ChR Drolae
das "stolzeste" Schiff der Galae



Die Chronik vom 27.11.2004

>>> Nutala, die Raubkatze <<<




Ort der Handlung:
Calanam'Coupaer, in der Schleife
Zeit der Handlung:
22.12.2375
Bordzeit: 9.15 Uhr bis 9.30 Uhr



>> Korridor, Deck 2 <<

Nutala errichte die letzte Ecke vor der Quelle dieser Stimmen und lauschte. Keine der Stimmen erschien ihr vertraut, ihr erschien hier überhaupt nichts vertraut. Mit einem schnellen Blick um die Ecke musterte sie die Gruppe hinter der Ecke und spannte ihre Muskeln an. Egal was hier los war, sie würde es denen schon zeigen. Als sie um die Ecke sprang und eigentlich zwischen der Gruppe landen wollte, kam gerade so ein Typ von einem anderen Gang angeschlendert.
Das letzte was der noch sagte war so was wie: " "Hallo. Ich nehme an, keiner von ihnen kann mir zufällig sagen, wer und wo ich bin, richtig?" Dann landete Nutala mit einem Schrei: "HAAAAAAAAA, Wer bin ich!!!", auf ihm und riss ihn zu Boden.

Yaros hatte eigentlich vorgehabt, in den Raum zu folgen, um zu sehen, was sich dahinter befand. Wirklich. Aber er sollte nicht mehr dazu kommen. Etwas oder jemand sprang ihn von hinten an und nur einen erschrockenen Aufschrei später fand er sich schneller am Boden wieder, als ihm lieb war. Ohne darüber nachzudenken, riss er die Arme hoch und versuchte, aus der plötzlichen Umklammerung zu kommen, danach wagte er erst einen Blick, was er da überhaupt vor oder besser über sich hatte. Riesige Augen und Reißzähne, nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.... Heißer Atem streifte seine Kehle und sorgte dafür, dass er sich alles andere als wohl fühlte. Vage erkannte er ein paar Fellstreifen - was immer es war, es gehörte eindeutig nicht zu seiner Spezies. Vorsichtig warf er einen Blick auf die krallenbewehrten Pfoten, mit denen das andere Wesen ihn am Boden festhielt.
"Bisher mein schlimmster Alptraum.", jammerte er zur Antwort.
Was bei allen Elementen mochte dieser Ort noch für Überraschungen bereit halten? Er wollte es nicht zugeben, doch in diesem Moment überlegte er, ob sein Leben bereits ein Ende gefunden hatte.
"Wie wär das? Du bist ein braves Miezekätzchen und siehst mich nicht als Zwischenhäppchen an und dann sind wir wieder Freunde, hm?" Yaros setzte das Lächeln auf, von dem er dachte, dass es das sympathischste war. Ihm war nicht entgangen, dass dieses Wesen offenbar die weibliche Variante seiner Spezies verkörperte, doch momentan war er trotz der interessanten Situation einer Annäherung sehr abgeneigt.

Der Typ, den Nutala angesprungen hatte, stammelte zwar etwas, doch nicht das was sie hören wollte. Also versuchte sie ihn dazu zu bewegen... und schüttelte ihn an den Schultern.
"Sag mir, wer ich bin."
"Sag mir, wer ich bin."
"Sag mir, wer ich bin."
"Sag mir, wer ich bin."
"Sag mir, wer ich bin."

Als im Gang hinter ihr plötzlich Chaos ausbrach, wirbelte Janna herum. Der Anblick, der sich ihr bot glich einem Alptraum und ließ sie in Panik erstarren. Am Boden lag Yaros, über ihm ein befelltes, raubtierähnliches Wesen mit Krallen und spitzen Zähnen, das trotz seiner humanoiden Statur große Ähnlichkeit mit einer irdischen Katze hatte. Es hatte sich über ihn gebeugt, hielt ihn fest am Boden und schüttelte ihn unaufhörlich.
Angst. Janna war für Sekunden unfähig sich überhaupt von der Stelle zu bewegen bis sie endlich wieder anfing einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen. Auch dieses Wesen hatte vermutlich nur Angst, schoss es ihr durch den Kopf. Eines Morgens aufzuwachen ohne jede Erinnerung wäre für niemanden leicht. Jeder ging mit so einer Situation anders um. Und wenn man nun einer Spezies angehörte, die eine gewisse aggressive Veranlagung hatte...
Janna schaffte es, sich langsam wieder in den Griff zu bekommen. Mit nach oben gedrehten Handflächen - der offiziellen "ich-komme-in-Frieden-Haltung" - und beschwichtigenden Worten ging sie langsam auf das Wesen zu. "Es ist alles in Ordnung. Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir tun Ihnen nichts.", sagte sie. "Wir haben alle das gleiche Problem. Zusammen werden wir eine Lösung finden. Bitte lassen Sie ihn los."

Nutala stellte ihre Aktionen bei dem Typen unter ihr ein. Hatte eh nichts gebracht und diese eine da erhob ihre Hände über den Kopf. Sie holte wohl mit ihren, noch verborgenen, Krallen zum Schlag aus. Wenn sie den Kampf haben wollte, sie war bereit. Sie war eh grade etwas gereizt. Sie musterte ihre Gegnerin und versuchte die Zähne zu fletschen. Was man, wenn man ihre Rasse nicht kannte, doch glatt für ein Versuch zu lächeln halten konnte.

Seit Janna versucht hatte zu intervenieren - zu Yaros' Hilfe, hoffte dieser schwer - hatte sich die Situation geändert und Yaros wusste nicht so genau, ob zu seinem Vorteil. Das Geschüttel hatte aufgehört, die Mimik seines Gegenüber sich geändert und die Aufmerksamkeit selbiger lag plötzlich woanders. Dennoch traute er sich nicht zu bewegen. Noch immer lag dieser seltsame Ausdruck in den Augen der Katze... etwas latent drohendes, sehr beunruhigendes. Und ob es positiv zu bewerten war, dass sie jetzt ihre Zähne zeigte, wusste er auch nicht so genau. Er jedenfalls beschloss, nicht vertrauensselig zu sein. Ihm wurde ohnehin heiß und kalt, als ihm bewusst wurde, wie sich die Krallen allmählich in seine Schultern bohrten...
"Ich gebe hiermit nur zu bedenken, dass ich als Mahlzeit überhaupt nicht tauge. Ich bin viel zu zäh und knochig und... äh... überhaupt nicht saftig." Doch er hütete sich, etwas zu tun - wie auch, wenn er Angst haben musste, dass ihm noch mehr als eine spontane Akupunktur drohen könnte, wenn er etwas falsches tat?

Yaros versuchte sich eifrig und ziemlich einfallsreich, wie Janna fand, in Ausreden. Das Katzenwesen schien von diesem Versuch, als auch von ihrem Eigenen, nicht sonderlich beeindruckt, oder, wollte man positiv denken, hatte sich zumindest noch nicht entschieden.
Janna kam der Gedanke, dass ihre Pose womöglich missverstanden werden konnte, dabei hatte sie damit nur ihre Worte unterstreichen wollen. Deshalb ließ sie die Hände lieber sinken. Das Wesen hatte zumindest eingehalten. Nur das seltsame Lächeln auf dessen Gesicht, das eine Reihe ziemlich scharfer Zähne entblößte und daher eher wie ein Grinsen wirkte, war ihr alles andere als geheuer.
"Bitte lassen sie ihn los. Wir können doch über alles reden.", wiederholte sie und bemühte sich um einen ruhigen Tonfall. Es verstand doch ihre Sprache, oder?!!! Wenn nicht, dann waren sie ziemlich aufgeschmissen. In dem Fall half wohl nur noch ein Phaser.

Nutala musterte die Frau vor sich und... sie schien was zu wissen!!!
Das Gebabbel von dem Typ hinter / unter ihr störte sie. Sie drehte sich halb um und tätschelte energisch seine Wange (ohne Krallen) mit einer Pfote und sagte halbherzig zu ihm: "JAA JAA" [Ich hoffe ihr versteht wie ich JAA JAA meine :)]
Hier war ihr zu viel los, zu viele von diesen Nackt-Aff... Wie war das Wort noch???
Nutala brauchte Ruhe, um sich ganz dieser Frau zu widmen. Also tat sie das, was ihr richtig erschien und bewegte sich wie ein Blitz. Schnappte sich die Frau an deren Hüfte, warf sie über die Schulter und hüpfte, wie eine Katze die grade den Kanarienvogel erwischt hat, weg.

Ganz plötzlich verschwand das Gewicht, das Yaros eben noch am Boden festgehalten hatte. Mit einer gewissen Erleichterung bemerkte er, dass auch seine Schultern wieder frei von Krallen waren. Als er sich langsam erhob, spürte er gleichzeitig nach, ob er überall sonst noch ganz war. Vielleicht ein paar grüne Flecken, sonst fühlte sich alles intakt an.
Wieder auf seinen eigenen Füßen, lehnte er sich an eine Wand und sah die anderen an. "Sagt mal... was steht ihr hier herum wie die Hlais im Donner? Wollt ihr ihr nicht helfen?" Dabei hob er den Arm und deutete in die Richtung, in der Nutala mit Janna verschwunden war.

Mit der Frau über ihrer Schulter drehte sich Nutala an der Biegung des Korridors noch mal um und sah zu der Gruppe hinter ihr.
Keine Reaktion? Kein Gruppenzusammenhalt? Nur der Typ den sie angesprungen hatte, schien verwirrt oder zählte er da seine Zähne durch? Das würde ja einfacher, hier als sie gehofft hatte. Nutala hoffte, dass die Frau, die sie grade verschleppte, ihr Rede und Antwort stehen konnte. Sonst,...

Gerade als Andrew die Lähmung der Überraschung abgeschüttelt hatte, zuckte er ob der blitzschnellen Reaktion der Katze zusammen. Im nächsten Augenblick waren sowohl die Katze als auch die andere Frau, die schneller eingegriffen hatte, verschwunden. Er blinzelte kurz und fragte dann: "Ähm... was war das?"


>> Turbolift <<

Kria hatte Soveks letzten Kommentar absichtlich überhört und war ohne ein weiteres Wort in den Turbolift getreten. Hinter sich vernahm sie, wie Rhuissa dem Mann in leiser Stimme etwas sagte, dann war auch sie im Lift und die Tür schloss sich hinter ihr.
Die geflügelte Frau seufzte, als sie Deck 2 als ihr Ziel angab; ihr Kopfgefieder sträubte sich ein wenig, zeigte an, dass sie immer noch ein wenig verärgert war.
"Ich muss mich schon wieder entschuldigen", meinte sie leise. "Dieser Mann macht mich rasend, ich weiß nicht, warum."
Der Turbolift begann, sich in Bewegung zu setzen.

Rhuissa lachte.
"Ich mag ihn. Er ist witzig. Ein bisschen grummelnd, aber er ist ganz in Ordnung. Doch ich mag ihn." Rhuissa grinste nachdenklich vor sich hin. "Er wusste eine Menge über mich... SIE scheint er nicht zu mögen. Warum nur?"
Unvermittelt wechselte Rhuissa das Thema:
"Kria, darf ich Sie etwas fragen? Warum entschuldigen Sie sich immer wieder? Haben Sie den Eindruck so leicht Schuld auf sich zu laden?"

Kria sah Rhuissa leicht erstaunt an, antwortete aber prompt. "Eigentlich nicht. Aber aus irgendeinem Grund erscheint mir alles... fremd, als wäre ich ein Gast anstelle einer Mitarbeiterin. Und vorhin auf der Brücke, als erwähnt wurde, dass man für Ungehorsam hingerichtet werden kann, war ich ziemlich erschrocken, als ob dies keine normale Praxis wäre. Fragen Sie mich nicht, wieso, ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall entschuldige ich mich, um nicht jemandem aus Versehen auf die Füße zu treten und dann der Riov zur Last zu fallen oder mich sogar strafbar zu machen."
Nachdem sie dies losgeworden war, legte sie den Kopf schräg, während sie nachdachte, und grinste auf einmal.
"Sie haben übrigens recht, wenn man sich nicht von ihm ins Bockshorn jagen lässt, ist der Koch ein lustiger kleiner Mann. Ich darf nur nicht alles so ernst nehmen, was von ihm kommt."

Sie hatte gerade zu Ende gesprochen, als der Lift an seinem Bestimmungsort angekommen war und die Tür aufglitt.

Rhuissa lachte leise, als Kria von dem Koch sprach. Dann hielt der Turbolift. Sie zögerte noch, bevor sie ihn verlies. Irgendwie erschien es ihr wichtig, Kria zu antworten.
"Mir erscheint auch vieles fremd. Das was auf der Brücke passiert ist, erschien mir fremd. So sollte es nicht sein. So darf es nicht sein. Übrigens glaube ich nicht, dass Hinrichtungen bei Ungehorsam normale Praxis sind. Nur in besonderen Fällen. glaube ich."
Rhuissa trat aus dem Turbolift.


>> Korridor / Deck 1 <<

Sovek blieb kurz stumm mit offenen Mund stehen und hätte fast 'ssuya Riov' gesagt. Aber das konnte nicht sein. Die Frau, die ihm befahl die richtige Küche zu suchen, konnte nur die stellvertretende Kommandantin sein. Er hatte mal wieder etwas zum Überlegen. Er drehte sich um und ging zur Brücke.


>> Brücke <<

Mit der Decke in der einen Hand, betrat Sovek die Brücke. Er sah sich um und suchte eine bestimmte Konsole. "OPS II, ja das kling gut und muss es sein," sagte Sovek mehr zu sich selbst und ging an die Konsole, um dort nach dem Deckplan zu suchen.


>> Brücke <<

Easgéan drehte sich nach der Person um, welche die 'Kommandantin' gegrüßt hatte. Etwas an deren Aussehen löste Unbehagen in ihm aus... Ihre Augen? Nein, die waren wie die eines jeden anderen... Der Kragen, der Kragen gefiel ihm nicht... Dann rief er sich zur Ordnung. So etwas kindisches, Angst vor einem Kragen...
Kindisch? Diese Verenmur hatte ihn infantil genannt? Sie wollte ihn provozieren... oder hatte er sie längst in die Enge getrieben, so dass sie jetzt die harten Geschütze auffahren musste um sich zu verteidigen?
"Hab ch n wundn Punkt bei ihn'n getroffn? Sicher... Warum sonst solltn se mir ausweichn. Wärn se wirklich Kommandantin, hättn se tatsächlich de nötige Ausbildung dazu, dann bräuhtn se mich nich so untr dr gürtllinie angreifn. Mich infantil zu nenn'n is doch armselig. Ch denk dr rest stimmt mir zu..." Er sah Mirha an, deren Solidarität er zu haben glaubte... hatte sie ihm das nicht zuvor mit Blicken signalisiert? Dann versuchte er mit einem Blick zu der Neuen deren Seite auszuloten...

Shiar blieb stehen wo sie war. "Jolan'tru..." erwiederte sie... "Das ist ein Gruß, nicht wahr? Erinnern sie sich hier an mehr als der Rest? Oder sind nur die ...'Leute' auf dem Korridor von der Amnesie betroffen?" fragte sie mit sanfter ruhiger Stimme.

Veremnur sah Shiar an: "Wir sind alle von der Amnesie betroffen. Wir haben alle unsere persönlichen Erinnerungen verloren. Und doch scheinen einige etwas mehr als andere unter der Amnesie zu leiden. 'Jolan`tru' ist ein Gruß, der mir so vertraut ist, das mir nicht klar war, das Sie ihn nicht mehr kennen. Die meisten, oder sogar alle, haben noch ihre erlernten Fähigkeiten, aber nicht mehr auf bewusster, sondern nur noch auf intuitiver Ebene. Zwei Crewmitglieder haben gerade damit begonnen alle Personen auf dem Schiff zu versammeln. So weit das Wichtigste."

Mirha hatte die Ergebnisse des Scans registriert und nickte.
'War es richtig, was Veremnur eingegeben hatte?', sie musste es einfach mal glauben und sich auf die Ergebnisse verlassen.
Das Erscheinen des Kochs und Shiars hatte sie nur nebenbei wahrgenommen. Ihre Aufmerksamkeit lag bei Veremnur, der sie trotz allem beim Scannen natürlicher Phänomene auf die Finger schauen wollte und bei Easgean, der sie gerade indirekt angesprochen hatte.
"Ich denke",sagte sie und riss sich für einen Moment von der taktischen Konsole los um ihm in die Augen schauen zu können. "Ich denke, dass wir so schnell wie möglich unsere vollständigen Erinnerungen zurückerlangen sollten, damit hier wieder die richtigen Verhältnisse herrschen", dabei nickte sie ihm kurz zu und blickte wieder auf den Monitor der Konsole."

"Also dann. Womit kann ich mich nützlich machen?"
Sie lächelte und dieses Mal war es das Lächeln eines Reptils, doch wenn man diese Erscheinungsform nicht kannte, musste man es als kalt und hintergründig auffassen (wie es in ihrer Vergangenheit schon immer geschehen war, woran sie sich jedoch nicht erinnerte.)

Veremnur verstand sofort was Mirha sagen wollte. Sie drückte sich diplomatisch aus und machte dabei keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen Veremnur. Solange die Sicherheitsüberprüfung dauerte, sah Veremnur kein Problem darin und die ging vor. Doch in Gedanken begann sie damit, verschiedene Szenarien für die Versammlung aller Crewmitglieder durchzuspielen. Schnell wurde ihr klar, das sie Mirhas und Easgéans Ablehnung ihr gegenüber gegebenenfalls als Boomerang gegen Easgéan richten konnte. Abwarten. Erst die Sicherheit des Schiffes.
Shiars Lächeln hatte etwas, das Veremnur bekannt vorkam. Sie konnte nicht sagen, was es war. Sie kannte diese Art zu lächeln, nur soviel ahnte sie. Zunächst war es egal. Zunächst.
"Erinnern Sie sich an Fähigkeiten? Was könnte ihre Aufgabe gewesen sein? Was glauben sie, können Sie?" fragte Veremnur.

"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich habe das Gefühl, dass meine Aufgabe das Beobachten ist, aber welchen Sinn könnte das haben? Zumindest aber kann ich mich keinem der anderen Aufgabenfelder zuordnen... Es sei denn vielleicht der Medizin..."
Wie es ihre Gewohnheit war, beobachtete sie aufmerksam jede Regung ihres Gegenüber. Ihr entgingen auch die Mienen der anderen nicht. Zwischen der Frau im Kommandothron, der jüngeren und dem Mann gab es deutliche Spannungen... Wenn sie nur wüsste weshalb...

"Da gebe ich ihnen vollkommen Recht," sagte Sovek zu Mirha. "Man hat mir meine Kombüse vollgemüllt. Das kann doch nur jemand gemacht haben, der nicht wusste was eine Kombüse ist. Meine schöne Kombüse hat man in einem Lagerraum verwandelt. Warum nur? Nirgendwo auf diesem Schiff gibt es eine Ersatzkombüse. Ernähren wir uns nur noch künstlich aus diesen Apparaten? Wann fangen wir an Steine zu lutschen oder bekommt jeder in der Zukunft ein Nahrungszäpfchen in den Hintern geschoben und dann ins Bett? Sieht dann so unser Abendbrot aus? Ich will meine Kombüse zurück. Wem gehört diese Wolldecke oder die Kabelrollen im Kühlschrank? Strickt jemand von ihnen?"

...inzwischen kam es Easgéans Ansicht nach einem Sieg gleich, dass Verenmur nicht antwortete. Er sah sich auf der Brücke um... Die Steuerkonsole übte eine gewisse Anziehung auf ihn aus... Er nahm davor Platz, seine Finger glitten über die Schaltflächen... Konnte es sein, dass er nur der Pilot des Schiffes war? Er hatte sich doch so sicher gefühlt, dass er der Kommandant war...
Oder er hatte damit seine Karriere begonnen...
Leider gab die Konsole kaum etwas her, außer dass sie auf Kurs waren, aber das hatten sie auch vorher schon gewusst...

Veremnur lachte. Dieser Koch hatte etwas vergnügliches an sich.
"Nein", sagte sie grinsend: "Auch ohne Erinnerung bin ich sicher, dass wir uns nicht komplett künstlich ernähren. Nichts geht über ein frisch gebackenes Neinvs-Brot mit würziger Hlai-Pastete und Kräutern. Wer weiß, wer Ihnen einen Streich gespielt hat. Räumen sie ihre Kombüse lieber auf und entsorgen Sie den Müll. Übrigens, ahnen sie, wie sie heißen? Sonst muss ich sie mit 'Koch' anreden, das erscheint mir unhöflich."

Zu Shiar sagte sie: "Mir erscheint das Beobachten als eine sinnvolle Tätigkeit. Tun wir nicht genau das, wenn unser Auftrag 'Kartographie unbekannter Gebiete' lautet? Beobachten und Festhalten von Daten, die uns wichtig sind? Aber ich glaube, ich beginne zu philosophieren.
Mediziner benötigen wir gerade jetzt. Mit Ihnen wären es zwei. Die Vogelfrau Kria ahnt, das sie im medizinischen Bereich arbeiten könnte."

Während sie sprach begann sie mit dem noch ausstehenden Sensorenscan nach natürlichen Phänomenen. Wieder achtete sie darauf, das Mirha jede ihrer Aktionen sehen konnte.
"Das Ergebnis des Scans ist wieder negativ. Nichts, was nicht laut Auftrag in einem so leeren Gebiet zu erwarten gewesen wäre. Kein Sternensystem in der Nähe, kein Asteroid, kein Komet. Normale Hintergrundstrahlung auch im Subraum, normale Partikelverteilung."
Sie sah Mirha an. "Können Sie meine Ergebnisse bestätigen?"
Veremnur war sich nicht bewusst, dass sie zusätzlich einen wissenschaftlichen Scan durchgeführt hatte. Die Sicherheit interessierte sich nicht für die Verteilung von Wasserstoff- und Heliumatomen im interstellaren Raum.

"Nein, ich denke nicht, dass ich auch außerhalb des Schiffes beobachte, ich denke meine Aufgabe ist es die Personen zu beobachten, aber ich denke das ist ganz einfach Teil meiner Arbeit als Ärztin..." Da war noch etwas, das sie nicht aussprach, jedoch weniger um es zu verheimlichen, als mehr dass es zu vage war, um es zu fassen... aber etwas war von anderer Bedeutung als sie dachte...
"Sobald alle hier sind werde ich zusammen mit der anderen Ärztin eine komplette Untersuchung durchführen..."

"Mh... eine interessante Frage," überlegte Sovek. "Wie heiß ich." Und überlegte. "Wie war doch gleich mein Name?" Und überlegte. "Ich habe also einen Namen. Interessant." Und überlegte. "Das ist ja schon wichtig, einen Namen zu haben." Und überlegte. "Was machen wir bei einer Konferenz? Wenn alle keinen Namen haben. Dann reden alle gleichzeitig wenn sie aufgefordert werden zu reden. Nee, das gäbe nur ein Durcheinander. Ein Name ist schon wichtig." Und überlegte. "Wie wurde ich den als Kind genannt?" Und überlegte. "Wie wurde ich eigentlich geboren? Auch künstlich, wie das Essen?"

"... normale Partikelverteilung.", wiederholte Mirha leicht verwirrt und ohne nachzudenken.
Kurz darauf hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. 'Keine Unsicherheit zeigen.', redete sie sich selbst zu. Alles wirkte noch etwas befremdlich, aber sie wusste und merkte, wie sich ihre vagen Erinnerungen im Gehirn langsam wieder zu konkreten Gedanken formten. Sie merkte aber auch, dass sie ihre Gedanken selbst blockierte - wie ihr Hirn sich weigerte, ihr Informationen über eine Frau preiszugeben, die auf Kinder schoss.

Mirha nickte. "Ja, bestätige.", sagte sie ernst.
Ihre Gesichtszüge entspannten sich. "Wollen Sie gerade noch die innere Sicherheit überprüfen oder soll ich übernehmen?"


>> Korridor, Deck 2 <<

Die geflügelte Frau nickte erleichtert - sie war froh, das zu hören und sie hatte das Gefühl, dass sie Rhuissas Instinkt, dass derartig drakonische Maßnahmen nur selten nötig wurden, vertrauen konnte (obwohl sie natürlich auch dieses Mal nicht wusste, warum dies so war).
Die beiden Frauen brauchten nicht lange suchen, bis sie auf eine große Gruppe von Personen stießen. Für einen Moment beäugte sich alles sprachlos, dann räusperte sich Kria und verkündete:
"Meine Damen und Herren, wir möchten Sie hiermit bitten, uns zur Kommandozentrale dieses Schiffes zu begleiten. Wir haben Order, alle intelligenten Lebensformen dort zu versammeln, damit wir uns über die weitere Vorgehensweise beraten können. Sie wissen bestimmt, dass ein Großteil, wenn nicht alle Personen, ihr Gedächtnis zumindest teilweise verloren haben; Ihre Anwesenheit wird benötigt, um Nachforschungen anzustellen und diesen Zustand eventuell rückgängig zu machen."

Kopfschüttelnd sah Yaros die kleine Gruppe um sich herum an, von denen keiner Anstalten machte, der Entführten zur Hilfe zu kommen. Was waren das nur für Leute? Seufzend stieß er sich von der Wand ab und wollte gerade Nutala nachlaufen, als zwei Leute zu ihnen stießen. Zwei waren es, eine davon die Namenlose, die andere war... gehörte offenbar einer anderen Spezies an. Yaros kannte sie nicht, aber das war inzwischen kein unbekanntes Gefühl mehr für ihn. Er lächelte Rhuissa offen an, während die Vogelfrau erklärte, was sie gerade taten. Im Anschluss an ihre Erklärungen nickte er und fügte hinzu:
"Das ist eine hervorragende Idee. Allerdings sollten wir zusehen, dass wir die zwei, die sich außer uns noch hier aufhalten, möglichst schnell wieder auffinden. Eine von den beiden ist... äh... eine weibliche, feline Lebensform. Nachdem sie etwas ungestüm zu uns gestoßen ist, hat sie eine Frau aus dieser Gruppe verschleppt und ich weiß nicht, ob sie in Gefahr ist. Ich wollte ihr gerade hinterher, in dieser Richtung."
Er schaffte es hervorragend, in die entsprechende Richtung zu deuten, anschließend das Gesicht zu verziehen und sich dann die Schulter zu halten. Betont nebensächlich blickte er Rhuissa an und sagte:
"Nichts schlimmes, die Katze kam mir nur etwas näher, als mir lieb war."

Kria riss die Augen auf, als sie diese Geschichte vernahm. Eine weibliche, feline Lebensform... das konnte doch nur die raubtierhafte Frau sein, die sie vorhin schon einmal kurz auf dem Gang gesehen hatte! Sie war vorhin recht schnell wieder verschwunden - offenbar konnte sie von Glück sprechen, dass sie da noch niemanden attackiert hatte. "Schien diese Person... diese Lebensform gefährlich zu sein?" fragte sie vorsichtig, befürchtend, dass sie es jetzt auch noch mit einer Geiselsituation oder Schlimmerem zu tun bekamen.

Rhuissa sah Yaros an, als er ihr zulächelte. Ein leiser Schauer lief über ihren Rücken. Dieser Mann hatte etwas, das sie magisch anzog. Sie erwiderte sein Lächeln. Da fiel ihr ein, das der Koch gesagt hatte, sie sei verheiratet. Rhuissas Wangen färbten sich grün. In was für eine Lage brachte sie sich nur! Sie musste vorsichtig sein. Wenn er nur nicht so gut aussehen würde und so unglaublich anziehend lächeln würde! Ob ein kleiner Flirt erlaubt war? Das Grün ihrer Wangen wurde intensiver. Ihre Knie fühlten sich gefährlich weich an.
"Also, wenn die Katze Yaros Schulter malträtiert hat und eine Frau verschleppt hat, dann betrachte ich die Frage, ob sie gefährlich ist, als beantwortet. Und zwar mit einem klaren 'Ja!'" Rhuissa sah in die Runde. "Was meint ihr, sollen wie alle zusammen sie fangen und die Frau befreien? Oder schicken wir die meisten rauf zur Brücke und erledigen das mit ... ich sage mal so drei Personen?"
Sie dachte an Kria, Yaros und sich selbst. Ob das eine gute Idee war, wusste sie nicht.

Nachdem endlich die lähmende Starre von Andrew abfiel, entgegnete er: "Ähm... ich würde den Einsatz von Waffen vorschlagen. Diese Katze schien doch sehr gefährlich. Allein diese Krallen... oder die Zähne...
Wissen sie, wo wir Phaser herbekommen könnten?"
Andrew dachte noch darüber nach, was eigentlich ein Phaser war... es kam ihm sehr bekannt und in diesem Fall passend vor.

Yaros hob die Augenbrauen und schaute in die Runde. Bisher hatten die Umstehenden bis auf den einen noch nicht viel getan, also zählte er auch nicht unbedingt auf ihre Mithilfe. Die beiden neu Dazugekommenen schienen ihm da tatkräftiger zu sein. Überraschenderweise schien es seiner Schulter plötzlich sehr viel besser zu gehen, als er sich aufrichtete und Rhuissa und Kria anblickte.
"Ihr zwei wisst, wo diese Kommandozentrale ist. Es ist wahrscheinlich nicht besonders schlau, diese Katze mit allen in eine Ecke zu drängen, sie könnte in Panik geraten und wer weiß, was sie dann tut? Deshalb denke ich, dass es sinnvoll wäre, mit nicht allzu vielen Leuten loszulaufen. Bewaffnet schon mal gar nicht, zumindest nicht offensichtlich. Wie wäre es dann also, wenn alle, die sich nicht trauen oder was auch immer, schon mal zur Kommandozentrale hochgehen und Du (er deutete auf Kria) sie dahinführst? Ich erklär mich dann schon mal bereit, auf Katzenjagd zu gehen. Wer kommt noch mit?"
Beinahe wie zufällig streifte sein Blick zuerst Rhuissa, doch er verweilte einen Augenblick zu lang bei ihr. Es gefiel ihm, wie sie ihn gerade angesehen hatte. Ob sie schon vorher miteinander zu tun gehabt hatten? Er konnte nicht sagen, warum, aber er fand ihre Anwesenheit viel sympathischer als die von Kria. Vielleicht lag es daran, dass diese einer anderen Spezies angehörte. Aber vielleicht war der Grund auch ein ganz anderer, Yaros wusste es nicht und seinem Gefühl war ohnehin gerade nicht zu trauen.

Kria antwortete erst nach einigen Sekunden hin- und hergerissen zwischen Erleichterung, nicht auf die Jagd nach dieser Katze gehen zu müssen und Empörung, so einfach aussortiert worden zu sein, als ob sie zu feige für eine derartige Aufgabe sei.
Schließlich entschied sie sich dafür, den Vorschlag anzunehmen - ihr war wirklich nicht wohl bei dem Gedanken, der Raubtierfrau noch einmal in einer so kleinen Gruppe zu begegnen, und ein Streit um die Vorgehensweise würde die Erfüllung ihres Auftrags nur noch weiter hinauszögern.
"Also gut", nickte sie ihre Zustimmung. "Alle, die sich nicht freiwillig zur Auflösung dieser Situation melden, kommen bitte mit mir. Bedenken Sie, dass die hier verbleibende Gruppe nur aus wenigen Personen bestehen soll."
Sie wandte sich um und schritt zurück in Richtung des Turbolifts, hinter sich Schritte vernehmend - offenbar folgte man ihr.

Varek folgte Kria zum Turbolift. Das plötzliche Auftauchen und blitzschnelle Verschwinden dieses Katzenwesens hatte in ihm ziemliche Angst geweckt. Er zitterte leicht, und es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen. Unter diesen Umständen wollte er auf keinen Fall bei der Rettungsaktion dabei sein.
Während er Kria folgte, machte er sich noch andere Gedanken: Warum war es ihm so wichtig, seine Gefühle zu kontrollieren und zu verbergen? Machten das alle so?
Er beschloss, die anderen ein wenig auf diesen Aspekt hin zu beobachten.

Andrew blieb vorerst im Gang stehen und wartete, bis die anderen in den Turbolift stiegen. Er selbst wollte bei der Rettungsaktion helfen, auch wenn er noch nicht genau wusste, wie er dies tun sollte.

Rhuissa lief es kalt den Rücken hinunter als von Waffen die Rede war. Wie sollte sie nur begründen, das sie dagegen war? Alle schienen Furcht vor der Katze zu haben.
Umso dankbarer war sie für Yaros Initiative. Sein Blick fiel ihr auf. Es wurde Zeit, das sie ihn anlächelte und sei es nur, um ihre Verlegenheit zu überspielen. Dieser Mann konnte ihr gefährlich werden, das war ihr plötzlich mit aller Klarheit bewusst. Ihr Lächeln musste freundlich aussehen, vielleicht ein wenig schelmisch aber auch keinen Fall verführerisch oder begehrend. Rhuissa wusste nicht, ob es ihr gelang.
"Ich mache mit, bei der Katzenjagd", sagte sie: "Ich bin auch dagegen, Waffen einzusetzen. Ich glaube nicht, das es normal ist, das wir im Alltag mit all unseren Erinnerungen gefährliche Raubtiere zwischen uns herum laufen lassen. Es muss einen Grund dafür geben, das die Katze hier ist. Vielleicht gehört sie zu uns, vielleicht brauchen wir sie. Wenn wir ihr etwas antun, könnte es uns leid tun, sobald wir unsere Erinnerungen zurück haben. Ich möchte nichts unwiderrufliches tun, ohne zu wissen, was wir da anrichten. ... Wollen wir gehen. Mein Trikorder registriert Lebenszeichen der Frau aus dieser Richtung." Sie wies in die Richtung, in die Nutala Janna gebracht hatte.
"Übrigens, was ist ein Phaser?"
Rhuissa konnte nicht wissen, was ein Phaser war. Sie hatte nie eine Starfleetwaffe besessen.


>> Korridor um die Ecke <<

Als Janna endlich registrierte, was da gerade vor sich ging - alles war so wahnsinnig schnell gegangen - fing sie wie wild an zu strampeln, um sich aus dem Griff der Katzenfrau zu befreien. Deren Kraft hatte die Betazoidin schlichtweg unterschätzt. Mit Verblüffung stellte sie fest, dass diese sie scheinbar problemlos davontrug und auch trotz des Zappelns ihren Griff nicht im mindesten lockerte. Unglücklicherweise war sogar eher das Gegenteil der Fall.
Also beschränke sie sich darauf ihrer unfreiwilligen "Mitfahrgelegenheit" unter schreiendem Protest die Fäuste auf den Rücken zu trommeln. "Lassen Sie mich los, verdammt noch mal! Was soll das? Was wollen Sie überhaupt von mir?!!!" Die Katzenfrau reagierte überhaupt nicht, sondern jagte mit ihr weiter durch den Gang, was Janna dazu veranlasste sich zu erkundigen: "Wo wollen Sie denn überhaupt hin?!!!"
Die Situation kam ihr derart irreal vor, dass sie sicher war, irgendwann einmal in ferner Zukunft darüber schallend lachen zu können, aber im Moment war ihr ganz und gar nicht danach. Sie merkte vielmehr, wie in ihr regelrecht wütende Aggression empor kochte. Wenn diese alberne Entführung nicht augenblicklich endete, konnte sie für nichts garantieren.


>> Transporterraum <<

Nutala flitzte mit der Frau über der Schulter durch die Gänge, bis diese Seltsame Gruppe nicht mehr zu sehen war und öffnete einfach eine Tür um mit ihr darin zu verschwinden.
Es war ein recht großer Raum mit einem Tisch oder so was wie eine Konsole an einem und einer etwas erhobenen Plattform an der anderen Seite. Nutala schleuderte die Frau auf die Plattform und fauchte sie an. Mit Krallen Buckel und langen Zähnen.
"FAUCH"
"Wo sind wir? Was ist hier los? Du weist doch etwas. Erzähl es mir besser." Um ihrer Aufforderung mehr Nachdruck zu verleihen, kratze Nutala dabei in einer Wandverkleidung tiefe Kerben. Dabei entstand das Quietschen von Kreide auf einer Schiefertafel.

Janna verzog das Gesicht. (Sie war sicher, dass sie dieses Geräusch kannte und hasste.) Die Katzenfrau ließ sie jedoch keine Sekunde aus den Augen. Die war zweifelsohne ziemlich gereizt und die Kerben die sie in der Wand hinterlassen hatte vermittelten die deutliche Botschaft besser auf der Hut zu sein. Zumindest in diese Richtung funktionierte die Körpersprache unmissverständlich.
Um ihr Leben machte sich Janna jedoch keine Sorgen. Schließlich wollte dieses Wesen Auskünfte von ihr. Vielmehr ärgerte sie die Art mit der es meinte sie zu erlangen. Sie rappelte sich auf, blieb aber an der Kante der Plattform sitzen um nicht unnötig zu provozieren. Auf einen flüchtigen Blick durch den Raum meldete ihr Gehirn wie von selbst das Wort "Transporterraum". Auch wenn sie momentan nicht hätte sagen können, was es bedeutete, gab ihr diese Eingebung doch Sicherheit.
Janna zog ihre Uniform zurecht und tat ihre Empörung kund. "Und das hätten Sie mich nicht auch einfach so fragen können?!!!", fragte sie vorwurfsvoll. Nach einem Seufzer fuhr sie ruhiger fort. "Also, Sie wollen wissen, wo wir hier sind. Ich kann es Ihnen sagen. Wir sind im Weltall... auf einem Schiff." Sie war in diesem Augenblick wirklich heilfroh, dass sie diese Entdeckung gerade noch rechtzeitig gemacht hatte und die Katzenfrau erst Sekunden später über Yaros hergefallen war. "Und zu dem anderen Punkt kann ich nur sagen, dass hier momentan etwas Chaos herrscht, weil scheinbar alle ihre Erinnerungen verloren haben."
Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass diese Botschaft etwas holzhammermässiges hatte. Aber es hätte keinen Zweck gehabt drum herum zu reden, also war sie ohne Umschweife mit der kompletten Wahrheit, oder zumindest dem Teil davon, der ihr bekannt war, herausgerückt. Die Katzenfrau konnte kaum annehmen, dass sie log, denn wenn es tatsächlich so war, dass sich niemand auf dem ganzen Schiff erinnerte, dann hatte auch sie es gemerkt, (was ihrer Reaktion nach zu urteilen nahezu sicher war) und würde wissen, dass es stimmte.

Was Nutala jedoch verwunderte war und sie so ablenkte, dass sie diesen Unsinn von sich gab, war das goldene Abzeichen bei dieser Frau. Aus irgend einem ihr unverständlichen Grund wollte sie es haben. Einfach nur haben und es dann verstecken?

Janna bemerkte Nutalas Blick, der auf eine ganz bestimmte Stelle ihres Uniformpullis geheftet war und ignorierte ihn. Sie wusste, dass es der kleine glitzernde Gegenstand war, der die Aufmerksamkeit ihres Gegenübers auf sich zog. Was es genau war konnte sie nicht sagen, aber sie vermutete, dass es eventuell ihren Rang ausdrückte.
"Ihre Logik klingt ein bisschen wirr.", gestand Janna unbeirrt und wünschte sich im nächsten Augenblick, sie hätte sich etwas dezenter ausgedrückt. Schnell fuhr sie fort: "Sie sind durcheinander. Auch mir geht es so. Vielleicht glauben Sie mir das nicht, aber was ich ihnen erzählt habe sind keine Erinnerungen, sondern die wenigen Entdeckungen, die ich seit heute Morgen gemacht habe. Welchen Grund könnte ich haben Sie anzulügen? Und wenn wir dieser Sache auf den Grund gehen wollen, dann müssen wir zusammenarbeiten und einander vertrauen. Es ist schon schwer genug auch ohne, dass wir aufeinander losgehen."
Janna hatte zu diesem Thema gesagt, was sie konnte und legte im Anschluss daran einen abrupten Themenwechsel hin. "Im übrigen würde ich Ihnen empfehlen, die Tür zu sichern, denn man wird sicher nach uns suchen." Sie glaubte nicht, dass sie sich mit diesem Hinweis etwas vergab, von dem sie hoffte, dass er als vertrauensbildende Maßnahme taugte. "Wie heißen Sie überhaupt?", fragte sie dann und fügt hinzu: "Ich nenne mich Janna."

Nutala konnte nicht anders, sie grabschte nach dem glitzernden Ding, als wäre es zum Pflücken da und zerriss dabei die Kleidung der Frau. Gierig beäugte sie das kleine Ding in ihrer Hand und säuberte es von Kleidungsresten seiner Früheren Besitzerin. Den abgerissen Ärmel ließ sie dabei desinteressiert auf den Boden fallen.
"Was? Janna? Ach, seien sie still, ich rede nicht mit meiner Beute!!!"
Ach ja da war noch was.
"Fauch"
"Warum sollte ich die Tür verriegeln, sollen doch die anderen nchkommen, dann brauche ich sie nicht zu jagen!" dabei grinste sie und kicherte wirr. Sie hatte etwas Glitzerndes und wusste nicht wohin damit. "Wenn sie mir nicht weiter helfen, vielleicht ist jemand anderes gesprächiger als Sie."
Damit richtet sich Nutala auf und ging einfach durch die Tür durch die sie eben gekommen war. Sie hatte erfahren was sie brauchte. Alle konnten sich an nicht erinnere, dass Spiel würde mit neuen Karten beginnen. Möge der Stärkste gewinnen. Auf das sie gewinnen würde.
Hinter ihr schloss sich die Tür und Nutala war alleine im Gang. Sie hörte Stimmen von der Gruppe, bei der sie die Frau entführt hatte und grinste. Sie drehte sich um und betrachtete die Tür. "... empfehlen, die Tür zu sichern ..." ging es ihr durch den Kopf und suchte nach etwas dafür.
An einer Stelle war so was wie eine Tastenfeld und irgendwie wusste sie, wie sie es bedienen musste, um die Tür zu verriegeln. Die Frau hatte Glück, das sie jetzt keinen Hunger hatte. Aber später vielleicht... dann würde sie wieder kommen.

So, was gab es hier denn noch?
Nutala wandte sich in die andere Richtung, als in die, aus der die Stimmen kamen.


>> Turbolift <<

Als Kria den Turbolift betrat, wandte sie sich das erste Mal um, um ihre Begleiter anzusehen. Es waren drei Männer, zwei davon mit auffallenden Merkmalen: Der eine hatte spitze Ohren und schien ein Rihannsu wie die meisten auf diesem Schiff zu sein. Und doch... etwas war anders... Der andere Mann hatte ein Muster von kleinen braunen Flecken, die an der Stirn begannen, dann über die Schläfen und den Hals hinunter verliefen und unter dem Kragen seiner Kleidung verschwanden. Der dritte Mann... etwas an ihm sah ein wenig seltsam aus, und doch konnte sie nicht genau bestimmen, was es war. Nun, das konnte warten.
Sie nannte Deck 1 als ihr Ziel, und die Turbolifttüren schlossen sich.


>> Brücke <<

Wenig später betrat die geflügelte Frau mit ihren drei Begleitern das Kommandozentrum und schritt schnurstracks auf die Kommandantin zu. "Riov, hier bringe ich einige der Leute, die wir auf Deck 2 vorgefunden haben", meldete sie. "Es sind noch einige weitere Personen mit meiner Begleiterin dort. Offenbar gibt es eine... Situation, zu deren Auflösung wahrscheinlich mehrere Personen benötigt werden."

"Und was machen sie und die anderen drei dann hier auf der Brücke, wenn mehrere Personen benötigt werden?" Fragte Sovek schroff. "Angst, oder Unfähigkeit? Sieht wohl aus das wird die dominierende Rasse hier an Bord sind."

Veremnur wandte sich an Mirha. Sie überlegte nur kurz und entschied dann. "Ich glaube, Sie sollten es übernehmen."
Shiars Vorschlag war sehr interessant. Veremnur sah zu der Frau, die möglicherweise Ärztin war und nickte. "Ich unterstütze die Untersuchung."
Zuletzt sah sie zu Sovek: "Ich halte es für zweifelhaft, das sie nicht geboren wurden. Aber sie haben etwas gesagt, was mir wesentlich erschient - nicht nur Sie sondern einige von uns erinnern sich nicht an ihren Namen. Wir können uns nicht untereinander mit 'ssuej'difu' ansprechen. Alle brauchen Namen ..." Veremnur dachte darüber nach, wie sich das Problem mit den unbekannten Namen lösen lies, als Kria mit einer kleinen Gruppe die Brücke betrat.
"Wird Unterstützung von der Brücke benötigt?" fragte sie Kria auf deren Bericht hin.



......................... Ende der Chronik .........................





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