ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae



Die Chronik vom 09.12.2004

>>> Stühle für alle <<<




Ort der Handlung:
Calanam'Coupaer, in der Schleife
Zeit der Handlung:
22.12.2375
Bordzeit: 9.50 Uhr bis 10.10 Uhr



>> Turbolift, auf dem Weg zur Brücke <<

Noch immer hatte Yaros Janna in einem Arm; besorgt darum, wie erschrocken sie wirkte. Natürlich war die Begegnung mit einer Katze, die ganze Personen wie Beute durch die Gegend schleppen konnten, nicht wirklich alltäglich - hoffte er zumindest. Doch Janna hatte bis jetzt ihre Sprache verloren und sah unnatürlich blass aus. Er hoffte, dass es sie beruhigte, wenn man sich um sie kümmerte und sie in die Mitte nahm.
Als die Namenlose ihn plötzlich mit 'Jhu' ansprach - nein, sie hatte es nur in den Raum gesagt, es war nicht direkt an ihn gerichtet - grinste er sie an.
"Ich hab keine Ahnung, warum es Dir ausgerechnet bei meinem Anblick einfällt, aber Du darfst mich gern weiter so nennen."
Schon war die kurze Fahrt im Turbolift vorbei und die Türen öffneten sich. Auf Andrews Frage hin sah Yaros sich um und ohne zu wissen, woher er das wüsste, deutete er spontan nach links...
"Da geht's lang, durch die Tür."
Er setzte sich in Bewegung, führte Janna weiterhin mit sich und gab darauf acht, ob sich ihr Zustand änderte.
Rhuissa ergrünte leicht. Sie fühlte sich im Nachteil. Sie hatte keine Ahnung wie sie Yaros genannt hatte und warum ihr ausgerechnet dieses Wort eingefallen war. Oder stand es in einem ganz anderen Zusammenhang? "Gehen wir", sagte sie um ihre Verlegenheit zu überspielen. Die Tür zur Brücke öffnete sich und Rhuissa trat mit den anderen ein.


>> Brücke <<

"Dein Name? Schwalek? Vielleicht? Und danke dir, für die Decke." Nutala sah zu den anderen und sagte: "Mich erinnert die Vogelfrau an Essen. Warum nur? Was habe ich eigentlich für einen Namen?"

"Alle also?" antwortete Staska. "Nun, ich werde ihnen wohl Glauben schenken müssen, denn ich sehe auch keine alternative Möglichkeit." Sie fügte in Gedanken hinzu 'aber es gefällt mir überhaupt nicht, was hier passiert.' Sie seufzte, ließ aber ihre Gesichtszüge unverändert.
In diesem Moment kamen Rhuissa und ihr Gefolge herein, gefühlt bekannte und unbekannte Gesichter. War die Crew nun komplett versammelt? Instinktiv stellte Staska sich etwas an den Rand, weiterhin mit verschränkten Armen. Sie beobachtete und legte sich in Gedanken schon mal ihren Beitrag für die Besprechung bereit, die von Veremnur angekündigt worden war.

Veremnur zählte in Gedanken. 17 Personen auf der kleinen Brücke des rihannischen Patrouillenschiffes. Vollständig. Es wurde eng, sehr eng. "Ich sehe, dass alle Personen an Bord vollständig versammelt sind. Doch hier auf der Brücke ist zu wenig Platz. Gehen wir in den Konferenzraum", schlug sie vor.



>> Konferenzraum <<

Veremnur ging vor. Sie öffnete die Tür zum Konferenzraum und blieb erstaunt stehen. Der Konferenzraum war kleiner, als sie es erwartet hatte. 10 Stühle standen um den langen Tisch.
"Wir könnten noch drei, vielleicht vier Stühle dazu stellen", sagte sie leise vor sich hin. Sie richtete ihren Blick auf und ließ ein leicht spöttisches Lächeln über ihre Züge huschen.
"Das sieht nicht so aus, als gehörten demokratische Vollversammlungen zum selbstverständlichen Bordalltag dieses Schiffes", bemerkte sie.

Staska stellte fest, dass Veremnur sich nun in einen der Nebenräume begeben hatte. Sie hatte eine indirekte Aufforderung ausgesprochen, ihr zu folgen Da Staska hier nicht viel zu tun hatte und schon gerne wissen wollte, was eigentlich mit ihr los war, folgte sie ihr nach einem leichten Zögern. Während sie ihr so hinterher schlenderte, fiel ihr wieder auf, wie seriös die Frau wirkte. Sicherlich war sie die Kommandantin dieses Schiffes. Ein stilles Gefühl sagte Staska jedoch, dass sie es nicht war. Sie schob es jedoch zur Seite und betrat den Raum.
Staska schaute sich in dem recht kleinen Raum um. Er bot im Endeffekt auch nicht viel mehr Platz als die Brücke. Sie sah Veremnur und schenkte ihr einen kurzen Blick, jedoch ohne ein freundliches Lächeln zu hinterlassen. Eher eine Spur von Missmut ließ ihren Blick im Raume stehen. Dann überlegte sie, wo wohl ihr Platz war. Es waren nur 10 Stühle, aber deutlich mehr Personen. Staska hatte nicht nachgezählt, es reichte um die Bilanz zu ziehen, dass wohl einige stehen mussten. War das so üblich?
Sie würde wohl zu den stehenden Personen gehören, dachte sie. Aber vielleicht hatte die vermutete Kommandantin eine andere Idee oder wusste mehr. Immerhin sagte sie etwas, von "Informationen zusammentragen". Vielleicht bedeutete es auch, dass man Staska bereits kannte und sie doch eine höhere Position einnahm, als sie dachte.

Varek trat ebenfalls ein. Auch er bemerkte, dass sieben Stühle fehlten, daher verzichtete er gleich auf einen Sitzplatz. Das Stehen war ihm sowieso angenehmer, darum stellte er sich an die Wand, sodass auch die anderen noch genug Platz fanden.

Andrew entgegnete Verenmur beim Eintreten: "Zu den Konferenzen kommen ja immer nur die Führungskräfte und Abteilungsleiter, wieso also Vollversammlung?"
Wieder überlegte er, woher er das wusste. Er konnte auch diesen Gedanken nicht richtig fassen. Aber erst jetzt merkte er, dass er wirklich nur unter einer Amnesie litt. Seine Erinnerungen waren noch vorhanden. Nur die Verknüpfungen und Verbindungen dazu fehlten... Früher oder später würden diese wieder zurückkehren, dessen war er sich sicher.

Dass sie irgendwie neben sich stand, entging auch Janna nicht. Sie konnte sich jedoch keinen Reim darauf machen. Hatte sie die Begegnung mit der Katzenfrau so mitgenommen? War sie wirklich so eine Mimose? Das hätte sie verwundert, aber eine andere Erklärung fiel ihr nicht ein.
Noch immer an Yaros' Seite betrat sie den Konferenzraum und nahm auf einem der Stühle platz, wobei sie ihm ein dankbares Lächeln schenke. Sie sah sich um und das Gefühl der Verunsicherung nahm zu. Überall die ganzen fremden Gesichter. Personen, die sie nicht kannte, die ihr nicht im Mindesten vertraut vorkamen und hinter dem Fenster das endlose All, dass sie aus unzähligen Sternen unschuldig anblickte, als ginge es das alles hier gar nichts an.
Janna bekam Kopfschmerzen. Hoffentlich würde sich das alles bald aufklären.

Sie nickte, das musste als Dank genügen... Woher wusste sie das? Oder war es nur Einbildung?
"Spricht etwas dagegen, die Besprechung dort abzuhalten, dann könnte ich gleich mit einer Untersuchung beginnen."
Sie sah Staska an und war sprungbereit, doch vorerst hielt sie sich zurück und tat so als sähe sie das Messer nicht.

Veremnur suchte die Nähe von Andrew, Rhuissa und Staska. Die drei gehörten zu denen, denen sie die nötige Initiative zutraute.
"Wenn wir die Stuhlreihen etwas zusammenrücken und an unteren Ende des Tisches eine kleine Stuhlreihe stellen, dann könnten wir sogar Sitzplätze für alle anbieten. Versuchen sie, ob sie sieben Stühle besorgen können. Replizieren sie Klappstühle falls möglich. Aber kommen sie nach spätestens 5 Siuren zurück, ob mit oder ohne Stühle", raunte sie Staska zu, so dass auch Andrew und Rhuissa es verstehen konnten. Sie nickte allen dreien zu.
Veremnur wartete keine Antwort ab. Sie schritt den Konferenzraum entlang und und setzte sich ans Kopfende des langen Tisches.


Konferenzraum:

|--großer Wand-Bildschirm---|
|                       VA  P
|                           A
T        _______            N
Ü       |       | |.|       O
R       |       |           R
|   |J| |       | |.|       A
|       |       |           M
|   |.| |       | |.|       A
|       |       |           F
|   |.| |       | |.|       E
|       |       |           N
|   |.| |_______| |.|       S
|          |V|              T
|                           E
|                           R
|-----------Wand-Schrank----|

J = Janna
V = Veremnur
. = noch leerer Stuhl
VA = Varek



"Die Krankenstation ist möglicherweise größer. Ich schlage vor dorthin auszuweichen..."
Auch sie machte sich bereits Gedanken darüber, weshalb der Konferenzraum nicht genügend Platz bot auf diesem kleinen Schiff musste es doch möglich sein... Dann verwarf sie den Gedanken wieder, Weshalb sollte man die komplette Crew versammeln, sicher lud man sonst nur die Führungsoffiziere zu Besprechungen. Dass sie da dazu gehörte davon ging sie aus.

Veremnur lachte leise.
"Der Konferenzraum bietet standardmäßig Platz für 10 Personen. Daraus schließe ich, dass Vollversammlungen der Crew unüblich sind. Falls die Krankenstation für 17 Personen gleichzeitig ausgerüstet ist, sollten wir uns ernsthafte Sorgen über die Art unserer Missionen machen.
Außerdem können wir hier alle an einem Tisch sitzen. In der Krankenstation werden wahrscheinlich einige auf den Behandlungsbetten und -stühlen sitzen, an einem Labortisch hocken oder irgendwo herumstehen müssen ... und zwischendurch auch noch durch Untersuchungen abgelenkt werden. Wie soll unter solchen Umständen ein guter Informationsfluss in der Konferenz zustande kommen?"

"Wie sie meinen."
Sie beschränkte sich aufs Beobachten und nahm auf einem der freien Stühle an der Fensterseite Platz, ehe sich jemand anderes setzte. Sollten die anderen sich Stühle organisieren, sie fühlte sich nicht verantwortlich.

Staska wollte erst grinsen, als man ihr sagte, dass sie Stühle besorgen sollte und das innerhalb von 5 Siuren. Was für ein Scherz war das denn gewesen? Wo sollte sie die Stühle jetzt herzaubern? Replizieren? 7 Stühle in weniger als 5 Siuren? Es glich einer Unmöglichkeit, die Staska im übertragenen Sinne nur den Kopf schütteln ließ. Sie war die erste im Konferenzraum und wurde gleich wieder hinaus gebeten. Stühle besorgen... Sie wollte lieber stehen, als sich solch einer Aufgabe zu widmen. Dennoch wusste sie irgendwie auch, dass es jetzt besser war, nicht zu widersprechen. Sie funkelte stattdessen Veremnur an und dachte sich im Stillen 'unsinnig.' Dann zeigte sie jedoch mit einer leichten Geste, dass sie gehorchen würde und wandte sich an Andrew und Rhuissa. Sie wollte gerade etwas sagen wie 'ihr habt die Kommandantin gehört', doch geriet sie ins Stocken, als sie Rhuissa ansah. Irgendwie schien ihr, als wäre es nicht richtig, dieser Frau Befehle zu erteilen. Im Gegenteil. Staska wirkte verlegen. Andrew, so war ihr, hatte sie noch nie gesehen. Aber Rhuissa...
Um etwas von ihrer Unsicherheit abzulenken, wandte sie sich lieber mit einem anderen Anliegen an die beiden. "Ich werd mich jetzt nach Stühlen umschauen... Soll ich Ale mitbringen?"

Rhuissa nickte der Kommandantin zu. Sie mochte keine Erinnerungen haben, aber sie war immer noch 'Rhuissa'. Ihr Denken und ihre Überzeugungen, die sich in den 80 Jahren ihrer Galae-Zugehörigkeit gefestigt hatten, hatten sich tief verwurzelt in ihr Unterbewusstsein eingegraben. Ihr eiserner Wille, ihre Entschlossenheit und ihre Ehre waren intakt.
"Kommen Sie", sagte sie zu Staska und Andrew. Sie verließ den Konferenzraum und stand wieder auf der Brücke.


>> Brücke <<

Stühle, wurden erwähnt. Ja, Sovek wusste wo welche waren. Aber solange man den Versorgungsoffizier und Koch nicht fragte, hielt er seine Klappe.
"Wir sollten in den Konferenzraum gehen," sagte Sovek zu Nutala.
"Habe ich ihnen schon erzählt, dass ich Namen erraten kann, indem ich nur in die Augen der Leute sehe?
Lassen sie mich mal überlegen. Mh? Ihr Name ist... ist... ist... mh schwer zu bestimmen... Ihr Name ist Viola. Ja, ich bin mir sicher. Viola ist ihr Name."

Staskas eben noch vorhandene Unsicherheit hatte Rhuissa von ihr genommen. Staska war froh darüber und wenn sie Glück hatte, hatte diese Frau auch ihren letzten Kommentar überhört. Es war recht dumm von ihr gewesen und vorschnell. Immerhin war dieses eine Konferenz. Und, klar, musste man dort auch sitzen. Sie fragte sich, wie sie eben auf den Gedanken des Unsinns gekommen war? Vielleicht war es ja ihre Art, vorschnell zu handeln. Nun, egal.
Staska begab sich ebenfalls wieder auf die Brücke und versuchte erneut etwas zu sagen, diesmal aber mit mehr Bedacht.
"Im Labor, wo ich aufgewacht bin, standen 2 Stühle. Im Maschinenraum, meine ich, war auch einer. Ansonsten habe ich das Schiff noch nicht weiter durchsucht. Wir können also suchen oder schnell welche replizieren gehen. Ich denke, ich weiß, wie man das macht. In technischen Dingen muss ich mich auskennen..."

Rhuissa grinste Staska freundlich an: "Sie wären eine gute Gastgeberin. Ich fürchte aber, die Kommandantin wird uns zu einem Spaziergang nach draußen an die frische Luft schicken, wenn wir statt mit Stühlen mit Ale ankommen. Ich schlage vor, wir fragen den Computer wo der nächstgelegene Materialreplikator ist ... wegen der Stühle."

"Stühle, gibt es in meiner Küche," kam es aus Sovek heraus. "Wenn Sie die Stühle nehmen wollen, dann halte ich sie nicht auf. Ich werde später dann abrechnen."
Sovek wandte sich wieder zu Nutala. "Man tut was man kann, um behilflich zu sein. Wie war das noch mal mit ihrem Namen? Viola stimmt doch oder?"

Gerade als Staska sich sicher war, dass der Kommentar überhört worden war, kam doch noch der Nachzügler, den sich befürchtet hatte. Jedoch klang es freundlicher als erwartet.
"Nein zusätzlich, meine ich. Mögen sie kein Ale?"
Sie musste ebenfalls grinsen und sich ärgern über einen erneuten unbedachten Kommentar. Aber warum sollte Ale nicht die Runde etwas auflockern? Doch vorerst begab sie sich laut Rhuissas Vorschlag zum Computer. Sie raunte leicht vor sich hin. "Ich fürchte nur, das wird nicht funktionieren. Im Maschinenraum wollte mir das Ding auch keine Infos geben über die Crew und das Schiff. Glauben sie, dass dieser Computer besser ist? Wie gesagt, ich muss mich mit Technik auskennen, aber bei Computerfragen hört es auch schon wieder auf."

"Dafür kenne ich mich mit dem Computer aus ... glaube ich", Rhuissa zuckte die Schultern. "Aber warum sehen wir nicht zuerst in der Küche nach? Wenn unser Koch dort Stühle aufbewahrt, dann sparen wir uns die Arbeit."
"Computer, wo ist die Küche?" fragte sie.
"Eine Küche ist im Deckplan der Drolae nicht verzeichnet", antwortete der Computer. Rhuissa runzelte die Stirn. "Computer, du hast einen Dachschaden. Aber darum kümmere ich mich später. Zeige mir den Deckplan von Deck 1!"
Diesmal führte der Computer den Befehl aus. Rhuissa grinste, als sie die Bezeichnung 'Kombüse' fand.
"Du bist kleinlich, das muss ich dir abgewöhnen", murmelte sie.
"An Außenteam 'Stuhlmission', ich habe die Koordinaten. Folgt mir!" grinste sie. "Vielleicht finden sie in der Küche eine Flasche Ale", flüsterte sie Staska zu.

"VVIIOOLLAA", Viola ließ den Namen auf ihrer Zunge zergehen und überlegte.
Viola stand auf und ergriff die Hand von diesem Mann. "Doch klingt gut und wer bist du? Ich kann zwar nicht erinnern dich zu kennen, doch wenn du sagst, wir sollen in den Konferenzraum gehen, ... (Pause mit blinzeln)... vertraue ich dir."
Und so führte Viola den Mann an der Hand zum Konferenzraum und suchte zwei freie Sitzplätze für sich und ihn.


>> Konferenzraum <<

Yaros beachtete den Trubel um die fehlenden Stühle nur am Rande. Hauptsächlich hielt er sich damit auf, die Anwesenden zu inspizieren. Sie alle kamen ihm unbekannt vor; mit Ausnahme derer, die er auf seinem Weg hierher bereits getroffen hatte. Eine kunterbunte Truppe offensichtlich verschiedener Spezies. War es wohl einfach, so verschiedene Individuen auf einem so engen Raum wie ein Schiff zusammen zu bringen? Und wie verhielt es sich wohl mit der Versorgung? Gut, die Ernährung war wohl sichergestellt, wenn es diese Replikatoren gab. Ebenso die Bekleidung, soweit sie erforderlich war. Die verschiedenen Sprachen waren auch kein Problem, auch wenn er zur Zeit keine Ahnung hatte, wie das zustande kam. Aber wie stand es mit der medizinischen Versorgung? Wenn dies ein Raumschiff war, war es mit Sicherheit unumgänglich, dass hier an Bord jederzeit medizinisches Personal für Notfälle zur Verfügung stand. Dieses Personal musste umfangreiches Wissen besitzen, um ein derartig weites Spektrum an Patienten bewältigen zu können. Allein der anatomisch unterschiedliche Aufbau, die unterschiedlichen Medikamente...
Und wie war es wohl mit der Unterbringung? Mussten die fremden Spezies mit einer Unterkunft vorlieb nehmen wie das seine? Oder sah ein Katzenquartier anders aus? Er legte die Stirn in Falten und setzte sich neben Janna.
Sie sah noch immer verwirrt aus und er rückte mit seinem Stuhl dicht neben sie, um ihr ein paar Haarsträhnen zurückzustreichen. "Kann ich noch etwas für Dich tun? Möchtest Du etwas zu trinken oder kann ich Dir etwas anderes holen?", fragte er leise.

Janna war zusammengezuckt, als Yaros sie berührt hatte, wofür sie sich im nächsten Augenblick innerlich ohrfeigte. Er kümmerte sich so rührend um sie. Was war nur los mit ihr?! Sie schenkte ihm ein Lächeln, dass zum Ausdruck brachte, wie froh sie war, ihn in ihrer Nähe zu wissen und schaffte es, die anderen um sich herum weitestgehend auszublenden.
"Danke, es geht schon.", erwiderte sie. "Es sei denn, du hättest einen Topf voll Katzengras zur Hand.", fügte sie schmunzelnd hinzu. Ihr war die Frau, die ihr gegenüber Platz genommen hatte, natürlich nicht entgangen, da sie eine der wenigen war, die sie bereits kannte. Wobei "kennen" wohl nicht das richtige Wort war, stellte Janna in einem neuerlichen Anflug von Ärger fest. Denn plötzlich schien ihr Gegenüber sich durchaus auch zivilisiert benehmen zu können.
"Wie geht es dir überhaupt?", fiel Janna in diesem Zusammenhang ein Yaros zu fragen, wobei ihr auffiel, dass sie ihn automatisch duzte. Wie er zuvor sie, erinnerte sie sich. Ob das wohl etwas zu sagen hatte? Kannten sie sich vielleicht? Und war das nicht eigentlich auch egal, solange sie sich an seiner Seite nur sicher fühlte?

...Easgéan folgten den anderen, auch er nahm einfach Platz.

Viola rückte grade die Stühle für sich und IHN zurecht, als dieses Echsenwesen sich seinen Weg durch die Menge bahnte und sich einfach in einen Stuhl hinschmiss. So als währe die Welt nur für sie da.
"Brauchen sie noch mehr Platz für sich! Draußen ist noch jede Menge für sie reserviert!" und deutet dabei durch das Fenster.
Viola konnte ein Fauchen noch unterdrücken, ihr erschien es in SEINER Anwesenheit nicht angemessen.

Shiar konnte gerade noch ein Fauchen unterdrücken... Wie dünn und zerbrechlich doch die Maske der Zivilisiertheit über den Instinkten lag... "Sie scheinen das Recht sich hinzusetzen allein für sich zu beanspruchen?" Sie lächelte und beschloss einfach die Katze nicht ernst zu nehmen, die es immerhin nicht schaffte ihre 'tierischen' Aspekte unter Kontrolle zu bekommen.

Nachdem Kria eine Weile unschlüssig herumgestanden hatte, als ihr endlich klargeworden war, dass die Rihannsu-Frau sich nicht von ihrer Frage angesprochen gefühlt hatte, beschloss die geflügelte Frau, ebenfalls in den Konferenzraum zu gehen.
Im Konferenzraum sah Kria auf einen Blick, dass sie eventuell Probleme bekommen könnten, alle unterzubringen. Da sie allerdings auf der Brücke vernommen hatte, dass sich eine kleine Gruppe um zusätzliche Sitzgelegenheiten kümmern würde, ging sie um den Tisch herum und blieb neben dem leeren Stuhl neben einem spitzohrigen Mann [NRPG: Easgéan] stehen.
"Ist hier noch frei?", fragte sie freundlich.

"Abr sichr doch! Setz dich!"
Die Frau war Easgéan auf Anhieb sympathisch.
"S geht hier ganz schö zu, nich?"
Er lächelte, jetzt jedoch war es frei von Anzüglichkeiten.

Kria lächelte, erfreut, einen angenehmen Sitznachbarn gefunden zu haben. "Vielen Dank", meinte sie, als sie sich setzte und die Flügel an der Stuhllehne vorbei drapierte. "Wie darf ich Sie ansprechen?"

Easgéan lächelte noch immer. "'m gegnsatz zu'n andrn bin ch mr sichr dass 'ch Easgéan heiß. Easgéan tr'Ruairidh... Aber falls das zu schwer ist auch gern Eas." Er überlegte einen Moment... aus reiner Gewohnheit hatte er das gesagt... Warum sollte sein Name zu schwer sein für jemanden...
"Und du? Wer bist du?"

Mirha hatte eine ganze Weile, über ihren Namen grübelnd, dagestanden. Sie war so versunken, dass sie vollkommen vergessen hatte zu antworten und ihr Versäumnis erst realisierte, als die andere schon längst weg war.
In Bezug auf ihren Namen fiel ihr nur die Nummer ein, die ihr vorher schon durch den Kopf geschossen war. ‚4-7'. Was hatte das zu bedeuten? Sie musste einen Namen haben, wie jeder andere hier auch.
Die Brücke war mittlerweile recht leer geworden. Mirha schüttelte den Kopf, als hätten sich die Gedanken in ihren Haaren verfangen und sie müsste sie nun abschütteln.
‚Sihra', so würde sie sich nennen, bis ihr der eigene Name wieder einfiel. Mirha folgte den anderen zum Konferenzraum, steuerte auf die Frau zu, die ihr die Frage gestellt hatte.
"Entschuldigen Sie. Zu Ihrer Frage: Da ich durch die Röhren gekommen bin, kann ich den Standort der Krankenstation nicht genau bestimmen. Aber wir können ihn nachher über den Bordcomputer suchen. Es ist einfach der Raum, neben dem die etwas anderen Lebensformen sind.
Ich müsste ihn auch finden, wenn ich auf Deck 2 bin." Sie ließ sich auf den nächstbesten Stuhl [NRPG: Nicht den, nach dem Kria Easgéan gerade fragte, sondern den daneben] fallen. "Achja, sie können mich Sihra nennen.", schickte Mirha freundlich hinterher.

Viola beendete ihr Stühle zurecht rücken und sah dieses Ding von oben herab an. "Wie? Wie soll ich das denn jetzt verstehen? Sie halten sich wohl für was besonderes oder? Obwohl sie sind ja ein Reptil, wird ihnen kalt? Müssen sie sich deshalb 'setzen'?" (Grins)

Es fiel Cian jetzt viel leichter ruhig zu bleiben. "Weshalb beschweren sie sich? Sie haben sich ebenfalls gesetzt. Suchen sie Streit?"
"Ich bin Shiar... bis mir mein tatsächlicher Name wieder einfällt... Mir fällt auf, dass sich unsere Namen ähneln... offenbar verbinden wir beide etwas mit den gleichen Silben..." Sie war auf eine ganz besondere Weise freundlich, die jeder, hätte er sein Gedächtnis noch, sofort hätte zuordnen können...
...dann wartete sie wer von den beiden, Viola oder Shira zuerst antworten würde...

Viola hörte auf mit den Stühlen zu rücken und fragte "stimmt etwas mit ihnen nicht? Bekommt ihnen die Raumtemperatur nicht, ist es ihnen als Reptil hier zu kalt? Ich habe hier eine Decke, die ich ihnen geben könnte, wenn sie wollen. Ist nur ein höfliches Angebot."

"Warum sagen sie das alles? Was soll das?"
Sie schüttelte nur den Kopf und beschloss die Katze zu ignorieren. Irgendwie war ihr unwohl bei der Vorstellung jemand könnte erfahren was sie in Wirklichkeit war... aber warum?

"Easgéan tr'Ruairidh," wiederholte die geflügelte Frau ohne allzu große Schwierigkeiten. Offenbar half ihr ihre eigene Muttersprache dabei, Rihannsu-Namen auszusprechen. "Ich kann mich nicht an meinen Namen erinnern... bis ich herausgefunden habe, wie ich heiße, nenn mich Kria." Ohne es zu merken, war auch sie zur informellen Anrede übergegangen; der Mann war ihr sehr sympathisch. Vielleicht würde es möglich sein, mit ihm nach dem Dienst ein nettes Gespräch zu führen...
Dann bemerkte sie, dass die Frau, die sie vorhin vergeblich auf der Brücke angesprochen hatte, neben ihr stand und sie ansprach.
"Vielen Dank für die Information, Sihra", antwortete Kria. "Nach der Besprechung werde ich wahrscheinlich die Krankenstation aufsuchen, nachdem ich sie aufgespürt habe, so ich keine anderslautenden Befehle erhalte - ich meine, mich daran zu erinnern, einen medizinischen Beruf ausgeübt zu haben, bevor ich mein Gedächtnis verloren habe, und hoffe, dort eventuell mehr über meine Identität herauszufinden, oder mich an weitere Einzelheiten zu erinnern."

Easgéan lächelte nur....
"Ach, sie auch?"
Shiar lächelte.
"Ich vermute ebenfalls, dass ich Ärztin bin..."
...und warum wurde sie das Gefühl nicht los dass sie eigentlich mehr wissen sollte, mehr als die anderen?

"Ch kann m'r sehr sichr sei, s gibt n Film in dem ch auftauch, un mei Name kommt im Abspann... Ch war anschein'nd mal Schauspieler..." klinkte sich Easgéan wieder in die Unterhaltung ein.

Yaros blickte nur kurz auf seine Schulter hinunter, bevor er mit einem neuen Lächeln abwinkte.
"Ach das! Mach Dir mal keine Sorgen, das wird schon gehen, sind bloß ein paar Kratzer. Es war nur... eine überraschende Begegnung."
Je länger seine Gegenüber die Chance hatte, sich an ihre Umgebung zu gewöhnen, desto besser schien es ihr zu gehen. Das beruhigte Yaros und er begann, auch die anderen Anwesenden zu beobachten. Teils unsicher, teils ungehalten gingen sie miteinander um - vorsichtiges Vortasten und deutliche Versuche von Revieransprüchen. Er hatte für beides nicht sonderlich viel übrig. Sicher, diese Situation war erschreckend und solange unklar blieb, ob sich jemals wieder etwas daran ändern würde, wurde es auch nicht besser. Aber genau deshalb blieb ihnen allen doch nur jetzt damit zurecht zu kommen und das Beste daraus zu machen. Sein Blick glitt weiter zu Sihra. Im Gegensatz zu einigen anderen schien sie noch recht jung zu sein; um einiges jünger jedenfalls, als er selbst es war. Dieser Eindruck brachte ihn zu einem anderen Gedanken. Er war allein aufgewacht - wie hielt er das normalerweise mit Bekanntschaften, Beziehungen? In seiner Unterkunft war kein Hinweis darauf gewesen, dass noch jemand anders dort geschlafen oder gewohnt hatte - keine andere Kleidung, ein Einzelbett, keine persönlichen Gegenstände, die eher einer Frau gehört haben könnten. Es stand eine interessante Auswahl zur Verfügung und als er sich selbst fragte, konnte er sich eigentlich nicht wirklich vorstellen, jede Nacht allein verbracht zu haben. Nein, es musste jemanden geben. Vielleicht war er sogar mit jemandem hier liiert? Aber wer könnte es sein? Die junge Sihra? Die Namenlose? Janna, die neben ihm saß? Vielleicht gar die stürmische Katze?
Als er erneut Janna ansah, blickte sie ihn direkt an und er lächelte verlegen.
"Du weißt nicht zufällig, ob wir schon... enger miteinander zu tun hatten?"

"Ich bin mir nicht sicher.", antwortete sie ihm vorsichtig. "Aber ich glaube, dass wir zumindest gewisse... Gemeinsamkeiten haben. In welcher Beziehung wir auch immer zueinander gestanden haben..., möglich wäre so ziemlich alles." Janna lächelte verschwörerisch.
In diesem Moment war ihr nicht klar, dass 'alles' auch einschloss, dass sie sich bisher womöglich überhaupt nicht verstanden hatten. Yaros hatte auf sie vom ersten Augenblick an einen sympathischen Eindruck gemacht, so dass sie diese Möglichkeit von vorn herein ausschloss. Dass sie ihn an diesem Tag überhaupt das erste Mal traf konnte sie schon gar nicht wissen.
"Aber ich glaube, jemand anderes könnte eventuell bereits mit dir zu tun gehabt haben.", raunte sie ihm zu und deutete mit einem leichten Nicken in Soveks Richtung, der sich scheinbar gerade angeregt mit seiner Nachbarin (die Janna nicht aus den Augen gelassen hatte) über ihn auszutauschen schien.

Veremnur sagte nichts. Sie beobachtete ruhig die Personen im Raum. Das bunte Gemisch der verschiedenen Spezies interessierte sie genauso, wie die verschiedenen Reaktionen jedes einzelnen. Sie achtete darauf, wer sich an welchem Platz setzte, wer mit wem sprach und in welchem Ton, wo es Sympathien gab und wo Spannungen existierten.
Diese Art zu beobachten erschien ihr auf angenehme Weise vertraut.


>> Kombüse <<

"Zu Befehl, Riov." sagte Staska und meinte dieses eher salopp scherzhaft. Es kam ihr allerdings für einen winzigen Moment nicht ganz abwegig vor... doch der Gedanke verzog sich so schnell wieder, wie er gekommen war.
Sie folgte Rhuissa in die Küche. Es war ein kleiner, dunkler Nebenraum mit allem möglichen Gerümpel. Was meinte dieser Mann eben mit 'abgerechnet wird später'? Wie konnte sie dieses verstehen? Und was war er überhaupt? Staska kam er irgendwie bekannt vor, aber nicht im positivsten Sinne. Eher als absoluter Chaot und er erinnerte sie an eine Pflanze. Warum auch immer. Staska musste beinahe über sich selbst lachen, aber hätte sie vorhin die Liebenserklärung auf der Brücke mitbekommen, wäre ihr Bild von einem Spinner perfekt gewesen.
Egal, die Stühle waren da. Vielleicht hatte er auch nur einen Spaß gemacht, oder er hatte mit Handel zu tun... Vielleicht ein Blumenhändler? Aber was machte so jemand auf einem Schiff wie diesen? Zu dem ganzen Unsinn, den Staska des Tages erlebt hatte, kam auch noch das hinzu. Sie wandte sich lieber dem Stühle-suchen zu und sekundär nach einer Flasche Ale.

Rhuissa lachte. Riov genannt zu werden, sah sie als so scherzhaft an, wie es klang. Nicht einen Moment lang zog sie in Betracht, den Rang der Riov tatsächlich auf sich zu beziehen. Statt dessen spielte sie das Spiel weiter. Rhuissa sah die Stühle ebenfalls, Klappstühle, perfekt! Sie nahm drei davon und reichte sie Andrew. Mit lachenden Augen und sichtbar gespieltem Ernst sagte sie zu ihm:
"Ared, nehmen Sie die Stühle und bringen Sie sie zum Konferenzraum. Die Arrain und ich werden gleich mit den restlichen Stühlen folgen."
Rhuissa kramte vier weitere Stühle hervor.
"Haben Sie Ihre 'besondere Beute' schon gefunden?" fragte sie Staska.

Staska wollte Rhuissa zwei Stühle abnehmen, hielt aber kurz inne und lächelte belustigt. Sie fragte sich, ob es nur ein Spiel war oder ob Rhuissa tatsächlich an einen alten Status erinnert worden war. Sie konnte es nicht wirklich einschätzen. Auf jeden Fall passte der Ton zu ihr, aber irgendwie auch wieder nicht. Und würde eine Riov tatsächlich eine Flasche Ale auf einer Konferenz zulassen?
"Ich habe nichts gefunden. Können wir uns die Zeit genehmigen noch weiter zu suchen? Ich schlage sonst vor, wieder zum Konferenzraum zu gehen."
Staska schaute wieder etwas ernster und nahm die Stühle an sich, um sie zu der wartenden Versammlung zu tragen. Sie musste sich eingestehen, dass ein gewürztes Ale jetzt wirklich gut tun würde. Vielleicht konnte es etwas von der Amnesie befreien?

Rhuissa seufzte bedauernd: "Ich fürchte, zum Suchen fehlt uns die Zeit. Wir müssen zurück gehen. Die anderen warten auf uns ... aber es war eine gute Idee."
Andrew trug drei Stühle. Rhuissa hatte auch drei nehmen wollen, damit Staska eine Hand frei für eine Aleflasche gehabt hätte. Aber jetzt nahmen sie und Staska jeweils zwei.

Staska nahm sich vor, später nochmals nach einer Flasche Ale zu schauen, wenn sie Zeit dazu hatte... und wenn sie es nicht vergessen hatte. An ihr Aufwachen im wissenschaftlichen Labor konnte sie sich jedoch erinnern. Also musste, wenn, davor etwas geschehen sein. Wenn sie nicht nur träumte. Sie blinzelte Rhuissa zu und ging dann zusammen mit ihr und dem Mann, der sich von Rhuissa und ihr mehr unterschied als nur im Geschlecht, zurück zum Konferenzraum.


>> Konferenzraum <<

Dort angekommen fiel ihr auf, dass sich der Raum in ihrer kurzen Abwesenheit deutlich gefüllt hatte. Fast alle Stühle waren bereits belegt. Sie klappte also zwei Stühle auseinander und platzierte sie so, dass die 'Klappstuhlfraktion' nicht allzu abseits saß.

Auch Andrew, der sich die ganze Zeit über relativ still verhalten hatte, stellte nun die Stühle an das Tischende bei der Tür.
In Gedanken war er immer noch bei der Unterhaltung von eben. Auch wenn er eigentlich alles verstanden hatte, gab es doch einige Worte, die ihm nicht nur fremd, sondern total unbekannt waren.
'Dieses "Riov" bedeutet wohl Anführer oder so... dann müssten "Ared" und "Arrain" eigentlich eine andere Rangbezeichnung sein... Und was bedeutet wohl dieses "Ale"? Eine Flasche Ale... also wohl eine Flüssigkeit... ein Getränk? Ein Gift?'
Umso länger er über all diese Dinge grübelte, umso seltsamer erschien ihm die gesamte Situation. Er bekam das Gefühl, er wäre hier nicht am richtigen Platz und gehöre eigentlich nicht hierher.

"Sie sind auch Ärztin? Das ist sehr gut - vielleicht können Sie mir dann nachher auf der Krankenstation helfen, eine Bestandsaufnahme der Instrumente zu machen... Ich scheine nämlich mehr vergessen zu haben als die meisten anderen, da ich die Beschriftungen hier nicht lesen kann", gab Kria zu, beschämt und doch erleichtert, sich nicht allein um das Wohl der Leute kümmern zu müssen.
Dann wandte sie sich wieder an Easgéan. "Ein Schauspieler... wie interessant! In was für einem Film hast du denn mitgespielt?"


>> Brücke <<

Staska und Andrew hatten den Konferenzraum schon betreten, als Rhuissa eine kleine Gruppe Unentschlossener auf der Brücke stehen sah. Darunter die beiden, die sie zuletzt aus dem Quartier von Deck 2 abgeholt hatte.
"Kommt mit! Ihr wollt doch informiert werden?" forderte sie die vier auf.


>> Konferenzraum <<

Dann ging auch sie in den Konferenzraum und stellt die letzten beiden Klappstühle auf.
Sofort fielen ihr die beiden Pärchen Janna-Yaros und Koch-Katze auf. Rhuissa schmunzelte. Aber eigentlich nur über Koch und Katze. Yaros Nähe zu Janna gab ihr einen leisen Stich.
'Ich bin verrückt. Yaros flirtet wahrscheinlich mit jedem weiblichen Wesen an Bord.', ermahnte sie sich. Nur ... was sollte das Foto auf ihrem Nachttisch? Schnell lies sie ihren Blick weiter wandern.
Der stehend-wartende Mann fiel ihr auf, er wirkte seltsam steif. Warum hatte er nicht auf den freien Stuhl Platz genommen? Rhuissa beschloss, darüber nicht nachzudenken. Sie setzte sich am Fußende des Tisches. Mit einem Wink forderte sie Staska und Andrew auf, neben ihr Platz zu nehmen.


Konferenzraum:

|--großer Wand-Bildschirm---|
|                       VA  P
|    |.| |R| |.| |.|        A
T        _______            N
Ü   |.| |       | |.|       O
R   |.| |       | |S|       R
|       |       | |N|       A
|   |J| |       |           M
|   |Y| |       | |SH|      A
|       |       |           F
|   |.| |       | |E|       E
|       |       |           N
|   |M| |_______| |K|       S
|          |V|              T
|                           E
|                           R
|-----------Wand-Schrank----|

|R| = Rhuissa
VA = Varek
|J| = Janna
|Y| = Yaros
|.| = noch leerer Stuhl
|M| = Mirha
|V| = Veremnur
|S| = Sovek
|N| = Nutala
|SH| = Shiar
|E| = Easgéan
|K| = Janii / Kria



Yaros schaute in die Richtung, in die Janna deutete. Wie erwartet, erschien ihm Sovek völlig unbekannt. Aber offenbar schien er sich mit dem Katzenwesen gut zu verstehen, zumindest steckten die beiden die Köpfe zusammen und machten dabei den Eindruck, als wäre das völlig selbstverständlich. Yaros fand das äußerst interessant. Was hatte der andere getan, um nicht derart von der Katze überfallen zu werden, wie diese es mit ihm selbst getan hatte? Hatte es mit bewusstem Verhalten oder eher Instinkt zu tun? Vielleicht hatte Sovek etwas an sich, das attraktiv auf sie wirkte? Yaros grinste bei dem Gedanken, als er seinen Gegenüber genauer musterte. Was auch immer es gewesen war, es war auf jeden Fall beruhigend zu sehen, dass sich die Katze auch durchaus zivilisiert benehmen konnte.
Yaros hob die Schultern und sah wieder Janna an.
"Möglich, wer weiß das schon zur Zeit? Solange er es schafft, sie davon abzuhalten, mich wieder durchzuschütteln, ist es mir jedenfalls egal, was wir miteinander zu tun hatten."
In der Zwischenzeit war die Namenlose mit ihren beiden Helfern wieder zurückgekommen und verteilte noch ein paar Stühle im Raum. Yaros sah ihr dabei nachdenklich zu. War er sich nicht sicher, ob er den anderen jemals schon einmal begegnet war, hatte er bei ihr einen anderen Eindruck. Er konnte nicht wirklich erfassen, was es war. Keine bewussten Erinnerungen, keine fassbare Idee von der Art ihrer Beziehung zueinander. Was war zwischen ihnen gewesen? Freundschaft? Liebe? Eine Nacht? Etwas völlig anderes? Yaros versuchte, dem nachzuspüren, doch all das schien nicht richtig zu sein. Er dachte daran zurück, als sie gemeinsam mit Easgéan in seiner Unterkunft gestanden hatte. Sie hatte nicht gewirkt, als hätte sie ihn oder ihre Umgebung wiedererkannt.
Mit einem Seufzen riss er sich aus seiner Grübelei. Solange er seine Erinnerungen noch immer verloren hatte, würde er es nicht wissen und solange machte es auch keinen Sinn, darüber nachzudenken. Es gab greifbarere Dinge, mit denen er sich beschäftigen konnte. Und es gab Janna... Er wandte sich ihr wieder zu und legte ihr locker einen Arm um die Schultern.
"Was hältst Du davon, wenn wir beide nach dieser Konferenz mal eine Runde durch das Schiff machen? Vielleicht erinnert uns die eine oder andere Ecke an irgend etwas oder wir finden etwas, was uns weiterhilft, hm?"

Janna wunderte sich über Yaros' seltsame Vertrautheit, die sich plötzlich darin ausdrückte, dass er ihr wie beiläufig den Arm um die Schultern gelegt hatte, sagte aber nichts. Vielleicht funktionierte sein Unterbewusstsein besser als das ihre und Janna wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen. "Das ist eine prima Idee.", entgegnete sie, aber es klang ein bisschen zu fröhlich. Zunächst wartete sie jedoch gespannt auf den Beginn der Konferenz. Dass es großartig neue Informationen geben würde glaubte sie in Anbetracht der Umstände nicht. Aber es würden Entscheidungen über das weitere Vorgehen getroffen werden müssen, was große Auswirkungen auf ihr neues Leben hätte. Die zugeteilten Aufgaben würden den künftigen Tagesablauf bestimmen. Janna hoffte dabei sehr, dass, was auch immer es wäre, ihr dabei half sich selbst wiederzufinden. Aber Beschäftigung war immer gut und lenkte wenigstens von der ewigen unnützen Grübelei ab.
In diesem Zusammenhang fiel ihr auch noch etwas anderes auf. Einige der Anwesenden schienen bereits bestimmte Positionen eingenommen zu haben, bewusst oder unbewusst. Was Janna zu der Frage brachte, was sie eigentlich für dieses Schiff tun konnte. Was war wohl ihre bisherige Aufgabe hier gewesen? Auch neuerliches angestrengtes Nachdenken brachte sie einer Antwort nicht im mindesten näher.
Aber sie musste doch irgendetwas können! Verzweifelt blickte Janna auf ihre Hände nieder, in der Hoffnung, sie könnten sich vielleicht an eine typische Bewegung erinnern. Aber nichts geschah
. "Hast du eigentlich schon mal überlegt, welches Aufgabengebiet dir liegen würde?", erkundigte sie sich nachdenklich bei Yaros.

Sovek mischte sich nicht in das Gespräch zwischen Nutala/Viola und diesem Reptil ein. Er tat so als wäre er beschäftigt, was auch wiederum indirekt stimmte. Sovek versuchte mitzubekommen was die anderen Personen im Raum redeten, aber leider kam Sovek bei den Gesprächen nicht mit und verstand nur die Hälfte, was gesagt wurde. Ihm fiel eine Person auf und stieß Nutala leicht am Ellenbogen an. "Kennen Sie den da?" und schaute in Richtung Yaros.

"Und ob ich den kenne. Gehört zu einer echt tollen Gruppe."
"Hallo Du", und Viola winkte zu Yaros hinüber.

'Warum sagt er es nicht gleich direkt: Ich zeig dir mein Quartier,' dachte Sovek abfällig über Yaros. 'Dieses Schlitzohr ist ja noch hinterhältiger als ich. Na warte. Was Du kannst, kann ich schon lange. Ätsch.'
Sovek dreht sein Kopf zu Nutala und lächelte sie an.
"Was hältst Du davon, wenn ich dir nach der Konferenz das Schiff zeige?"

"Aber gerne doch, wenn du Zeit hast. Ach wie war eigentlich noch mal dein Name?" Dabei stupste Viola Soveks Nase mit einem Zeigefinger verspielt an.

Als Nutala ihm die Nase gestupst hatte, kam von Sovek ein schräges leises Lachen: "hähähähä." Dabei wackelte er verlegen mit seinem Kopf. Kurz sah er Yaros an. Im Gedanken streckte Sovek ihm die Zunge heraus: 'ätsch.'
"Aber Viola," blickte Sovek dabei in Nutalas Augen. "Das kitzelt doch. Nenn mich einfach Sovek. Irgendwann werde ich mich schon an meinen richtigen Namen erinnern. Was magst du am Liebsten?"

"Was ich am Liebsten mag? Ich glaube, was zu essen, doch momentan habe ich keinen Hunger. Später bekomme ich vielleicht wieder Appetit, dann können wir ja zusammen was essen. Ich weiß nur noch nicht was."
Dabei zog sie die Hand von Sovek zurück und streichelte, so ganz nebenbei unbewusst, seine Schulter.



......................... Ende der Chronik .........................





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