beide sind uns bereits auf Deck 2 begegnet. Zumindest dort müsste mein Geruch genau so wahrnehmbar sein. Die Tatsache, dass sie die Personen mit runden Ohren kaum riechen können, könnte etwas anderes zu bedeuten haben, als kurze Anwesendheit. Eine Besonderheit der Spezies vielleicht. Ich möchte, dass sie alle sehen, was ich gefunden habe und sich selbst ein Bild davon machen." Veremnur schaltete die optische Anzeige des Hauptcomputers auf den großen Wandbildschirm. Sie zeigte so, dass alle sehen konnten, was sie tat, dass kein Zugriff auf die persönlichen Daten der Crew möglich war. Dann rief sie die Wartungslogbücher auf. In den aktuellen waren keine Namen zu finden. Erst das 2 1/2 Jahre alte Logbuch, von dem sie bereits berichtet hatte, enthielt Namen. Aouye-Laehval tr'rhaaer-arhi Arrhae i-Lianh t`Mnaeha Veremnur i'rhunn t`Riltha Alan Corrs Raha t'Kliinarahe "Sagen Ihnen diese Namen etwas? Erkennt jemand seinen eigenen Namen?" fragte sie. "Auf der Liste steht mein Name. Auch der zweite Name erscheint mir irgendwie vertraut. Ich weiß nicht, wer Arrhae i-Lianh t`Mnaeha ist, aber es würde mich nicht wundern, wenn ich sie kenne", meinte Veremnur nachdenklich. Rhuissa las die fünf Namen auf der Liste. Sie schluckte. "Ich habe keine bewusste Erinnerung, an einen der Namen... und doch erscheint mir der zweite Name irgendwie bekannt. Nein nicht wirklich bekannt, ich meine, ich verbinde nichts konkretes damit,... eher ein Gefühl. Ein unangenehmes Gefühl. Unbehagen... Bedrohung. Ich kann es nicht besser ausdrücken. Die anderen Namen dagegen sagen mir gar nichts. Es würde auch mich nicht wundern, wenn ich diese Arrhae i-Lianh t`Mnaeha kenne,... und wenn ich sie nicht mag." "Ch bin Easgéan tr'Ruairidh, vermutlich Schauspieler, vielleichd mehr... Ich find's interessant dass de Katze se nicht auf'm Kommandothron riechn kann... Das kann nicht viel mehr als das eine bedeutn, Se sin nich dr Kommandant... Was mich zum nächstn bringt... Wer sin se dann un warum sin se so erpicht drauf zu kommandiern?" Er sah sie provozierend an und vergewisserte sich der Aufmerksamkeit aller Blicke. Er brauchte nicht einmal aufstehen, er war auch so präsent genug... "Un noch as... nur weil dr Name Verenmur auftaucht muss 's nich heissn, dass 's auch se sin! S könntn de meistn von uns sein mich vielleichd ausgeschlosn... Odr s war jemand ganz andres, wer von ausn, ne Wartungscrew von n'm andren Schiff, oder ner Station!" Shira war seiner Meinung, davon ging er aus, wer noch? Nur Cian schüttelte im Hintergrund den Kopf... Aber sie schwieg und wartete ab. Cian sah sich die Namen aufmerksam an... "Bisher hatte ich mich Shiar genannt, weil ich mit diesem Namen etwas verband, aber Aouye kommt mir auch bekannt vor... Verenmur ebenfalls... oder zumindest so ähnlich... Aber ich bin mir relativ sicher, dass ich Ärztin bin, und offenbar eine Kollegin von Kria..." Viola betrachtete die Namen und schüttelte den Kopf, sie kannte keinen davon. "Da klingelt nichts. Doch wenn sie meinen besser den Geruch sehen zu können als ich, dann haben sie wohl recht. Aber mir erscheint es, als ob hier einige dominantere Spuren hinterlassen haben als andere an Bord. .... Habe ich was Falsches gesagt? Sind sie damit nicht zufrieden?" Viola war verunsichert und überlegte, ob es nicht besser war, hier zu verschwinden. Ihr war so, als wäre das das normale Verhalten bei Problemen. Einfach aufstehen und gehen. Veremnur sah Easgéan einen Moment lang verblüfft an, bevor sie prustete vor Lachen. "Sie nennen den Kommandosessel 'KommandoTHRON'? Entweder haben Sie einen seltsamen Humor oder ein perverses Verhältnis zur Führung eines Raumschiffes," sagte sie schließlich. Sie sah Shiar an: "Halten Sie es für möglich, das Sie Aouye sind? Dass ich Veremnur bin, da bin ich mir absolut sicher. Mir erscheint es, als wäre es extrem wichtig für mich, nie zu vergessen, wer ich wirklich bin." Ihr Blick wanderte zu Viola: "Nein, ich kann gar keine Gerüche sehen. Ich weiß auch nicht, wann ein Geruch dominanter ist als ein anderer. Ich kann darüber nur spekulieren. Um noch einmal auf das zurück zu kommen was Easgéan gesagt hat. Natürlich könnte damals eine Wartungscrew von einem anderen Schiff an Bord gekommen sein. Ich schließe das nicht aus. Es erklärt aber nicht, warum ich 2 1/2 Jahre später immer noch an Bord bin. Es geht mir nicht anderes als allen anderen auch: Die meisten Fragen über unsere Identität sind zur Zeit ungeklärt und nahezu alle über unsere Vergangenheit. Aber in einem Punkt gibt es keinen Zweifel. Ich BIN Veremnur i'rhunn t`Riltha!" Sie sah Shiar und Kria an: "Ich hoffe, dass Sie eine Möglichkeit finden, dies bei der folgenden medizinischen Untersuchung eindeutig zu beweisen." Das machte ihn wütend, unsagbar wütend... Er war überzeugt, dass da etwas dran war, nur nicht greifbar genug. Irgendwo versteckten sich Hinweise, darauf, was schief gelaufen war... Verelan war nicht Kommandantin, und es HIEß Kommandothron. Er hatte sich offenbar an diesen Ausdruck erinnert... War er der Einzige, dem solche Strukturen noch wichtig waren? Hieß das nicht auch, dass es ihm im Blut lag sie aufrechtzuerhalten? Für Stabilität zu sorgen? Vielleicht leitete er aber auch die Sicherheit? Daran dass er etwas führte bestand für ihn kein Zweifel... Er griff in seine Taschen, suchte nach einer Zigarette... Dann wurde ihm bewusst, dass er etwas suchte und er fragte sich, wozu er ein kleines Kistchen brauchte das Gas verbrannte und warum er damit getrocknete Pflanzen anzünden wollte... Aber die Bewegung war gespeichert, in deinen Händen, oder sonst wo, ein alter Ritus? Ein Begriff tauchte auf... "Hat mal wer ne aefnu'emnae*?" Gleich würde er wissen wer den Ritus noch kannte... "Nicht ohne Vergleichsmaterial... Ich meine, wenn sie irgendwo ein Schildchen implantiert haben, auf dem ihr Name steht oder wenn diese Verenmur damals Gewebeproben hinterlassen hätte..." Shiar überlegte was es noch an Möglichkeiten gab. "Im Gegensatz zu ihnen aber, scheint mir mein Name wenig zu bedeuten... Ich könnte mich mit jedem anfreunden, aber ich denke, ich bleibe bei Shiar. Das scheint mehr Bedeutung zu haben als andere..." ...nicht ganz... Verenmur... oder so ähnlich... Verelum? Verelan? Kannte sie jemanden dieses Namens? t'Riltha schien auch nicht ohne Bedeutung zu sein... Riltha... Rilan? Die Silben begannen in ihrem Kopf zu schwirren und sie wandte sich wieder anderem zu, ehe noch mehr Namen auftauchten. Sie könnte auch ihren Geruchssinn einsetzen... Aber dazu müsste sie sich wieder verwandeln, wieder dem Instinkt das Steuer überlassen, aber das durfte sie nicht... Es fühlte sich dagegen richtig an, damit einen Triumph im Ärmel zu behalten. Sovek hatte die Namen auf dem Wandschirm betrachtet und sie sagten ihm gar nichts. Nachdem er kurz auf den Wandschirm geblickt hatte, betrachtete er wieder sein Padd und tippte: '- Viola > Parfüm, Klosteine, Raumspray. - Easgéan > Kostüme, ein schlechtes Drehbuch und mich als Manager.' - Shiar und Kria > medizinische Klamotten.' - Yaros Nachtrag > Künstliche Kerzen.' Sovek kratzte sich am Hinterkopf, 'wie komme ich bei dem auf Kerzen?' Blitzartig schoss Soveks Kopf hoch. Seine Gedanken waren auch gleich ein Eintrag auf seinem Padd: '- Easgéan > aefnu'emnae, getrocknete lagga (Blume), getrocknete Baumrinde, getrockneter Tierkot.' "Wieviel benötigen Sie?" fragte Sovek Easgéan. ......................... Ende der Chronik .........................
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